Dichtes Unterholz

empire at war.de
Verfügbare Informationen zu "Dichtes Unterholz"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Lycaner-NSC - Timotheus - Aurelius
  • Forum: empire at war.de
  • Forenbeschreibung: ... one bitten by bat, one by wolf...
  • aus dem Unterforum: Wald
  • Antworten: 14
  • Forum gestartet am: Dienstag 26.09.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Dichtes Unterholz
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 5 Monaten, 3 Tagen, 19 Stunden, 23 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Dichtes Unterholz"

    Re: Dichtes Unterholz

    Lycaner-NSC - 14.11.2006, 14:40

    Dichtes Unterholz
    Azrael rannte, rannte schon seit Stunden, und seine Lunge brannte unbarmherzig.
    Aber er wusste, dass er keine Zeit hatte, um inne zu halten.
    Keine Zeit, um zu verschnaufen.

    Es galt, soviel Distanz zwischen sich und das verfluchte Schloss zu bringen, wie es nur ging.
    Und die Nacht brach bereits wieder über ihn herein.
    Und mit der Nacht, würden sie kommen und ihn suchen.
    Er konnte nicht rasten.
    Keuchend schlug er sich durch das zunehmend dichter werdende Unterholz, und die Dornen rissen seine ohnehin nur aus Lumpen bestehende Kleidung in Stücke, drangen in seine Haut ein, und schlugen blutige Wunden.

    Blut! Das würde sie zu ihm führen!
    Schnell suchte er sich einen anderen, weniger bewachsenen Weg, aber auch hier wusste er, würden sie ihm folgen können.
    Schweiß stand ihm auf der Stirn, ließ die Haut seines Gesichts glänzen, und wieder und wieder blieben Büschel seines pechschwarzen, aber verfilzten Haares in der Rinde von Bäumen hängen.

    Er wusste, dass es vielleicht sinnlos war, den Vampiren entkommen zu wollen, aber er gab nicht auf.
    Vielleicht würde er heute sterben.
    Aber sterben würde er als freier Mann, der für seine Freiheit gekämpft hatte.
    Alles war besser, als die Ewigkeit in der Sklaverei der Vampire zu verbringen!
    Alles!

    Azrael stolperte, strauchelte, kam wieder auf die Füße, und folgte einem schmalen Pfad, von dem er nicht wusste, wohin er führte.
    Die Sonne schickte ihre letzten blutroten Strahlen über die Welt, und versank dann am Horizont.
    Die Nacht brach über ihn hinein, und mit dem grausigen Heulen der Wölfe - seiner Artgenossen - wusste er, dass die Jagd begonnen hatte.
    Und die Beute war er.



    Re: Dichtes Unterholz

    Lycaner-NSC - 15.11.2006, 00:27


    Die Zeit verstrich, und aus Dunkelheit, wurde Finsternis, in der der Lycaner weiter im Wald herumirrte.

    Längst hatte er den Pfad wieder verloren, dem er gefolgt war, obwohl seine Augen an das Sehen in der Nacht gewöhnt waren, und seine Sinne viel besser ausgebildet waren als die eines Menschen.
    Aber er konnte seine wölfische Gestalt nicht annehmen, und damit war er jedem Vampir unterlegen.

    Azrael hielt inne.
    Seine Finger krallten sich in die Rinde eines Baumes, und er atmete hastig ein und aus.
    Jeden Atemzug begleitete ein erschöpftes, angestrengtes Keuchen, und seine Brust hob und senkte sich viel zu schnell.
    Das schwarze Haar klebte an seiner schweißnassen Stirn, und das lange laufen hatte dafür gesorgt, dass auch die übrigen Fetzen seiner Kleidung an seiner Haut klebten.

    Seine Lunge brannte, als wäre sie aus Feuer, und die grauen Augen wirkten wässrig.
    Dennoch gab Azrael nicht auf. Der Morgen war noch fern, und jede Sekunde, in der er sich nicht bewegte, brachte seine Verfolger näher.
    Und auch wenn Azrael sie nicht sehen konnten, so wusste er doch, dass sie da waren.
    Die Nacht war ihr Freund, und sein Feind, und der Wind säuselte ihm ihre Nähe in sein Ohr.
    Das Rufen der Wölfe klang ferner, aber das beruhigte den Lycaner nicht wirklich.

