Vorsicht lang(weilig)

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    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 23.11.2006, 13:43

    Vorsicht lang(weilig)
    Meine Herkunftsfamilie – was mich geprägt hat
    Ich bin in einer für die damalige Zeit normalen Familie aufgewachsen. Mein Papa war im Einzelhandel berufstätig und meine Mama war zuhause als Hausfrau und Mutter. Meine Mama hatte, wie die meisten Frauen wohl damals, vor der Heirat eine Haushaltsschule besucht und hatte im Haushalt einen festen Rhythmus. Wir lebten zu viert in einer 3-Zimmer-Wohnung und das Leben ging einen sehr geregelten Gang.
    Meine Mama war keine Superhausfrau, aber sie hatte alles im Griff. Die Wohnung wurde freitags einmal komplett gereinigt, einmal die Woche war Waschtag und solche Sachen wie Fensterputzen oder Bettenbeziehen kamen einmal monatlich dran. Wir nahmen unsere 3 Mahlzeiten täglich alle zusammen ein. Sie waren auf den Rhythmus meines Papas abgestimmt, da er um die Ecke arbeitete und so auch mittags zum Essen nach Hause kam. Das Zimmer von meinem Bruder und mir war klein und voll, aber sie hat uns nicht ständig hinterhergeräumt. Sie hat morgens die Betten gemacht, aber mehr fiel dort eigentlich nicht an. Gegessen und getrunken wurde zwischen den Mahlzeiten eigentlich immer in der kleinen Küche und dazu brauchte man kein Geschirr. Ein Glas pro Kind pro Tag stand dort und die Stulle oder Obst gabs immer "auf die Hand". Unser Zimmer war manchmal schon allein bedingt durch die Enge (9m²) ziemlich voll, aber nie dreckig. Ganz selten "mußten" wir aufräumen, aber wenn wir es nach mehrmaligem Bitten nicht taten konnte es passieren, daß man nach Hause kam und sie es dann getan hatte, was bedeutete, daß man einiges nicht wiederfand, aber nie wirklich wichtige oder persönliche Sachen.
    Meine Mama war (bzw. ist noch) kreativ. Sie bastelte, handarbeitete, malte und musizierte gern und nutzte dazu unter anderem auch ehrenamtliche Tätigkeiten. Als Bastelmaterial wurde alles genutzt, was nicht niet- u. nagelfest war. Sogar mein Papa brachte ihr immer wieder "Schätze" aus dem Laden mit, die in den Müll sollten oder bekam Aufträge z.B. Käseschachteln zu sammeln usw. Es verging kein Spaziergang, an dem nicht irgendwas gesammelt oder gefunden wurde.
    Alles wurde verbastelt, aber es mußte "sinnvoll" sein sprich, wenn es fertig war konnte man es entweder selbst benutzen oder verschenken. Kein Material wurde verschwendet, nicht mal ein Blatt Papier und wenn etwas ausgeschnitten wurde, dann möglichst ohne Verschnitt.

    Ich habe von meiner Mama alles gelernt, was ich wollte, sowohl im Haushalt als auch im Hobby. Sie zeigte mir wie man die Handtücher richtig faltet und den Rest der Wäsche zusammenlegt, wie man richtig bügelt usw. Ich durfte schon von ganz klein an Obst und Gemüse schälen und schnippeln, sogar mit dem scharfen Messer. Ich liebte es das Bad putzen zu dürfen usw. Später (mit 14) durfte ich sogar meine frischgeborene Schwester baden und versorgen und während sie im Krankenhaus war mit ihr, hab ich den ganzen Haushalt neben der Schule geschmissen.

    Wir haben alles in allem sehr viel Zeit zusammen verbracht, sowohl haushaltend als auch bastelnd, wobei ich sagen würde, daß sich das anteilig die Waage hielt.

    An zwei Sachen, die meine Mama in Panik brachten kann ich mich noch gut erinnern:
    -wenn der Vermieter sich zum Kontrollgang ankündigte: Dann gab es bestimmte Ecken und Teile, die besonders heftig gereinigt wurden
    -wenn Verwandtenbesuch anstand (was so zweimal im Jahr vorkam): Dann wurde alles auf den Kopf gestellt, Möbel gerückt, ausgemistet, aufgeräumt und vieles in den Keller geschafft.

