Kingdom of Heaven

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    Re: Kingdom of Heaven

    Fedwins Geist - 10.05.2005, 21:24

    Kingdom of Heaven
    Hier läuft gerade der Film Kingdom of Heaven an, wie er auf deutsch heißt, weiß ich nicht. Es geht um die Kreuzzüge und ist mit Orlando Bloom. Hat einer von euch schon Kritiken gelesen und kann mir eine Empfehlung geben, ob er sehenswert ist? Diso vielleicht?



    Re: Kingdom of Heaven

    alanthaniel - 11.05.2005, 08:27


    Gesehen habe ich ihn und würde ihn in die mittelmässig bis schwach Ecke stellen.
    Traurige Dialoge, ein seltsamer Hauptprotagonist, aber ein tolles Kreuz



    Re: Kingdom of Heaven

    Diso - 17.05.2005, 15:11


    Kurzer Handlungsüberblick .. keine Angst, verrate nicht das Ende

    Alles beginnt wie bei GLADIATOR ... der Hauptcharakter verliert seine Familie (in diesem Fall Kind, Frau und Vater), hat nichts mehr zu verlieren und zieht gen Rom .. äh ... Jerusalem.

    Aber bevor Balians Vater stirbt .. hinterlässt er seinem Sohn eine Botschaft:

    „Weißt du was dich in Jerusalem erwartet? Eine neue Welt! Eine bessere Welt, als man sie je gesehen hat! Ein Königreich des Gewissens! Frieden anstelle von Krieg! Liebe anstelle von Hass! Das ist es, was am Ende des Kreuzzuges auf dich wartet!“

    Und genau darum geht es in diesem Film!

    Aber zunächst zur primären Handlung. (relativ spoilerfrei)

    Der Film beginnt im Jahr 1186, zwischen dem zweiten (1144) und dritten (1190) Kreuzzug. Christliche Kreuzritter verteidigen unter der Herrschaft des Frankenkönigs Balduin IV. ihre Vormachtstellung in Jerusalem, während im fernen Frankreich der junge Schmied Balian (braungebrant: Orlando Bloom) seine ganz eigene Tragödie erlebt. Nach dem Tod seines einzigen Kindes hat sich auch seine Ehefrau das Leben genommen. In einem Zeitalter, in dem Selbstmord als die schlimmste aller Sünden gilt und die Menschen ihren Gottesglauben wie einen schützenden Mantel tragen, wird Balian von Zweifeln zerfressen und verliert den Willen zu leben. Doch dann kommt der berühmte und großherzige Kreuzritter Godefroy von Ibelin (Liam Neeson) mit seiner Gefolgschaft in das Dorf und stellt sich Balian als dessen Vater vor. Er bittet Balian, ihn nach Jerusalem zu begleiten. Da er nichts zu verlieren hat, schließt Balian sich den Kreuzrittern an, ohne zu ahnen, dass er der einzige sein wird, der die gefahrvolle Reise überlebt.

    Hier präsentiert uns Ridley Scott das Mittelalter einmal ganz anders. Nicht die üblichen Einstellungen von Bauern, Landbevölkerung und Kriegern, sondern eine in düsteres blau getaucht, unwirklich Atmosphäre, die fast wie Balians Erinnerungen zu sein scheinen.

    Nach langer Reise, während der wir den fiesen Klischee-Bösewicht Guy de Lusignan (Marton Csokas) kennenlernen, erreicht Balian ganz allein das Heilige Land. Doch Jerusalem bietet Balian keine Heimat. Er ist ein Fremder in einer fremden Welt. In der Stadt droht die Gewalt Tag für Tag zu eskalieren. Der leprakranke König Balduin (Edward Norton hinter silberner Maske) ist dem Tod geweiht und von Intriganten wie Guy umgeben. Die Stadt ist super gemacht und sieht trotz Computeranimation absolut glaubwürdig aus! Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass sie sogar Minas Tirith in den Schatten stellt! In Jerusalem trifft er auf Sybilla (sehr sinnlich: Eva Green), die Schwester der Königs ist bereits mit Guy de Lusignan verheiratet, der seinen Einfluss im königlichen Haus stets vergrößern und durch diese Beziehung den Thron bestiegen möchte. Doch Balian, der sich als Nachfolger seines Vaters am Hof vorstellt, erobert Sybillas Herz im Sturm. Sie verliebt sich in den freundlichen und gutherzigen Schmied. Guy befehligt die Templer , die brutal gegen die Moslems vorgehen. Als der König schließlich seiner Krankheit erliegt, beginnt Lusignan ein Blutbad unter den Moslems. Im Zorn über das sinnlose Morden erklärt der ägyptische Sultan Saladin (Ghassan Massoud) den Kreuzrittern den Krieg und rückt mit seinen Armeen gen Jerusalem. Balian fällt während der Belagerung das Kommando über die Kreuzritter zu, er soll die Mauern nun gegen die Angreifer verteidigen. Doch dies ist eine Schlacht, die Balian nie gewollt hat. Das Schicksal liegt in seiner Hand. Es folgt eine der eindrucksvollsten Schlachten der Filmgeschichte, aber wirklich!! Allein für die Schlacht lohnt sich der Film!

