Fragen zur Beichte

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    Re: Fragen zur Beichte

    Eva - 08.11.2007, 14:11

    Fragen zur Beichte
    Mal Fragen dazu.. so allg.
    eure Meinung/ Meinung der Kirche

    Wie oft sollte man gehen?
    Was empfielt die Kirche?

    Sollte es immer beim Selben Priester sein? - also nen fixen "Beichtvater"?

    Ist es kirchl. verpflichtend, irgendwo verankert 1 - 2 mal im Jahr zu gehen, oder ist es jedem freigestellt?

    Empfang der Hl. Eucharstie ohne Beichte - wie weit ist das erlaubt? oder muss man vor dem Empfang nicht das Sakrament der Versöhnung empfangen?

    Kyrie - in wie weit hat dieses "Durch meine Schuld, darum bitte ich die seelige Jungfrau Maria..." Schuldbekenntnis eine Wirkung? Oder sind es lediglich Worte?

    Beichet/ Bußfeier
    Gehört das zusammen? Wenn ja, in wie fern?

    Generalabsolution - wann ist sie erlaubt?

    ok.. das wärs mal fürs erst
    Ich hoffe ich hab euch nicht überhäuft

    lg Eva



    Re: Fragen zur Beichte

    webmaster - 08.11.2007, 18:18


    Kommentar zu katholischen Lehrmeinung zum Thema Beichte überlass ich unserem Experten (Reinhard), aber vielleicht hilft dir ja auch meine persönliche Meinung ein bisschen weiter:

    1)Wie oft sollte man gehen?
    Was empfielt die Kirche?

    --> Ich halte es so, dass ich einfach auf mein Gewissen höre, das heißt, ich geh dann, wenn ich es für nötig halte (als Hausfrau der Vergleich: ich wasche auch nicht 2mal in der Woche die Wäsche, sondern dann, wann ich schmutzige Wäsche habe ... das kann mal 4mal in der Woche sein, dann ists mal wieder nur eine Waschladung, die zusammengekommen ist (was jetzt bitte nicht heißt, dass ich im Schnitt viermal wöchentlich beichten geh ;-)). Somit sind manchmal die Abstände größer, manchmal kleiner ... es gab sogar schon mal die Situation, dass ich es an einem Tag auf zwei Beichten geschafft hab .. aber das ist glücklicherweise nicht die Regel ;-))

    --> Ich glaube, dass es laut "KIrche" keinen Beicht-Stundenplan gibt, wann man gehen MUSS, aber üblich sind oft die beiden Feste Weihnachten und Ostern (sehr viele Menschen die ich kenne nutzen die Gnadenzeiten Advent und Fastenzeit für eine "innere Reinigung" ... gleichsam Osterputz und Weihnachtsputz (und wieder kann ich die Hausfrau nicht verheimlichen ;-))

    --> Es gibt allerdings auch Gruppierungen innerhalb der Kirche (nicht gesamtkirchlich!) die eine monatliche Beichte empfehlen (vorschreiben?).


    2) Sollte es immer beim Selben Priester sein? - also nen fixen "Beichtvater"?

    --> Einen fixen "Beichtvater" zu haben hat sicher einige Vorteile (Vertrauen, was einem das Reden über schwierige Themen vielleicht leichter macht, auf die Person zugeschnittene "Buß-Aufgaben", etc...). Ich persönlich wechsle lieber ab. Oft sind es nämlich die gleichen Dinge, die im Leben "schief" laufen und dann schätze ich es, diese Dinge mal aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet zu sehen. Also bei mir ist es so, dass ich meist zwischen 2 Beichtvätern abwechsel und ab und zu bewusst einen ganz fremden suche!


    2) Ist es kirchl. verpflichtend, irgendwo verankert 1 - 2 mal im Jahr zu gehen, oder ist es jedem freigestellt?

    --> siehe oben (aber ich hoffe, dass uns da Reinhard besser Auskunft geben kann)

    3) Empfang der Hl. Eucharstie ohne Beichte - wie weit ist das erlaubt? oder muss man vor dem Empfang nicht das Sakrament der Versöhnung empfangen?

