Hochdeutsch und tiefdeutsch

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    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 15.11.2006, 13:04

    Hochdeutsch und tiefdeutsch
    Eine kleine Anekdote:
    Wir fuhren mit unseren Kindern früher oft in die Piemont zu Bekannten,die dort ein Ferienhaus haben,das internationale Gäste hat.Unser Sohn Thilo,damals 5 Jahre alt,freundete sich am ersten Tag eines Urlaubs mit einem italienischen Jungen an,der aber ganz gut deutsch sprach,an.Den ganzen Tag bekamen wir die beiden nicht zu Gesicht und beim Abendessen fragten wir ihn dann,ob sie sich gut verstanden hätten."Hajo,"meinte Thilo."Ja,hast du ich angestrengt und ein bischen hochdeutsch mit Marco gesprochen?",fragte ich ihn."Nei,Mama,ich hab ganz normal tiefdeutsch mit ihm gschwätzt un er hett mich verschtande."
    Seither sind wir halt die "Tiefdeutschen"...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 15.11.2006, 14:32


    Hallo la-piccola!
    Das ist wirklich eine süße Geschichte mit Deinem Bub. Die Dialekte sind in unserem bundesrepublikanischen Staat ja wirklich sehr facettenreich. Im hohen Norden (nördlich des Mains) versteht uns "Südstaatler" streckenweise kein Mensch mehr. Aber auch hier innerhalb Badens gibt es Unterschiede. Aber eines haben wir Badener gemeinsam: Mir könne alles, bloss koi Hochdeutsch unn unser Slogan isch: "Badisch - Symbadisch ". Bin immer noch an der gedanklichen Übersetzung der kölschen Vokabeln von Luca in unsere tiefdeutsche Sprache. Aber Himmel un Erd kenne mir au. Weiß jemand was en Erdebflbrei isch, oder Erbere oder Griesse ???
    Freue mich auf Denksportaufgaben aus Euren Regionen.
    Gruss Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 15.11.2006, 16:07

    Dialekte
    Hallo Rheinperle,

    das dürfte ein Kartoffelbrei sein.

    LG Karin



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 15.11.2006, 16:13

    Dialekte
    Rateaufgabe:

    Was ist ein Oachkatzlschwoaf?

    LG Karin



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 15.11.2006, 16:20


    Erdebflbrei richtig

    E i c h h ö r n c h e n s c h w e i f ???



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 15.11.2006, 16:27

    Dialekte
    Richtig!!!

    Karin
    :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 15.11.2006, 16:57


    Liebe Karin !

    Wir machen jetzt die Rubrik. Warten wir mal was noch so kommt.

    Gruß Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 15.11.2006, 17:02

    Dialekte
    Liebe Rheinperle,

    na klar machen wir jetzt die Rubrik, wo kriegen wir nur jemanden von der Nord-oder Ostsee her, schön wären auch so einige friesische Einlagen, platt wäre auch nicht übel.

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 15.11.2006, 17:21

    will auch...
    Im Juni gehen wir immer >uf d`Leidara mit em Gradde zum Griassa brecha< :?:
    Rheinperle,bitte nicht gleich verraten :!:



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 15.11.2006, 17:36


    Klasse la-piccola,

    Ich hab scho zwoimal glese. Du weisst aber, dass ich das weiss!!! . Ich sag jedzd ned wo Ihr nuffschdeigd un was Ihr do bfliggd. Ob do noch ebber durchbliggd ???

    Aber das mit dem Norden und Osten, was Karin erwähnt hat, das wäre wirklich eine Bereicherung. Gerade da von ganz oben im Norden, wo wir uns wirklich anstrengen müssen. Aber; wir Mädels kriegen alles raus !!!

    Lassen wir uns überraschen, was noch so kommt.

    Gruß Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 15.11.2006, 18:46


    Hilfe, ich brauche eine Übersetzungshilfe!!!

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 15.11.2006, 20:58


    Hallo Luca,
    das glaub ich Dir !!! 8) :lol: Bisch Du ned beim Fussball heut ??? Wo isch die Kölsche Geiss?

    Lieber Gruß

    Die Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 15.11.2006, 22:41

    was macht la-piccola
    ich lös es jetzt auf das Geheimnis!!!
    la-piccola geht immer im Juni mit Hilfe einer Leiter auf einen Kirschenbaum. Nach der Ernte der Kirschen backt sie einen fantastischen (Kerscheblotzer) = Kirschenkuchen. Schmeckt hier super gut im Badischen
    Nach getaner Arbeit kommt die ganze Bande- nämlich wir vom Forum- zu la-piccola zum Kaffeeglatsch = gemütliche Kaffeerunde , natürlich mit besagtem Kuchen. Ich hoffe ich konnte weiterhelfen, was sie uns sagen wollte.
    Guts Nächtle
    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 15.11.2006, 23:51

    genau !
    Richtig,der Kandiat hat 100 Punkte :lol:
    Weißt du aber,was ein Gratte ist ?
    Ein Korb mit zwei kleinen Henkeln,den man sich mit einem Lederriemen um den Bauch bindet,um die Kirschen hineinzu legen.In manchen Nachbargemeinden sagt man auch "Zaine" (Korb)dazu.
    Das mit dem Kirscheplotzer-Kaffeeglatsch ist gebont:da könnt ihr ja auch gleich das "Griasebreche" üben...,gelle ?
    Guats Nächtle allerseits



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 16.11.2006, 01:50


    Erdepfl essen wir nie, dafür aber Grombiera.
    Und kennt und mögt Ihr Gsälz?

    Wir wohnten mal, als ich 5 Jahre alt war, in Norddeutschland. Viel bleibt mir nicht von der Sprache, aber ich erinnere mich an den barschen Befehl eines Bäckers im Laden:
    Drokke, Lütte, Dören tau!

    Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 16.11.2006, 08:16

    Bitte
    Liebe tosa34,

    kannst Du mir das bitte übersetzen? Lütte hat irgendwas mit Kleine zu tun, oder?

    Liebe Grüße

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 16.11.2006, 08:57


    Ich gebe mich geschlagen... und nehme erst einmal ein heißes Bad...!
    Der Begriff "Lütte" ist mir allerdings auch irgendwie bekannt. Wie Tosa schon sagte, aus dem nordeutschen Raum kommend. Soweit ich weiß, heißt es soviel wie Kleine oder kleines Mädchen.

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 16.11.2006, 10:52


    Ja,Ja, wir Mädels aus dem Süden sind nicht zu unterschätzen :) :) :) !!! Im Norden arbeiten wir noch dran :idea:

    Die Badewanne ist aber auch eine gute Idee :!: :wink:
    Liebe Grüße an Euch alle

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.11.2006, 13:28

    an Tosa
    Hallo Tosa,
    könnte das etwas mit >Kleine, mach die Türe zu> zu tun haben?Was Drokke heißt,da komm ich aber nicht dahinter ?!

    Nun ein neues Rätsel für alle:
    Sitzen zwei beim Göggeleessen und einer fragt den anderen:"Witt dü d`Hütt?" antwortet er andere:"Nei,dia isch mir z`reesch." :?: :?: :?:
    Viel Spass beim Raten...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 13:47


    Puh, ich versuche mich mal, muß ja auch ganz am Anfang anfangen...
    Ich nehme mal an, daß ein Göggele irgendwie was mit Hähnchen zu tun hat, so ähnlich wie Gockel.
    Wenn "Hütt" nicht groß geschrieben wäre, dann hätte ich auf "heute" getippt, aber so wird es wohl etwas anderes heißen.
    "Reesch" würde ich ja in Richtung "Recht haben" tun, aber das paßt inhaltlich nicht dahin...
    Könnte es evtl. mit "rösch" in Verbindung stehen. Das heißt doch so viel wie, daß etwas ziemlich deftig oder arg durchgebraten ist..

    Viele Grüße von einem ziemlich ratlosen
    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.11.2006, 13:54


    Hei Luca,
    du bist ja super,der Weg ist schon richtig,kombiniere mal weiter...Auflösung gibts erst heute abend.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 14:11


    Ob ich da weiter komme..., aber ich arbeite dran!
    Ich habe gerade eine interessante Seite entdeckt, wo einige Ausdrücke übersetzt werden, nur nicht die, die ich bräuchte...!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kurpf%C3%A4lzische_Dialekte
    (steht weiter unten, aber dafür eine Menge).
    Wow, jetzt habe ich noch etwas anderes entdeckt, auch wenn es sprachlich wohl nicht in die richtige Richtung geht.
    http://www.petermangold.de/deutsch_schwaebisch.asp?typ=S&suchen_d=
    (Aber meinen Vorschlag vorher habe ich ganz ohne Internethilfe gefunden)!
    Und so nett diese beiden Seiten auch sein mögen, ich habe nichts gefunden, was mir weiterhelfen könnte. Aber vielleicht kommen meine grauen Zellen ja auch noch so zu einem Ergebnis...

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 17.11.2006, 14:12

    Dialekte
    Hallo la-piccola,

    könnte es sein, dass der eine einen Gockel bestellt, Hütt - Haut nicht mag und die dem Tischnachbarn offeriert weil sie ihm zu kross ist??

    Karin



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 14:19

    Re: Dialekte
    Das finde ich eine super Idee! Es muß doch richtig sein! Sinn machen täte es auf alle Fälle!

    (Warum bin ich nicht darauf gekommen?!) :wink:

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 17.11.2006, 15:33


    Bei la-piccola darf ich leider nicht teilnehmen:( :( :(

    Aber: was isch ein Brigand ???



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 15:45

    Brigand
    Hat das was mit Bier zu tun? Denn ich denke nicht, daß es etwas mit einem Brikett zu tun hat...

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 17.11.2006, 15:50


    Nein leider total falsch !!!



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 16:02


    Mist! :wink:

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 17.11.2006, 16:15


    Die Badewanne muss her!



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 16:28


    Liege schon drin...
    Alternativ gehe ich gleich Wäsche aufhängen, vielleicht bringt mich ja das weiter... ansonsten hoffe ich, daß mir mein geplantes Rösti heute abend genügend Gehirnschmalz bringt...

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.11.2006, 17:58


    Karin,du bist ja richtig gut !!!Wow,genial getroffen,100 Punkte !!!

    Aber Rheinperle,dieses Wort hab ich schon gehört,kann es aber nicht mehr in eine meiner oberen Schubladen einordnen. :?:
    Jetzt wollte ich doch grade in die Wanne steigen...da tut sich doch tatsächlich eine Schublade auf...ich glaub,ich habs........
    kommt aus dem Italienischen,gell und hat was mit klauen zu tun.... :?:



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 18:13


    Hey, ich kämpfe gerade um meine "Mitleidspunkte"...
    Ein paar Ideen hatte ich ja auch gehabt! :-)
    Aber zusammen sind wir stark, das muß ich dann doch sagen!

    Bist Du mit Deinem Vorschlag richtig gefahren für das Wort von Rheinperle? Ich fände es ja wirklich interessant, wie das sprachgeschichtlich alles so verwurzelt ist!

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 17.11.2006, 18:37

    Brigand?
    Hallo!

    Wenn ich gar nicht mehr weiter weiß, greife ich zu Wahrig Deutsches Wörterbuch:

    Brigant Räuber, Bandit [<ital. brigante "Straßenräuber", ursprünglich "Fußsoldat"; verwandt mit Brigade, Brigg]

    Das "reesch" kenne ich schon, allerdings mit einem kurzen Vokal: resch.