    Und wie wars? (ACHTUNG SPOILER!!)

    Als ich aus dem Kino kam, meinten einige Zuschauer, dass der Film ja irgendwie doof wäre, weil Balian am Schluss die Schlacht verlieren würde und mir fiel auf, wie schwer es anscheinend für den Normalo-Zuschauer zu sein scheint, diesen Film zu verstehen. Für mich offensichtlich spielt sich die eigentlich Handlung des Films auf einer Sekundärebene ab. Während Balian mit Saladin die Kapitulation aushandelt, erringt er seinen eigentlichen Sieg .. er gewinnt die Schlacht, die er die ganze Zeit geschlagen hat und findet nach zahlreichen Versuchungen sein Königreich der Himmel. Seine Schlacht war ein Kampf um Aufrichtigkeit und Gewissen, ohne das Schwert. Seine Integrität wird immer wieder bedroht, doch Balian hält die Stellung und siegt am Schluss!

    Optisch brillant mit hochwertigen Spezialeffekten, nie sahen historische Städte und Armeen überzeugender aus. Die Musik von Harry Gregson-Williams ist ungewohnt klassisch und wechselt zwischen sakraler Christen und muslimischer Kulturmusik ... toll gemacht (hat jemand das Thema von 13th WARRIOR bei Balians Rede bemerkt!! )

    Die Geschichte ist vor allem deswegen interessant, weil sich Ridley Scott auf ein Wagnis eingelassen hat. Er orientiert sich auf Kosten der platten Hollywood-Dramaturgie an der Historie und flüchtet nicht in ein plattes Gut-Böse-Schema. Sowohl unter Moslems, als auch unter Christen gibt es großherzige edle Führer, aber auch auf beiden Seiten Fanatiker. Schnell wird klar, wie aktuell seine Aussage heute ist. Und sein Thema ist ernst, sehr ernst .. daher fehlt es dem Film meiner Meinung nach etwas an Humor... der eine oder andere Lacher wären für das Publikum doch befreiend gewesen.

    Zu den Figuren:

    Orlando Bloom als Balian de Ibelin: Der junge Schmied Balian lebt in der französischen Provinz, als sein Schicksal eine unerwartete Wendung nimmt. Er bricht nach Jerusalem auf und tritt als Kreuzritter in die Fußstapfen seines Vaters. Balian möchte seinen Traum vom Frieden und der Gleichheit aller Menschen leben. Die historische Figur wurde für den Film etwas verändert. Der echte Balian wuchs als Fürst in Ibelin (Israel) auf und hat Frankreich wahrscheinlich nie gesehen. Leider muss ich sagen, dass die Figur etwas eindimensional angelegt ist. Bloom hat nur für eine Hauptperson wenig Text und muss einen absolut rechtschaffenen Menschen spielen. Das wird auf Dauer etwas langweilig ... und es ist auch die Schuld des Drehbuchautors, dass Bloom etwas blass wirkt. Ihm fehlen irgendwie die menschlichen Schwächen, Fehler und der Humor, wie sie beispielsweise MAXIMUS oder WILLIAM WALLACE hatten.

    Liam Neeson als Godefroy de Ibelin: Wieder einmal schlüpft Liam Neeson („Star Wars: Episode I“) in die Vaterrolle. Godefroy von Ibelin ist ein edler Kreuzritter aus dem Orden der Johanniter und der lang verschollene Vater von Balian, der sein Hab und Gut im Heiligen Land seinem Sohn vererbt. Die Figur ist frei erfunden, der echte Vater von Balian war niemals verschollen, aber auch eine wichtige politische Figur im Königreich Jerusalem. Liam Neeson spielt gewohnt eindrucksvoll!! Schade, dass er nicht so lange im Film zu sehen ist.

    Eva Green als Sybilla: Sibylla von Jerusalem ist die Schwester König Balduins (Edward Norton). Sie verliebt sich in Balian, obwohl sie dem Kreuzritter Guy de Lusignan (Marton Csokas) versprochen ist. Da ihr Sohn der offizielle Thronfolger ist, lebt sie stets gefährlich. Gespielt wird Sybilla von der französischen Newcomerin Eva Green, die sich in Bernardo Bertoluccis „Die Träumer“ äußerst freizügig zeigte und obwohl sie in Königreich der Himmel nicht soviel Haut zeigt, ist sie nicht weniger sinnlich.