    Er fuhr sich über das Gesicht, stieß sich von dem Baum ab, und setzte die mörderische Odysee, die er sich selbst auferlegt hatte, fort.
    Es gab Hoffnung. Er musste nur diese Nacht überstehen.
    Das Licht des beginnenden Tages würde ihm Sicherheit schenken.
    Und hatte er diese Grenze erst einmal überschritten, war der neue Morgen angebrochen, dann würde alles möglich sein.
    Ein hoffnungsvolles Lächeln legte sich auf sein Gesicht, und er raffte sich auf, setzte weiter einen Fuß vor den anderen, und rannte durch Bäume und Gestrüpp, rannte um sein Leben.


    Wer reitet so spät durch Nacht und Wind
    Die düstren Vampire auf dem Wege sind
    Auf der Jagd nach dem entflohenen wölfischen Fleisch
    Das zurückgeholt werden muss ins Dämonenreich
    Sie reiten über die Erde wie der Sturm
    Dunkle Gestalten mit höllischem murren
    Fegen alles hinweg mit stampfenden Hufen
    überall vernimmt man ihr Schreien und Rufen
    Lauf um dein Leben... lauf
    Wenn die Berge beben und sich die Kontinente teilen
    lauf, lauf um dein Leben

    Was schwebt so stürmisch wie der Wind
    Über dunklen Wolken wie Donner klingt
    Es sind die Krieger der dunklen Macht
    Bolzen durchblitzen die schaurige Nacht
    Wenn nicht bald gefunden all das was verloren
    Blutige Rache sie auf ewig geschworen
    Lauf um dein Leben... lauf
    Wenn die Berge beben und sich die Kontinente teilen
    Lauf, lauf um dein Leben

    [E nomine - Die schwarzen Reiter - überarbeitet]



    Re: Dichtes Unterholz

    Timotheus - 15.11.2006, 17:17


    pp: Vampirfestung/ Korridore

    Timotheus glitt in die kalte Nacht hinaus und hieß die Finsternis mit seiner eigenen willkommen. Er blickte kurz zum Himmel und sog dann tief das würzige Aroma des Waldes ein.

    Er setzte sich vorsichtig in Bewegung, bereits eine ungefähre Ahnung davon, wohin er sich wenden musste. Timotheus' Intuition war legendär und weshalb er immer genau wusste, wer oder was sich in seiner Nähe aufhielt, konnte niemand erklären.

    Schließlich kniete der Vampir nieder und strich sacht über die deutlich sichtbaren Fußspuren, die ein in Panik geratenes Tier hinterlassen hatte. Er brauchte nicht erst zu den abgeknickten Zweigen und dem niedergetrampelten Gras sehen, um zu wissen, dass er hier richtig war.

    Er vernahm das Rauschen von Flügeln und blickte schräg über sich. Eine Eule, deren Augenfarbe die seine war, blickte ihm furchtlos entgegen und er nickte.
    Das Tier erhob sich wieder von dem Ast und gab einen merwürdigen, schneidenden und gräßlich hohen Ton von sich, von dem Timotheus wusste, dass er überall gut zu vernehmen war.
    Die Jagd war eröffnet.

    Der Fährtensucher fiel in einen leichten Trab, doch die Fährte des Lycanders war so offensichtlich, dass er die Vorsicht bald beiseite schieben und die Gesamtheit seiner Geschwindigkeit ausnutzen konnte.
    Und das bedeutete, dass er weitaus schneller und wendiger war als Menschen oder Wölfe in Menschengestalt es jemals sein konnten.



    Re: Dichtes Unterholz

    Lycaner-NSC - 15.11.2006, 21:58


    Azrael stolperte voran, und stützte sich gerade an einem Baum, als er den grausigen Ruf einer Eule durch die Nacht hallen hörte, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Gehetzt blickte er sich um, und obwohl der Eulenruf aus weiter Ferne erklang, erschauderte der Lycaner voller Entsetzen.