    In Bayern können auch Mädchen resch, also knusprig und zum Anbeißen sein.
    "... mein Gott, waren das noch Zeiten als man jung war ..."

    Liebe Grüße

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 17.11.2006, 18:54

    Re: Brigand?
    "Wahrig Deutsches Wörterbuch" habe ich leider nicht zu Hause. Ich habe nur ein "Fremdwörterbuch" hier, aber das gibt mir auch nicht die Vokabeln, die ich bräuchte.
    Was Du so schreibst, scheint mir allerdings ziemlich logisch! Schauen wir mal, was die Auflösung bringt.

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 17.11.2006, 19:51

    Dialekte
    Hallo Rheinperle,

    könnte es sich um einen Taschendieb handeln?????

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.11.2006, 20:07

    an Luca
    Du hast recht Luca ,
    mindestens 14 einhalb Punkte gehn an dich !!! :lol: :lol: :lol:



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.11.2006, 20:30

    an Tosa
    Hallo Tosa,
    s`läßt mir kei Ruh net,grüble schon den ganzen Tag...bin auf dem Sprung zum Weggehen(Konzert)doch vorher :
    Heißt das etwa:Kleine,drück die Türe zu ???



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 17.11.2006, 20:40

    Dialekte
    Hallo la-piccola,

    ich kann leider drokke, lütte doren tau nur begrenzt erfassen, (bin blond)
    Lütte - kleine,
    Doren - Türen
    Tau - zu

    Bei drokke könnte ich mir vorstellen - drücken

    Brauche Hilfe,

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 17.11.2006, 20:46

    Was ist ein Brigand
    Ich dachte la-piccola weiss das bestimmt, was Briganden sind.
    Es sind ganz einfach K a r l s r u h e r. Wir heissen so und kein Mensch weiss so richtig warum!? Wir sind im Badischen die Briganden. Es gibt hier die Brigandenbühn, jährlich das große Brigandenfest, alle möglichen Brigandengarden, Sportvereine, Brigandenmenüs und einen ganz tollen Mundartschriftsteller namens Harald Hurst.
    Ich freu mich auf die nächste Denksportaufgabe, wünsch Euch einen schönen Abend und e guts Nächtle
    Eure Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 17.11.2006, 21:24


    Mit Tosa müssen wir uns jetzt aber beeilen.

    Ich sage:

    "Drück Kleine die Tür rein"

    Da bin ich mal gespannt



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 18.11.2006, 00:36


    Tut mir leid, wollte Euch nicht so lange warten lassen, aber wir waren wiedermal viel unterwegs. (Gar nicht so einfach, das Pensionärsleben!)
    Ihr hattet alle recht mit der Kleinen, die die Tür zumachen soll. Drokke heisst: schnell!
    Woher das kommt - keine Ahnung! Aber viel in der Sprache dort oben erinnert mehr an Englisch als an Deutsch.
    Liebe Grüsse - Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 20.11.2006, 10:35


    Ich habe die Beiträge zur amerikanischen Küche in die Rubrik "Meine Lieblingsrezepte - Amerikanische Rezepte" verschoben...
    Dort paßt es doch besser hinein... :)

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 20.11.2006, 14:39

    Dialekte
    Hallo zusammen,

    nur Nichtbayern dürfen rätseln:

    Vüi z'vüi Gfüi

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 20.11.2006, 15:47


    viel zu viel Gefühl - vielleicht ???

    Gruß Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 20.11.2006, 16:01

    Dialekte
    Hallo Rheinperle,

    super. Du bekommst 100 Punkte.

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 20.11.2006, 16:46


    ooooch, da war ich viel zu langsam...hab ich auch gewußt,ätsch :lol: :wink:



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 27.11.2006, 17:49

    Bayrisch
    Hallo la-piccola,

    Du warst ein wenig spät dran mit der Auflösung, hast es jedoch gewusst. Das macht nichts. Nun habe ich einen Spruch der eigentlich nicht übersetzt werden muss; er besticht jedoch doch durch seine "ungeheure Wortvielfalt"

    I moan moant er, wennst moanst,
    moanst net aa wia i moan,
    möcht ma moana moana
    moant ma glei,
    ja wannst moanst, moan i
    is nix dabei!

    Bayrische Grüsse
    Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 27.11.2006, 17:53

    I moan a
    Liabe karin,

    I moan, wos Du do moanst, des moan I aa.
    Wannst as so moanst, wia i des moan.

    A Zwickabussi (rein platonisch und weil es so ein schönes Wort ist) übas Internetz.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 27.11.2006, 21:10


    Hallo Ihr Zwoa,
    Ihr seids jo heid so aloa Ihr Zwoa. :wink:
    Mecht wissn warum das Zwickabussi, Zwickabussi hoaßt
    :!: :!: :!:

    Pfiat eich
    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 27.11.2006, 22:26

    Zwickabussi
    Liebe Rheinperle,

    Du outest Dich ja. Das könnte nicht besser idiomatisch geschrieben sein.
    Und das ist ein Zwickabussi: Kuss mit Wangenkneifen.

    Eher die etwas derbere Spielart der Erotik, aber möglicherweise in abgelegenen Alpentälern unter den lange schon ansässigen Urbewohnern heute noch üblich.

    Die Phantasie in andere Bereiche (ich sage nur: SM und heutige Sendung ARD über dieses Thema in Ost und West) abschweifen zu lassen verbietet die sittlich-religiös und moralisch-kantisch ausgerichtete Erziehung. Eigentlich, eigentlich! sollte eben nach Kant die moralische Haltung (von mir) als Richtschnur der gesamten Menschheit dienen. Aber da ist halt die bedauerliche menschliche Schwäche. Wir fehlen wo wir tun. Aber, und das ist das moralisch Bedenkliche, dieses Tun tut nicht so weh. Ganz im Gegenteil.



    Es soll dann nun der künstlerische Aspekt angesprochen werden. Das Bild ist nicht von mir, gefiel mir aber ungemein. Und wenn der Zusammenhang zwischen Kubismus und Zwickabussi so nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, sollte man an Achternbusch oder die zum Verqueren neigende bayerische Seele denken.

    Servus (... ich bin Euer Diener ..)

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 05.12.2006, 14:32

    was ist das
    Wie wär`s mal wieder mit einem Rätsel?

    Dian mir zalwander d`Gralle an dr Chrischtbäum hänge un dätschmer mol sell Ärgili uf d`Stapfle stelle,dass ich bis an d`r Schpitz nufkumm ?
    Viel Spass...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 05.12.2006, 15:40

    ?????
    Bist Du Dir wirklich sicher, daß dies ein sinnvoller Satz ist???? :-)
    Den Weihnachtsbaum kann ich ja noch erkennen und irgendwas soll wohl ganz oben angebracht werden und da muß man sich auf einen Tritt oder so etwas stellen, damit man oben raufkommt.

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 05.12.2006, 16:12


    Luca,du liegst gar nicht mal schlecht....



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 05.12.2006, 16:24


    Das freut mich sehr! :-)
    Ich würde ja gerne weitermachen, aber ich bin mit meinem Latein, pardon - Dialektinterpreationsversuchen am Ende...

    Aber vielleicht hat ja noch jemand eine Idee?!

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 05.12.2006, 17:23


    la-piccola, de hesch abber widder schwer nieglongd.!!!



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 05.12.2006, 17:33


    Das von Rheinperle habe ich jetzt wiederum verstanden, aber von la-piccola...???
    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 05.12.2006, 18:08

    Kralle?
    Hallo!

    Hat Zitat: d`Gralle was mit dem Christbaumständer zu tun, der wie eine Kralle am unteren Ende des Baumes befestigt werden muss?

    Bei Zitat: zalwander scheint mir das Wort "Zahl" vorzukommen. Da es sich offensichtlich um mehr als eine Person handelt, rate ich mal: 2 Leute? mehr?

    Das Zitat: d`Stapfle ist wohl ein "Stapfe" eine Staffelei oder ein kleines tragbares Treppchen.

    Zitat: un dätschmer mol sell könnte "und tätest/würdest du mir mal/einmal jenes ..."
    Das "sell" kommt mir irgendwie bekannt vor. Die Vorfahren meiner Mutter stammen aus dem bayerischen Allgäu und einige Laute sind mir noch im Ohr.

    Nachdem ich kein "lacker Siach" sein möchte, rate ich auch nicht weiter, weil ich manches Wort schlichtweg nicht zuordnen kann.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 05.12.2006, 18:17

    Ratespiel
    Hallo la-piccola,

    das ist echt schwer, ich mache mal einen Versuch.

    Hängen wir inzwischen die Kugeln an den Christbaum, vorher müssen wir aber noch das Gelump was drum rum liegt aufräumen, damit wir die Leiter aufstellen können. ?????????????????????????????????????

    Karin
    :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 05.12.2006, 19:35

    Lösung
    Also Kompliment:zusammen seid ihr stark!

    Dian mir zalwander d`Gralle an dr Chrischtbäum hänge un dätschmer mol sell Ärgili uf d`Stapfle stelle,dass ich bis an d`r Schpitz nufkumm

    Dian-tun wir
    Zalwander- zu zweit
    Gralle-Christbaumkugeln
    Dätschmer-würdest du mir
    sell Ärgeli-diese Holz-oder Plastikbehältnis
    Stapfle-Stufe (Leiter oder Treppe)

    also:Schmücken wir zusammen den Weihnachtsbaum und würdest du dann diese Holzkiste auf die Stufe stellen,damit ich bis an die Spitze hinauf reiche ?
    Schöner Abend für euch



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 05.12.2006, 19:51


    Bass uff, dass dann abber ned von de Stapfl keisch, bei dem Gschdelaasch.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 05.12.2006, 22:10

    Nikolauswunschzettel
    Lieber Nikolaus!

    Bring doch bitte in Deinem Rucksack eine Denksportaufgabe aus Kölle.

    Gruß Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 06.12.2006, 00:28


    Deitsches Sprak - schweres Sprak!
    Und Ihr macht's nicht gerade leicht. Es ist aber ein grosser Spass, wenn ich auch immer zu spät komme, um noch mitzuraten.
    Grüssle, und möge der Nikolaus viel Gutsle bringen!
    Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 06.12.2006, 07:15


    Wir sollten mal eine Denksportaufgabe für Tosa machen und wir dürfen dann erst unseren Senf dazu geben, wenn Tosa den Anfang gemacht hat.
    Das wäre doch eine Idee, oder?

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 06.12.2006, 14:18


    Die Idee von Tobias find ich toll. Eine Denksportaufgabe nur für Tosa !.
    Mal sehen was uns einfällt. Es können ja auch mehrere Aufgaben sein.

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 06.12.2006, 23:42


    Danke, das ist ganz, ganz arg nett von Euch. Und wo wir schon bei der Sprachforschung sind: ich bin jedem dankbar, der mir sagt, wenn ich mal wieder falsches Deutsch schreibe, und mir den richtigen Ausdruck liefert.
    Liebe Grüsse, Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 12.01.2007, 16:07

    mal wieder was tiefdeutsches..
    mal wieder was zum Rätseln für euch:
    meine Oma sagte des öfteren zu mir:
    "dir gheert d`Zunga gschaabt mit nem Schtualbei !"

    dürfte nicht so schwer in der Übersetzung sein-aber mich interessiert von euch die Bedeutung dieses Ausspruchs... :shock: :wink:



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    krisi - 12.01.2007, 16:52

    Dialekte
    Hallo Mädels, mich gibts wieder, alles weitere in der Plauderecke.

