Harry Potter und die Geheimnisse der Vergangenheit

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    Re: Harry Potter und die Geheimnisse der Vergangenheit

    Avenger - 19.12.2004, 11:32

    Harry Potter und die Geheimnisse der Vergangenheit
    Titel: HP und die Geheimnisse der Vergangenheit
    Autor: Avenger
    Genre: Action/Adventure
    Inhalt: Harry lernt einen Jungen kennen, der in den Ligusterweg gezogen ist und zufällig auch in Hogwarts als Helfer des Wildhüters Hagrid eingestellt wurde. Er ahnt nicht, wer dieser Junge ist, wo er herkommt, oder ob er vielleicht sogar gefährlich ist...
    Besonders geeignet für Fans von: Band 5, nicht zu langen Kapiteln
    Anmerkungen: Mindestens ein Charakter-Death, vielleicht auch mehrere.

    ____________________________________________________________


    Kapitel 1: Unheimliche Begegnung

    Ein junger Mann mit schwarzen Haaren und einem lebendigen, freudigem Gesicht lachte aus tiefster Seele; während sich die beiden Menschen neben ihm, ein großer Mann mit strubbeligen schwarzen Haaren und eine junge Frau mit dunkelroten Haaren und mandelförmigen Augen, sich verliebt anlächelten.
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl...
    Harry Potter legte das Foto wieder auf den Nachtschrank und wischte sich mit dem Ärmel über die tränenden Augen. Es war schon komisch, seinen Vater und seinen Paten so aus dem tiefsten Herzen lachen zu sehen und zu wissen, dass das wahrscheinlich einer der schönsten Augenblicke ihres Lebens war.
    Langsam ging er hinüber zum Fenster, strich sich mit der Hand durch das schwarze Haar und starrte nachdenklich auf die dunkle Straße. Ab und zu kam ein Auto vorbei; die Leute hatten schon die Lichter in ihren Häusern angemacht und ihre Türen von innen abgeschlossen. Kalter Wind strich Harry durch das Gesicht, der das eigentlich gar nicht bemerkte, wenn er ehrlich zu sich war.
    Es gab in letzter Zeit vieles, was er nicht bemerkte. Er war abwesend, ständig in Gedanken versunken, und selbst wenn sich mal bewusst auf eine Sache konzentrierte, hatte er nach schon zehn Minuten die Lust daran verloren.
    Harry starrte an sich herunter und konnte unter seiner Hose den Rand seiner Socke sehen. Er war um einiges gewachsen und die Hose war nun viel zu kurz.
    Doch im Grunde war das sowieso egal; auf die Straße ging er selten und in wenigen Wochen würde er wieder seine Zaubererumhang tragen. Ja, Harry war ein Zauberer. Bis zu seinem elften Lebensjahr hatte er selbst keine Ahnung davon gehabt, bis Hagrid vorbeikam und ihm und den Dursleys die Nachricht überbrachte.
    "POTTER!"
    Die polternde Stimme von Onkel Vernon drang nach oben durch die Decke und ließ fast die Wände erzittern. Dumpfes Fußgetrappel kam von der Treppe her und Sekunden später stand ein großer breiter Mann mit sehr buschigem Schnurrbart und hochrotem Kopf im Türrahmen und funkelte Harry an.
    "Was ist?" fragte Harry verblüfft. Er konnte sich nicht daran erinnern, irgendetwas getan zu haben, was Onkel Vernon so aufregen konnte.
    "DAS ist", donnerte Onkel Vernon und hielt Harry den Telefonhörer des schnurlosen Telefons entgegen. Harry ergriff ihn ein wenig zögernd und hielt ihn an sein Ohr. Doch schon eine Sekunde später musste er das Telefon wieder weghalten, denn eine dröhnende Stimme drang durch den Lautsprecher.
    "HARRY??? BIST DU DA???"
    Harry nahm das Telefon wieder an sein Ohr; Onkel Veron wartete dumpf atmend und immer noch vor Wut rasend.
    "Ron?" fragte Harry überrascht.
    "ENTSCHULDIGE", schrie Ron, doch Harry unterbrach ihn.
    "Leiser, Ron", meinte er, "Du kannst so mit mir reden, als ob ich direkt neben dir stehen würde."
    "Entschuldige, das lerne ich nie", sagte Ron nun ein wenig leiser, doch für einen normalen Menschen, der telefonierte, immer noch ein wenig laut. "Du hast lange nicht mehr geschrieben."
    "Ich habe doch vor zwei Tagen geantwortet", antwortete Harry mit zusammengezogenen Augenbrauen, "Ihr habt gesagt, ich soll alle drei Tage schreiben. Ich war also pünktlich."