    Zu meinem Papa: Er hat in seiner Freizeit gern gewerkelt. Meine Mama hatte größere Ideen, die er dann umgesetzt hat z.B. Regale bauen. Er konnte so gut wie alles immer noch irgendwie reparieren und renoviert hat er auch immer selbst, zusammen mit Mama. Er konnte fast alles immer noch irgendwie brauchen und liebte seine Heimwerkerecke.

    Warum ich das jetzt alles so aufschreibe, wo es doch eigentlich alles völlig normal war, weiß ich auch nicht.
    Ich stelle aber fest, daß sich von damals bis heute sehr viel verändert hat.
    Einen Haushalt so zu führen, wie meine Mama (und sicher ganz viele andere auch) es damals gemacht hat, ist für mich gar nicht möglich gewesen. Die Ansprüche und Gegebenheiten sind heute irgendwie viel vielfältiger.
    Ich hab meine Kinder auch immer möglichst viel machen lassen, wann immer sie es wollten und mit ihnen so viel wie möglich auch die Kreativität ausgelebt. Aber ich hatte 4 und mein Mann hatte Schichtdienst. Ich hab fast 10 Jahre seit der ersten Geburt keine einzige Nacht durchgeschlafen und durch den Schichtdienst bedingt, mußte ich am Tag für Ruhezeiten im Haus sorgen, die alles lahmlegten. Es gab keinen regulären Tagesablauf, ich mußte ständig "improvisieren" einerseits oder "loslegen und aufholen" andererseits. Dazu kam, daß es meinem Mann nie sauber und ordentlich genug war, obwohl auch er gern einfach alles nur fallenließ. Wenn er dann doch mal nichts zum Meckern fand bezichtigte er mich der "Putzwut". Ich konnte es nie richtig machen und vernünftige Absprachen konnten auch nicht neu getroffen werden. Als wir heirateten war ich schon schwanger und da war für ihn klar, daß ich zuhause bliebe. Ich war damit einverstanden und er prahlte überall damit, daß seine Frau nicht arbeiten bräuchte. Aber er versäumte auch nie überall zu erwähnen, daß seine Frau vieles "nicht im Griff" habe.

    Bei meinen Eltern war die Aufteilung klar und keiner hat dem anderen reingeredet. Sie haben sich gegenseitig für ihre Aufgaben anerkannt.
    Bei uns war alles völlig anders.

    Oh weia, das ist vielleicht viel alles, aber es zeigt mir schon einiges, wenn es mal so aufgeschrieben dasteht.
    Da wird mir aber auch immer mehr klar, was mich im Umgang mit meinen Kindern so alles beeinflußt, aber das mach ich ein andermal.

    Ich hoffe, ich habe jetzt keinen gelangweilt :oops:

    Hoffnungsschimmer



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 23.11.2006, 13:53


    Hallo Hoffnungsschimmer

    Ich finde deine wahre Geschichte nicht langweilig, sondern sehr interessant. Und habe es genossen sie zu lesen.

    Vielen Dank dafür. :herz:



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 23.11.2006, 15:18


    Hallo Hoffnungsschimmer


    ich fand die Geschichte auch sehr schön. Es war als würde man einen Film anschauen oder auch teilweise mein eigenes Leben früher sehen. Es ist wirklich schön geschrieben.

    Danke :herz:



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 24.11.2006, 12:26


    Hallo Hoffnungsschimmer,

    wie ist denn jetzt Deine Familiensituation? Lebst Du allein?

    Ich glaube, für die Frauen heutzutage ist das größte Problem: Wir haben bei unseren Eltern eine klare Rollenverteilung gesehen und wollen das eigentlich nachleben. Andererseits wollen wir ja auch nicht umsonst unsere Berufsausbildung gemacht haben. Und welche Familie kann schon von nur einem Gehalt leben? Die Ansprüche sind gestiegen und wir versuchen verzweifelt, ihnen gerecht zu werden. Sowohl im Haushalt als auch im Lebensstandard.