    --> Ein Punkt über den ich schon mit so manchem (auch Priestern) diskutiert habe: Kommunion als "Belohnung" oder als "Wegzehrung" ... Ich denke, dass die "Versöhnungsbereitschaft" das Ausschlaggebende ist (siehe Friedensgruß)

    4) Kyrie - in wie weit hat dieses "Durch meine Schuld, darum bitte ich die seelige Jungfrau Maria..." Schuldbekenntnis eine Wirkung? Oder sind es lediglich Worte?

    --> Das Problem ist, dass wir in der Messe vieles einfach nur mehr "floskelhaft" mitbrummen und mit unseren Gedanken ganz wo anders sind (aber ich denke das ist menschlich) ... insofern: SIND NICHT LEDIGLICH WORTE, auch wenn wir vieles so handhaben

    5) Beichet/ Bußfeier
    Gehört das zusammen? Wenn ja, in wie fern?

    Generalabsolution - wann ist sie erlaubt?

    --> Diese Punkte überlass ich dem Reinhard!

    LG M



    Re: Fragen zur Beichte

    Reinhard CM - 12.11.2007, 00:22

    Beichte was wann wer
    Liebe Eva!

    Zu deinen Fragen:


    Wie oft sollte man gehen?
    Was empfiehlt die Kirche?

    Einmal im Jahr ist das Mindestmaß. Da es auch mit dem Empfang der Ostersakramente zusammenfällt, gehen viele in der Zeit vor Ostern zur Beichte.
    Aber wie gesagt: So oft ich es brauche, ist sicher das beste Maß.


    Sollte es immer beim selben Priester sein? - also nen fixen "Beichtvater"?


    Beides hat seine bestimmten Vor- und Nachteile. Wer mehr eine geistliche Begleitung sucht, dem sei sicher ein fixer Priester angeraten. Der Beichtvater kann so detaillierter auf Bestimmtes eingehen und kann besser eine Entwicklung überblicken. Man muss auch nicht jedes mal von vorne anfangen.
    Jede Beichte in sich ist eine heilsame Erfahrung. Insofern bringt ein anderer Priester auch einmal die Erfahrung eines anderen Blickwinkels.


    Ist es kirchl. verpflichtend, irgendwo verankert 1 - 2 mal im Jahr zu gehen, oder ist es jedem freigestellt?

    siehe oben.


    Empfang der Hl. Eucharistie ohne Beichte - wie weit ist das erlaubt? Oder muss man vor dem Empfang nicht das Sakrament der Versöhnung empfangen?

    Wenn es sich um eine schwere Sünde handelt, ist der Empfang der Beichte notwendig für einen guten und wirksamen Empfang der heiligen Kommunion.
    Alles andere wird durch das Schuldbekenntnis in der heilige Mese getilgt.
    "Was ist eine schwere Sünde?", fragst du dich jetzt möglicherweise.
    Eine schwere Sünde liegt dann vor, wenn ich in einem wesentlichen Punkt (10 Gebote, Grundgebot der Liebe) in schwerwiegender Weise mich vefehlt habe und ich mir desssen bewußt bin, dass es eine bewußte Verfehlung war. Ich habe z.B. gewußt, dass dieses und jenes auf keinen Fall richtig ist und ich habe es trotzdem getan bzw. unterlassen.
    Wenn das der Fall ist, sollte eine reinigenede Beichte all diese Hindernisse ausräumen, um gut bereit zu sein für Jesus, der mir ganz nahe kommen will.


    Kyrie - in wie weit hat dieses "Durch meine Schuld, darum bitte ich die seelige Jungfrau Maria..." Schuldbekenntnis eine Wirkung? Oder sind es lediglich Worte?

    siehe oben


    Beiche/ Bußfeier
    Gehört das zusammen? Wenn ja, in wie fern?

    Eine gute Bußfeier kann sicherlich gut auf eine Beichte vorbereiten und es ist auch ratsam, durch eine Bußfeier Menschen auf Gedanken der Umkehr zu bringen. Was sie jedoch nicht kann: Eine persönliche Aussprache in der Beichte ersetzen. Über eine Bußfeier kann ich keine persönliche Absolution der Sünden bekommen, denn diese braucht das persönliche Bekenntnis des/der Einzelnen und die persönliche Lossprechung durch einen Priester.



    Generalabsolution - wann ist sie erlaubt?