    Ich kann euch auch eine Anekdode erzählen.
    Als wir vor 18 Jahren nach Hochstadt gezogen sind, habe ich immer gehört das die vom Ort Saft aufs Brot schmieren. Da habe ich zu meiner Mutter gesagt: Die do sin bleed. Die schmieren sich de Erdbeersaft uffs Brot. Bis ich heraus bekam, das was bei uns die Erdbeermarmelade ist, bei denen vom Dorf der Saft ist.

    Liebe Grüße Eure krisi



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 12.01.2007, 17:48

    Re: mal wieder was tiefdeutsches..
    Na, mit der Übersetzung habe ich doch so meine leichten Schwierigkeiten...
    "dir gheert d`Zunga gschaabt mit nem Schtualbei !"

    >> Dir gehört die Zunge ___?___ mit einem Stuhlbein. <<
    Obwohl ich nicht alle Wörter verstehe, könnte ich mir vorstellen, daß es heißt, daß jemandem der Mund (seine Plapperei oder so) verboten wird, weil da anscheinend jemand ohne Punkt und Komma redet oder nur noch Blödsinn von sich gibt...

    Aber im Grunde genommen habe ich keine Ahnung... :D

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    krisi - 12.01.2007, 19:32


    la -piccola ich kann es dir übersetzen:

    Dir gehört die Zunge geschabt mit einem Stuhlbein. Für Tobias: Das Sprichwort nimmt man dazu, Wenn jemanden das Essen nicht schmeckt.

    Wir sagen auch noch: Du hast Hornhaut auf der Zunge.


    Grüße Krisi



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 12.01.2007, 19:35


    Da lag ich ja voll daneben...! :wink:
    (Aber immerhin habe ich Fantasie!)

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 03.02.2007, 22:31

    und noch`n Gedicht...
    Ein echt kaiserstühler Gedicht

    D`Mueter bacht Küechli,dr flachsköpfig Bua
    liest in dr Fibel un luegt ihre zua.
    "Dü,Muater,sag,was bisch äu so schtill?"
    "He,"sait sie"well ich grad schwätze nit will."
    Dr Duft vu dem Bache erfillt s`ganze Zimmer
    un d`Muater isch gschäftig un schwiegt noch immer.
    Im Bua wirds vor Glischtli scho ganz bang,
    denn bis zum Esse do gohts noch lang.
    Er kann sich fascht nit ufs Lese konzentriare,
    so gern dät er a Küachli probiare.
    "Weisch,Muater,des Lerne macht kei Freid,
    dü hesch dia ganz Zitt kei Wörtli gsait !"
    Jetz platzt dr Muater fascht d`Krage,
    sie muttlet:"Bigoscht nei ,was soll ich denn sage ?"
    "He",sait er un blätteret druflos in sienem Büechli,
    "dr kenntscht emol sage: Wottsch nit äu e Küechli ?"



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 03.02.2007, 22:43


    Hallo la-piccolale,
    lach, lach lach, ich lieg unterm Schreibtisch. Wo hast Du denn das ausgekruschdeld ? :D :D :D


    Grüßle Rheinperle

    an alle anderen: es isch allemannisch



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 03.02.2007, 22:57


    Rheinperlsche,
    des hab ich als Kind noch auswendig glernt und diese Woche hab ichs entdeckt in einem Büchle,das ein ehemaliger Tischtennisspieler-Freund geschrieben hat.
    Ich hab`s sogar noch auswendig könne !!!



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 03.02.2007, 23:18


    Hallo la-piccola,

    das ist echt ein nettes Gedicht, ich verstehe alles ausser Bigoscht, heisst das etwa "guck halt" rein??

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 03.02.2007, 23:21


    Da hab ich drauf gwartet . Da bin ich gschpannd, wie das la-piccolale dies Euch jetzt übersetzt. :D :D :D



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 03.02.2007, 23:24


    Karin,das kann ich dir gar nicht sagen.
    Das ist so ein Wort,das nicht zu übersetzen und überall einsetztbar ist.Vielleicht:Menschenskind-Aber hallo-jetz mach mal halblang-Ja hör mal-irgendwie so in der Art.
    Ja Rheinperlsche, ich seh dich richtig grinsen -wie ich mich da so abmühe-hilf mir mal...bitte...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hebina - 03.02.2007, 23:26


    bigoscht, wird do g`fachsimbelt :lol:



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 03.02.2007, 23:29


    Ich sags Dir in einer PN



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 04.02.2007, 05:28

    Glischtli?
    Ich würde gerne wissen, was Glischtli heißt...
    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 04.02.2007, 06:08


    Hach, da kann ich direkt mal mitspielen: Gelüsten, oder? Ein kleines, wenigstens.
    Ein ganz wonniges Gedicht ist das,la-piccola, hast Du das in der Schule gelernt oder auf Elternwunsch?
    Tobias ist schon wieder auf und ich gehe in ein paar Minuten ins Bett. Erstmal eine Stunde lesen und dann "sawing some Z's".
    Gruss zum Sonntag, Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 04.02.2007, 06:12


    Dann gute Nacht, Tosa!
    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 04.04.2007, 22:09

    ???
    mal wieder Lust auf ein Rätselwort ???

    momentan gibts hier ganz viele Wolfetriebili ????
    Und im Sommer gibts dann Hansetriebili ????
    diese beiden sind völlig verschiedene Dinge.....
    und im Herbst gibts dann die richtigen Triebeli ????
    Na...eine Idee ?



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 05.04.2007, 06:24

    Re: ???
    Hat es was mit Trauben zu tun?

    Aber im ersten Impuls habe ich eigentlich gedacht, daß es, zu den jeweiligen Jahreszeiten unterschiedlich irgendeine Blüte oder so etwas in der Art ist und die Samen davon dann durch die Luft treiben...

    Einfach mal drauflos geraten!

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 05.04.2007, 15:11


    Ja,im weitesten Sinne hats was mit Trauben zu tun...oder aber auch nicht..
    also die im Herbst,das sind Triebili-die kleinen-
    die großen heißen nämlich Triebel....
    viel Spass weiterhin beim Raten...
    geh jetzt zur Arbeit und bin erst nach 20 Uhr wieder da...also :Geduld...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 05.04.2007, 15:50


    Ich komme gerade von der Arbeit...
    Aber ich habe absolut keine Idee, was es sein könnte!
    Wo seid Ihr anderen?! Bitte mithelfen!

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 05.04.2007, 18:10


    Ich darf doch net mitmachen, sonst schimpft sie.
    Aber einen Tipp geb ich:
    Trauben sind doch Beeren
    :idea:
    Hanse dürfte jetzt nicht mehr schwer sein (Marmelade, Saft)
    Wolfe ist schon etwas anspruchsvoller (Schnaps, Likör)
    Probierts doch noch mal

    Viel Spass

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 05.04.2007, 18:24


    Hanse dürfte jetzt nicht mehr schwer sein (Marmelade, Saft)
    Wolfe ist schon etwas anspruchsvoller (Schnaps, Likör)
    Also das ist mir ja völlig neu...
    Ich glaube, ich scheitere an den verflixten "Triebli"!
    Immer noch ratlos!

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 05.04.2007, 22:04


    Triebli sind Beerchen
    Aber was für Saft oder Marmelade ??? Aus was ???; gibts in rot und schwarz.
    Und das andere sind kleine schwarze Beerchen. Daraus macht man einen mmm...Schnaps oder Likör

    Also nochmal anstrengen.

    Rheinperle

    Komm kam vom Mr. Bean, war lustig :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 06.04.2007, 00:12


    Na klar, bei uns hiessen sie Träuble, weil sie wie kleine Weintrauben aussehen; Johannisbeeren.
    Nur die Wolfsache verstehe ich nicht.
    Auch wie Hanse und Marmelade zusammenhängen, wäre mal interessant.

    Grüssle, Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 06.04.2007, 07:59


    Der Begriff Träubli oder Triebli ist ein Sammelbegriff für alle Beerensorten,
    weil sie doch allesamt aussehen wie kleine Trauben, da hat Tosa schon mal
    gepunktet.

    Darunter fallen u.a. auch Johannisbeeren (Hansen, woraus man Marmelade oder Beeren herstellen kann)
    Wolfe kann ein Außerirdischer wirklich nicht wissen; es ist Hollunder oder Weichselkirsche. (daraus macht man Schnaps oder Likör)

    Ich wollte Euch durch meinen Hinweis auf die Beeren und die Verwendungsmöglichkeit auf die richtige Fährte locken.
    (Habe den Eindruck, Euch nochmehr verwirrt zu haben).

    Aber das war schon eine Knacknuss :roll:

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 06.04.2007, 08:47


    Liebes Perlchen,
    danke für deine gute Erklärung !
    NUr mit den Wolfetriebili lagst du ziemlich daneben !!!
    Das sind nämlich bei uns die Traubenhyazinthen(muscari neglectum),diese kleinen blauen,die momentan in den Rebbergen zu tausenden blühen.(Ich schau noch ,dass ich ein Bildchen machen kann).
    Zu den Hannsetriebili noch eine kleine Anekdote:
    Eine Freundin war Ende der 60 er Jahre im Rahmen ihrer Ausbildung in einem Haushalt in der Großstadt Freiburg :lol: als Haushälterin beschäftigt.Sie wurde auf den Markt geschickt,um 3 Kilo Johannisbeeren zu kaufen,und war völlig verzweifelt,weil sie nicht wußte,was das ist.
    Sie schlich dann um die Stände,und traute sich irgendwann dann doch,die Bäuerin zu fragen,die lachend auf die Hansetriebili zeigte und meinte:Mädle,do muasch noch viel hochditsch lerne...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 06.04.2007, 16:07


    Ja, das war wirklich eine harte Nuß! Als nicht Einheimischer keine Chance, fürchte ich... Ich habe sogar "verbotenerweise" im Internet recherchiert, bin da aber auch nicht weiter gekommen.
    In Bayern sagen sie zum Holunder, glaube ich, Holler. Den Begriff kannte ich vorher auch nicht, als gebürtiger Rheinländer.

    Ich kenne nur den Begriff, "sich einen Wolf laufen"...., aber das hat ja nun mal eine ganz andere Bedeutung! :-)

    Zitat: Eine Freundin war Ende der 60 er Jahre im Rahmen ihrer Ausbildung in einem Haushalt in der Großstadt Freiburg :lol: als Haushälterin beschäftigt.Sie wurde auf den Markt geschickt,um 3 Kilo Johannisbeeren zu kaufen,und war völlig verzweifelt,weil sie nicht wußte,was das ist.
    Sie schlich dann um die Stände,und traute sich irgendwann dann doch,die Bäuerin zu fragen,die lachend auf die Hansetriebili zeigte und meinte:Mädle,do muasch noch viel hochditsch lerne...
    Da habe ich mich doch sehr drüber amüsiert!