    "Ich habe...nun..." Ron schien ein wenig peinlich berührt, "...ich habe gedacht, du würdest mir vielleicht öfters schreiben...falls du mich brauchst - wegen...du weißt schon."
    Harry schluckte und ein Kloß entstand in seinem Hals. Irgendwie fand er es noch schlimmer, dass sie Sirius` Namen in seiner Gegenwart nicht aussprachen - ihm wäre lieber, sie würden es tun.
    "Nein", antwortete er leise und mit einer Stimme, die möglicherweise etwas hart klang, "Nein, ich brauche deine Hilfe nicht. Aber trotzdem danke."
    Ron merkte Harrys Kälte in der Stimme.
    "Achso, ähm....also gut...wie war dein Sommer?"
    Harry wartete einige Sekunden.
    "Normal", sagte er.
    Ron atmete tief aus. "Okay", sagte er schließlich, "Gut, wenn du mich nicht brauchst...Ach ja, Mum hat gesagt, wir besuchen morgen Hermine. Du darfst auch kommen. Sie hat Dumbledore gefragt und er war einverstanden."
    "Oh", sagte Harry überrascht, "Wirklich? Das - das ist gut."
    "Wir holen dich morgen ab. Vielleicht lässt Dumbledore dich danach ja mit zu uns kommen. Aber ich würd mir nicht allzu viele Hoffnungen machen."
    "Okay", antwortete Harry nickend, "Dann...Dann bis morgen, okay?"
    "Also gut, Tschau."
    Und schon hatte Ron aufgelegt und Harry hörte das rythmische Piepen im Hintergrund. Er gab Onkel Vernon, der immer noch da stand und offenbar belauschen wollte, ob Harry keine Dummheite anstellte, den Hörer zurück in die Hand.
    "Und?" fauchte Onkel Vernon.
    "Was und?"
    "Was wollte er?"
    "Mich einladen. Wir fahren morgen zu Hermine", antwortete Harry ruhig und ging zu seinem Bett hinüber, "Du hast sie schon gesehen, sie ist immer mit auf dem Bahnhof."
    Onkel Vernon nickte mit leicht hochgezogenen Augenbrauen und neugierigem Blick. Harry wusste, dass er es ihm zu gerne verbieten würde, doch die Angst, dass Mad-Eye Moody hier auflaufen könnte, vertrieb ihm diesen Gedanken offenbar recht schnell. Er stand noch einige Sekunde da, schließlich stürmte er aus dem Zimmer und Harry wusste ganz genau, dass er jetzt Tante Petunia davon erzählen würde, dass Harry von Freunden eingeladen wurde.
    Sie würden jetzt ganz klar darüber streiten, dass Harry dort auf gar keinen Fall mitfahren darf, doch letztendlich würden sie doch keine Möglichkeit finden, es ihm zu verbieten. Harry legte sich auf das Bett und starrte an die Decke. Er hatte noch gar keine Lust, schlafen zu gehen. Er hatte vorhin erst geschlafen, er würde wahrscheinlich sowieso nach ein paar Minuten wieder aufwachen.
    Also setzte er sich aufrecht hin und überlegte, was er tun sollte. Hier im seinem Zimmer bleiben, wäre dumm. Da würde er ja irgendwann eingehen. Also stand er auf, ging hinaus auf den Flur und rannte die Treppen herunter. Die letzte Treppe übersprang er.
    „Wo willst du hin?“ fauchte Onkel Vernon, der innerhalb einer Sekunde auf den Flur gestürmt kam, „Du hast nicht gesagt, dass du hier abhaust.“
    „Ich haue nicht ab“, antwortete Harry abwesend. „Ich will nur ein wenig nach draußen gehen. Ich komme nachher wieder.“
    Onkel Vernon öffnete den Mund zu einer Antwort, doch da war Harry schon den Flur entlang gegangen und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Es war nun schon dunkel und niemand war mehr auf den Straßen. Nach ein paar Minuten kam ihm der Gedanke, was die Ordensmitglieder sagen würden, wenn sie wüssten, dass Harry so spät abends alleine auf die Straße ging.
    Aber eigentlich war ihm das egal. Sirius hatte sich auch nie an Regeln gehalten.
    Sirius…
    Ein stechender Schmerz schoss durch seine Brust und er griff sich an den Hals. Er versuchte an etwas anderes zu denken, doch jetzt hatte er einmal an Sirius gedacht und würde nun die ganze Zeit sein Gesicht vor Augen haben. Dieser große gutaussehende Mann mit seinen schwarzen Haaren und der bellenden Lache.