    Er hatte Geschichten gehört, über einen Jäger der Vampire, und er erinnerte sich daran, dass dieser den Geschichten nach mit einer Eule jagte. Früher hatte er über diese Erzählungen gelacht.
    Nun, da er sich allein in der Dunkelheit befand, abgekämpft, müde, und mit der Sicherheit vampirische Verfolger im Nacken zu haben, erschien es ihm nicht mehr so abwegig.

    Er sah sich schnell um, und rannte dann weiter.
    Gestrüpp stellte sich ihm in den Weg, versuchte ihn zu Fall zu bringen, aber Azrael wich mit der Kraft eines Mannes aus, der den Tod vor Augen hatte, und der nicht gewillt war, aufzugeben.
    Schweiß vermischte sich mit dem Blut, welches aus den Wunden floss, die die Dornen gerissen hatten, aber noch war das Spiel nicht vorbei.

    Und Azrael wollte überleben. Er wollte diese Nacht überstehen.
    Und sein Leben hing allein davon ab, wie schnell er rannte.
    Und er beabsichtigte nicht, sich einholen zu lassen.



    Re: Dichtes Unterholz

    Timotheus - 15.11.2006, 22:28


    Timotheus' Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als das Blut ihm den Weg so deutlich wies wie ein Schild mit der Aufschrift "Hier bin" ich über dem Kopf des Lycaners.

    Er besah sich das rennende Häuflein Elend unter sich, während er still und schattenhaft ähnlich seinem Begleiter auf einem der uralten Bäume saß.
    Timotheus erhob sich und stieß sich von einem der Zweige ab- für den Lycaner musste es klingen wie das Flügelrauschen eines großen Vogels- bevor er auf dem nächsten Baum zum Landen kam und schließlich seine Armbrust entsicherte.

    Lautlos wie der Name, der seine Berufsbezeichnung war, sprang Timotheus von dem Baum herunter und glitt einige Meter vor dem Lycaner in das Unterholz, so dass er dem Mann den Weg versperrte.
    Anhand der verstummenden Geräusch wusste er, dass der Wolf stehen geblieben war.

    Timotheus war nicht viel mehr als ein kauernder Schatten, doch nun glitt er ohne einen Laut zu verursachen in seine beachtliche hochgewachsene Gestalt und hob den Kopf.
    Zwei bernsteinfarbige Augen öffneten sich und sahen den Lycaner vor sich an wie ein Jäger, der seine Beute eingeholt hatte.

    Mit einer fließenden Bewegung glitt die Armbrust unter seinem Cape hervor und Timotheus zielte.

    Über ihnen erklang das Rauschen von Schwingen und ein gellender Ruf des Triumpfes im Schatten der Nacht.



    Re: Dichtes Unterholz

    Lycaner-NSC - 15.11.2006, 22:47


    Azrael hörte Geräusche über sich, und hob augenblicklich den Kopf zum Himmel.
    Oder in seinem Falle zu den Wipfeln der Bäume.

    Er konnte Schemen in der Dunkelheit erkennen, doch nichts genaues.
    Was er aber spürte, war die Präsenz eines Nachtgeborenen.
    Er konnte ihn nicht sehen, nicht riechen und nicht hören, aber er wusste, dass er da war.
    Er hatte ihn gefunden.
    Und er würde sich zeigen.
    Ein letztes Mal sprintete Azrael los, hörte unmittelbar über sie das Flattern eines großen Vogels, und hielt inne.
    Er bremste so abrupt ab, dass er beinahe zu Boden fiel, sich im letzten Augenblick noch abfangen konnte, und nicht das Gleichgewicht verlor.
    Er richtete sich auf, um sich neu zu orientieren, und im selben Augenblick sah er zwei bernsteinfarbene Punkte in der Finsternis vor sich aufblitzen.
    Und es war mehr die schattenhafte Ahnung dessen, was folgen würde, als das Erkennen der Armbrust, was ihn herumwirbeln ließ.
    Azrael suchte hinter einem Baumstamm Deckung, und das gefährliche Surren des Silberbolzens verriet ihm, wie knapp es gewesen war.
    Er atmete tief durch, keuchte, und rief sich dann zur Ordnung.
    Über ihm erklang das Gurren einer Nachteule, und dem Lycaner wurde bewusst, dass all die Geschichten keine Geschichten waren.

