Verwaltungsmedizyn: Vorstellung des Konzeptes der ICD 11

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    Re: Verwaltungsmedizyn: Vorstellung des Konzeptes der ICD 11

    Rektor - 12.12.2004, 11:56

    Verwaltungsmedizyn: Vorstellung des Konzeptes der ICD 11
    Verwaltungsmedizyn: Vorstellung des Konzeptes der ICD 11
    (ICD: International Classification of Diseases)


    Da hat sich das Institut für Verwaltungsmedizyn ja einer unglaublich mächtigen Verantwortung gestellt.

    Wir alle haben mit Schrecken vor 3 Jahren die Verschlüsselungskataloge der ICD-Kommission auf unseren Schreibtischen vorgefunden. Telefonbücher der Diagnostik. Nur: Ein Telefonbuch ist eindeutig und verständlich (weil ja nun nicht jeder "Gnudnoff" heißt). Mit Schrecken haben wir auf die Fortsetzung gewartet, was da so auf uns zu kommen mag. Fragte man sich, ob man nun eine Verschlüsselung nach der ICD9 oder ICD10 vor sich hatte, musste man Stellen zählen: eine ICD10-Verschlüsselung war grundsätzlich länger als 10 Stellen und umfasste alle Buchstaben, bekannt und unbekannt für Menschen und Getier. Es muss hier und jetzt enden. Wo soll es sonst hinführen? Bis zur ICD50 sind es nur noch wenige Jahre!

    Die ICD11 wird die "evidence based medicine" grundlegend reformieren. Am Ende einer Verschlüsselung wird nicht bloß eine weltweite Vereinheitlichung der Diagnosen und damit auch eine - was ja das eigentliche Ziel der EBM ist - Vergleichbarkeit zur Verfügung stehen, sondern auch eine universelle Verständlichkeit; eine, wie sie seit der Einigung der Königreiche Wei, Zhao, Han, Qi, Yan, Chu und Qin bei Gründung des chinesischen Reiches von der Welt nicht mehr gesehen wurde. Das Institut für Verwaltungsmedizyn stellt sich hier auch bewusst den neuen Aufgaben der gesamten Menschheit: Erstmalig wird nicht nur eine Verständigung über hunderttausende von Parseq möglich sein, sondern auch eine sehr leichte und sofortige Verständlichkeit der bereits verschlüsselten Diganosen.

    Wie verständlich klingt "Morbus Meise / Morbus Mütze" im Vergleich zu "F22.7-29b"? Andererseits finden wir die Diagnose "schizoaffektive Psychose unklarer Ätiologie mit Allmachtsphantasien" für die Mehrheit der Patienten grob beleidigend, wenn nicht sogar nicht nachvollziehbar. Nun möchte der akademisch veranlagte universitäre Anstaltspsychiater hier einwenden, dass er im ICD-10 Spektrum F22 bis 29 (hier ohne Submenetrakel, Leitglyphen und Paragraphen, nur der Kürze halber) durchaus große Unterschiede festmachen kann. Dem, und nicht nur in dieser Fachrichtung, muss man ganz klar folgendes entgegenhalten:

    1. Jeder Patient ist sehr individuell. Das, worauf es ankommt, und was uns als Menschen ausmacht, vor allem den guten Christen, konnte selbt eine 10-stellige ICD10 nicht korrekt verschlüsseln.

    2. Es ist belanglos. Niemand möchte wissen, was die Person genau hat, bis auf ihren behandelnden Arzt und vielleicht den Richter. Da gerade letztere aber ohne Anhörung kein Urteil entwickeln, und - wie die vergangenen Jahre gezeigt haben - auf verschlüsselte Diagnosen äußerst gereizt reagieren, wäre auch hier eine ICD10 überflüssig.

    3. Es geht niemanden etwas an. Nehmen wir der Einfachheit halber wieder das Spektrum ICD10.F22 bis 29: Alle Fälle werden, je nach Grad mit gleichen Fallpauschalen vergütet. Und es geht in den Verwaltungen der Kostenträger niemanden etwas an, was genau der Patient nun hat; und es würde auch keiner verstehen.
    Gerade im Gebiet der Psychiatrie hat es sich gezeigt, wie wirkungsvoll es sein kann, wenn man der Kasse anbietet, den Borderline-Patienten zwecks eigener Beurteilung der Krankheitslage mal eben im Kostendeckungsbüro vorbei zu schicken. Plötzlich waren Liegezeiten und Medikationen bewilligt, und Kosten wurden fast schon freigiebig übernommen.

    4. Niemand möchte es wissen. Meist sind es die gleichen Behandlungsvorhergehensweisen, die gleichen Medikamente etc.

    5. Spätestens nach Abschaffung der freien Arztwahl, geplant durch das Gesundheitsministerium um 2007 und die Schaffung von Vertragsärzten wird der Arztbrief, wie wir ihn heute kennen, sowieso nicht mehr nötig sein.

    Der neue Katalog der ICD11 wird insgesamt 8 Diagnosen umfassen, die sich auf einige Subdiagnosen aufteilen. Bezeichnet mit den Buchstaben a bis h, je nach Schweregrad groß oder klein geschrieben. Für jeden verständlich, absolut international; und 26 Diagnosen kann man nun wirklich an einem Vormittag auswendig lernen. Dadurch wird sich die Facharztausbildung dramatisch verkürzen. Man sieht, im Ressort Verwaltungsmedizyn schon heute der Grundstein für die medizynische Versorgung von morgen und überübermorgen gelegt.



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