die weisse frau

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    Re: die weisse frau

    morgana - 23.11.2006, 19:15

    die weisse frau
    die weiße frau war ein gespenst, das in mehreren schlössern deutscher fürsten und adliger gespukt haben soll.

    die weiße frau tauchte insbesondere dann auf, wenn wichtige begebenheiten, wie todesfälle von familienmitgliedern, bevorstanden.
    sie soll in neuhaus in böhmen, berlin, ansbach, cleve, bayreuth, darmstadt, altenburg, füchtorf, leuchtenberg und noch anderswo gesehen worden sein. sie galt jeweils als ahnmutter des geschlechts und zeigte sich in einem schneeweißen gewand.

    möglicherweise ist sie auch eine vorform der bertha von rosenberg, die als perchta eingang in die nordische mythologie gefunden hat.

    im berliner schloss wurde die weiße frau erstmals 1628 erblickt, es gibt hinweise auf begegnungen mit ihr noch aus den jahren 1840 und 1850.
    in den schlössern des preußischen fürstenhauses führt man die weiße frau historisch auf mehrere personen zurück:

    die schuldbeladene gräfin agnes von orlamünde
    jene bertha von rosenberg
    auf die russische prinzessin kunigunde, die erst mit ottokar II. und danach mit einem rosenberg verheiratet war

    im schloss stettin will man die erscheinung der 1620 als hexe hingerichteten jungfrau sidonie von borcke aus dem fräuleinstift marienfließ gesehen haben.

    hinter der weißen frau, die im düsseldorfer schloss gespukt haben soll, von dem heute nur noch der schlossturm steht, verbirgt sich die erinnerung an jakobe von baden, die ebendort am 3. september 1597 ermordet aufgefunden wurde.

    eine andere form der weißen frau wird von der burg hohenzollern berichtet.
    als hohenzollern belagert worden ist, soll eine weiße frau unbehelligt nachts das lager der belagerer durchschritten haben.

    um die starkenburg in heppenheim soll ebenfalls eine weiße frau geistern, die aus trauer um ihren bei der verteidigung der burg gefallen gemahl noch heute jammernd und wehklagend durch die umgebung der burg streift.
    sie erscheint angeblich meist kurz nach sonnenaufgang als weiße, nebelhafte gestalt.

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    die weiße frau im alten schlosse zu stettin

    es lebte einst vor ungefähr zweihundert jahren ein schönes, junges fräulein bei stettin, sidonie von bork genannt, aus einem alten, vornehmen geschlechte.
    sie war wunderbar hübsch, dabei klug und liebenswürdig, so daß sie jeden, der sie nur sah, bezauberte.
    doch obgleich mancher jüngling sie bewunderte, fand sich kein freier, weil sie arm war.

    einst kam der sohn des herzogs von pommern, welcher in stettin sein schloß hatte, bei einer jagdfeier auf das gut ihres vaters, und bewunderte ihren liebreiz sowohl, wie ihre hohe begabung.
    ein solch meisterwerk, vollendet an leib, seele und geist, hatte er wohl noch nicht gesehen.

    ihr langes, blondes haar umwalkte sie wie ein mantel, und so zart war ihre haut, daß sie mit dem schnee wetteiferte, dazu war sie schlank wie eine tanne, und ihr antlitz glich der madonna.

    als er auf sein schloß in stettin zurückkehrte, wurde er traurig, und der herzog wie seine gemahlin konnten sich diese veränderung nicht deuten, da der prinz sonst flott und fröhlich war.
    als man ihn fragte, worüber er traurig wäre, antwortete er: ich sinne darüber nach, wie man einen königlichen schwan vom entenhofe erlösen kann."
    diese rede verstand niemand, endlich erzählte er seiner mutter von der schönen sidonie von bork, die einsam auf dem lande ihre jugend vertrauerte.

    die herzogin fuhr hin, überzeugte sich von der anmut des edelfräuleins und nahm sie zu sich an den hof als hofdame.
    wie wurde sie jetzt von allen beneidet wegen des großen glückes und doch mit unrecht, denn all ihre gaben sollten ihr nur zum verhängnis werden, weil die frauen ihr kein glück gönnten.

    der junge herzogssohn ernst ludwig gewann sie so lieb, daß er beschloß, sie zu heiraten, obgleich sie ihm nicht ebenbürtig war.
    jetzt wurden seine verwandten gegen sie aufgehetzt, und das leben am hofe wurde ihr zur hölle; der junge prinz aber bekam nicht die erlaubnis, sie zu heiraten, und damit sie ihm aus dem sinn käme, schickte man sie fort.
    sie kehrte in ihre heimat zurück und lebte dort ganz vereinsamt, da ihr vater gestorben war.

