HS - Headshaking Syndrom

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    Re: HS - Headshaking Syndrom

    Anonymous - 05.05.2008, 10:14

    HS - Headshaking Syndrom
    Zitat: Symptome:
    Das Pferd reagiert, als würde eine lästige Fliege in der Nase krabbeln. Ständig schüttelt es reflexartig seinen Kopf in alle Richtungen und schnaubt dabei, niest, spielt mit der Zunge oder zieht die Oberlippe wie zum Flehmen hoch. Aus Unmut über die ständige Belästigung stampfen die betroffenen Pferde oft mit den Beinen und schubbern sich bei allen Gelegenheiten die Nase. Nicht selten scheuern sie sich dabei die Nasen blutig. Mit einher geht ein klarer bis weißlicher Nasenauslauf sowie tränende Augen. Besonders unter Stress treten die Symptome auf. An warmen, sonnigen Tagen verstärken sich die Symptome häufig. Das liegt an der Lichtempfindlichkeit solcher Pferde, die dann aus eigenem Antrieb starkes Sonnenlicht meiden, sich in den Schatten stellen oder ihr Gesicht unter dem Schweif des Nachbarn verstecken.

    Ursachen:
    Schon 1809 begannen Tierärzte, das Krankheitsbild zu beschreiben. Doch noch immer ist die Ursache nicht endgültig geklärt. Bei etwa 10% aller Betroffenen liegt die Ursache bei entzündeten Zahnwurzeln, vereiterten Nebenhöhlen, Ohrmilben, Pilzinfektionen des Luftsacks, Knochensplitter mit Vernarbungen an der Halswirbelsäule, Nackenbandproblemen, Tumoren in den Nasengängen und Nebenhöhlen, Zungenbein-Gelenksarthrosen oder frei beweglichen Traubenkörnern an der Augeniris.
    Eine weitere Ursache scheint die Reaktion auf starkes Licht zu sein. Dies fanden 1995 US-amerikanische Veterinäre heraus. Das helle Sonnenlicht reizt den Trigeminus-Nerv. Auch kommt ein verletzter Trigeminus-Nerv als Ursache in Frage. Solche Verletzungen können durch Schlag oder Schädelbruch hervorgerufen werden.
    Der Trigeminus-Nerv wird aber auch durch Pollen und Staub stark gereizt, was die Symptome hervorrufen kann. Ebenso gelten EHV1-Viren (Herpes) als möglicher Reizfaktor für diesen Gesichtsnerv. Bei Hitze, Stress oder Sonnenlicht werden die Viren wieder aktiv und reizen ihn. Gerade der Zusammenhang mit Herpes ist jedoch leider noch nicht gesichert.

    Krankheitsverlauf:
    Die Symptome treten plötzlich, meist im Frühjahr oder Frühsommer bei intensiverem Sonnenlicht auf und verschlimmern sich über den Sommer, bis sie dann im Herbst wieder abklingen. Solch saisonale Headshaker sind im Winter beschwerdefrei. Bei vielen Betroffenen steigert sich das saisonale Schütteln im Laufe der Zeit und dehnt sich dann über das gesamte Jahr aus.

    Behandlung:

    Als Ursache kommen unpassende Sättel und Gebisse, Trainingsstress und harte Zügelhilfen in Betracht. Diese möglichen Ursachen sollten zunächst also ausgeschlossen werden. Hierzu empfielt es sich, das Pferd mit unterschiedlichen Hilfszügeln und Gebissen unter verschienden Reitern zu longieren oder zu arbeiten, um so Veränderungen / Verbesserungen aufzudecken.
    Auch müssen Probleme mit den Ohren, Zähnen oder Augen durch eine tierärztliche Untersuchung als Ursache ausgeschlossen werden.
    Die Gabe von Schmerzmitteln über mehrere Tage zeigt, ob das Headshaking schmerzbedingt ist. Setzen die Symptome während der Schmerzmittelgabe aus, sollte der Defekt durch einen Tierarzt gesucht werden.
    Um Verspannungen etwa im Rücken aufzulösen, kann mit Akkupunktur gearbeitet werden.
    Liegt kein Befund vor, kann ein Antiallergikum gegeben werden, um allergische Reaktionen des Pferdes auszuschließen. Leider sind Allergie-Behandlungen bei Pferden noch nicht hinreichend erforscht. Eine Ggensensibiliesierung kann aber Abhilfe schaffen.
    Um Lichtempfindlichkeit nachzuweisen, kann der Trigeminus-Nerv betäubt werden. Sofern danach kein Kopfschlagen mehr festzustellen ist, ist die Ursache sicher. In dem Fall müssen Sie Ihr Pferd vor grellen Licht schützen. Das Pferd sollte tagsüber im Stall verweilen und nur Nachts auf die Koppel kommen. Die Reit- und Arbeitszeiten sollten auf die frühen Morgen- oder die späten Abend-Stunden verlegt werden. Das Tragen einer speziellen Augenmaske schafft ebenso Abhilfe. Zusätzlich ist eine medikamentöse Behandlung möglich. Hierbei wird der Botenstoff Serotonin im Gehirn gehemmt, was wiederum den hyperaktiven Trigeminus-Nerv dämpft.
    Eine Ursache des Headshakings kann aber auch ein Verhaltensproblem sein. In dem Fall muss das Pferd unbedingt in Gruppenhaltung. Zusätzlich sollten die Fresszeiten so angelegt werden, dass das Pferd möglichst lang und gleichmäßig über den Tag verteilt knabbern kann. Das Ergänzungsfutter L-Tryptophan kann auch unterstützend gegeben werden. Da es sich bei dieser Form von Headshaking um einen Stereotypus handelt, ist von einem Serotonin-Mangel auszugehen, welcher stereotype Bewegungen begünstigt. Das Ergänzungsfutter L-Tryptophan liefert essentielle Aminosäure, aus der der Körper Serotonin synthetisiert