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 08.04.2007, 22:47


    Das Wolfstriebeli hab ich aus dem tiefdeutsch ins hochdeutsch übersetzt und da kam Wolfsbeeren heraus. Ich hab da mal ein Buch über chinesische Naturheilverfahren gelesen, das allerdings nicht mehr auffindbar ist .
    (mehrmals ausgeliehen und irgendwo bliebs hängen).
    Habe jedoch eine Seite gefunden
    http://www.aroma-essence.com/europa/chinesische-wolfsbeere/alte-legende.html

    Ich wußte nur noch es war eine Art Holunder

    Dann habe ich noch zwei interessante Bücher gelesen, die gehen allerdings in eine andere Richtung.
    Ich stelle dies in die Rubrik Literaratur

    Gruß Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.07.2007, 12:07

    mal wieder...
    Also,Tobias,
    dann hab ich mal wieder was für euch...
    Bei uns gibt es ein Kosewort,das heißt :Moggi,die Verniedlichung davon heißt: Moggili
    Kann sich jemand da drunter was vorstellen ? :big_gruebel



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 17.07.2007, 18:07

    ???????
    Ich stehe ja nach wie vor so etwas auf dem Schlauch, was dieses Wort betrifft...
    Ich weiß nur, daß es der ehemalige Manager von Juventus Turin so hieß und der in die ganzen Skandale mit dem Verein verwickelt war.
    Aber der kann es ja wohl nicht sein.
    Und letztens bin ich auf ein Tierforum gestoßen, wo jemand von seiner Katze erzählt hat, die "Moggi" hieß. Ist es vielleicht irgendwie ein Spitznamen für eine Katze in Eurem Dialekt?
    Ich kannte mal Schweizer, die ihre Katze "Möhrle" nannten. Zunächst dachte ich, es hätte etwas mit Möhren zu tun und fand es doch ein wenig seltsam. Dann sah ich das Tier, es war kohlrabenschwarz und so wurde mir klar, daß es wohl von "Mohr" kommen müßte.

    Irgendwie so etwas ähnliches könnte ich mir bei dem Begriff auch vorstellen...
    Oder liege ich damit völlig falsch?

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 17.07.2007, 18:24


    Auch ich stehe gänzlich auf dem Schlauch, allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass Tobias mit dieser Ableitung nicht ganz unrecht hat, oder?

    Bin sehr gespannt auf das Resultat.

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.07.2007, 18:40


    Nee,Tobias,
    da liegst du total so was von falsch...obwohl...zu einer Katze kann man das auch sagen...zu einer großen: Moggi,zu einer kleinen: Moggili...... :lol:
    Ich denke,es kommt eher aus dem Schweizer Raum....
    ich lass euch aber noch ein wenig raten...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 17.07.2007, 19:05


    Heißt es so etwas wie "Herzchen" oder "Herzallerliebster"?
    Bitte ein Tipp!!!
    Ist es ein Wort, praktisch ein Schlagwort, oder muß man einen ganzen Satz bilden, um es zu erklären?

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.07.2007, 19:44


    Ich kenne noch ein Gedichtle aus meiner Kinderzeit,vielleicht kommt ihr jetzt drauf...

    Ein Berner namens Johann Bieri
    aß einen Moggen Käs zum z`vieri,
    da blieb ein Stück von diesem Moggen
    in seiner Atemröhre hocken.
    Fürwahr,der Käs war gar kein schmaler-
    und auch noch bester Emmentaler,
    das heißt: mit einem großen Loch-
    drum lebt der Johann Bieri noch...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 17.07.2007, 19:51


    Ich hätte es ja in dem Zusammenhang als Stück übersetzt.
    Aber es scheint ein bestimmtes Stück zu sein, ein Stück mit einem Spitznamen, den man auch für einen Menschen verwenden kann...
    Ich sehe immer noch kein Licht im Dunkel...

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 17.07.2007, 19:57

    Moggele
    Ich kenne Moggele als kleines dickes Kind.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 17.07.2007, 21:11


    Ja,ihr habt beide recht...12 Points for... :big_ok
    man könnte es etwa großzügig als "Brocken" übersetzten,aber halt einfach als" netter kleiner Brocken" und das Moggili ist dann ein kleines Bröckele.Somit ist der Begriff vielseitig verwendbar-für Dinge,Menschen,Tiere.

    Mein Opa machte morgens immer Brotmoggili-er brach das Brot in kleine Würfelchen und machte sie in den Kaffee oder in heiße Milch und löffelte es aus.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 17.07.2007, 23:41


    Hier ist moggie die Bezeichnung für eine nicht rassenreine Katze.
    Das Hundependant ist mutt.
    Wobei mutt eher abschätzend gesagt wird, moggie aber nicht.

    Grüssle -
    Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 18.07.2007, 06:38


    Wunderbar, das Rätsel ist gelöst! Denn die Nacht hätte mir auch keine neuen Erkenntnisse gebracht!
    Aber ohne Hilfe wäre ich doch nicht darauf gekommen...
    Moggi hört sich wesentlich schöner an als Brocken, wobei Bröckele schon wieder etwas Niedliches an sich hat.

    Schon faszinierend, welche regionalen Eigenheiten die Sprache so an sich hat!
    Gibt es das auch in den USA, Tosa? Nicht, daß vielleicht in den einzelnen Bundesstaaten manche Wörter anders sind, sondern vielleicht sogar innerhalb eines Staates?

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 08:52


    Ich sag Euch ganz ehrlich, ich hab´s auch nicht gewußt. Es gibt auch hier im kleinen badischen Ländle gewaltige Sprachunterschiede.
    Ich habe eine interessante Seite gefunden, wenn´s Euch interessiert

    http://www.badische-seiten.de/alemannisch/

    Da gibt es ein Übersetzungslexikon. :lol:

    Am besten find ich den Callboy


    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 18.07.2007, 11:31


    Perlita,danke für diesen Link.
    Das ist auch für mich eine sehr interessante Seite,bei diesen Übersetzungen kann sogar ich noch was lernen.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 13:53


    ............... oder was auch so schön ist

    N a c h t t o p f :D :D :D

    Gibts da auch eine Übersetzung in kölsch oder bayuwarisch oder auf amerikanisch ???

    Das wär mal interessant

    Rhiperleli in de Middagspaus



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 18.07.2007, 15:09

    Nachttopf
    Liebe Rheinperle,

    da gibt es das "Potschamperl".
    Wohl von Pot de chambre, dem Topf für das Zimmer.
    Kenne ich noch aus meiner Jugendzeit.

    In Bayern war die französische Sprache früher sehr verbreitet.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 18.07.2007, 15:33


    Ich kenne das auch nur unter Bottschamber-so sagten jedenfalls die Erwachsenen,wir Kinder hatten unser eigenes "Häfele" unterm Bett,da kann ich mich noch dran erinnern.Der "Abtritt" war nämlich im Hof,ausserhalb der Wohnung und erst 1964,als meine Eltern ein eigenes Häuschen gebaut hatten,kamen wir in den Genuss,ein Klo ,nein sogar zwei !! in unserer Wohnung zu haben.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 18.07.2007, 15:45


    Beruhigend, daß Du es auch nicht gewußt hast, Rheinperle!
    Aber letztendlich waren wir ja erfolgreich! :-)
    Der Link ist gut und ich habe natürlich gleich nach dem Callboy geschaut...! :P

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 16:01


    ja, so war das damals. In den großen Mietshäusern in den Städten war dann jeweils auf einer Etage eine Toilette im Hausflur. Wir (meine Eltern, mein Bruder und ich) wohnten in einer sehr schönen großen 3-Zimmer-Altbauwohnung, sogar mit eigener Toilette (mit Zugteil fürs Wasser, wenn das noch jemand kennt), aber ohne Bad. Samstags kam dann der Waschzuber hervor und in der Küche war ein "Wasserstein". Kennt Ihr das noch ??? So ein schwarz-weiß-geflecktes Küchenwaschbeckenteil. Eine Waschmaschine hat meine Mama damals auch noch nicht gehabt. Aber, welch Luxus, eine Wäscheschleuder kam irgendwann mal ins Haus.
    An einen Fernseher noch gar nicht zu denken. Aber wir hatten ein Radiogerät und ich erinnere mich noch gerne an die Schlager der 60.
    Und im Keller gabs eine Ecke für Kohlen und Briketts. Welch Zeiten? Und man meint es sei doch noch nicht so lange her.

    nostalgische Grüße
    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 16:04


    gell,Tobias das denk ich mir und dann gibts ja noch das Callgirl



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 18.07.2007, 16:53


    *Grins*!
    Da sind ein paar gute Übersetzungen dabei!
    Ich bin zu lange aus dem Rheinland weg, was den Nachttopf betrifft. Mal sehen, ob Luca dazu etwas einfällt!

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 18.07.2007, 17:39


    Dat is ne Pisspott us Colonia (Kölsch für: Das ist ein Nachttopf aus Köln)
    Das wäre ein ganzer Satz mit "Nachttopf"...
    Man könnte aber auch sagen: Naaksdöppe
    Hier ist eine Seite, ähnlich wie die von Rheinperle:
    http://www.magicvillage.de/~reinhard_kaaden/k-d.html
    Natürlich ist es eine Bankrotterklärung für mich, da ich Euch jetzt keine kölschen Wörter mehr fragen kann...
    Nur schade, daß solche Seiten die Aussprache nicht wiedergeben, denn auf die Betonung der Silben kommt es ja auch an.

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 18.07.2007, 18:12

    Wörter
    Lieber Luca,

    frage ruhig weiter: Nachschlagen gilt nicht. Und außerdem haben wir dann ja Deine ansprechenden Erklärungen nicht.

    Auch ich kann mich noch gut an die angesprochenen Sanitärverhältnisse erinnern.

    Was mich immer verleitet hatte, länger am gewissen Ort zu verweilen, war nicht der lange, hohe Gang mit dem für einen Knaben unerreichbaren Fenster über dem Thron (die Brille war aus Holz), nicht die lange Kette mit dem Porzellangriff zum Betätigen des ganz oben angebrachten Spülkastens, sondern ein Holzbrett mit einem des Kopfes beraubten Nagels, der nunmehr zugespitzt war. Damit wurden die vorher fein säuberlich gefalteten und mit einem Messer geschnittenen Seiten der Vortagesausgabe der Zeitung aufgespießt. Vierlagiges Toilettenpapier war nicht einmal ein Fremdwort, so etwas gab es nicht.
    In dieser Zeitung wurde täglich ein Streifen mit gezeichneten Geschichten von Petze, Pelle, Pingo abgedruckt. Das verlockte dann zum Schmökern und Ansehen. Und die ganzen unvollständigen Artikel regten die Phantasie an.

    Ich bin inzwischen nach dem Eiweckerl (ganz am Beginn des Forums angesprochen) auf zwei weitere bereits ausgestorbene oder nur noch in Reservaten zu findende Artikel gestoßen:

    - Sago, das sind kleine Stärkekörner, welche beim Kochen aufquellen
    - Esbit, auch Trockenspiritus genannt

    Einen schönen Abend.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 18:18


    neiiiiin, wir schauen nicht nach, sonst hätten wir es ja schon gewußt. Ein bischen schauen wir halt doch mal rein. Aber nicht bei Denksportaufgaben, der Fairness halber. Aber der, das "pisspott us colonia" ist einfach nur köstlich. Wir waren doch so gespannt, was jetzt da kommt. Er hat alle Erwartungen übertroffen, der Pisspott . Ich lieg unterm Compi.