    Generalabsolutionen sind sehr selten. Im zweiten Weltkrieg wurde sie z.B. über Soldaten bei einem offensichtlichen Fliegerangriff in drohender Lebensgefahr ausgesprochen. Doch auch dort gilt: Wenn man den Angriff überlebt, muß die Beichte im persönlichen Bereich nachgeholt werden. Es gibt also keine wirksame inflationäre Handhabung der Generalabsolution.

    Beichte ist etwas sehr Persönliches und auch in all ihrer Zwiespältigkeit etwas sehr Schönes und ungemein Befreiendes! Sie bereitet sowohl dem Priester als auch dem /der Beichtenden Freude, weil sie ein Sakrament ist - ein wirksames Zeichen der spürbaren Nähe Gottes.


    In diesem Sinn hoffe ich , dir mit der Beantwortung deiner Fragen geholfen zu haben.

    Reinhard



    Re: Fragen zur Beichte

    Eva - 14.11.2007, 11:46


    Danke für eure ausführlichen Antworten auf meine Fragen.

    Wenn ihr erlaubt frage ich noch ein bisschen weiter... :roll:

    Kennt ihr vielleicht die Situation innerlich zu wissen beichten zu "müssen", aber wenn man dem Priester gegenüber sitzt weiß man nicht wo man beginnen, bzw. sagen soll/te?

    Wenn ja, was tut ihr dann?/ Wenn nein, was würdet ihr tun?


    Wie fühlt ihr euch nach der Beichte?
    Was ist bei euch dann anders als vorher?

    Kann mans mit der Beichte auch übertreiben?

    Wie weit reicht Gottes Barmherzigkeit und Seine Vergebung?
    Gibt es (vor Gott) Dinge die "unverzeihlich" sind?

    Gott vergibt einem doch durch dieses Bekennen der Sünde, durch die Lossprechung - Ist es Sünde , einem Mitmenschen nicht zu vergeben,.. blöd formuliert.. anderer Ansatz... Gibt es Dinge die ein Mensch nur schwer, bzw. nicht vergeben kann und in wie weit müsste er es können?

    Ich hoffe der letzte Teil kommt so halbwegs rüber wie ichs gemeint hab. Ich weiß nicht genau wie ich es ausdrücken soll, tut mir leid.

    Vielleicht findet ihr ja mal etwas Zeit um auch diese Fragen zu beantworten - danke.

    lg Eva



    Re: Fragen zur Beichte

    Lilien - 14.11.2007, 15:59


    Liebe Eva!

    Wie weit reicht Gottes Barmherzigkeit und Seine Vergebung?

    Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden
    und vergilt uns nicht nach unserer Schuld.

    Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
    so hoch ist seine Huld über dehnen die ihn fürchten.

    So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang,
    so weit entfernt er die Schuld von uns.


    Liebe Eva, wenn auch du so nach der Hl. Beichte jubelst dann sei dir gewiss: du hast eine gute Beichte gehabt. Du bist jetzt im Stand der Gnade. Der Herr hat dir ein neues Leben geschenkt.
    ( das beantwortet auch die Fragen: Wie fühlt ihr euch nach der Beichte? Was ist bei euch dann anders als vorher?)


    Kann mans mit der Beichte auch übertreiben?
    Höre ich zum ersten Mal. Ich glaube dass man das nicht kann. Der Beichtvater weiß das zu verhindern. Schließlich ist die Beichte eine heilige Handlung.


    Gott vergibt einem doch durch dieses Bekennen der Sünde, durch die Lossprechung - Ist es Sünde , einem Mitmenschen nicht zu vergeben,.. blöd formuliert.. anderer Ansatz... Gibt es Dinge die ein Mensch nur schwer, bzw. nicht vergeben kann und in wie weit müsste er es können?
    Wenn du nicht vergeben kannst, dann bitte Gott um die Gnade vergeben zu können. Bitte Ihn solange darum bis du nicht vergeben hast. Dass wir das können und auch müssen, hat Jesus deutlich gesagt und auch vorgelebt. Gott vergibt uns ja auch. Also müssen wir einander auch vergeben.


    Kennt ihr vielleicht die Situation innerlich zu wissen beichten zu "müssen", aber wenn man dem Priester gegenüber sitzt weiß man nicht wo man beginnen, bzw. sagen soll/te?