    Mit freundlicher Genehmigung von http://www.hippoteam.de

    Seit kurzem leben wir nun mit der Diagnose HS - Headshaking Syndrom. Die Vermutung hatte ich schon länger, nun haben wir Gewissheit: Ameer ist ein vom TA diagnostizierter Headshaker.

    In seinem Fall ist er ein saisonaler idiopathischer Headshaker, also er shaked nur in den Sommermonaten und nicht auf Grund von gesundheitlichen Beschwerden.
    Beim Reiten ist er zum Glück bis auf ein paar kleine Ansätze fast beschwerdefrei. Allerdings ist es bei den saisonalen Headshakern meist so, dass das Shaken stärker wird und sie irgendwann ganzjährig shaken und dann auch irgendwann beim Reiten. Es kann sich von heute auf morgen verschlimmern, aber auch erst in ein paar Jahren. Man weiß es nicht. Im letzten Sommer hat er so gut wie gar nicht geshaked, diesen Sommer ist es auf dem Paddock echt grausig.

    Da er nicht auf Grund von gesundheitlichen Mängeln shaked, gibt es wenig bis gar keine Ansatzpunkte zur Behandlung. Er hat nun zwei Reihen Fliegenfransen an, eine Reihe für die Augen, eine Reihe für die Nase. Das verschafft ihm ein wenig Erleichterung, aber eben nur ein wenig. Masken hat er sich bis jetzt leider immer ausgezogen, aber wir werden noch einen Versuch mit einer etwas anderen Maske wagen.

    So läuft er jetzt rum


    Zur Veranschaulichung mal drei kleine Videos aus dem Headshaker-Alltag (ohne Fliegenfransen, damit man es besser sieht).








    Wer fragen zu dieser Krankheit hat oder selber betroffen ist, kann sich gerne an mich wenden..

    Gruß, Nina



    Re: HS - Headshaking Syndrom

    Shetty Team - 05.05.2008, 11:38


    Hallo Nina

    Wir haben Zwei davon,aber ich fang am besten mal von vorne an.
    Mein New Forest fing irgendwann mal damit an und es gab dafür noch gar keine Beschreibung oder einen Namen.
    Es war beim Reiten so schlimm das er mir den Zügel bald aus der Hand gerissen hat und das nervte mich natürlich.
    Ich habe dann alles kontrolliert was mir in den Sinn kam,aber es war auffällig das es erst nach einer Weile begann,immer dann wenn er warm wurde.Er Schüttelte den Kopf immer schlimmer in ich bastelte(es gab soetwas noch nicht serienmäßig zu kaufen) meine erste Fliegenfransengardine für die Nase.
    Damit wurde es schon deutlich besser und ich wußte das ich auf der richtigen Fährte war.

    Dann habe ich ihn nicht mehr geritten sondern nur noch angespannt und es war das gleiche,ohne die Fransen ging es bald gar nicht mehr.

    Fast zur selben Zeit haben wir unseren Urmel bekommen und zu beginn war nichts.Dann fing er mit der Zeit an immer nervöser bei der Arbeit zu werden und er rollte sich gerne mal auf.
    Wenn er am Kopf schwitzte war er fast nicht mehr zu bändigen und wir bekamen ihn auch ganz schwer wieder ruhiger,es machte mit ihm keinen Spaß mehr zu fahren.
    Irgendwann fing er an zu schütteln aber nicht so heftig wie der New Forest.