    Gruß Rheinperle :big_applaus



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 18.07.2007, 18:32

    Toiletten-Nostalgie
    Ich bin ja ein wenig später geboren, so daß ich das Örtchen zum Glück nicht mit der ganzen Nachbarschaft auf halber Treppe teilen mußte...!
    Aber die Klos, wo der Spülkasten oben hing und man an einer langen Kette ziehen mußte, die kannte ich auch noch. Die haben mir immer gut gefallen.
    Oder wir waren mal bei einer entfernten Verwandten, die ein altes Haus besaß, da war das Klo doch tatsächlich noch im Garten, so ein typisches Häuschen mit einem Herz in der Tür. Da war ich allerdings froh, daß wir tagsüber zu Besuch waren und ich nicht nachts durch den halben Garten laufen mußte...
    Oder spannend war mal eines auf einer Bergwanderung, das war der typische Donnerbalken. Auch etwa 1x1x1m groß, Balken mit Loch und alles sauste wer weiß wie weit runter. Das "Häuschen" stand haarscharf an einer Kante, so daß man sich sowieso überlegte, da überhaupt rein zu gehen...


    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 18:36


    Lieber Hospes
    An Esbit erinnere ich mich sehr, sehr gut, es war auf unserer allerersten Reisemobiltour nach Dänemark dabei.
    Ich sollte auf einem entsprechenden "Gestellchen" , so ca 10 X 10 cm , mit Esbitwürfeln, Kaffee kochen und auch sonst kochen, warmes Wasser zubereiten für die tägliche Körperpflege und und und.......
    Ich war damals 21 Jahre jung und campingmäßig und auch haushaltstechnisch eher unerfahren. Man(n) hat mir damals das Teil am Tag der Abreise in die Hand gedrückt mit dem Vermerk: das klappt schon.
    Wir haben es überlebt.

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 18.07.2007, 19:17


    Ich hatte von meinem Onkel aus der Großstadt einen kleinen Puppenherd bekommen und durfte (unter Aufsicht) mit diesen kleinen Würfeln richtig darauf kochen...auch Sagosuppe !!
    Aber wenn wir grade auch beim Thema sind :
    Hier hatte jedes Haus seine eigene Gülle-oder Jauchegrube,z.T. auch aus den Ställen,die jedes Jahr einmal ausgepumpt und auf die Felder als Dünger gefahren wurden.Auch in unserer Schule hatten wir sowas und die Pumpstelle war ein viereckiges Loch mit einem Holzdeckel drauf.Dieses Teil bot sich natürlich sehr gut an,um "Binni" zu spielen.Ich kenne leider keinen hochdeutschen Ausdruck dafür-man hüpfte halt rein-raus gegrätscht nach vorn und hinten und seitlich-dann mit einem Bein-mit verschränkten Beinen usw,verschiedene Schwierigkeitsgrade halt und durfte nicht auf die Kanten kommen.
    Jedenfalls brach dieses Brett mal durch und eine Mitschülerin in die Güllegrube ein-es war aber auch ausgerechnet eine etwas füllige,nicht gerade die schnellste und schlauste...ich sage euch-Kinder können ja so grausam sein...und wir hatten alle einen Riesenspass daran...wenn ich heute daran denke,schäme ich mich grad nochmal dafür,denn wir nannten sie ewig lange nur noch "Mischdlachemarie" (übersetzt:Gülle-Marie),obwohl sie gar nicht Marie hieß....



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 19:37


    ja genau, ich hatte auch so eine Puppenküche mit Esbitherd. Und in Haslach bei meinen Urgroßeltern, wo ich oft in den Ferien war, gab es genau diesen "Abort". Das viereckige Holzteil mit dem Loch. Und der Gestank. S c h r e c k l i c h. Was da so alles an Erinnerungen erwachen. :) :D :) :D Aber schön war die Zeit trotzdem.

    Rheinperlsche



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 18.07.2007, 20:31

    Plumpsklo
    Liebe Rheinperle,

    da erinnere mich an ein Erlebnis im Allgäu im Austragshäusl einer entfernten Tante mit eben einem solchen Plumpsklo.

    Bei der Zersetzung des Urins entsteht auch Ammoniak, ein stechend riechendes Gas.
    Kommt es mit Salzsäuredämpfen in Kontakt, entsteht festes Ammoniumchlorid. Da diese Teilchen beim gasförmigen Kontakt sehr klein sind, sieht es wie weißer Rauch aus.

    Nun habe ich also auf die Innenverkleidung der Toilette Salzsäure gesprüht und der Erfolg stellte sich angesichts entsetzter Familienmitglieder, welche eine "Explosion" der Anlage befürchteten, sehr bald ein. Schön, wie der Rauch waberte ...

    Eine geraume Zeit später beruhigte sich die Lage sehr bald wieder.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 18.07.2007, 20:46


    Lieber Hospes,

    Was ist denn jetzt ein Austragshäusl ???
    Das ist aber heute äußerst spannend und interessant hier.

    Und wegen der Explosionsgefahr: Ich glaube Du hattest schon immer einen besonderen Einfallsreichtum, Deine Mitmenschen in Erstaunen zu versetzen. Das ist von mir jetzt aber sehr, sehr positiv gemeint.

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 18.07.2007, 21:05

    Austrag
    Liebe Rheinperle,

    danke für die Anmerkung.

    Wenn eine Bäuerin oder ein Bauer oder beide den Hof an den Erben (war halt meist männlich) übergaben, wurde ein Vertrag aufgesetzt, in dem stand, wieviel von welchen Naturnalien und wieviel Geld sie monatlich zu bekommen hatten.
    Oft hatten die Altbauern mehr oder weniger nahe am Hof ein kleines Häuschen, in dem sie während der nun nicht mehr so arbeitsintensiven "Austragszeit" leben konnten, das "Austragshäusl".
    Dort blieben sie dann, bis ihre Tage ein Ende fanden.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 19.07.2007, 03:29


    Was für eine köstliche Diskussion! Die dann gleich zu einiger Nostalgie führte.
    Eine meiner schwäbischen Grosstanten sprach auch vom Potschamberle. Hier ist es der chamberpot, oder potty. Oder genau wie in Köln der pisspot. (Man sagt auch von einem der nichts besitzt, aber so tut als ob: he doesn't have a pot to piss in.) Aber meine Lieblingsbezeichnung ist thunder-mug, also Donnertasse.
    In der Dorfschule, in der ich meine ersten Schuljahre erlebte, gab es auch so ein Plumpsklosett. Ich wartete aber immer, bis ich wieder daheim war. Kann mich aber nur zu gut an Fereienreisen nach Italien erinnern, wo es in Gaststätten nur ein Zimmerchen mit einem Loch im Boden gab. Nicht mal ein Balken!
    Tja, und dann war da unsere Reise im vergangenen März, als wir in Ohio zu einem "rest stop" an der Autobahn kamen, und ein ganz übles, mieses Plumpsklo vorfanden. Die entsprechenden Stellen hier im Mittelwesten sind immer pieksauber, mit automatischer Spülung und Wasserhähnen und Lufttrocknern oder Papiertüchern, die alle durch Bewegungs-Sensoren betätigt werden, so dass man nichts anfasst.
    Gut's Nächtle, Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 19.07.2007, 05:48


    Schon interessant, welche Themen alle zu Nostalgie und irgendwie liebgewordenen Erinnerungen führen können...
    la-piccola, ihr seid ja wirklich "böse" Kinder gewesen...! :-) Gülle-Marie! Ich mußte aber sehr grinsen, als ich es mir vorgestellt habe!
    War es eigentlich nicht auch gefährlich für das Mädchen? Ich meine von wegen der Gase. Oder verwechsel ich das mit diesen Kalkgruben, die es glaube ich auch gab und die ganz schnell zur Erblindung führen.

    Tosa, den Satz finde ich auch prima! Man sagt auch von einem der nichts besitzt, aber so tut als ob: he doesn't have a pot to piss in. Ich glaube, so eine Bezeichnung gibt es in Deutschland nicht. Zumindestens habe ich bisher nichts davon gehört (was aber nichts heißt).

    Thunder-mug, also Donnertasse. Dieser Name ist einfach nur genial!

    Diese Löcher im Boden kenne ich auch. Vorwiegend von Raststellen in Frankreich oder Italien. Neben dem doch sehr Ungewohnten frage ich mich allerdings, wie Rollstuhlfahrer oder Leute mit Gelenkproblemen damit zurecht kommen...

    Ich glaube, die Japaner sind sehr eigen, was (öffentliche) Toiletten angeht. Es gibt ja auch entsprechende Musik um evtl. Geräusche zu übertönen. Auch ist sonst alles sehr funktionell. Dieser Link hier ist ganz interessant:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Toiletten_in_Japan
    Etwa auf der Hälfte der Seite sieht man eine Bedienungstafel, wofür man wohl schon einen halben Computerführerschein braucht... (drahtlose Toilettensteuerung mit 38 Tasten!)

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 20.07.2007, 01:50


    Die Hygienetechnologie der Japaner ist ja umwerfend. Was mögen die denken, wenn sie dann mal auf ihren Reisen an so ein Loch im Boden geraten?
    Aber wie heisst denn nun das Spiel, das der armen Güllemarie zum Verhängnis wurde? Wir haben es auch gespielt, und es hat bestimmt einen Namen. Hier heisst es hopscotch.
    Wir hatten auch ein unseliges Mädchen in der Schule, das aus irgendeinem Krankheitsgrund (nehme ich an) immer sehr unangenehm roch. Zartfühlend nannten wir sie Stinky, und schliesslich dachte man gar nicht mehr dran, dass das ja kein sehr netter Name war. Möge sie uns vergeben, wir waren ja wirklich doof!
    :oops: Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 01.08.2007, 00:56

    Übernamen...
    Ja Tosa,
    das mit den Spitznamen ist auch so eine Sache...
    hier auf dem Dorf war das früher ja sowieso gang und gäbe,dass fast jeder so seinen Übernamen weghatte.Da gäbe es viele Geschichten zu erzählen...und das tolle daran ist ja,dass viele alte Leute auch uns "jüngere" noch da einordnen,wie unsere Ahnen mal genannt wurden.
    z.B. waren das oft auch die Berufe,die sie ausgeübt hatten oder deren Aussehen.
    Da es bei uns sehr viele Jakob-Familien gab,hatte jeder einen Spitznamen und so nennt man jetzt auch wieder deren Kinder und Enkel so,da weiss man halt wo sie hingehören...
    Da gibts den "Krüseli-Ernst (Opa hatte besonders viele Krüseli=Locken),
    Wagnermeisters Ernst(Opa war eben Wagner),Sefennje-Ernst (Uropa kam aus Schlesien und sagte immer :Ich zahle dafür höchstens zehn fennje(Pfennige) ,da gibs noch den Sodele Fritz,der einen Tante Emma-Laden hatte und andauernd sagte:"Sodele"(kennst du bestimmt aus dem Schwäbischen:sodele un jetztele... die Liste würde wohl den Rahmen sprengen...
    Ich erzähle mal mehr darüber,es gibt da ganz tolle Geschichten.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 06.08.2007, 23:04


    Sodele, jetztetle (oder etzetle) wird's aber Zeit, dass ich antworte.
    Als meine Tochter meinen Vater in Vorarlberg besuchte, hiess sie auch Kruseli, aber ohne Umlaut.
    Als wir im Vogelsberg auf dem Land wohnten, hatten meine Eltern eine Ziege, die bei der Ziegen-Petta untergebracht war. Ich musste da täglich unsere Milch abholen und fürchtete mich sehr. Die Frau war alt und gebückt, trug bodenlange schwarze Kleider, und hatte eine grosse Hakennase. Ich was sicher, dass sie eine Hexe war.
    Grüssle, Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 11.10.2007, 13:15


    A la Genial daneben:

    Wisst ihr,was Weckmehl ist ?