    Marton Csokas als Guy de Lusignan : Der französischen Ritter Guy de Lusignan ist Balians ärgster Widersacher. Kaltherzig schlachtet er Moslems ab, provoziert einen Krieg mit Saladin und um den Thron zu besteigen, hat er ein Auge auf Sibylla geworfen. Guy hat es wirklich gegeben, er galt als fanatisch und erbarmungslos. Marton Csokas scheint für die Rolle des Bösewichts prädestiniert zu sein, seine fiese Art hat fast schon wieder was beeindruckendes.

    Edward Norton als König Balduin IV.: Der leprakranke König Balduin IV ist Herrscher von Jerusalem. Er glaubt an einen Frieden der Völker, doch durch seinen fortschreitenden körperlichen Verfall hat er es nicht leicht, sich gegen Intriganten wie Guy de Lusignan zu behaupten. Edward Norton („Fight Club“) gibt sich in der Rolle des Königs bescheiden und verbirgt sein Gesicht hinter einer eisernen Maske. Ich habe nur die deutsche Synchro gesehen und Norton wurde eine neue Stimme verpasst.

    Ghassan Massoud als Saladin : Saladin gilt als einer der größten Feldherrn der muslimischen Welt. Er nimmt den Kampf gegen die christlichen Kreuzritter auf, genießt aber dennoch unter Christen wie Muslimen ein hohes Ansehen wegen seiner frommen und ritterlichen Haltung. Gespielt wird der edle Herrscher von Ghassan Massoud, der in seiner Heimat Syrien als Superstar verehrt wird. Und Massoud ist wirklich eine der eindrucksvollsten Gestalten in der Geschichte. Er verbindet Edelmut, Güte und Ernsthaftigkeit in seiner Rolle.

    Jeremy Irons als Tiberias: Tiberias ist der treue Berater von König Balduin, der an einen Frieden zwischen Muslimen und Christen glaubt. Er verwaltet die politischen Entscheidungen in Jerusalem und ist ein guter Freund von Balians Vater. Jeremy Irons spielt die Figur nach dem historischen Vorbild von Raimund III. von Tripolis, dem Kämmerer von König Balduin. Für Irons endlich mal wieder eine große Rolle, in der er aufblühen kann. Eine der eindrucksvollsten Persönlichkeiten des Films!

    Brendan Gleeson als Renaud de Chatillon : Selbst in der blutigen Epoche der Kreuzzüge verschafft sich Renaud de Chatillon bald einen Ruf als besonders brutal und skrupellos. Er überfällt mit seinen Rittern regelmäßig muslimische Karawane und Hirten und provoziert so einen Krieg mit Saladin. Der gebürtige Ire Brendan Gleeson war bereits in „Troja“ als König Menelaos Orlando Blooms Widersacher. In KoH spielt er den Renaud leicht irre, da aber sein Irrsinn nicht gerade unblutig ist, reicht es nicht zum Comic-Relief.

    Alexander Siddig als Imad ad-Din: Alexander Siddig, bekannt als Dr. Bashir der Raumstation DS9, schlüpft in die Rolle von Saladins erstem Offizier Imad, zugleich Berater und Chronist des Sultans. Drehbuchautor William Monahan hat sich bei seiner Arbeit von den Aufzeichungen des echten Imad inspirieren lassen. Die meisten Zuschauer werden Dr. Bashir nicht erkennen. Die Rolle wirkt edel und glaubwürdig ...

    David Thewlis als Johanniter: Der fanatische Kriegermönch vom Orden der Johanniter bricht im Gefolge von Godefroy de Ibelin nach Jerusalem auf. Spätestens seit seinem Auftritt als Professor Lupin in „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ kennt die halbe Welt David Thewlis, der gerne fiese Typen spielt. In KoH hat er leider auch nur eine etwas kleinere Rolle.

    Puh ... ich könnte studenlang weiterschreiben .. aber irgendwann muss auch mal Schluss sein



    Re: Kingdom of Heaven

    Fedwins Geist - 17.05.2005, 20:12


    Wow, vielen Dank, Diso!
    Nach der Kritik von Athaniel hatte ich mir den FIlm schon aus dem Kopf geschlagen, aber die Figuren scheinen ja sehr interessant angelegt zu sein und das Amibiente muss ja wirklich toll sein. Zumindest auf DVD werde ich ihn mir wohl mal anschauen, und vielleicht auch im Kino, wenn sich eine Kritik ergibt.



    Re: Kingdom of Heaven

    Takuan - 18.05.2005, 12:27


    Ich würde mir den Film an deiner Stelle schon auf der großen Leinwand geben. Es ist definitiv ein KINOfilm! Mir hat er ganz nebenbei bemerkt eigentlich ziemlich gut gefallen.



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