    Was tun? Er konnte sich nicht ewig hinter Baumstämmen verkriechen. Der Sonnenaufgang war noch Stunden entfernt.
    Er hatte weder die notwendige Kraft, noch die nötigen Waffen, sich diesem Vampir zu stellen.
    Schon fühlte er den kalten Windhauch, der seine Wange streichelte, und wieder war es eine Ahnung, die ihn sich zu Boden werfen ließ, so dass die scharfe Silberklinge über ihn hinwegfegte.
    Azrael rollte sich zur Seite, schnappte sich einen Ast, und kam über die Schulter wieder auf die Füße.
    Den Ast hielt er wie eine Keule vor sich, und wieder ging sein Blick zum Himmel.
    Der Mond zeigte sich nur schwach, aber der Lycaner erkannte, dass er zwar am zunehmen, aber noch weit entfernt vom Vollmond war.
    Keine Verwandlung.
    Und auch wenn seine Fähigkeiten die eines Menschen überragten, so konnte er sich in dieser Gestalt nicht mit einem Vampir messen.
    Es sei denn, der Vampir beging einen Fehler.
    Schweiß lief ihm in Bächen ins Gesicht.
    Angstschweiß.
    Aber es hieß kämpfen, oder getötet werden.
    Und er würde nicht um Gnade winseln.
    Stattdessen biss er die Zähne zusammen.
    "Ist das auch eine Art?" Knurrte er leise.
    "Jemanden mit Waffen zu bedrohen, der keine bei sich trägt?" Er fixierte den Vampir, versuchte dabei, provokant zu klingen, aber er vermutete gleichzeitig, dass dieser Vampir nichts auf seine Reden geben würde.
    Er würde ihn dennoch kaltblütig töten.
    Ob wehrlos oder nicht, das spielte keine Rolle.

    "Und Ihr nennt uns unzivilisiert...!"



    Re: Dichtes Unterholz

    Timotheus - 15.11.2006, 23:02


    Timotheus ließ die Armbrust zurück in ihre Halterung gleiten und griff stattdessen nach seinen beiden silbernen Rapieren, die wie unzählige Male zuvor ihren Gesang nach Seelen und Blut anstimmten.
    Ihm war es gleichgültig, dass der Lycaner offensichtlich einen Nahkampf einem sehr viel schnelleren Schuss mit der Armbrust durchs Herz vorzog. Seinetwegen konnte er haben, was er wollte.

    Das, was der Lycaner sagte, erreichte Timotheus so wenig wie die Blicke der anderen Vampire oder diejenigen der Wölfe, wenn sie überhaupt wagten ihn anzusehen.

    Mit ein paar schnellen Schritten war er bei dem Wolf und fixierte ihn. Probeweise führte er eine Finte durch und wurde in seinem Glauben bestätigt. Der Mann hatte keine Ahnung, wie man eine Waffe und sei sie noch so improvisiert, zu führen hatte.

    Timotheus wirbelte herum und das erste Rapier fand sein Ziel schnell und sicher. Der Mann schrie auf, als die Silberlegierung in seinen Arm schnitt und das Blut sich sofort von rot zu schwarz verfärbte. Timotheus ließ ihm jedoch keine Zeit sich Gedanken darüber machen zu können, was das für ihn hieß, sondern setzte gekonnt mit dem zweiten Rapier nach.

    Der Vampir hebelte den Knüppel des Lycaners aus dessen Händen und starrte ihn ohne eine Regung auf den Zügen an. Er sah die Angst des Mannes, hörte seinen Atem, spürte sein Herz schlagen. Er hatte nicht den schnellen, unkomplizierten Tod gewählt, obwohl er wissen musste, dass es kein Entrinnen gab.
    Timotheus nickte kurz, fixierte ihn dann und fügte ihm einige weitere tiefe Schnitte zu, die ihn taumeln und straucheln ließen.