    Dann habe ich mal als Beifahrer gedient in eine Prüfung und dieses Pferd hatte ein einfaches Schwarzes Fliegennetz über der Nase,das hat ihm schon geholfen.
    Ich habe kaum das ich zu Hause war gleich eins provisorisch aus einem Fliegenvorhang gemacht und es war sofort besser.
    Mein New Forest hat sofort besserung gezeigt,ganz weg ist es nicht aber es ist meistens nur noch kurz und hört im laufe der Fahrt dann auch wieder auf.

    Bei unserem Urmel hat es auch sofort dazu geführt das er ruhiger am Kopf wurde und sich nicht mehr aufrollt oder schüttelt.
    Er geht inzwischen super ruhig vor dem Wagen was ich nicht zu hoffen gewagt habe.

    Auf der Weide haben sie es übrigens beide nicht,es ist nur wenn sie arbeiten und anfangen zu schwitzen.Es ist auch schlimmer wenn die Sonne scheint,damit wird es auch zusammen hängen.

    Der TA sagte mir damals nur,das mein Pferd eine Stauballergie hat und ich nicht reiten soll wenn es staubt.

    LG

    Petra



    Re: HS - Headshaking Syndrom

    Zarina - 05.05.2008, 12:14


    Hallo!

    Das Pferd meiner Freundin hat auch HS. Bereits seit vielen Jahren! Bei ihr war es so, dass sie im Sommer eigentlich gar nicht reiten konnte.. Sobald die Mücken unerwegs waren, das Licht von der falschen Seite einstrahlte, er sich im Gelände wegen irgendwas aufregte, mussten sie immer abrechen.

    Seit kurzem hat sie Diagnose, dass ihr Pferd Borreliose hat. Das seit 8 Jahren mit Auswirkungen aufs Nervensystem.

    Und HS ist ja eine Nervenkrankheit!

    Sie lässt ihr Pferd zurzeit gegen B. behandeln und hat somit auch das Shaken im Griff.

    Ist nur mal so ein Ansatzpunkt.



    Re: HS - Headshaking Syndrom

    Zarina - 05.05.2008, 12:15


    Ach so: Als Fliegenmaske hat sie die von Nice Horse Tec und ist rundum zufrieden damit.

    Ich habe auch so eine für Chiquita und kann diese nur weiterempfehlen!



    Re: HS - Headshaking Syndrom

    Zarina - 05.05.2008, 12:20


    Und nochmal ich: Diese Netze, die nur über die Nase gehen haben sich super bewährt, wie auch schon von Shetty Team beschrieben!

    So, und jetzt geh ich mittagessen! :lol:



    Re: HS - Headshaking Syndrom

    mini-maxi - 05.05.2008, 22:12


    Zarina hat folgendes geschrieben: Und nochmal ich: Diese Netze, die nur über die Nase gehen haben sich super bewährt, wie auch schon von Shetty Team beschrieben!

    So, und jetzt geh ich mittagessen! :lol:

    ja, rico hat das auch immer im sommer beim reiten an die trense bekommen und es hat super geholfen :D



    Re: HS - Headshaking Syndrom

    black_devil - 06.05.2008, 07:57


    ich habe zwar schonmal vom hs gehört aber noch nie gesehen. das sieht ja wirklich grausig aus. also nicht böse gemeint aber macht er das wirklich so die ganze zeit??



    Re: HS - Headshaking Syndrom

    Anonymous - 06.05.2008, 08:37


    black_devil
    Auf dem Paddock im Sommer ja. Deshalb steht er den ganzen Tag auf Gras, da macht er es nämlich immer nur mal wieder zwischendurch kurz.


    Also mit Fliegenfransen und Fliegenmasken haben wir auch gute Erfolge erzielt. Ich hab als Maske die Buzz-off von Bucas, ist die einzige, die er anlässt, alles andere zieht er sich aus.
    Mit Nasennetz kommt er gar nicht klar.

    Was Borrelliose etc betrifft so weiß ich das. Wir haben ihn extra in die Klinik gebracht und testen lassen, denn HS kann nicht nur durch Borrelliose sondern auch durch Borna oder Herpes ausgelöst werden sowie durch diverse Allergien. Lichtempfindlichkeit spielt auch eine große Rolle, denn sie führt dazu, dass bei HS Pferden ein Hormon überproduziert wird, das den fürs Shaken zuständige Trigeminus-Nerv überstimmuliert.
    Die Tests waren zum Glück alle negativ, auch Antiallergen hat nicht angeschlagen und eine Schmerzmittelkur hat auch nichts gebracht.
    Daher ist er ein idiopathischer Headshaker, also er shaked nicht auf Grund von gesundheitlichen Beschwerden.

    LG Nina



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