    Die Technik soll uns eigentlich den Haushalt erleichtern, aber mit der verbesserten Technik steigen die Ansprüche. Und letztendlich arbeiten wir genausoviel im Haushalt wie unsere Mütter und Großmütter. Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht jeden Tag einen kompletten Satz frische Kleidung aus dem Schrank genommen haben. Damals trug man die Blusen, Röcke und Socken mehr als einen Tag.

    Was den Lebensstandard betrifft, geht es uns heute viel besser als unseren Eltern. Wir verreisen öfter und zu weiter entfernteren Zielen, die meisten haben Auto, Fernseher, DVD-Player, Computer, MP3-Player...
    Früher war es was besonderes, wenn eine Familie ein Auto oder einen Fernseher hatte. Nicht jedes Kind hatte ein eigenes Zimmer.
    Heute muss man sich fast rechtfertigen, wenn man nur ein kleines Auto hat oder mal ein Jahr lang nicht verreist.

    Wir wollen also gleichzeitig so gute Hausfrauen sein wie es unsere Mütter waren, aber andererseits arbeiten gehen. Das Essen soll bitteschön immer selbstgekocht sein, bloß keine Fertiggerichte. Die Kinder sollen auch früh gefördert werden, zum Babyschwimmen, zum Klavierunterricht, zum Ballett.

    Wir arbeiten immer mehr und schaffen dabei immer weniger und denken deshalb, wir hätten versagt.

    Dabei müssen wir uns doch nur mal genau überlegen, was uns im Leben wirklich wichtig ist. Bei den Kindern zu sein? Dann bleiben wir eben zu Hause und die Familie muss mit einem Gehalt auskommen. Dann gibt es eben keine Reisen und kein großes Auto.
    Wir wollen Karriere machen? Dann müssen wir damit leben, dass die Kinder von anderen Menschen betreut und erzogen werden. Dann bezahlen wir eben die Kinderfrau, Nanny oder die Kita. Und es gibt eben öfter mal Fertiggerichte.

    Die eierlegende Woll-Milch-Sau gibt es auch hier nicht!

    Eine klare Rollenverteilung ist meiner Meinung nach sehr wichtig für die Familien und für die Beziehung zwischen Mann und Frau. Das gilt für beide Richtungen. Denn die Männer heutzutage sind auch überfordert! Seitem wir Frauen auch Geld verdienen und damit finanziell unabhängig sind, seitdem wir Karriere machen, mit der Bohrmaschine umgehen können usw., fordern wir auch immer mehr von den Männern. Sie sollen Geld verdienen, aber auch im Haushalt mitmachen, sie sollen stark und klug sein, aber bitte keine Machos, sie sollen sensibel und kuschelig sein, aber bitte keine Softies,...

    Ich habe das jetzt einfach mal so runter geschrieben, wie es mir in den Sinn kam. Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 27.11.2006, 21:27


    Hallo Ihr :D

    Danke für Eure Antworten.

    Raubtigger, ich geb Dir vollkommen recht mit dem was Du geschrieben hast. Aber wie Du ja auch schreibst, müssen dann auch beide dazu stehen und an einem Strang ziehen.
    Das war leider bei mir nicht ganz so einfach. Dauernd wurde die Meinung geändert und ich hab mich dann angepaßt, weil ich es richtig fand aufeinander einzugehen, auch wenn sich Sachen ändern.
    Nur leider war es dann trotzdem immer falsch.
    Naja, und dann haben wir beide nicht so viel verdient, da musste ich eigentlich sowieso immer mitarbeiten und hab das auch gern getan. Geringfügig halt, aber in einer guten Stellung.