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 11.10.2007, 14:32


    Ich erinnere mich, daß "Wecken" (fragt mich nicht nach der Region, dem Dialekt) so etwas wie (weiche?) Brötchen sind. Keine Ahnung, ob das daher kommt.
    Wenn ich jetzt weiter überlege und das stimmen würde mit meinen Brötchen, dann könnten das ja geriebene Brötchenkrummen sein???

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 11.10.2007, 14:33

    Frage
    Liebe la-piccola,

    ich habe (Hand aufs Herz, nicht nachgeschlagen) kurz assoziiert:
    Wecken sind Semmeln. Die können in hartem Zustand gerieben werden.
    Das ist dann das Weckmehl (vulgo: Semmelbrösel).

    Muss jetzt wieder weg, arbeiten. Vielleicht sehe ich dann zu nachtschlafender Zeit kurz rein. Gespannt.

    Liebe Grüße

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 11.10.2007, 14:59


    :big_applaus Also entweder seid ihr genial im Kombinieren oder das war effektiv zu leicht !
    Ich entscheide mich mal für das erstere....
    Super !
    Als Kind kannte ich nur diesen Ausdruck,mit Semmelbrösel konnte ich nichts anfangen. Wie meine Mutter mache ich dieses Weckmehl immer noch selbst: übriggebliebene Brötchen ( Weckle) ,Baguettes,helles Brot wird bei uns in den Backofen gelegt zum Trocknen und wenn genügend zusammengekommen ist, reibe ich dieses mittels meiner elektrischen Küchenmaschine. Zwischendurch hatte ich auch mal fertige Semmelbrösel gekauft,aber die panierten Schnitzel haben uns dann einfach nicht so gut geschmeckt, und Brot wegzuschmeißen tut mir halt doch weh....deshalb ist es so ganz gut verwertet.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 11.10.2007, 15:47


    Wir sind einfach genial! :P
    Aber mit dem Kombinieren und ein wenig Raten und vielleicht etwas Wissen, war es wirklich nicht ganz schwer. Aber es tut doch gut, etwas lösen zu können!
    Meine Fragen aber trotzdem:
    Ist "Wecke" ein gleichzusetzender Begriff zu Brötchen, Semmeln, Schrippen usw.?
    Mir kommt da eher die Assoziation "Weckmänner" (also so heißen sie im Rheinland, keine Ahnung, ob es die St. Martins-Tradition auch in der Form woanders gibt) und da sind sie eher weich, so wie Milchbrötchen. Ich würde Wecken von meinem Gefühl her also mit diesen verbinden.

    Semmelbrösel und Paniermehl ist das gleiche, oder?

    Wie lange halten sich selbstgeriebene Semmelbrösel (warum gibt es dafür kein rheinländisches Wort?!)?
    Und wie hebt man sie am besten auf?
    Muß man die alten Brötchen unbedingt in den Ofen legen? Ein paar Tage nur so herum liegen lassen, da werden sie doch auch hart genug.

    Ist es wirklich ein Unterschied zwischen selbstgemachten und gekauften Semmelnbröseln?

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 11.10.2007, 17:24


    Hallo Tobias,das sind aber viele Fragen auf einmal....

    Weckle (man beachte das "l" in der Mitte,denn wie du weißt,ist das "le" am Ende eines Wortes typisch für unseren Dialekt und damit wird so ziemlich alles verniedlicht,was es zu verniedlichen gibt !!! aber man sagt auch zu den etwas größeren Weckle auf dem Münsterplatz am Würstchenstand"Wurschtwecken" )heissen sie bei uns alle:ob Milch-Roggen-,Kürbis-,Wasser-,Mohn-,Rosinen-Sesam-
    Und da gibt es noch die "Kreuzerle"-Das sind "Wasserweckle",4 kleine aneinander-und ob sie so heißen,weil sie in der Mitte wie durch ein Kreuz geteilt sind oder ob sie ehemals einen Kreuzer gekostet haben,weiss man nicht so genau...
    Weckmänner gibt es an Weihnachten bei uns auch-Hefeteig mit Milch in der Form eines Menschleins,man sagt auch Baselmänner dazu oder in Westfalen sind es die Stutenkerle.
    Semmelbrösel oder Paniermehl hält sich -trocken gelagert- ziemlich lange...Monate bestimmt-
    Und das Brot muss auch nicht im Ofen getrocknet werden,du hast das richtig erkannt,ich leg es einfach nur rein,damit es staubfrei und nicht irgendwo in der Küche rum liegt.
    Und warum man den Unterschied zwischen gekauftem und selbstgeriebenem Paniermehl so merkt,weiss ich auch nicht-meine Familie hat es aber sofort gemerkt...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 11.10.2007, 18:15


    Ich stecke die Semmelbrösel ins Gefrierfach, Tobias, da halten sie bis sie aufgebraucht sind.

    la-piccola, diese verschiedenen Bezeichnungen sind prächtig. Es muss Spaß machen, sie so einzukaufen.

    Meine Großmutter hat jedes Jahr eingeweckt. Sagt man das bei Euch auch, oder wird daraus ein neues Rätsel?

    Gruß,
    Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 12.10.2007, 06:51


    Danke, la-piccola, für die ausführlichen Informationen. Wieder etwas gelernt! Da sieht man mal wieder, wie schnell man sich etwas Falsches merkt, weil man meint, es wäre richtig...
    Gefrierfach ist auch eine gute Idee.
    Doch "einwecken" sagt man bei uns auch, aber "einmachen" wird genauso viel gesagt.

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 12.10.2007, 07:12


    Bei uns im Nordbadischen kaufen wir Wecklen und wir sagen "einmachen".
    Einwecken kenne ich von meiner Großmutter aus Schlesien. Aber in der Adventszeit gibt es bei uns Dambedei :lol:

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 12.10.2007, 07:15

    Weck
    Das Einwecken kommt vom Erfinder dieser Methode:

    http://www.weck.de/index.html

    In Österreich verwendet man Rexgläser zum Einkochen.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 12.10.2007, 10:58


    Genau,bei uns wird auch eingemacht in Weckgläser.

    Da wir grad beim Thema waren:
    Was könnten denn Schnitzwecken sein ?



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 12.10.2007, 12:57


    Mmh, ich kenne die Bezeichnung "Apfelschnitz", ich weiß nur nicht mehr, wo ich das mal aufgeschnappt habe. Wahrscheinlich eher süddeutsch angesiedelt?
    Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, daß "Wecken" jetzt immer noch das Brötchen ist, dann würde ich mal raten, daß es ein Stück Obst (Apfel oder auch etwas anderes) in einem Brötchen ist.
    Aber wie käme es da hinein? Schon beim Backen vom Brötchen oder Brötchen ist schon fertig gebacken oder gekauft und dann da hinein? Also eine Vorstellung habe ich da eigentlich keine.
    Was ich kenne, sind "Rohrbuchteln". Ich weiß jetzt nicht mit welchem Teig, aber dahinein kann (soll) man eine Pflaume stecken. Habe es mal gegessen, was sehr lecker war.
    Keine Ahnung, ob ich tendenziell richtig liege...

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 12.10.2007, 14:30


    Piccoletta, da bin ich mir jetzt auch nicht ganz sicher. Ich meine ich hab mal so ein Teil geschenkt bekommen . Das ist aber schon lange her und ich weiss nicht mehr genau wie das hieß; ich mein aber es war das. Ist es aus dem unmittelbaren Grenzbereich ???

    Luca, den Apfelschnitz hast Du auf jeden Fall im "Badischen" aufgegabelt. Es hätte auch der Birnenschnitz oder Kartoffelschnitz sein können.

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 12.10.2007, 15:29


    Luca,das hast du wirklich gut abgeleitet mit dem Schnitz,tendenziell geht es auch in die richtige Richtung,aber es ist halt schon was ganz spezielles...
    Perlita,ich weiß nicht,ob es typisch elsäßisch ist,da gibts das aber auch...es ist auf jeden Fall was Weihnachtliches...
    Ratet mal noch ein bischen weiter....



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 12.10.2007, 16:20


    Also "Schnitz" scheint irgend etwas Geschnittenes zu sein, wie ich das jetzt richtig verstehe, erst einmal egal, was man da zerteilt...
    Bei der Kombination Obst und Brot (Brötchen) fällt mir jetzt Früchtebrot ein, vor allen Dingen, weil Du Weihnachten erwähnt hast. Da ist doch jede Menge drin, was geschnitten ist, wenn man jetzt "Schnitz" und "schneiden" irgendwie auf eine Linie bringen will...

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 12.10.2007, 16:27


    ja genau Luca, jetzt erinnere ich mich wieder. Es ist Früchtebrot, so meine ich. Ich bin gespannt ob´s stimmt. Ich geh´heut abend wieder 200 m weiter nach Griechenland. Das ist immer ein schöner Wochenausklang.

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 12.10.2007, 17:13


    :big_applaus
    TATATATAAAA....Luca,100 Punkte !!!!

    Früchtebrot oder Hutzelbrot

    http://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BCchtebrot



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 31.12.2007, 14:24

    zum Jahresende...
    Bei uns wünscht man sich an Neujahr:

    Proschd Neijohr un a Bratschala wia a Schierador....

    was könnte denn das wohl sein???
    ..und übrigens: wißt ihr, woher die Formulierung kommt, dass man sich zu Silvester einen guten Rutsch wünscht?
    Mal sehen, ob diesjahr noch jemand auf des Rätsels Lösungen kommt.....

    Also denne, einen guten Rutsch wünsch ich ...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Luca - 31.12.2007, 15:17

    Re: zum Jahresende...
    Ich bin mir nicht sicher, ob "guter Rutsch" aus dem Jüdischen kommt; ich meine mal, so etwas gehört zu haben...
    Aber was Euer Dialekt angeht, da stehe ich völlig auf dem Schlauch! Prost Neujahr, das verstehe ich ja noch, aber dann...

    Luca



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 31.12.2007, 15:38

    der Rutsch
    Liebe la-piccola,

    sehr viele Ausdrücke in unserer Sprache kommen aus einem Bereich, der heute leider, man kann wohl sagen ausgestorben ist.

    Im hebräischen bedeutet "Rosh Hashana" soviel wie "Anfang des neuen Jahres".
    Im Jiddischen wurde aus "Rosh" der "Rutsch".
    Wenn ich also Euch allen einen "Guten Rutsch" wünsche, dann wünsche ich einen guten Anfang.

    ... vor einem Vierteljahrhundert hatte ich einige Tage vor Neujahr einen "bösen Rutsch". Beide Unterschenkelknochen rechts gebrochen. Drehbruch.
    Den entsprechenden Versuch kann jeder zu Hause im Experiment leicht nachvollziehen.
    Man nimmt ein Grissini-Stäbchen, hält es mit der linken Hand unten fest und dreht mit der rechten Hand dann im Uhrzeigersinn dagegen. Das erfolgende Abbrechen mit Absplitterung kommt einem Bild des echten Knochenbruches sehr nahe.

    Ein unfallfreies Jahr wünscht

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 01.01.2008, 20:28


    Oje Hospes,
    da hast du das aber wörtlich genommen...und dann gleich noch beide Beine...da hattest du bestimmt sehr lange dran zu knabbern,oder?

    Den Rutsch hast du sehr gut erklärt und du, Luca, hattest ja auch einen Schimmer.