    Harry bemerkte gar nicht, wie er sich auf eine alte Bank in der Nähe des dunklen Parks gesetzt hatte. Er war nun einige Meter vom nächsten Haus entfernt und selbst wenn er angegriffen werden und schreien würde, würde ihn wahrscheinlich niemand hören.
    Doch dann trat wieder das Gesicht von Sirius vor seine Augen.
    „Schluss damit!“ rief er zu sich selbst, hielt sich die Hände zu beiden Seiten des Kopfes und stand von der Parkbank auf. Alles war still, bis –
    „Mit wem redest du?“
    Harry wirbelte herum und in Sekundenschnelle schlug sein Herz dreimal so schnell wie vorher. Niemand war zu sehen, außer den Blättern, die im Wind wehten und rauschten.
    „Wer ist da?“ rief Harry laut. Er war sich sicher, eine Stimme hinter ihm gehört zu haben, die gefragt hat, mit wem er redet.
    „Ich bin hier“, ertönte die ruhige Stimme, diesmal ein wenig links. Harry wandte sich um und sah einen Jungen einige Meter entfernt von ihm in den Büschen stehen. Harry zog seinen Zauberstab, doch der Junge nahm zur Beruhigung seine Hand hoch.
    „Lass das!“ sagte er glucksend, „Ich tue dir nichts. Ich bin auf deiner Seite – du musst Harry Potter sein, hab ich Recht?“
    Harry trat einen Schritt zurück, den Zauberstab immer noch erhoben. Der Junge kam jetzt aus dem Gebüsch heraus und schritt langsam auf Harry zu. Da hier am Parkrand keine Laternen standen, war sein Gesicht verdunkelt und schimmerte merkwürdig in der Dunkelheit.
    „Woher kennst du mich?“ fragte Harry misstrauisch.
    „Wer tut das nicht?“ lachte der Junge. Seine Stimme klang recht jung, er konnte höchstens achtzehn Jahre alt sein. Harry wusste nicht, was er tun sollte. Er war ziemlich nervös, obwohl Junge keinen Zauberstab in der Hand hatte. Doch immerhin war er über einen Kopf größer als Harry und recht sportlich.
    „Du….du bist ein Zauberer?“ fragte Harry und musterte den Jungen mit zusammengezogenen Augenbrauen. Er konnte sein Gesicht immer noch nicht erkennen. „Hier wohnen aber keine Zauberer außer mir und….“
    „Mrs. Figg“, vervollständigte der Junge den Satz. „Ich weiß. Lass uns ein paar Meter gehen, dann werde ich dir alles erklären.“
    Harry zögerte; doch dann kam ihm der Gedanke, dass jemand der Böses im Sinn hatte, nicht ohne Zauberstab auf ihn zugehen würde. Also ging er schließlich auf den Jungen zu und beide näherten sich der Straße.
    „Ich heiße übrigens Brian“, sagte der Junge und jetzt konnte Harry sein Gesicht erkennen, denn sie traten näher an die Laternen heran. Er hatte Recht gehabt, der Junge konnte höchstens achtzehn Jahre alt sein; er hatte rotbraunes kurzes Haar und sah eigentlich recht gut aus.
    „Ich bin Harry“, sagte Harry, und im nächsten Augenblick fiel ihm ein, dass Brian ihn ja sowieso schon kannte. Doch Brian ging nicht weiter darauf ein.
    „Ich bin vor ein paar Tagen hier mit meiner Familie hergezogen. Wir wohnen im Magnolienring. Da vorne, das Haus ganz hinten auf der linken Seite“, er deutete mit dem Finger die lange Straße entlang und Harry nickte.
    „Und ihr seid eine Zaubererfamilie?“ fragte Harry. Den Zauberstab hatte er immer noch in der Hand, doch richtete er diesen wenigstens nicht mehr auf Brian.
    Brian nickte.
    „Ja. Naja, eigentlich sind wir nicht ganz Zauberer. Mein Vater ist ein Zauberer, meine Mutter stammt aus einer Muggelfamilie. Sie ist keine Hexe. Ach ja, und dann ist da noch mein Bruder. Er ist erst drei Jahre alt, hat es aber tatsächlich schon geschafft, unsere Lampen zerspringen zu lassen. Unfassbar, oder?“
    „Warst du auch in Hogwarts? Ich hab dich dort nie gesehen.“
    Brian schien ziemlich überrascht.
    „Ehrlich nicht?“ fragte er vergnügt, „Dabei habe ich dich sehr oft gesehen. Aber dieses Jahr bin ich nicht mehr in Hogwarts. Jedenfalls nicht als Schüler.“
    „Was soll das heißen?“ fragte Harry verwundert, „Du wirst doch nicht etwa Lehrer, oder?“
    „Nein“, sagte Brian. „Ich habe keine Stelle bekommen, also hat sich Professor Dumbledore dazu entschieden, mich als Helfer des Wildhüters Hagrid einzustellen. Ich darf auch bei ihm wohnen.“