    Bevor der Mann jedoch zu Boden fallen konnte und womöglich auf den Knien sein Tod empfangen musste, stieß Timotheus ihm das Rapier durch das heftig schlagende Herz und beendete damit das Leben des unglücksseligen Lycaners, sah zu wie dieser zusammensank und zog das Rapier aus dem Körper wieder heraus.

    Timotheus ließ es zurück in seine Hülle gleiten und kniete sich neben den Wolfsartigen, um damit zu beginnen, den Kopf von den Schultern zu trennen.



    Re: Dichtes Unterholz

    Aurelius - 16.11.2006, 00:29


    Aurelius hetzte durch das Gehölz, als würde es um sein eigenes Leben gehen. Dabei wusste er nicht einmal, ob es um überhaupt irgendein Leben ging, oder er einfach nur einem Phantom nachjagte, das keinerlei Bedeutung hatte.
    Der Lycaner wünschte sich, dass es so wäre, aber irgendwo tief in seinem Herzen regten sich die Zweifel mit einer Beständigkeit, die ihn vermuten ließ, dass sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde.

    Aurelius lauschte erneut dem Schrei einer Eule und ihm wurde klar, dass er sich wem oder was auch immer näherte. Seine Sinne schärften sich und er glaubte, Geräusche zu hören, die Tiere dann verurachten, wenn sie in Panik durch das Unterholz brachen.
    Was war da los?

    Der Wolf pirschte sich immer und immer näher an die Geräuscquelle heran, hörte eine menschliche Stimme, wusste aber nicht so recht zu sagen, an wen diese sich richtete.
    Er erblickte ein menschliches Wesen, dessen Geruch ihm allerdings sagte, dass es keines war und wurde Zeuge, wie es erbarmungslos von einem Mann in Schwarz niedergemetzelt wurde.

    Lycanerjagd.

    Aurelius kauerte sich zusammen und sah auf, als er glaubte, dass die Gestalt in Schwarz aufmerksamk geworden zu sein schien...



    Re: Dichtes Unterholz

    Timotheus - 16.11.2006, 00:45


    Timotheus' Hände waren kräftig und geschickt, so dass die Arbeit nicht lange dauern würde. Plötzlich allerdings ließ ihn eine Präsenz aufmerken. Er hob nicht den Kopf und gab auch sonst durch nichts zu erkennen, dass seine Sinne sich geschärft hatten, aber er wusste dennoch, dass er auf der Hut sein musste.

    Sein Sire hatte von nur einem Lycaner gesprochen, doch Timotheus spürte die Deutlich die Anwesenheit eines zweiten. Sollte er sich vertan haben? Timotheus hielt es für wenig wahrscheinlich, aber die Alternative, welche sich daraus ergab, war noch unangenehmer.

    Unter seinem nachtgrauen Umhang verborgen, griff er zu seiner gespannten Armbrust und drehte sich dann ohne Vorwarnung um, um sich zur Seite in Deckung fallen zu lassen und gleichzeitig den ersten Schuss auf einen... WOLF?! abzugeben...



    Re: Dichtes Unterholz

    Aurelius - 16.11.2006, 01:02


    Aurelius wich erschrocken zurück- das Nachtkind schoss auf ihn! Verwirr winselte er auf, konnte sich nicht erklären, weshalb ein Vampir einen ersteinmal harmlosen Wolf metzeln sollte und machte sich dann daran möglichst Distanz zwischen den Mann und sich zu bringen.
    Der aber ließ ihn nicht aus seinen bernsteinfarbenen, eiskalten Augen und so konnte er sich nicht abwenden und fliehen.

    Aurelius knurrte leise, doch das beeindruckte den Vampir nicht im Geringsten. Er lud nach und zielte erneut.
    "Du kannst mich nicht täuschen. So gut du darin vielleicht auch sein magst." sagte er und die Stimme jagte Aurelius einen Schauder über den Rücken.