    Zum Dialekt:
    Prost Neujahr und eine Brezel (so groß wie) ein Scheunentor

    Immer zu Neujahr wurde in den Familien eine große Brezel aus Hefeteig gebacken und je wohlhabender , desto größer fiel die Brezel aus.
    Ganz früher gingen die Kinder zum Neujahranwünschen zu ihren Paten und bekamen dafür eine Brezel und evt. ein Geldgeschenk.
    Silvester ist bei unseren Bäckern Brezelhochsaison,fast in jeder Familie gibt es zum Frühstück eine Brezel, von 20 cm bis 1 m groß kann man sie hier kaufen oder vorbestellen.Ich backe auch seit 3 Jahren keine mehr selbst...irgendwie wird man bequem mit den Jahren... :lol:aber der erste Kaffee im neuen Jahr darf nicht ohne Brezel sein, wir haben ihn diesmal um 3 Uhr getrunken...und ins Bett kamen wir erst um 5Uhr...
    Böse Zungen munkeln aber auch, mit Brezel könnte der Rausch gemeint sein, den man am Neujahrstag hatte (der hat ne Brezel im Gesicht, so sagt man heute ja auch noch.)
    Denjenigen, die morgen wieder arbeiten müssen, wünsche ich einen guten 1. Arbeitstag....



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 02.01.2008, 06:14


    Ein sehr interessanter Dialekt, la-piccola! Da wäre ich ja nie drauf gekommen, daß Brezel und Scheunentor die gesuchten Wörter sind!
    Den Brezel-Brauch finde ich allerdings besonders schön! Sind es salzige Brezeln? Momentan stelle ich sie mir so vor, wie hier in Bayern, da sind sie braun, aber ich glaube, das ist ja Laugengebäck und nicht mit Euren zu vergleichen, oder?
    Heute geht es dann wieder zur Arbeit...

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 24.01.2008, 20:13

    Kaiserstühler Akkusativ
    Ich war heute mittag mit dem Hund in den Reben laufen. :runningdog:
    Das Auto hatte ich in einen Grasweg gestellt, der allerdings nach 50 Meter endete, also kein Durchgangsweg war. Als ich nach einer Stunde zurückkam, war am Scheibenwischer ein Zettel:
    "Dir gehört einen Strafzettel und der Führerschein abgenommen !"

    Der Rebbauer, dem genau dieses Rebstück gehörte, vor dem ich stand, musste nun 30 Meter laufen, um in seine Reben zu kommen.Wie konnte ich nur...ich hoffe nur, er hat keinen Anfall von Bluthochdruck bekommen, als er mir irgendetwas Böses hinterher brüllte....ich konnte aber leicht schmunzeln darüber... :big_grins

    Ach , ich seh grade, ich bin dir noch eine Antwort schuldig, Tobias.
    Laugenbrezeln gibt es bei uns auch täglich, aber die Neujahrsbrezeln sind aus leicht gesüßtem Hefeteig, so wie die Weckmänner (oder Baselmänner oder Stutenkerle oder Dambedeis) und am nächsten Tag immer noch sehr fein mit Butter und Marmelade bestrichen...



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 25.01.2008, 06:34

    Re: Kaiserstühler Akkusativ
    Oh je, was für ein blöder Zufall! :-)
    Hoffentlich kannte der Rebbauer Dich nicht persönlich und kommt dann noch einmal bei Dir vorbei!

    Die Formulierung erinnert mich an das "Ruhrgebietdeutsch". Allerdings haben sie dort Schwierigkeiten mit Dativ und Genitiv (der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!).

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 31.03.2008, 21:50

    Bairisch
    Was bedeutet das Wort "Dotschn" auf hochdeutsch?

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 31.03.2008, 23:11


    Da fällt mir ganz spontan ein, bei uns gibt es einen alten Ausdruck: Dü bisch a Doodschi
    das bedeutet, du bist ungeschickt, unbeholfen, tolpatschig...
    könnten diese beiden Begriffe verwandt sein ?



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 01.04.2008, 17:22


    sie sind es, bravo, wie sehr sich unsere Dialekte doch manchmal ähneln, aber eben nur manchmal.

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 01.04.2008, 20:48

    Dotsch
    Liebe karin,

    bei uns ist es
    a) ein plumpes und unbeholfenes Mädchen mit wohl eher geringeren geistigen Fähigkeiten
    b) die Steckrübe

    Tja, die Dialekte ähneln sich wirklich!

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 24.05.2008, 19:39


    R ä t s e l
    So ein wenig südlicher von meinem badisch Karlsruhe, also Richtung la-piccola-Land gibt es

    de' geddi - un d' gedda-
    zusammen gesehen sind sie Geddle

    Was kann das sein ???

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    la-piccola - 25.05.2008, 00:54


    Hallo Perlsche,
    bei uns heisse die: Geddi un Goddi un ich hab vo jedem 3 ghabt.... :roll: :shock: :D



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 25.05.2008, 09:27


    ich hab zwei ghabt und bin von drei-

    Perlsche



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 25.05.2008, 17:35


    Aha!
    Ich hatte zwei. Einen liebte ich sehr. Erst las er mir vor (meistens Gedichte), Jahrzehnte später wurde er blind und ich las ihm vor, auf Tonband.
    Ich bin's für drei.
    Grüssle,
    Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 25.05.2008, 18:31

    ?
    ?

    Hat es etwas zu tun mit dem bairisch-österreichischen Godl = Taufpatin, Firmpatin?

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 25.05.2008, 18:34


    Hospes, Du bist mir etwas zuvorgekommen, ich meine ebenfalls Taufpate, Taufpatin, ohne jedoch den sprachlichen Ursprung ableiten zu können.

    Nun denn, lassen wir uns belehren.

    LG Karin :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 25.05.2008, 20:08


    Das "hochdeutsche" Wort wäre Gote oder Gotin, früher so etwas wie "Gotmoder". Hier sind die Paten godfather oder godmother, das Patenkind godchild.
    Hatte Spyris Heidi nicht eine Dote?
    Gruss,
    Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 26.05.2008, 06:54


    ich übe dieses Amt seit 24 - 21 - 19 Jahren aus.
    Sie waren streckenweise etwas anstrengend, aber jetzt sind sie aus dem Gröbsten raus.

    Taufpaten ist richtig.

    Schönen Montag Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    karin - 15.07.2008, 16:46

    Bayrisch
    Mal wieder bairisch.

    Geschäftsbayrisch

    Für alle Preißn, Franken & allen anderen nur Geduldeten
    WAS WILL DER KOLLEGE AUS BAYERN DAMIT SAGEN

    Habedieehre
    Formvollendete Begrüßungsformel mit möglichen Geschäftsanbahnungsandeutungen

    Ja verreck !!!
    Unglaublich, dass hätte ich nie für möglich gehalten !!!

    Ja, spinn i denn ?
    ICH KANN GAR NICHT GLAUBEN WAS SIE MIR ERZÄHLEN

    Des sog i da..........
    DIESE SACHE MÖCHTE ICH BESONDERS BETONEN

    Do wensd ma ned glei obhaust
    MIT DIESER SACHE MÖCHTE ICH MICH IM MOMENT NICHT BEFASSEN

    Kon scho sei
    ES SPRICHT EINIGES DAFÜR, DASS...

    So is a wieda ned
    DER SACHEVERHALT IST KOMPLIZIERTER, WIE ER SICH DARSTELLT

    Schaun ma moi
    DETAILLIERTE AUSSAGEN SIND IM MOMENT NICHT OPPORTUN

    A bissi wos gehd ollawei
    EINE KOMPROMISSLÖSUNG IST VORSTELLBAR

    Do schiabt si heid nix mehr
    DIE ARBEITEN KÖNNEN HEUTE LEIDER NICHT MEHR FERTIG GESTELLT WERDEN

    Jezd wart´ ma amoi...
    IM MOMENT SOLLTEN KEINE ENTSCHEIDUNGEN GETROFFEN WERDEN

    Wennst moanst
    ICH AKZEPTIERE IHRE MEINUNG, WÜRDE ABER....

    Schmarrn.....
    DA BIN ICH ANDERER MEINUNG

    Des woas i ned
    DAZU KANN ICH IM MOMENT KEINE AUSSAGE TREFFEN

    Nacha, pack´mas....
    WIR WERDEN UNS UM IHR PROBLEM KÜMMERN

    So a Glump, verreckts...
    IM MOMENT BESTEHT EIN QUALITÄTSPROBLEM MIT....

    Der ziagt ned.....
    DER KUNDE TEILT IN DIESER ANGELEGENHEIT NICHT UNSERE MEINUNG

    Aba heid nimma......
    ES IST UNS HEUTE LEIDER NICHT MEHR MÖGLICH

    Wia laft´s nachad so ?
    WIE SIND SIE MIT DER PERFOMANCE DER ANLAGEN ZUFRIEDEN ?

    Des is isi.....
    IHREM WUNSCH FOLGEND KÖNNEN WIR DIE ÄNDERUNGEN SOFORT IMPLEMENTIEREN

    Ha?
    KÖNNTEN SIE DIESE FRAGE NOCH
    EINMAL WIEDERHOLEN
    oder alternativ
    DIESER SACHVERHALT ERSCHEINT
    MIR SEHR UNGEWÖHNLICH

    Oh mei....
    Aussichtsloser Fall, Veränderungen gestalten sich äußerst schwierig

    Ja zakradi
    Das ist aber eine angenehme Überraschung!

    Ja Sacklzement..
    Das ist aber eine unangenehme Überraschung!

    Jäz samma aba do beim Dosei
    Das Geschäftsessen wird heute wieder etwas länger dauern.

    Ja do läckst Di nieda
    Mit diesem Ergebnis haben wir nicht gerechnet...

    Schleich Di!
    Wir können die Geschäftsbeziehung leider nicht mehr aufrechterhalten

    Mogst a Fotzn?
    Preussen gehen irrtümlicherweise davon aus, das es sich hierbei um die weibliche Vagina handelt. In Wirklichkeit besagt der Ausdruck, dass der Angesprochene bald mit einem blauen Veilchen am Auge herumlaufen wird!

    Dann foit da Watschnbaam um
    Sh. „Mogst a Fotzn“

    Habedieehre
    Formvollendete Abschiedsformel mit möglichen Geschäftsanbahnungsandeutungen

    Alle Angaben ohne Gewähr!

    LG Karin
    :)



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 15.07.2008, 18:42

    Ergänzung
    Liebe Karin,

    sehr gut, sehr treffend, sehr ausführlich.

    Eine kleine Ergänzung: "Ja, da leckst mi!"
    Für Nicht-Eingeweihte die unmissverständliche Aufforderung, einen rückwärtigen Körperteil oral zu berühren.

    In Wirklichkeit, ein Ausdruck großer bis sehr großer Bewunderung.

    Beispiele:
    "Der hod gestern a Tragl Bier ausgsuffa."
    "Der is grad vorher vom Zehner im Schwimmbad gsprunga!"
    "Der hat letzte Woche die Tochter vom NN geheiratet. Und schiach is de dazu überhaupts ned!"

    Hier passt jeweils die obige Aussage sehr gut dazu.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 16.07.2008, 10:48


    Obwohl ich inzwischen seit 13 Jahren in Bayern leben, sind mir nach wie vor nicht alle Ausdrücke bekannt oder auch geläufig...
    Bei dem ein oder anderen würde es bei mir wirklich zu Mißverständnissen kommen... :wink:

    Bei "leck mi" hätte ich mir allerdings gedacht, daß es so viel heißt, wie "Du kannsts mir mal den Puckel runterrutschen" (höflich ausgedrückt...)