    „Bei Hagrid? Cool. Hagrid und ich sind gute Freunde und ich geh ihn oft besuchen. Also werden wir uns wohl dann auch öfters sehen.“
    „Ja,“ sagte Brian stolz, „Ich freue mich auch schon darauf. Ich bin ziemlich gerne in Hogwarts. Vielleicht werde ich ja irgendwann mal Lehrer dort. Oder sogar Schulleiter…“ Er lachte laut auf.
    „Kennt deine Familie Dumbledore gut oder warum hat er dich einfach so eingestellt?“
    „Ja, er ist ein…ein alter Freund meines Vaters. Kam uns oft besuchen früher. Mein Vater hat ihn um Rat gebeten und da hat er sich dazu entschlossen, mich in Hogwarts zu behalten.“
    „Das ist nett von ihm“, meinte Harry.
    „Ja, das ist es“, antwortete Brian und zwinkerte Harry zu, „Dumbledore ist ein großartiger Mensch.“
    Sie gingen den Rest der Straße entlang und sie gingen an dem Haus von Mrs. Figg vorbei. Harry dachte nach; er könnte jetzt einfach klingeln und nach Neuigkeiten fragen. Oder er könnte bei den Dursleys sitzen und auf Rons und Hermines Briefe warten, in der Hoffnung, irgendetwas interessantes zu erfahren, im Nachhinein aber immer wissend, dass sie ihm sowieso nichts per Post erzählen würden.
    „Du, ich geh kurz zu Mrs. Figg“, sagte er schließlich und steuerte auf ihr Haus zu. Brian blieb stehen und musterte das Haus.
    „Nee, ich muss los“, sagte er leise, „Meine Mutter macht Essen und so. Aber wir sehen uns sicher bald. Vielleicht schon morgen.“
    „Morgen wird es nicht gehen“, antwortete Harry, „Ich bin bei Freunden eingeladen.“
    „Oh“, sagte Brian, „Na gut, dann vielleicht übermorgen. Aber ich muss wirklich los jetzt, okay? Man sieht sich.“ Er winkte noch einmal zum Abschied und Harry sah zu, wie er um die Ecke verschwand.
    Er fragte sich, warum er bei diesem Menschen kein komisches Gefühl hatte.
    Normalerweise war er ein ziemlich misstrauischer Mensch und ihn wunderte es, dass er mit Brian so geredet hat wie mit einem ganz normalen Menschen, den er schon länger kannte. Doch Brian kam ihm recht sympathisch und ziemlich ungefährlich vor.
    Langsam stieg der die Treppen zum Haus von Mrs Figg hoch und klingelte schließlich. Sofort dröhnte im Mrs. Figgs Stimme entgegen.
    „Moment!“, rief sie und Harry hörte, wie sie durch die Wohnung rannte. „Ich trage nur einen Bademantel.“ Nach etwa einer halben Minute öffnete sie die Tür und als sie Harry sah, weiteten sich ihre Augen überrascht.
    „Harry!“ rief sie, zog Harry in die Wohnung hinein und als sie sich vergewissert hatte, dass niemand sie gesehen hatte, schloss sie die Tür, „Was machst du denn hier? Ist etwas passiert?“
    „Nein“, entgegnete Harry und musterte Mrs. Figg. Sie trug einen Bademantel, türkisfarbene Puschen und in ihren Haaren steckten einige Lockenwickler. Sie sah aus, als hätte sie gerade eine Gurkenmaske aufgehabt. „Nein, es ist nicht passiert. Ich wollte nur mal vorbeischauen.“
    Mrs Figg antwortete zuerst nicht; dann verwandelte sich ihr überraschtes Gesicht zu einem Lächeln und sie verschwand, wie Harry wusste, in die Küche.
    „Ich mach dir einen Tee“, rief sie, „Du kannst schon ins Wohnzimmer gehen. Du weißt ja, wo es ist.“
    Harry ging den Flur entlang und ins Wohnzimmer. Der übliche Geruch von Kohl stieg ihm in die Nase und im Wohnzimmer lagen zwei Katzen; eine auf der Couchlehne und eine auf dem Boden in der Ecke. Er setzte sich auf die graue Couch und Mrs Figg kam wieder in den Raum, auf einem kleinen Tablett zwei Tassen mit Tee.
    „Du wolltest mich wirklich nur besuchen?“ fragte sie misstrauisch und reichte Harry eine Tasse, „Oder sagst du mir nicht ganz die Wahrheit?“
    Harry dachte nach.
    „Eigentlich wollte ich wissen, was in der Zaubererwelt und im Orden so vor sich geht“, sagte er wahrheitsgetreu, „Ron und Hermine können mir das ja nicht mit der Post schreiben.“
    „Bekommst du den Tagespropheten nicht?“ fragte Mrs Figg überrascht und Harry schüttelte den Kopf, „Es ist einiges los seit dem Angriff auf das Ministerium. Sie tun alles, um eine Katastrophe zu vermeiden.“
    „Wie sollen sie die denn noch vermeiden können?“