    Egal, ich leb jetzt allein. Musste mich irgendwann von meinem Mann trennen, weil es einfach alles immer schlimmer wurd und die Kinder auch furchtbar litten.
    Seitdem hat er alles versucht uns "auszuhungern" wie er es nannte und mir zu beweisen, daß ich bald nur noch auf ner "Müllkippe" leben würde mit den Kindern.
    Er hat alles Geld mitgenommen und alle halbwegs guten Möbel und hat alle Zahlungen eingestellt. Es hat in unserem Rechtssystem 5 Jahre gedauert, bevor ich irgendwas von dem was mir bzw. den Kindern zustand zu sehen bekam, und deswegen musst ich halt immer voll arbeiten. Aber was soll`s: Ich habs geschafft sie groß zu kriegen, auch wenn unser Lebensstandard weit unter dem normalen liegt.
    Urlaub oder Kurztrips in z.B. Schwimmbad o.ä. waren/sind genauso wenig drin, wie Nachhilfestunden, spezielle Hobbys oder irgedwas an Markenprodukten etc., aber wir haben uns und das ist doch die Hauptsache.

    Manchmal hat es mich schon arg gewurmt, daß ich den Kindern nicht ein wenig mehr bieten konnte, und daß sie ständig irgendwie doch mitbekamen, wie knapp alles ist, obwohl Mama ständig arbeitete, aber das Wichtigste war dann halt immer wieder mir bewußt zu machen, was für ein Glück ich trotzdem hab: 1. Die Kinder sind gesund :D 2. Wir haben ein Dach über dem Kopf :D und 3. Wir haben was zum essen :D

    Was mir aber immer noch weh tut, ist, daß der Papa wirklich jeden Kontakt zu den Kids aufgegeben hat, um mich kleinzukriegen, weil er wußte, daß er mich mittlerweile durch nichts sonst noch irgendwie wirklich verletzen konnte.

    Mensch, jetzt hab ich schon wieder so `nen Roman geschrieben, aber kürzer geht`s irgendwie nicht.

    Gruß

    Hoffnungsschimmer



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 28.11.2006, 12:14


    Liebe Hoffmungsschimmer,

    lass Dich mal ganz fest :knuddel: !
    Was Du hinter Dir hast, ist ja wirklich schlimm!

    Ich verstehe auch nicht, wie Männer so sein können.
    Ich meine, es sind doch auch seine Kinder. Ist es ihm wichtiger, Dich zu verletzen, als sie liebzuhaben?

    Auf der anderen Seite kannst Du dadurch sehen, wie tief Du ihn getroffen haben musst, dadurch dass Du gegangen bist. Sonst würde er nicht so heftig reagieren und sich "rächen". Im Grunde genommen ist er total hilflos. Nicht dass ich ihn verteidigen will. Nichts liegt mir ferner. Aber vielleicht ist es für Dich leichter, wenn Du verstehst, dass er eigentlich ein hilfloses, armes Würstchen ist. Die Mittel, zu denen er greift, sind doch echt armselig. Er ist nicht stark und steht über den Dingen, sondern er reagiert wie ein Kleinkind, das Sandburgen der Kinder zerstört, die nicht mehr mit ihm spielen wollen. Auch wenn er die Burg mit aufgebaut hat.

    Dass unser Rechtssystem so ist, macht mich immer total wütend. In den 5 Jahren müssen die Kinder doch schließlich auch Essen, Kleidung etc. haben. Und die Kindheit dauert nicht ewig. Was hast Du davon, wenn Du dann irgendwann das Geld bekommst, das Dir zusteht, wenn die Kindern dann schon aus dem Haus sind oder zumindest blöde Jahre hinter sich haben, in denen sie in der Schule ausgegrenzt wurden, weil sie keine schicken Sachen haben oder nicht auf Klassenfahrt mitkönnen?

    Warum kann man solche offensichtlichen Ungerechtigkeiten nicht schneller bekämpfen?



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 28.11.2006, 17:54


    Danke Raubtigger für Deine lieben Worte :D

    Du hast vollkomen recht, ich weiß auch, daß sein Vorgehen armselig ist.
    Manchmal tut er mir sogar leid, denn letztendlich hat er sich mit seinen Rachegelüsten sowas wichtiges wie seine Kinder genommen. Ich hoffe immer, daß das vielleicht eines Tages anders wird und er und die Kids dann irgendwie Frieden miteinander machen können.

