Wo liegen die Probleme ??

Stolpermund
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    Re: Wo liegen die Probleme ??

    Andreas Weiser - 06.09.2005, 09:48

    Wo liegen die Probleme ??
    Mir fällt zunehmens auf das Betroffen nicht oder für meine Begriffe viel zu spät sich entscheiden etwas für sich zu tun. Gebe zu besser spät als nie . Aber ,wir, die uns mit dem Problem auseinandergesetzt haben und auf gutem Wege sind habe eine Menge Erfahrung.
    Wieso können nicht all die Anderen nicht über ihren Schatten springen und sagen hier bin ich, helft mir , was kann ich tun damit es mir besser geht ???

    Betroffen Stotterer sind in der Regel SEHR nette Menschen, allso sollte kein Grund bestehen keinen Kontakt zu knüpfen.

    Sollen wir nun Initiative ergreifen und auf Betroffene weiterhin zu gehen, oder einfach warten bis sie sich selber trauen ??

    Na ganz uneigennützig ist das natürlich nicht wenn wir bestätigt bekommen, durch andere; und selbst sehen das unsere Sache Erfolg hat.
    Zum Schluß sind wir alle glücklich( er).

    Unsere Positivfabrik muß so richtig auf Touren kommen , dann ist sie gar nicht mehr aufzuhalten.

    Oder liege ich da völlig daneben ??

    Besonders die Gastzugänge bitte ich um ihre Meinung. ( ihr könnt ja weiterhin anonüm bleiben)

    Gruß Andreas

    Nur alleine Hoffen ist uns zu wenig.



    Re: Wo liegen die Probleme ??

    mi - 08.09.2005, 15:43


    Hallo andreas, hallo allen anderen!

    Ja, das ist ein großes Problem beinm Stottern: Das Selber-Wollen und das Sich-Selber-Trauen.
    Ich denke, wir können auf andere zugehen, aber etwas daraus machen müssen sie schon selbst. Und der beste Weg, herauszufinden, WER das jetzt will, ist immer noch, alle selbst um Hilfe fragen bzw. bitten zu lassen. Wenn nicht, kann ganz leicht eine sehr bequeme Haltung entstehen: "Du bist dafür zuständig, dass ich weiterkomme!" Und: "Du bist schuld, dass ich leide!" (Und das ist leider weder ein Witz noch eine Übertreibung.)
    Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen ist für viele ein Riesenproblem, manche wollen geradezu an der Hand hineingeführt werden, um sich "etwas zu ersparen".
    Wir sind da in unserer Gruppe ziemlich hart und sagen, wer nicht selbst kommt, ist halt noch nicht reif dazu. (Und die praktische Erfahrung zeigt, dass es auch niemandem in Wirklichkeit hilft, wenn er "an der Pfote hineingeführt" wird. Entweder will er/sie etwas machen, oder nicht.)

    Die Möglichkeiten anbieten ist sicher wichtig und nötig, aber seinen/ihren Weg gehen muss jede/r selber.

    lg mi



    Re: Wo liegen die Probleme ??

    Tjure - 10.09.2005, 13:45


    Hallo,

    wir, in diesem Forum haben alle bereits einige Erfahrung mit dem Thema Stottern gemacht. Doch jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht. Aus Erfahrungen entwickeln sich Meinungen und Überzeugungen.

    Andreas und ich z.B.:
    Wir beide haben uns intensiv mit Stottern beschäftigt, doch ich würde niemals eine Empfehlung für DF abgeben, Andreas jedoch schon. Andreas hält nicht übermäßig viel von der Methode nach Van Riper - ich jedoch schon.
    Was soll nun jemand, der neu in eine SHG-Gruppe kommt, mit 2 derart unterschiedlichen Überzeugungen anfangen? Können wir ihm bei der Entscheidungsfindung helfen, oder tragen wir nur noch mehr zur Verwirrung bei?

    In der Selbsthilfeszene gibt es noch immer große Uneinigkeit ob nun der Vermeidungsansatz, oder der Modifikationsansatz sinnvoll ist.
    Auch über die Meinung ob Stottern eine Behinderung (im rechtlichen Sinne) ist, herrscht größte Uneinigkeit.

    Wir, die Erfahrenen, können uns wohl nur damit begnügen persönliche Erfahrungen weiterzugeben. Die Qual der Wahl bleibt (leider) bei dem der neu ist, und endlich Klarheit finden will.