    Der Bolzen schnellte von der Armbrust und traf ihn an der Schulter.
    Jetzt reichte es!
    Aurelius fletschte die Zähne und heiße Wut ließ ihn Schmerz und Gefahr vergessen. Mit drei Sprüngen war er bei dem Vampir und riss ihn von den Beinen. Die Armbrust fiel ins weiche Gras und der Mann starrte ihn mit unbewegten Zügen entgegen, während er ihm einen seiner mit Metall geschützten Arme über das Gesicht zog.
    Aurelius knurrte erneut, hatte aber erreicht, was er wollte.

    Schnell wandte er sich ab von dem Vampir und schlug sich ins Unterholz, ohne sich noch einmal umzusehen.



    Re: Dichtes Unterholz

    Timotheus - 16.11.2006, 01:07


    Hätte Timotheus Angst empfinden können, hätte ihm das, was er gerade erlebt hatte Angst gemacht. So aber stellte er sich nur die stille Frage, wie zur Hölle das Vieh, welches ihn angegriffen hatte, ein Lycaner sein konnte! Das war unmöglich und doch waren die Augen zu intelligent gewesen, das Gefühl einer Anwesenheit zu stark gewesen. Er irrte sich nicht!

    Timotheus kam mit einer geschmeidigen Bewegung wieder auf die Beine und nahm erneut die Armbrust an sich. Er war ein Nachtschatten und damit an die Befehle seines Herrn gebunden. Im Moment hieß dieser Befehl, ihm den Kopf des entflohenen Lycaners zu bringen. Alles andere wäre eigenächtiges Handeln und nichts hasste Viktor an seinen Dienern mehr.

    Timotheus ergriff also den Kopf, welchen er säuberlich abgetrennt hatte und schaute nach oben. Seine Eule betrachtete ihn und er nickte, bevor er sich wieder auf den Weg zurück in die Festung machte.

    tbc: Korridore in Festung



    Re: Dichtes Unterholz

    Aurelius - 16.11.2006, 20:11


    Aurelius spürte irgendetwas von dem Bolzen in seinen Körper abstrahlen und er fragte sich, um was es sich dabei wohl handeln mochte. Fakt war aber, dass er das Geschoss mit jeder Bewegung stärker in seinem Fleisch verkantete. Er spürte die Widerhaken an der Waffe und der innere Mensch nickte sacht.
    Er musste sich also zurück in seinen Menschenkörper basteln, das Dingelchen herausziehen und dann weiterlaufen.
    Aurelius blickte nach vorne. Die Ländereien waren nicht mehr allzu weit entfernt. Vielleicht würde er zur Abwechslung ja tatsächlich einmal pünktlich kommen.

    Er hielt inne und ließ seinen Körper sich verändern, bis er wieder aufrecht und auf zwei Beinen stand, ein Mensch im fahlen Mondlicht. Aurelius griff über seine linke Schulter und versuchte den Bolzen zu fassen zu bekommen. Er hüpfte dabei ein wenig unschlüssig hin und her und musste schließlich einsehen, dass sein Unterfangen in Menschengestalt demjenigen glich sich in Wolfsgestalt auf den Schwanz treten zu wollen.
    Das funktionierte so nicht.

    Er seufzte leise und präparierte seinen Umhang so, dass nichts von der Verletzung zu sehen war. Womöglich stellte Corvinus junior sonst noch Fragen, auf die ihm nur schwerlich eine Antwort einfallen würde.

    Leichtfüßig machte er sich daran die Ländereien zu erreichen.

    tbc: Ländereien



    Re: Dichtes Unterholz

    Timotheus - 18.11.2006, 22:33


    pp: Waldrand

    Timotheus hatte das Gespräch im selben Moment als unwichtig eingestuft, in dem es verstummt war. Kraven hatte keine Informationen zu geben, die ihm im Moment nützlich gewesen wären und die Frau konnte ähnliches schon mal gar nicht.

    Er drang also tiefer in den Wald vor, orientierte sich an Mond und Sternen und schaffte es schließlich auf anderem Wege als denjenigen, den er zuvor genommen hatte, wieder auf den toten Lycaner zu treffen.

    Er hielt sich nicht lange mit diesem auf, sondern schritt sofort zu der Stelle, an welcher er den anderen Wolf gesehen hatte und nickte, als er ein paar Tropfen geronnenen Blutes fand. Sie würden ihn direkt zu dem verletzten Tier führen und gleichgültig wer oder was er war, würde Timotheus es töten.