    Weißt, ich hab ihn natürlich schwerst verletzt, mit der Trennung, aber nach über 10 Jahren in denen alles immer schlimmer wurde und er immer nur drauf bestand alles läge an mir und den Kids konnt ich nicht mehr.
    Ich hab wirklich alles zu verstehen und entschuldigen versucht, immer wieder, schließlich heißt es "in guten wie in bösen Tagen". Als er dann aber auch zunehmend gewalttätig wurde, musste ich einfach einen Schlußstrich ziehen. Ich hatte gehofft, daß wir vielleicht auf Zeit getrennt wieder zueinander finden könnten, aber das wollt er nicht und hat dann umgehend die Scheidung eingereicht.

    Das mit dem Rechtssystem: Da könnt ich Euch bestimmt Tage unterhalten mit den Lücken und Ungerechtigkeiten.
    Ich hab das ja jetzt alles mehr oder weniger hinter mir, aber oft hab ich mich gefragt wo es da noch um Recht geht. Wär sicher wesentlich einfacher gewesen, wenn ich nicht auf einen Pflichtanwalt angewiesen gewesen wär, der nur den Pauschbetrag vom Staat für die nötigsten Sachen bekam. Und da ich mir einen anderen nicht leisten konnte, konnte ich halt viele Rechtswege gar nicht erst beschreiten und hab so ordentlich Verluste gemacht und auch bis heute nie das bekommen, was uns eigentlich zusteht, bzw. den Kindern. Ich selbst wollte nämlich nie auch nur einen Cent von ihm, es ging immer nur um das, was den Kindern zusteht, nämlich der Mindestunterhalt.

    Manchmal war ich kurz vorm Durchdrehen vor Wut über die Hilflosigkeit in die ich immer wieder gezwungen wurde. Aber am meisten hab ich mich geschämt, weil ich mich immer wieder für dumm verkaufen lassen musste und die Bemerkungen von Vielen immer so unbedacht abwertend waren.

    Letztendlich schlepp ich da immer noch so viel mit mir, obwohl ich ständig versuche es einfach zu vergessen. Viele von meinen Problemen, die mich denken lassen, ich wäre vielleicht ein Messie, begründen sich glaub ich aus der Zeit. Stück für Stück wirds aber bestimmt wieder besser werden, wenn ich genauer dahinterkomme.

    Schon wieder so lang geworden :oops:

    Hoffnungsschimmer



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 28.11.2006, 20:16


    Liebe Hoffnungsschimmer,

    für mich ist das vollkommen okay, dass Deine Beiträge so lang sind. Ich selbst komme auch nicht mit wenigen Worten aus. Wie heißt es doch so schön:
    Ein Mann - ein Wort. Eine Frau - ein Wörterbuch!

    Nach meiner Erfahrung machen fast immer die Frauen die Beziehungsarbeit. Wir passen uns an, gehen Kompromisse ein, behaupten sogar, Dinge für den Partner gern zu machen, einfach aus Liebe und zum Wohl der Beziehung. Mit dem Ergebnis, dass wir uns später nicht beschweren dürfen, schließlich hätten wir ja alles freiwillig und sogar GERN gemacht. Und deshalb dürfen wir auch nichts von den männern fordern, was ihnen nicht gefällt...

    Wir denken über die Beziehung nach, wir sind unglücklich, wenn es nicht gut läuft, wir grübeln, was wir ändern können. Zuallererst an UNS. Sind wir nicht tolerant genug? Haben wir zuwenig Verständnis? Gibt er sich so wenig Mühe, weil wir nicht so liebenswert sind? Nicht hübsch oder schlank genug? Nicht gut genug im Bett???
    Selbst wenn wir klar sehen, dass der Mann ein Idiot ist, überlegen wir, wie wir ihn ändern können. Wir übernehmen die Verantwortung für die Beziehung und für den Mann.

    Was tun die Männer? Die meisten denken nicht großartig über die Beziehung nach. Sie benutzen sie wie einen Gegenstand. Wie etwas selbstverständliches.

    Wie werden Beziehungen beendet? In 80% der Fälle von Frauen. Wenn eine Frau unzufrieden mit der Beziehung ist, wird sie aktiv. Sie versucht die Beziehung zu retten oder sie macht Schluss. Meist erst das eine, dann das andere. Und das ist dann der Moment, wo der Mann aus allen Wolken fällt.