    Wenn du vor der Beichte dir genügend Zeit genommen und im Gebet Gewissenspiegel( Gotteslob hilft dir dazu, liegt in jeder Kirche auf) gemacht hast und auch nicht vergisst für den Beichtvater zu beten, dann wird dir nicht schwer sein alles Gott zu sagen was dich so innerlich drängte „beichten zu müssen“. Bitte gleich am Beginn der Beichte, nach dem Kreuzzeichen, Gott um Seinen Segen.( So wendest du dich bewusst Gott zu). Zum Beispiel mit diesen Worten: Himmlischer Vater, segne mich und gib, dass ich eine gute Beichte und nach deinem Willen ablegen kann. Dann sagst du Gott alles, was du möchtest das er heilt. Sei dir bewusst da du mit IHM sprichst, dass Er da ist und dass Er sich freut. Behalte nichts für dich! Später wirst du wohl bemerken, dass sich der Beichtvater auch freut, Ja die ganze Kirche und der ganze Himmel freuen sich.



    Meine persönliche Empfehlung: 1Mal pro Woche Beichten. Den Unterschied wirst du dann sicher bemerken.



    Re: Fragen zur Beichte

    webmaster - 14.11.2007, 17:19


    Liebe Eva!
    Einige deiner Fragen sind für mich zu persönlich, um Sie im Forum zu beantworten. Ich werde dir aber in den nächsten Tagen (kann auch eine woche sein, weil ich im moment sehr viel stress habe) eine PN oder ein Mail schicken!

    LG Martina



    Re: Fragen zur Beichte

    Lilien - 15.11.2007, 23:38


    Liebe Eva!

    Wie weit reicht Gottes Barmherzigkeit und Seine Vergebung?
    Gibt es (vor Gott) Dinge die "unverzeihlich" sind?

    "Ich bin heilig und verabscheue auch die kleinste Sünde. Aber wenn die Sünder bereuen, ist Meine Barmherzigkeit grenzenlos. Ich verfolge sie
    mit Meiner Barmherzigkeit auf allen ihren Lebenswegen. Wenn sie zu Mir zurückkehren, vergesse Ich alle Bitterkeit und freue Mich über die Bekehrung.

    Ich verfolge sie mit Gewissensbissen, mit Blitz und Sturm, durch die Stimme der Kirche; wenn sie aber alle Meine Gnaden zurückweisen, überlasse Ich sie
    sich selbst und gewähren ihnen, was sie wünschen.

    Die grössten Sünder könnten grosse Heilige werden, wenn sie sich Meiner Barmherzigkeit anvertrauen wollten.
    Ich strafe, wenn man Mich dazu zwingt. Vor dem Tag der Gerechtigkeit gewähre Ich Zeit für die Barmherzigkeit.

    Man schöpft Meine Barmherzigkeit nur mit der Schale des Vertrauens. Je mehr Vertrauen man hat, umso mehr erhält man. Ich liebe es, wenn man
    viel verlangt, denn ich wünsche, viel zu geben und noch mehr und mehr. Herzen, die wenig wollen, machen Mich traurig.

    Die grössten Sünder haben ein besonderes Anrecht auf Meine Barmherzigkeit. Es bereitet Mir Freude, wenn sie sich an meine Barmherzigkeit wenden.
    Ich beschenke sie über ihre Erwartungen hinaus. Ich kann den nicht züchtigen, der sich Meiner Barmherzigkeit anvertraut.

    Um zu strafen, bleibt mir die Ewigkeit. Jetzt verlängere Ich die Zeit der Barmherzigkeit. Bevor Ich als Richter wiederkomme, öffne Ich weit die Tore meiner Barmherzigkeit."


    ( Jesus an hl.Sr. Faustina)



    Re: Fragen zur Beichte

    Lilien - 16.11.2007, 10:34


    Liebe Eva!

    Kennt ihr vielleicht die Situation innerlich zu wissen beichten zu "müssen", aber wenn man dem Priester gegenüber sitzt weiß man nicht wo man beginnen, bzw. sagen soll/te?