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 16.07.2008, 11:05


    Tobias ich hätte auch so manches anders gedeutet, eben gerade andersrum. Aber was um alles in der Welt ist schiach :shock:

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 16.07.2008, 11:39

    schiach
    Liebe Rheinperle,

    wenn etwas schiach ist, dann ist es hässlich, greißlich.

    "Des schaugt vielleich schiach aus."
    "Das sieht wirklich sehr unschön aus."

    "Ja, da leckst mi!" ist nicht zu verwechseln mit dem vollständigen "Leck' mich im (nach Goethe)/ am A..."

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 27.07.2008, 17:56


    In der "Süddeutschen" stand am Freitag dieser Artikel, über den ich sehr staunte. Ich würde sehr gerne mal Eure Meinung über dieses Thema hören. Danke im Voraus!
    Tosa.
    http://www.sueddeutsche.de/kultur/309/303304/text/?CMP=NLC-SDE071022&nlsource=taeglich



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 27.07.2008, 18:32


    Ein sehr interessanter Artikel, Tosa!

    Mir war gar nicht klar, daß es ein sog. Nazivokabular gibt. Sicher, ein paar Worte und Begriffe kennt man, aber daß auch andere eine tiefere Bedeutung haben oder bewußt von bestimmten Personen angewandt wird, das ist mir neu.
    Mir kamen verschiedene Gedanken beim Lesen.
    Das Wort Mädel, gerade hier in Bayern ist sehr gebräuchlich, ich empfinde es fast sogar als einen Kosenamen, es ist nicht so hart, wie Mädchen.
    Das Fräulein fand und finde ich schlimm und kann nicht verstehen, daß es sogar Frauen gibt, die darauf bestehen oder früher darauf bestanden haben. Ich finde es diskriminierend. Obwohl ich mich erinnere, daß die Bezeichnung Fräulein O. für unsere damals schon gut 40jährige Vermieterin völlig selbstverständlich war. Aber als Kind habe ich mir da keine Gedanken drum gemacht.
    Ich denke, wenn es keine wirklich "bösen" Wörter sind oder Wörter, die man mißverstehen kann, dann sollte man dem nicht so viel Bedeutung beimessen. Die meisten Leute wissen ja auch gar nicht, daß sich die Nazis ein bestimmtes Vokabular zu eigen gemacht haben. Und damit komme ich zum nächsten Punkt.
    Ich finde, daß in der Schule viel mehr die deutsche Geschichte und die deutsche Politik und das Allgemeinwissen behandelt werden müssen. Ich habe mich ewig lang mit dem Mittelalter und der französischen Revolution befassen müssen (o.k., das war schon interessant), aber wichtig ist auch das Hier und Jetzt. Denn nur Wissen schützt vor den unsäglichen Wiederholungen der Geschichte. Oft wird Geschichtsunterricht leider sehr trocken vermittelt, mit Zahlen oder schwierigen Texten. Eine Lehrerin hatten wir, die hat sich richtig Mühe gegeben. Da sind wir ins Konzentrationslager Bergen-Belsen gefahren oder als wir Ludwig XIV. durchgenommen haben, hatte sie Klamotten mitgebracht, wo sich einige Schüler verkleidet haben und dann wurden kleine Szenen gespielt. So konnten wir uns gut in die Zeit hineinversetzen. So macht Geschichtsunterricht Spaß und es bleibt dann auch hängen.
    Ich finde, unser Bewußtsein für die eigene Geschichte sollte geschärft werden, sollte uns ein Bedürfnis sein.
    Jemanden mit Hitler zu vergleichen, bestimmte Stätten mit Konzentrationslagern gleichzusetzen oder Aktionen als Holocaust zu bezeichnen, das ist völlig fehl am Platz. Das Dritte Reich war eine ganz schlimme Zeit, die man mit nichts anderem vergleichen kann und darf. Es sollte einem jeden bewußt sein, was war und daß sich das nicht mehr wiederholen darf! Gewissenlos sind da einige Politiker und fragwürdige Parteien, die die Zeit Schönreden oder auf die jetzige Regierung zu schimpfen, ohne selber konstruktive, machbare Vorschläge zu haben und vor allem auch ein vernünftiges Parteiprogramm.

    Tobias



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Hospes - 27.07.2008, 20:22

    Nazi-Wortschatz
    Ein bedenkenswerter Artikel.

    Manche Begriffe sind sehr negativ und eindeutig belegt. Allerdings ist dann auch der Kontext wichtig. So kann "Führer" sowohl A.H. meinen als auch den Anführer irgendeiner harmlosen Gruppierung.

    Ich kann mich noch gut an den Spruch erinnern "Da kannst du arbeiten bis zur Vergasung." - Ähnliche Varianten eingeschlossen. Dieser Spruch wurde gedankenlos gebraucht, der Hintergrund ist klar.

    So wie für mich der 1. Weltkrieg nicht mehr fassbar ist und ich die Folgen des 2. Weltkrieges (1949 geboren) nur teilweise mitbekam (Kriegsversehrte, Schutt, Ruinen, amerikanische Soldaten etc.), so ist doch für die heute 20jährigen diese Zeit der Nazidiktatur sehr weit weg.

    Ich habe den Eindruck gewonnen (Zeitungsartikel, Sendungen), dass die Neonazis zur Zeit gerade in den neuen Bundesländern eine Unmenge an Kreide fressen, damit sie in der Bevölkerung auf positive Resonanz stoßen. Eine Krawatte wirkt halt weniger bedrohlich als eine Glatze und Doc Martins Schuhe.

    Ich habe die letzten Jahrzehnte sehr viele ehemalige KZ-Gedenkstätten besucht. Ich war immer wieder erschüttert, welches Leid Menschen anderen Menschen zufügen können.

    Dosen mit dem Giftgas Zyklon B in Auschwitz

    Krematorium in Dachau

    Gaskammer in Mauthausen

    Ich habe die vergangenen Tage einiges über die Massaker von Srebrenica gehört und gelesen. Die Ereignisse sind ein Armutszeugnis für unsere "zivilisierte" Welt, die hier tatenlos zugesehen hat.

    Hospes



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 28.07.2008, 11:00


    Hierzu ist mir gestern Abend noch eine Episode aus meiner Kindheit eingefallen. Eine Freundin hatte mir ein Verslein in mein Poesiealbum geschrieben.

    Sei treu und brav, bleib gut und edel, mit einem Wort ein Deutsches Mädel

    Ich zeigte nach jedem neuen Eintrag das Büchlein meinen Eltern und Großeltern und stellte mit meinen 8 Jahren fest, daß der Vers gerade bei meinen Großeltern keine große Begeisterung hervorrief. Nun, für mich wirkte der Vers lediglich etwas altmodisch, mein Vater erklärte mir dann aus welcher Zeit er stammt.

    Wir sagen hier auch Mädel oder Mädele und die bekannte Operette "Mädle aus dem Schwarzen Walde" hat sicher nichts mit der schlimmen Zeit zu tun.

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tosa34 - 31.07.2008, 02:58


    Danke, Perlita, Tobias, und Hospes, für Eure Gedanken.
    Ich finde auch, dass Mädel einfach wärmer und herzlicher klingt als Mädchen. Es ist wohl auch eine Regionalsache.
    Holocaust wird m. E. hier zu viel benutzt. Die Behandlung der Schwarzen war schlimm und eine Schande, aber man kann sie nicht der Ausmerzung der Juden gleichsetzen. Aber es wird gerne vom Black Holocaust gesprochen. Auch das Wort "Endlösung" ist wohl besser vergessen, auch hier wird "final solution" nicht ausgesprochen. Aber dass Worte, denen man diese Bedeutung nicht anhängen kann, nicht mehr benutzt werden sollen, nur weil sie den Nazis besonders gefielen, das finde ich ebenso falsch wie die Idee mancher Leute hier, dass wer an Nationalfeiertagen die Flagge aufhängt, ein Buschanhänger ist. Man darf den Bösen diese Sachen und Begriffe nicht einfach abtreten!
    Gruss,
    Tosa.



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    Rheinperle - 13.08.2008, 19:04


    ........und Beamtendeutsch

    Neuerdings kommt bei uns in der Straßenbahn eine immer wiederkehrende Durchsage einer Dame mit freundlicher Stimme:

    "Wir bitten mobilitätseingeschränkten Personen einen Sitzplatz zur Verfügung zu stellen."

    Der Erfolg dieser Aufforderung läßt offensichtlich zu wünschen übrig, vermutlich weil der ein oder andere Zeitgenosse nicht weiß, was man ihm hier sagen will. Und so mancher Bürger hat sich schon Gedanken gemacht, wie man diese Durchsage übersetzen kann, ins Badische am Besten, da verstehens doch eher die meisten. Hier einer der Vorschläge in einem Leserbrief:

    "Stehe se doch uff, wenn Leit reikomme, die nemme so richtig dabbe kenne". Oder : "Nemm mol dei Fieß vom Sitz"

    Auch Vorschläge aus anderen Europäischen Städten werden seither in Leserbriefen zum Besten gegeben. Aus den Niederlanden beispielsweise:

    "Opstaan voor iemand misstaat niemand" ( Aufstehen für jemanden schadet niemanden) Find ich irgendwie gut, das könnte sich verinnerlichen, sodass eine Durchsage oder ein Hinweisschild auf Dauer nicht mehr notwendig sein könnte.

    Sicher muss da bei den Städtischen Verkehrsbetrieben jetzt ein Workshop her, wo man sich darüber Gedanken macht, wie man die Durchsage für jedermann verständlich machen kann oder aber die Gesellschaft macht sich mal Gedanken, warum so eine Durchsage überhaupt notwendig ist :roll:

    In diesem Sinne allen einen schönen Abend

    Rheinperle



    Re: Hochdeutsch und tiefdeutsch

    tobias - 13.08.2008, 22:53


    Ich mußte gleichzeitig schmunzeln und den Kopf schütteln, als ich Deinen Beitrag las! Schmunzeln, weil ich den Dialekt so schön fand!
    So eine Durchsage habe ich bei uns noch nie gehört und finde es schlimm, daß sie überhaupt nötig ist. Es sollte selbstverständlich sein für jemanden aufzustehen, egal, ob jung oder alt, wenn man sieht, daß er nicht gut zu Fuß ist oder es ihm allgemein nicht gut geht.
    Ich bin ja oft mit Bus und Bahn unterwegs und registriere immer wieder, wie "breit" sich eine Person auf einem Viererplatz machen kann, indem sie die Klamotten dort ablegen, sich quer hinüberlegen, wohlmöglich die Füße noch auflegen
    Oder kleinste Hilfen... Gerade vorgestern erlebte ich, wie eine alte Frau eine andere Frau gebeten hat, für sie den Stop-Knopf beim Bus zu drücken, weil sie nicht dran kam (gangunsicher, Stock, verbundene Hand). Die Frau hat es zwar gemacht, aber nicht ohne sich zu mokieren, daß sie sich selber auch nicht bewegen könne (dabei konnte sie es, wie ich später sah!). Ich finde so etwas immer sehr schade und lieblos! Es sind doch nur Kleinigkeiten, womit wir anderen (und uns) das Leben leichter machen könnten, Selbstverständlichkeiten...

    Tobias



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