    Was macht ein Mann, der unzufrieden mit der Beziehung ist? Er denkt nicht darüber nach. Er behandelt die Frau mit immer weniger Respekt, zieht sich zurück, geht fremd. Er behandelt die Frau so lange schlecht, bis sie Schluss macht. Und dann hat er ja keine Schuld! Er hat sie doch immer geliebt (auch wenn er es nie gesagt hat...)! Hat ihr immer Blumen geschenkt (na gut, im ersten Jahr vielleicht dreimal...)! Wer immer ein guter Ehemann (hat schließlich das Geld verdient...)!

    Männer scheuen Veränderungen und Verantwortung!

    Sicher gibt es Ausnahmen. Und ich hoffe, dass mein Hase so eine Ausnahme ist. Aber die meisten Männer sind wie oben beschrieben.

    Ich bin jetzt 31 Jahre alt. In den letzten 16 Jahren war ich insgesamt nur
    20 Monate lang Single. Ich habe jetzt meine 6. Beziehung. Eine Beziehung nenne ich alles, was mindestens ein Jahr dauert. Die längste dauerte fast 6 Jahre. Ich habe so vieles erlebt, insbesondere Männer, die mich für dumm verkaufen wollten. Männer, die mich ausnutzen wollten. Männer, die keine Verantwortung übernehmen wollten. Männer die mich schlecht behandelt haben. Und trotzdem habe ich immer wieder versucht, die Beziehung zu retten.

    Wir Frauen sind schon ganz schön blöd!
    Aber wenigstens nicht so blöd wie diese Männer!!!



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Klementine - 29.11.2006, 01:10


    Raubtigger hat folgendes geschrieben:
    Wir Frauen sind schon ganz schön blöd!
    Aber wenigstens nicht so blöd wie diese Männer!!!

    Jawoll Raubtigger... 8) :super:

    Hab da auch so einige Erfahrungen machen müssen



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    kokopellina - 30.11.2006, 21:04


    Hey :wave:

    Möchte mich Tigger und Klemi kommentarlos anschließen, auch ich hab da schon reichlich Erfahrungen.... "frau" lernt nie aus ;)

    Gruß

    kokopellina

    :pfeif:



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 22.05.2008, 18:50


    Hallo Hofnungschimmer,


    Habe heute meinen “mitmiralleinetag” und lese mich etwas durch dieses Forum. Deine Beiträge haben mich echt zum Weinen gebracht.
    Hatte in meiner Ehe ähnliches erlebt und jahrelang nach meiner Scheidung kein männliches Wesen auch nur in meine Nähe gelassen. Die Zeit heilt alle Wunden (wohl ein Geschenk der Natur - oder vielmehr vom lieben Gott?). Jedenfalls habe ich vor ein paar Monaten einen Mann kennen gelernt, mit dem ich eine wunderschöne und harmonische Beziehung haben darf. Für mich ist das ein Geschenk des Himmels, dass mich für all das entschädigt, was ich der Vergangenheit durchleben musste. Aber ich weiß auch, dass ich diese Beziehung nie in diesem Ausmaß schätzen könnte, hätte ich das alles nicht durchleben müssen.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft du all das Glück, dass du verdienst!

    Liebe Grüße monique :hug:



    Re: Vorsicht lang(weilig)

    Anonymous - 16.02.2009, 18:54


    Hier steht mehr Wahres als in jedem Beziehungsbuch.
    Leben pur.
    Beim lesen bekam ich Gänsehaut.
    - Wir Frauen lernen langsam aber sicher.
    - Frauen können besser alleine leben als Männer.
    - Frauen brauchen kein Navi, wir wissen dass wir jemanden Fragen können
    ohne das Gesicht zu verlieren.
    - bei Frauen wird ganz einfach vorausgesetzt dass die alleine für sich und die Kinder aufkommen. Sollte das ein Mann machen. bekommt er viel viel Lob .
    es gibt noch vieles mehr.
    Denke es wird Gänseblümchen ermutigen für ihren Weg.

    Grüße :sonne:



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