    Der Priester erschließt uns die Gnaden Gottes

    Was ist der Priester? Ein Mensch, der Gottes Stelle vertritt; ein Mensch, der mit der Macht Gottes ausgestattet ist. "Geht hin", sagt unser Herr zu den Priestern, "wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch...Alle Macht ist mir gegeben im Himmel wie auf Erden. Geht hin und lehret alle Völker!...Wer euch hört, hört mich, wer euch verachtet, verachtet mich."
    Wenn der Priester Sünden vergibt, sagt er nicht: "Gott vergibt dir." Er sagt: "Ich spreche dich los."
    Der heilige Bernhard betont, dass alles durch Maria uns zuteil wurde. Ebenso kann man sagen, dass alles uns durch den Priester zuteil wird: ja, alles Glück, alle Gnaden, alle himmlischen Gaben.
    Wenn es nicht das Sakrament der Priesterweihe gäbe, hätten wir Gott unseren Herrn nicht bei uns. Wer tat ihn dort in diesen Tabernakel? Es war der Priester. Wer hat euere Seele ins Leben eingeführt? Der Priester. Wer gibt ihr Nahrung, damit sie Kraft für ihre Pilgerschaft hat? Der Priester. Wer wird sie vorbereiten, vor Gott zu erscheinen, indem er sie zum letztenmal im Blute Christi reinigt? Der Priester, immer der Priester...Ihr könnt euch an keine einzige wahre Hilfe Gottes erinnern, ohne dabei dem Bild des Priesters zu begegnen.
    Geht ihr beichten bei der heiligen Jungfrau oder bei einem Engel? Geben sie euch die Lossprechung? Nein, Reichen sie euch den Leib und das Blut eures Herrn? Nein. Die heilige Jungfrau kann ihren göttlichen Sohn nicht in die Hostie herabsteigen lassen. Und hättest du zweihundert Engel an deiner Seite, sie könnten deine Sünden nicht von dir nehmen. Ein Priester - und sei er noch so schlicht und einfach - vermag es. Er kann dir sagen: "Ich spreche dich los von deinen Sünden. Gehe hin in Frieden!"
    Wenn man die Religion zerstören will, greift man zuerst den Priester an. Denn wo es keinen Priester mehr gibt, gibt es kein heiliges Opfer mehr, und wo es kein heiliges Opfer mehr gibt, stirbt die Religion.

    Was ist es doch Großes um einen Priester! Ohne ihn ist Gottes Wohlwollen für uns so nutzlos wie ein Haus voll Gold, wenn es niemand gibt, der es für uns öffnen kann. Ohne den Priester würden Leiden und Tod unseres Herrn für uns verloren sein.
    Das Priestertum ist die Herzensliebe Christi. Wenn ihr einen Priester seht, denkt an unseren Herrn Jesus Christus!

    ( heiliger Pfarrer von Ars)



    Re: Fragen zur Beichte

    webmaster - 17.11.2007, 21:08


    Liebe Eva, hab dir gerade das versprochene Mail geschickt!
    LG Martina



    Re: Fragen zur Beichte

    Reinhard CM - 23.03.2008, 23:38


    Hallo Eva!

    Habe gerade gesehen, dass ich einige deiner Fragen zur Beichte noch nicht beantwortet habe.

    Zu Einigem hat ja Martina bzw. Lilien schon Stellung genommen.

    Gibt es Dinge, die dich noch besonders interessieren?

    Reinhard



    Re: Fragen zur Beichte

    Eva - 27.03.2008, 21:44


    Lieber Reinhard

    Weißt, das Sakrament der Beichte ist eines jener Sakramente, mit dem man einfach immer wieder konfrontiert wird. So wie mit der Hl. Kommunion. Und diese beiden Sakramente stehen, wie ich es mitbekommen habe, unmittelbar in Verbindung.
    Ich weiß z.b. von Verwandten von mir, die 2 mal im Jahr beichten gehen, und zwar zu Weihnachten und zu Ostern. Sie empfangen aber auch nur zu dieser Zeit den Leib Christi. - finde ich von der Lehre her absolut gut, aber andererseits wäre mir das zu wenig.
    Kompromiss: öfter Beichten = öfter Kommunion empfangen oder?
    Naja.. aber man kann ja nicht jeden Tag zur Beichte rennen! Selbst wenn ich (wie hier bereits empfohlen) wöchentlich gehe...
    Ich habe einen Beichtvater, ja. Was sich der schon alles anhören musste! (Dass er mich überhaupt noch zu sich lässt und mir die Lossprechung gibt, ist in meinen Augen bereits ein Wunder!)

