Sunniten-Führer: USA wollen den Bürgerkrieg

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    Re: Sunniten-Führer: USA wollen den Bürgerkrieg

    Yazan - 26.11.2006, 15:54

    Sunniten-Führer: USA wollen den Bürgerkrieg
    Sunniten-Führer: USA wollen den Bürgerkrieg


    Bagdad/Kairo (dpa) - Der einflussreichste Religionsführer der Sunniten im Irak hat den USA und der irakischen Regierung vorgeworfen, das Land in einen Bürgerkrieg stürzen zu wollen: «Sie treiben die Spaltung voran, damit es zum Bürgerkrieg kommt und sie das Land dann aufteilen können».

    Das sagte der Vorsitzende des Rates der Religionsgelehrten, Scheich Harith al-Dhari, am Samstag vor der Presse in Kairo. Al-Dhari rief die internationale Staatengemeinschaft auf, der irakischen Regierung die Anerkennung zu entziehen.

    «Die Besatzung hat den Staat, das Volk und die Institutionen des Iraks zerstört», fügte er hinzu. Gleichzeitig betonte er, die Mehrheit der Iraker lehne die Gewalt zwischen den verschiedenen Religionsgruppen ab. Der Irak-Konflikt sei politischer Natur.

    Nach den blutigen Anschlägen in Bagdads Schiiten-Vorstadt Sadr- City vom Donnerstag mit über 200 Toten rief UN-Generalsekretär Kofi Annan zum «nationalen Dialog» im Irak auf. Die Urheber der Anschläge hätten die Fehde zwischen Sunniten und Schiiten anheizen und die Einheit des Landes weiter untergraben wollen, sagte Annan am Freitag. Der irakische Präsident Dschalal Talabani verschob einen für Samstag geplanten Besuch im Iran auf Sonntag.

    Die Welle der Gewalt im Irak setzte sich fort. In Bakuba nördlich der Hauptstadt entdeckten irakische Polizisten am Samstag die Leichen von 21 Mitgliedern einer Familie. Sie waren am Vortag von Männern entführt worden, die sich als irakische Polizisten ausgaben. Bei einer Reihe von Einsätzen nördlich von Bagdad töteten Truppen der US- geführten Koalition im Irak insgesamt 22 Extremisten. In Bakuba etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt kamen vier irakische Frauen bei einem Angriff der Koalitionstruppen ums Leben.

    Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sprach sich bei einem Besuch in Jordanien gegen eine Teilung des Iraks aus. Sein Land werde jedweden Versuch, das Nachbarland aufzuteilen, nicht zulassen, sagte Erdogan in Amman. Auf einer Pressekonferenz mit seinem jordanischen Amtskollegen Maruf Bachet sagte der türkische Regierungschef weiter, sein Land schätze das für Mittwoch anberaumte Treffen zwischen US-Präsident George W. Bush und dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki in Amman als «sehr wichtig» ein.

    Angesichts anhaltender Gewalt und einer politischen Krise im Irak warb US-Vizepräsident Dick Cheney bei Gesprächen in Saudi-Arabien um die Unterstützung des Königshauses. Cheney wurde am Samstag in Riad von König Abdullah von Saudi-Arabien empfangen, berichteten US- Fernsehsender. Wegen der neuen blutigen Gewaltwelle im Irak will die Regierung von Bush nach US-Medienberichten moderate arabische Länder wie Saudi-Arabien und Jordanien dafür gewinnen, mäßigend auf die sunnitischen Parteien im innerirakischen Konflikt einzuwirken.

    Die ehemalige Kommandantin des Gefängnisses Abu Ghoreib hat im Zusammenhang mit der Misshandlung von Häftlingen im Irak schwere Vorwürfe gegen Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erhoben. Dieser habe die Folter an Gefangenen genehmigt, sagte die frühere US-Brigadegenerälin Janis Karpinski in einem Interview mit der spanischen Zeitung «El País» (Samstag). «Ich habe ein von Rumsfeld unterschriebenes Memorandum zur Anwendung solcher Verhörmethoden gesehen», erklärte Karpinski.



    Quelle: HNA-Online



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