    „Können sie nicht“, antwortete Mrs Figg schlicht, „Fudge ist immer noch im Amt, aber es gab einige Streitereien darüber, ob er nicht zurücktreten solle. Widerlicher, kleiner Stümper ist er“, fauchte sie und haute mit der Faust auf den Tisch und die Teetassen wackelten bedrohlich.
    „Und was ist mit dem Orden?“
    „Im Orden hat sich nicht wirklich viel geändert. Sicher, es gibt jetzt noch viel mehr Leute, die sich Dumbledore gegenüber offen und handelsbereit zeigen, aber ansonsten ist es genauso wie vor ein paar Wochen. NEIN!“ schrie sie plötzlich und sprang auf. Eine ihrer Katzen war auf das Tablett gesprungen und hat es zusammen mit Mrs Figgs Tasse heruntergeschmissen. Der Tee ergoss sich über den Tisch, den Teppich und auch Harry bekam ein wenig ab.
    „MR PRENTICE!“ donnerte Mrs Figg, „Sieh nur, was du gemacht hast! Verdammt, ich habe gerade gebadet und jetzt bin ich wieder dreckig!“
    Der kleine Kater schrumpfte zusammen. Mrs Figg rannte aus dem Raum und kam wenig später mit zwei Handtüchern zurück. Eines legte sie über den Teppich, auf die Stelle, wo der Tee war und mit dem anderen wischte sie sich den Tee auf ihrem Bademantel ab. Sie rannte erneut heraus und kam mit einem Waschlappen zurück, mit dem sie den Tisch sauber machte.
    „Dieser verflixte Kater“, fauchte sie und Mr Prentice schrumpfte noch mehr zusammen. „Ich versteh nicht, was mit ihm los ist. Seit ein paar Tagen benimmt er sich total merkwürdig. Springt immer herum, verkriecht sich irgendwo oder läuft davon.“
    „Woran liegt das?“ fragte Harry erschrocken und stellte seine Tasse Tee auf den Tisch. Er wischte sich die paar Tropfen von seinem T-Shirt.
    „Wenn ich das wüsste“, murmelte Mrs Figg wütend. Sie schnaubte, rannte aus dem Zimmer und Harry hörte sie andauernd fluchend, wenn sie über den Flur von einem Zimmer zum anderen ging. Harry war der Meinung, er sollte jetzt besser gehen.
    „Mrs. Figg, ich gehe dann wieder nach Hause, okay?“ rief er über den Flur, als er die Tür öffnete und schon einen Fuß nach draußen gesetzt hatte.
    „Gut, Junge“, röhrte sie, „Kannst mich ja mal wieder besuchen kommen, wenn hier nicht so ein Chaos ist. Tschüüüüß.“
    Harry schloss die Tür hinter sich und ging die Straße entlang. Er drehte sich um und blickte noch einmal zu dem Haus von Brian. Es brannte Licht, aber ansonsten war nichts Besonderes zu erkennen. Nach einigen Minuten fragte er sich, warum ihm Brian überhaupt nicht komisch vorkam.
    Er war neu hier im Ligusterweg und seine und Harrys Begegnung lief ja auch nicht gerade unter normalen Umständen ab. Genauer gesagt war diese Begegnung sogar recht unheimlich und Harry hatte Brian für gefährlich gehalten. Doch aus irgendeinem Grund, und das konnte er sich einfach nicht erklären, war ihm Brian sympathisch und er war sich sicher, dass er ungefährlich war.
    Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass er schon am Haus der Dursleys angekommen war. Er schritt die Treppen nach oben, öffnete die Tür und trat ein. Sofort kam ihm Onkel Vernon entgegen gepoltert.
    „Wo warst du?“ fragte er laut.
    „Ich hab doch gesagt, dass ich ein wenig rumgehen wollte. Ist das so schlimm?“ fragte Harry mit einem leicht gehässigem Lächeln auf den Lippen. Onkel Vernon verstummte und sein Gesicht verzog sich zu einer quälenden Grimasse.
    „Natürlich nicht“, sagte er und bemühte sich, höflich zu bleiben, „D….deine Tante und ich haben uns nur gefragt, wo du warst, mehr nicht. Möchtest du etwas zu essen?“
    „Nö“, sagte Harry kalt und schritt die Treppen nach oben. Er spürte Onkel Vernons Blick in seinem Rücken, der ihn wahrscheinlich am liebsten grün und blau geprügelt hätte. Harry betrat sein Zimmer und stellte fest, dass neben seiner weißen Schneeeule Hedwig noch eine kleine braune Winzeule saß, die wild fiepte.
    „Pig“, rief Harry und nahm der Eule den Brief ab, „Was machst du denn hier?“
    Er nahm den Brief aus dem Umschlag, faltete ihn auf und begann zu lesen.