    Ich mag mir nicht anmaßen zu entscheiden, ob jemand zu spät, zu früh, oder gerade zur rechten Zeit etwas für/gegen sein Stottern macht.

    Traurig finde ich persönlich, dass viele Stotternde das "Schwarz/Weiß" -Sehen haben. Entweder gibt es eine Therapie die mich heilt - oder ich lasse es gleich bleiben; mein einziges Ziel ist es , nie wieder (in keiner nur denkbaren Sprechsituation) zu stottern.
    Derartige Wünsche führen dazu, sich die Chance zu nehmen Verbesserung zu erreichen. Verbesserungen, die das Stottern vielleicht sehr erheblich verbessern.

    hmm.. bin ich jetzt vom Thema abgekommen?

    nachdenkliche Grüße vom
    Tjure



    Re: Wo liegen die Probleme ??

    Andreas Weiser - 13.09.2005, 11:52


    Eigendlich sind wir Stotterer doch mutige Menschen !!

    Drum verzweifelt nicht wenn mal was nicht auf Anhieb funktioniert, was A hilft muß B noch lange nicht mögen. Ausprobieren ist die Dewiese.

    Und wenn es nix war , na dann auf zum Nächsten. Ein erneuter Versuch lohnt allemal.

    Und jeder wird die Erfahrung machen ganz umsonst war es nicht, ich sage- Nimm mit was du bekommen kannst, und mach was draus.

    In diesem Sinne --- nur Mut, und weiter so.

    Gruß Andreas



    Re: Wo liegen die Probleme ??

    mi - 15.09.2005, 17:06


    Hallo Tjure!

    Ja, du hast recht! Wir können nicht für andere entscheiden. Und: Schwarz-Weiß-Sehen ist, soweit ich das erlebe, bei Stotternden oft zu finden und sicher eines der größten Hindernisse am Weg aus dem Stottern. (Das ist mit ein Grund, warum ich den Van-Riper-Ansatz so mag: Weg von der Perfektion, ein oft zu wenig gesehener Aspekt seiner Arbeit.) (Interessanterweise soll VR selbst ein ziemlicher Perfektionist gewesen sein!)
    Selbst versuche ich herauszufinden, wer wo gerade hängt und ihm dabei zu helfen, seinen weiteren Weg selbst zu suchen, u.a. auch mit Informationen.

    Hallo andreas!

    Ja, du hast genauso recht mit deinem Ansatz!
    Mut ist sicher ein zentraler Punkt am Werg aus dem Stottern, gerade, weil das Stottern es so schwer macht, stand zu halten und nicht nachzugeben...

    lg mi



    Re: Wo liegen die Probleme ??

    Andreas Weiser - 16.09.2005, 08:40


    Nach dem Mut muß (sollte) ein Erfolg stehen , sonst kommen wir ins zweifeln, und dahin ist es mit dem Mut.

    Machmal versetzt der Glaube ja auch Berge.

    Glauben heist hoffen > hoffen heist warten.
    Wissen ist Macht >>>> worüber auch immer ?!
    In diesem Sinne ein schönes Wochenende ( hier regnet es gerade mal wieder )

    Gruß Andreas



    Re: Wo liegen die Probleme ??

    Müri - 16.09.2005, 11:59


    Hallo Andreas,

    Wissen ist Macht. Nichts Wissen macht auch nichts (Zitat Garfield)

    Und Glauben ist für mich nicht Hoffen, sondern vertrauen, dass etwas
    ist, ohne es beweisen zu können. Sehe da schon einen Unterschied.
    :P Aber für solche Diskussionen könnten wir wohl noch ein Philosophie-
    Forum anhängen....

    Schöne Grüße aus dem im Moment sonnigen und warmen Oberösterreich
    Müri



    Re: Wo liegen die Probleme ??

    Andreas Weiser - 16.09.2005, 14:32


    Gebe dir da Recht -- es gibt 2 Arten von Glaube , habe mich da nicht korrekt ausgedrückt.

    Einmal Glaube>> Ich glaube an etwas und gebe die Hoffnung nicht auf. ( Glaube ohne richtigen Beweis) !! Ist ja nichts schlechtes !!

    Dann >>>> Ich glaube an etwas -- weil ich weiß das es so ist oder funktioniert und deshalb kann ich mir dessen sicher sein.
    ( hat was mit Realität zu tun )

    Habt hr es gut ---- hier ist es immer noch naß.

    Gruß Andreas



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