    der prinz ernst ludwig wurde krank, und jetzt fing man an, sich heimlich zuzuflüstern, sidonie hätte ihn behext, denn die besorgte herzogin ließ sidonie zurückkommen, und sofort wurde er gesund.
    sidonie aber besaß unbändigen stolz und wollte sich nicht ertrotzen, was man ihr nicht freiwillig gab, sonst wäre es ihr leicht gewesen, ihn sich zu erzwingen.
    sie litt doppelt in ihrem ehrgefühl der falschen zungen wegen.

    um nun seiner liebe und ihren feindinnen zu entfliehen, ging sie wieder in ihre heimat zurück, aber auch hier ließ man ihr keine ruhe.

    der junge ernst ludwig, erst untröstlich, vergaß sie mit der zeit und heiratete das reichste fräulein, so damals in deutschland war, die prinzessin hedwig von braunschweig.
    sidonie aber war schon als zauberin ins gefängnis gesteckt und ihr nur die freiheit versprochen, wenn sie ihre sünden im kloster abbüßen würde. lebensmüde zog sich sidonie in das jungfrauenkloster zu marienkirch zwischen stargard und freienwalde in hinterpommern zurück.

    die neider aber, nicht zufrieden, daß sie dem unglücklichen edelfräulein das eheglück zerstört hatten, gönnten ihr auch diesen ruhesitz im kloster nicht.
    da sie klüger war, wie die anderen nonnen, so klagten diese sie der hexerei an.
    es lebte dort eine frau, namens wolde albrechts, welche beim pfarrer lüdecke haushälterin war, da letztere jedoch sehr schlecht von ihm behandelt wurde, flüchtete sie sich zu sidonie, und diese nahm die unglückliche in Schutz, worüber der pfarrer öffentlich von der kanzel beide der größten greuelthaten beschuldigte.

    als sidonie dies erfuhr, sagt sie nur: "gott wird richten."
    und siehe, als der pfarrer bald darauf von einer hochzeitsfeier spät nach hause kehrte, verfehlte er den weg, stürzte von der brücke hinunter tief in einen abgrund und brach sich bei dem falle das genick.
    jetzt war es um sie und um die unglückliche wolde albrechts geschehen. man beschuldigte beide der zauberei.

    als man die albrechts auf die folterbank sperrte und peinlich ausfragte, da hat sie in ihren qualen gestanden, daß sie beide hexen wären.
    daraufhin wurde sidonie vor gericht gestellt.
    lange hat sie ihren mut bewahrt und ihre unschuld beteuert.
    zuletzt wurde sie schwach von all dem schmerzen, die im namen der kirche, welche das evangelium der liebe predigt, gegen sie verhängt wurden, und sie gestand, die größten greuel gethan zu haben, die man ihr nachsagte.
    zwar wiederrief sie sofort, als sie sich etwas erholt hatte, doch es half ihr nichts mehr, sie wurde zum tode verurteilt und im jahre 1620 vor dem mühlentore zu stettin enthauptet und ihr körper verbrannt.

    selbst während ihres hexenprozesses soll sie das zaubern nicht unterlassen haben, redete man ihr nach.
    denn einst reisten zwei herren nach stettin, die sich über den prozeß unterhielten, und recht schlecht über die arme sidonie sprachen; da entstand plötzlich ein so gräuliches stürmen und brausen in der luft, daß die pferde scheu wurden, sich vom wagen losrissen und davon stürmten.

    diese abergläubischen männer, anstatt darin eine strafe für ihr böses lästern anzusehen, fanden darin eine neue bestätigung, daß sidonie von borke eine hexe sei, und so gingen sie zu dem gericht und zeigten sie an, indem sie behaupteten, sie hätten sidonie im sturm gesehen.

    man sagte auch, daß von dem scheiterhaufen aus ihrer asche sich ein wunderschöner vogel erhob, ähnlich einem schwane.
    ihre seele soll in dieser gestalt noch oft in der abenddämmerung dort umherfliegen.
    auch an dem orte, wo sie so kurze freude und so viel leid erlitt, ist sie gebannt.
    sie wandelt um mitternacht durch die gänge des alten schlosses im weißen gewande mit lang wallendem schleier, und wem sie erscheint, dem kündet sie den tod eines gliedes aus dem pommerschen adelsgeschlechte an.

    ruhe findet sie erst, wenn kein edelmann im ganzen pommmernlande mehr um geld freit.

    oft soll mancher des nachts wehklagen und weinen gehört haben; es ist die unglückliche, welche jammert, daß sie wohl nie erlöst werde, denn bis zum jüngsten tage wandelt wohl noch immer mancher ritter die goldene straße, wenn er zum freien geht.