    Wie oft ich zur Beichte gehe:
    momentan... alle 1 - 2 Monate.
    Wann das 1. mal bewusst, mit "Wirkung"?
    2003 rum
    Was war anders?
    Ich war voller innerer Freude, ein Stein viel mir vom Herzen, und ich fühlte mich frei wie nie zuvor.
    - doch zugleich merkte ich, wie schnell dieses Gefühl verflog,
    denn in die Sünde fällt man doch so schnell... (ich zumindest.)
    Warum ich begonnen habe zur Beichte zu gehen?
    wegen eines Priesters der die Beichte liebte und mir diese Liebe dazu vermitteln konnte - in seinen Predigten und durch seinen gelebten Glauben (dieser Priester wurde auch zu meinen Beichtvater)
    Was mich interessiert zum Thema Beichte:
    Es ist ein so wertvolles Sakrament, das mir einfach in letzter Zeit immer schwerer fällt. Ich muss mich dazu innerlich zwingen hin zu gehen, kann mich gedanklich vorbereiten ,sitze dann dem Priester gegenüber und fang mit irgendwas an aber nicht mit meinen Sünden. Ich versuchte es dann mal mit einem Gebet zum Hl. Geist, er möge mir die Sünden "einsagen" - und es klappte auch.. aber zur Zeit fällt mir das Gebet nicht leicht, und somit ist das auch irgendwie weg gefallen....

    Die Wirkung der Beichte ist der wahnsinn,
    und zugleich denk ich mir "sind doch nur Worte"

    Was du mir zur Beichte noch beantworten könntest...
    Warum gehst du zur Beichte?
    Was erwartest du dir von einer "guten" Beichte?

    Dazu...
    was wenn man mal bei einem anderen Beichten geht,
    und da spricht immer nur der Priester und nicht du - ist diese Beichte ungültig? - irgendwie schon oder?
    Was wenn ein Anderer bei der Beichte "werbung" macht für irgend eine "Rückführung" und einem dann auch noch die Karte gibt wo man anrufen solle, denn die Last der Familie gehöre verziehen und sowas?

    Habt ihr schon sowas erlebt?

    Und die Priester, wie siehts da mit dem Beichtgeheimnis aus?
    Gibt es Gründe wo gerechtfertigt ist dieses "Versprechen" zu brechen?

    Also Beichte ist ein Thema worüber ich Stunden lang schreiben könnte....

    lg Eva



    Re: Fragen zur Beichte

    webmaster - 28.03.2008, 07:37


    Liebe Eva!

    Zum ersten möchte ich dich nur kurz "vorwarnen" - Reinhard ist noch bis Sonntag unterwegs und nicht in Wien, deshalb kann es sein, dass seine Antwort noch ein wenig auf sich warten lässt ("gut Ding braucht Weile :wink: ).

    Zum Beichtgeheimnis: das ist, glaub ich, die strengeste "Verschwiegenheitsplicht", die es überhaupt gibt. Im Gegensatz zur Ärztlichen Schweigepflicht gibts da auch, soviel ich weiß, absolut keine "Entbindung" davon (wurscht was ist und worum es geht) und ich kann nur von den Priestern sprechen, die ich kenn, die sind sich da ihrer Pflicht sehr bewusst und nehme das Beichtgeheimnis auch wirklich sehr ernst.

    Schönen Tag noch und ein gesegnetes Wochenende, falls wir uns nicht mehr lesen,
    Martina



    Re: Fragen zur Beichte

    Eva - 28.03.2008, 13:37


    Liebe Martina,

    danke für den Hinweis, dass es etwas dauern wird,
    aber ich habe ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet gleich mal eine Antwort zu bekommen.

    Ja, Strafrechtliche Dinge (z.b. ein Gebrochener Arm sieht aus als wäre es kein vorgegebener Unfall gewesen sondern von einem Anderen zugefügt) usw sind soweit ich weiß der Verschwiegenheitspflicht des Arztes nicht unterworfen.
    Priestern schon wenn ich richtig informiert bin.
    Stell ich mir zum Teil schwierig vor... ich meine, angenommen ein Priester erfährt in einem Beichtgespräch irgendwie, dass da was strafrechtliches anfällt, ich glaube die einzige Möglichkeit etwas zu unternehmen lege darin, dem/der- jenigen beizubringen, dass sie zur Polizei gehen solle, und das ist sicher nicht einfach, wenn überhaupt möglich.

    ok, und jetzt wart ma eben mal bis der Herr wieder in Wien ist :wink:

    lg Eva



    Re: Fragen zur Beichte

    Reinhard CM - 01.04.2008, 17:14


    Liebe Eva!

