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Aysha - 23.07.2005, 23:05Fahnder erschossen Unschuldigen
Fahnder erschossen Unschuldigen
Scotland Yard: Mann hatte nichts mit Anschlägen zu tun
Stockwell Station: Hier wurde der "Terrorverdächtige" von Zivilfahndern getötet. (Fotos: Reuters) London - Terrorfahnder haben bei der Jagd auf die Verantwortlichen der missglückten Anschläge von London einen Unschuldigen erschossen. Ein Mann, der am Freitag von Polizisten in Zivil in der Londoner U-Bahnstation Stockwell niedergestreckt wurde, habe nicht in Beziehung zu den Attentatsversuchen vom Donnerstag gestanden, teilte Scotland Yard am Samstag in der britischen Hauptstadt mit. "Unter diesen Umständen das Leben zu verlieren ist eine Tragödie, die die Londoner Polizei bedauert", sagte ein Sprecher. Es soll eine interne Untersuchung des Geschehens geben.
Scotland Yard-Chef Ian Blair hatte am Vortag gesagt, es gebe eine "direkte Verbindung" zwischen dem Mann und den versuchten Anschlägen auf drei U-Bahnen und einen Bus. Nach Augenzeugenberichten hatte ein Polizist in Zivil dem asiatisch aussehenden Mann in der Station fünf Mal in den Kopf geschossen. Zuvor hatte der Verdächtige auf Anweisungen der Polizei, stehen zu bleiben, nicht reagiert und versucht, in einen U-Bahnzug zu springen.
Britische Muslime fordern Überprüfung
Führende britische Muslime forderten eine Überprüfung der Polizeipolitik im Zuge der laufenden Terrorfahndung und riefen zu Zurückhaltung auf. Er könne den Druck, der auf der Polizei laste, verstehen, sagte Iqbal Sacranie, Generalsekretär des Muslimischen Rates in Großbritannien. Aber es müsse "größte Sorge getragen werden, dass unschuldige Menschen nicht auf Grund von Übereifer getötet werden".
Fahnder unter großem Druck
Nach den Angaben war der Mann, dessen Identität noch abschließend geklärt wird, zunächst unweit der U-Bahnstation aus einem Haus gekommen, das von Ermittlern im Zusammenhang mit den versuchten Anschlägen überwacht worden war. Der Mann sei dann in einen Bus gestiegen und zur U-Bahn gefahren. Dabei sei er beschattet worden. Dort wurde er von den Polizisten aufgefordert, stehen zu bleiben. Nach Augenzeugenberichten rannte der Mann dann aber los.
Glen Smyth, Vorsitzender des Londoner Polizeiverbandes sagte, es müsse jetzt zunächst die Untersuchung abgewartet werden und wies auf den Druck hin, unter dem die Fahnder stehen: "Polizisten müssen unter diesen Bedingungen in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen, die dann Konsequenzen für das ganze Leben haben."
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