    Harry,
    wir holen dich morgen früh um 11.00Uhr ab. Dad wird wieder durch den Kamin kommen, also kläre deine Verwandten schon mal darüber auf. Nicht, dass es nachher noch Ärger gibt. Wir sehen uns dann morgen.
    Ron

    Harry legte den Brief beiseite, stand auf und ging durchs Zimmer. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus; das erste Grinsen seit Wochen. Brian hatte es doch tatsächlich geschafft, Harrys Laune ein wenig zu bessern.



    Re: Harry Potter und die Geheimnisse der Vergangenheit

    Marvolo - 06.01.2005, 19:36


    Hallöchen!

    Tönt schonmal ziemlich interessant. Die Idee, meine ich.
    Ich hab mir das alles mal durchgelesen und bin zu folgendem Schluss gekommen ;)
    Eine super FF! Zumindest was den Anfang betrifft.
    Du beschreibst alles genau. Nicht zu knapp aber auch nicht zum voll... Wenn du weisst
    was ich meine.

    Der Schreibstil ist gewohnt gut. Nicht zu einfach, nicht zu schwierig. Die perfekte Balance für Gelegenheitsleser und FF-Fans die gerne mal schnelle Action und eine nicht
    allzu durchwobene Story mögen.
    Was natürlich auf keinen Fall heisst, dass deine FF eine Fastfood-FF ist. Im Gegenteil. Das sieht man ja schon an der Länge des Chaps.

    Auch die Dialoge wirken auf mich sehr stimmig. Du hättest zwar Teile des Gespräches zusammenfassen könne, um ein bischen mehr Abwechslung reinzubringen.

    Jetzt mal zum Inhalt ;)

    Was mir leicht unlogisch vorgekommen ist, ist die Tatsache, dass Brian's Familie eine (halbe) Zaubererfamilie ist. Bisher hiess es ja, dass in Little Whinging keine anderen Zauberer leben.
    Und seit wann nennt Vernon Harry eigentlich "Potter"?
    Brian scheint mir sympathisch. Ein einigermasse angenehmer Zeitgenosse :)
    Der hat später sicher noch eine grössere Bedeutung.

    Ansonsten kann man noch nicht viel zur Story sagen.

    Also, keep on writing!

    Marvolo 8)



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