    Ich bin zwar schon wieder in Wien, konnte aber bisher noch nicht antworten.
    Demnächst melde ich mich und werde deinen Beitrag beantworten.

    Vielleicht gibt es ja inzwischen sonst jemand, der das auch tun will.

    Alles Gute,

    Reinhard



    Re: Fragen zur Beichte

    Reinhard CM - 02.04.2008, 22:24


    Liebe Eva!

    Danke für deine aufrichtigen und ermunternden Wort bezüglich der Beichte.
    Ich denke, du hast viel von dem erfasst, worum es in diesem wunderbaren Sakrament geht.

    Es ist gut, dass du einen fixen Beichtvater hast. Das ist sehr segensreich. Du musst keine Sorge bezüglich dessen haben, "was sich der Beichtvater alles von mir anhören muss", wie du schreibst. Es ist eine Gnade, das Geschenk der Vergebung spenden zu dürfen. Das erfährt auch der Priester.

    Bezüglich deiner Schwierigkeiten bei der Beichte: Lass nicht nach, zum Heiligen Geist zu beten. Ich habe schon oft sehr lebendig augenblicklich die Hilfe vom Heiligen Geist erfahren. Wer mit Vertrauen betet, erfährt meist augenblciklich Seine Hilfe.

    Warum ich zur Beichte gehe?
    Ich gehe zur Beichte, weil ich darin die Gnade der Vergebung des Barmherzigen Vaters erfahre. Auch ich habe nicht immer ein Gefühl der Veränderung dabei und - glaube mir - es ist trotz dieses Wissens um dieses wunderbaren Sakrament auch für mich nicht immer leicht, zur Beichte zu gehen.

    Aber ich sehe und erfahre eben die Wirkung einer guten Beichte.
    Dazu gleich: Was ist für mich eine gute Beichte?

    Eine gute Beichte lebt vom ehrlichen Bekenntnis, von der Reue, mit der ich begangene Sünden und Unterlassungen bereue und auch vom Willen, mich davon abzukehren und wieder neu die Liebe Gottes in meinem Leben wirken zu lassen.

    Ich würde einen Priester, der zu viel bei der Beichte spricht, ohne dass ich zu einem guten Bekenntnis komme, unterbrechen und sagen, dass ich noch etwas zu beichten habe. Ob eine solche Beichte ungültig ist, wage ich nicht zu bestätigen. Wenn du den ehrlichen Willen mitbringst, ist auch das schon sehr wertvoll und wird Gott sicher annehmen.

    Es steht einem Priester natürlich zu, guten Rat zu geben und auch auf Konkretes hinzuweisen.

    Bezüglich des Beichtgeheimnisses hat Martina schon sehr gut geantwortet. Da kann ich mich anschließen.
    Das Beichtgeheimnis ist scheinbar in besonderer Weise geschützt.
    Ich muss sagen, dass mich persönlich das Wissen um gebeichtete Sünden nicht belastet. Es ist eingehüllt in die Zuversicht der Vergebung Gottes und die Liebe für Sein Geschöpf. Ja bei mir ist es auch so, dass ich das Gebeichtete bald wieder vergesse und dass es mich im Alltag nicht belastet.

    Es gibt keinen Grund bzw. Anlass, das Beichtgeheimnis zu brechen. Es ist das am strengsten gehandhabte Vertrauensvotum. Das ist wirklich ein Schatz, der uns hier gegeben ist.
    Es ist eben das Geschenk des barmherzigen Gottes, der uns unendlich liebt und uns alle zum Heil führen will.

    Ich hoffe, dir mit diesen Antworten ein wenig weiter geholfen zu haben.

    Reinhard CM



    Re: Fragen zur Beichte

    Eva - 14.04.2008, 14:42


    Reinhard, Danke!
    Danke für deine ausführliche Antwort.



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