    Wie ein Bluthund, der eine Fährte aufgenommen hatte, begann er der Spur des Blutes zu folgen. Er stellte mit Befriedigung fest, dass es zunehmend schwärzer zu werden schien und wog einen Moment lang die Möglichkeit ab, dass das Tier doch irgendwo im Wald liegen und langsam verenden könnte. Auch wenn der Lycaner alt war und über eine erstaunliche Fähigkeit verfügte, war er noch immer ein Lycaner!

    Timotheus begrub diese Hoffnung allerdings schnell, als sich die Fußspuren veränderten. Er schaute sich das Stück Erde intensivst an, doch seine Beobachtung ließ keinen anderen Schluss zu. Das Tier hatte sich wieder in einen Menschen transformiert. Wie zur Hölle konnte das möglich sein?! Kein Lycaner verfügte über solche Fähigkeiten! Sie waren Sklaven ihres Daseins nicht Herren ihrer Gabe! Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein!

    In Sekundenschnelle durchlief Timotheus die verschiedensten Szenarien und keines davon gefiel ihm. Er war und blieb allerdings ein Krieger und kein Politiker. Doch selbst ihm war klar, was auch nur dieser hauchdünne Ansatz einer Möglichkeit, dass es so etwas geben könnte, für die Vampirwelt bedeuten konnte.

    Timotheus richtete sich wieder auf und blickte kurz zum Mond. Das war alles vollkommen ausgeschlossen. Das konnte nicht sein! Aus der Dunkelheit blickten ihm zwei leuchtende Augen entgegen und mit einem leisen Flattern erhob sich die Eule, um auf seiner Schulter Platz zu nehmen. Ihre Jagd war heute Nacht offensichtlich bereits erfolgreich gewesen.

    Timotheus blickte wieder zu Boden und wäre jemand anwesend gewesen, so hätte er das seltene Privileg erhalten, ihn eine Sekunde lang unschlüssig zu sehen.
    Dann jedoch kniete er sich erneut zur Erde. Es war zu wichtig diesen Lycaner zu erwischen, als dass er darüber nachdenken sollte, was er im Begriff war zu tun.
    Er ritzte sich ins Handgelenk und ließ einen Tropfen des Blutes auf das getrocknete des Lycaners fallen.
    Zu einem solchen Blutfluch griff Timotheus nur selten. Lediglich die Bannerführer besaßen die Macht dazu so etwas zu tun und jetzt hielt er es für angemessen sie zu gebrauchen.
    Er wartete eine kleine Weile und nahm dann langsam die Präsenz des Wesens wahr, welches er jagte. Solange es am Leben war, würde Timotheus es nun aufspüren können- auch wenn der Ruf schwach war und der Jäger immer noch einige Zeit brauchen würde die Fährte zu sichern.

    Jetzt jedoch halfen ihm die Blutspur und die Fußabdrücke, so dass er sich eiligst wieder auf den Weg machen konnte.

    tbc: Schloss/ Ländereien



    Re: Dichtes Unterholz

    Timotheus - 22.11.2006, 15:14


    pp: Ländereien

    Timotheus glitt zurück in den dichten, dunklen Wald. Er hatte den Lycaner gefunden und gleichzeitig wieder aufgeben müssen. Der Vampir spürte jedoch das sanfte Pulsieren seines Blutes in seinen Adern, obwohl er kein Herz besaß. Es war das Schlagen eines anderen.

    Timotheus nickte kurz, erhöhte seine Geschichwindigkeit und sah in kurzer Zeit schon seinen Heimatort wieder vor sich auftauchen. Ungerührt passierte er den Waldrand (tbc) und glitt mithilfe des Geheimgangs zurück in die Unterkünfte der Nachtschatten.

    tbc: Nachtschattenqaurtiere



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum empire at war.de

    Aurelius - gepostet von Aurelius am Freitag 10.11.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Dichtes Unterholz"

    OP: Im unterholz Zecke ihfange - [SKY]neweden21 (Freitag 15.06.2007)