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    die "weiße frau" von orlamünde-plassenburg

    eine der bekanntesten deutschen sagen, ist die der "weißen frau".
    vor allem in meiner oberfränkischen heimat wird oft von dieser frau erzählt, die immer wieder auf höhenzügen der umgebung (staffelberg, kordigast) aber auch auf burgen und vesten (plassenburg, veste coburg,...) gesehen wird.
    die sage der "weißen frau" ist in verschiedenen varianten überliefert. zunächst folgt die oberfränkische variante der sage und anschließend eine kurze historische einordnung.

    in oberfranken heißt es: kunigunde von leuchtenburg, ehefrau ottos von orlamünde-plassenburg, wollte nach dem tod ihres mannes den nürnberger burggrafen albrecht den schönen heiraten.
    dieser konnte sie nicht heiraten, da aus seiner sicht vier augen im weg wären.
    kunigunde erstach daraufhin fälschlicherweise - albrecht meinte seine eigenen eltern - ihre kinder mit einer goldenen nadel.
    anschließend, wurden ihre kinder im kloster himmelkron begraben.
    aus reue über ihre verwerfliche tat wollte sie von ihrem wohnsitz, der plassenburg in kulmbach, aus betend und auf knien rutschend bis nach himmelkron zu ihren kindern gelangen.
    sie brach jedoch nahe trebgast aus erschöpfung tot zusammen.
    selbst im tod fand sie keine ruhe und spukt nun als geist durch die anwesen der hohenzollern.
    ihr erscheinen kündigte immer unheil und tod im hause hohenzollern an.

    die sagen stimmen bis zum tode ottos von orlamünde-plassenburg mit der historie überein, auch dass kunigunde sich mit albrecht dem schönen vermählen will, ist allen sagen gemein.
    doch schon die ermordung der kinder wird unterschiedlich dargestellt.
    so erwürgt sie sie in der einen oder ersticht sie mit einer goldenen nadel in der anderen sage.
    fakt ist jedoch, dass die erscheinung der "weißen frau" auf kunigunde von leuchtenburg, die tochter des landgrafen heinrich von leuchtenburg und elisabeths von meran, zurückgeht.
    diese heiratete 1321 den grafen otto von orlamünde-plassenburg.
    als die ehe nach 17 jähriger dauer immer noch kinderlos blieb, schlossen die ehegatten 1338 einen einen erbvertrag mit den burggrafen von nürnberg johann und albrecht aus dem hause hohenzollern.
    dieser vertrag besagte, dass die herrschaften kunigundes und ottos, sollten sie ohne erben bleiben, an die beiden nürnberger burggrafen übergehen. aber kunigunde gebar ihrem mann zwei kinder, womit der Vertrag hinfällig wurde.
    nach dem tode ottos von orlamünde-plassenburg unterstützte albrecht der schöne (burggraf von nürnberg) kunigunde bei der erziehung der kinder. kunigunde sagte das witwenleben nicht zu und so lies sie keine gelegenheit aus, albrecht zu zeigen, dass sie ihn begehrte.

    da seine eltern gegen eine heirat mit kunigunde waren, erwiederte er diese liebe nicht.
    als sie erfuhr, dass albrecht auf grund vierer augen, die im wege wären, sie nicht ehelichen könne, brachte sie ihre kinder um.
    albrecht von dieser tat erschüttert, wendete sich von ihr ab.
    kunigunde ging daraufhin zum papst und bat, gegen das versprechen ein kloster zu gründen, um absolution.
    sie gründete das kloster himmelsthron in gründlach.
    dort starb sie 1385 als äbtissin.
    nach ihrem tod soll sie als "weiße frau" umhergehen.
    unterstützt wird dieses bild durch ihren grabstein in himmelsthron, auf dem sie in einem weißen gewand mit dem abtissinnenstab abgebildet ist.
    gemäß der oberfränkischen sage, wurden ihre kinder zu himmelkron, was immer wieder mit himmelsthron verwechselt wird, begraben.
    dies erscheint auf den ersten blick logisch, da das frauenkloster himmelkron von otto I . von orlamünde am 28. dezember 1280 dem tag "der unschuldigen kindlein" gestiftet wurde.
    auch albrecht der schöne soll dort begraben sein.
    doch das grab, das man als der kinder grab vermutete, ist das denkmal der 1529 gestorbenen äbtissin ottilia schenk von siemau.
    auf dem denkmal waren zwei genien die ein wappen hielten abgebildet. dadurch, dass das wappen verloren ging, hielt man das grab für das grab der beiden unschuldig ermordeten kinder kunigundes.
    stattdessen wird das grab heute im frauenkloster au bei maria-einsiedel in dillingen vermutet.

    bis heute gibt es immer wieder berichte von menschen, denen die "weißen frau" auf schlössern, burgen, in wäldern oder auf höhenzügen begegnet. doch bei allen berichten kommt es immer nur zu bloßen sichtungen, nie zu einer wirklichen interaktion.

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    und so gibt es unzählige geschichten über die weisse frau.
    mal sehen welche ich noch fnde und höre ;-)



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