Katzentochter

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    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:10

    Katzentochter
    Brauche dringende hilfe bei meinem buch...bzw, bei meiner geschichte, ich häng einfach voll...wenn ener vorschläge hat soll er sie bitte schreiben...könnte ja soetwas ähnliches werden wie der vorherige kollektivroman.



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:11


    Epilog

    Es ist nacht in Sujana, der Hauptstadt des Reviers Muto. Es ist das Revier der Smaragdaugen, einem Katzenstamm auf dem Planeten Kanturno.
    Alles schläft, auch im Palast der Königin, leise geht ihr Atem, sie lächelt, heute ist sie niedergekommen, Zwillinge, schöne junge Kätzchen, gesund, und so unterschiedlich wie Zwillinge nur sein können.
    Ein licht strahlt im Zimmer auf. Die Königin merkt nichts als sechs schwarz gekleidete gestalten in ihrem Raum erscheinen und sich im kreis um die beiden jungen aufstellen, sie denken dass sie unbeobachtet sind, doch da irren sie sich, zusammengekauert in einer Ecke sitzt eine Dienerin und beobachtet was sich jetzt abspielt; im Halbkreis stehend betrachten die sechs gestalten die jungen Kätzchen. Das sehende Auge studiert die beiden jungen Katzen ohne sie zu berühren, eines hell wie der tag, das andere dunkel wie die Nacht, Ergänzungen voneinander. Mit schauern beobachtet die junge Dienerin wie eine Person auf die Körbchen zugeht und eines der Jungen aus dem Körbchen holt, die Gestalt hebt den Kopf und sieht der kleinen Angestellten in die Augen, sie zuckt zusammen, ein blick wie er kälter nicht sein könnte trifft sie, sie weiß dass sie entdeckt ist und erwartet mit weit aufgerissenen Augen herrausgezerrt und geschlagen zu werden aber nichts dergleichen geschieht, und doch weiß sie dass sie nicht lange zu leben hätte wenn sie spräche.
    Sie kauert sich noch tiefer in die Ecke und beobachtet weiter wie noch eine Person, die mit dem rücken zu ihr steht auf die Körbchen zugeht und das andere junge samt Körbchen hochhebt, dann werden die beiden von ihren Nachbarn berührt die mit der anderen hand wieder die Nachbarn berühren und somit einen kreis bilden. Wieder strahlt ein licht auf und die gestalten verschwinden.
    Liese wie eine Katze schleicht die Dienerin zur Tür, sie legt die fingerspitzen aufeinander und verschwindet...
    In einem gang unweit ihres Zimmers sieht sie aus den Augenwinkeln wie eine der schwarzen gestalten einen Korb und das Zimmer eines Katzenpärchens legt, sie sieht noch mal genau hin doch sie sieht nur in die Dunkelheit hinein, und dann wird alles dunkel...
    Die Nacht weicht von Kanturno und eine kleine Dienerin mit schwarzen locken erwacht vor ihrer Tür, sie hat keinerlei Erinnerung an die vergangene Nacht...



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:12


    Mein Name ist Tarja, ich bin eine Katze... mein ganzer Name ist Tarja Björksdottir und ich wohne in Reykjavik, der Hauptstadt von Island. Bis zu meinem 14 Geburtstag war ich ein ganz normales Mädchen mit ganz normalen Freunden und vorlieben, bis der 14.januar kam, mein Geburtstag... am morgen fing es an...ich roch schon beim aufstehen den Geruch von Kuchen...normalerweise roch der Kuchen meiner Mutter nur dann wenn sie ihn buk, oder wenn man nah bei ihm stand, aber an diesem morgen roch ich ihn um fünf Ecken herum! Ich dachte mir nichts und überlegte nicht weiter, bis ich beim essen merkte dass der Kuchen viel intensiver schmeckte, ich stutzte, erst der Geruch heute morgen und dann das, wie war das möglich, konnte es sein dass ich mich veränderte? „was ist denn schatz, schmeckt er dir nicht?“ fragte Björk, meine Mutter. „doch doch Mama, er schmeckt gut, ehrlich“ erwiderte ich. Das tat er auch und in gewisser Weise war ich froh über den verstärkten Geschmackssinn.
    Ich packte meine Schulsachen und steckte den mp3-player ein um auf dem Schulweg Musik hören zu können und machte mich auf den weg, der weg von meinem zuhause zum Gymnasium ist weit und ich brauche gut eine dreiviertel stunde um mit dem Fahrrad noch rechtzeitig anzukommen, das heißt dass ich mich beeilen müsste um rechtzeitig da zu sein...manchmal fahre ich aber auch lieber mit dem Bus, vor allem im Winter, da der isländische Winter sehr streng ist. Auch heute entschied ich mich für den Bus, erstens weil ich noch müde war und zweitens weil es an diesem tag besonders kalt war. Als ich mir im Bus die Kopfhörer aufsetzte und die Musik anmachte erschrak ich erst mal da mir die Musik viel zu laut war, als ich leiser stellte merkte ich dass es die gleiche Lautstärke war in der ich auch normalerweise Musik hörte, jetzt war wohl auch mein gehör unwahrscheinlich genau und empfindlich geworden!
    In der schule war Ersteinmahl das allseits übliche: hallo Grünauge zu hören.
    Ich wurde in der schule gemobbt, und zwar ohne jeglichen grund...gut, ich habe erstaunlich grüne Augen, weswegen ich auch den Namen Grünauge abhabe, aber ansonsten bin ich wie die anderen...damals konnte ich es nicht verstehen warum ich gemobbt wurde, heute weiß ich warum...aber das kommt später.
    Wie auch immer, ich ging durch die Schultür und das erste was ich sah war meine einzige und beste Freundin Bodûr, sie hasste ihren Namen, aber sie lebte damit und legte sich keine synonyme zu, das mochte sie nicht. „der Namen macht den Menschen erst zum Menschen, da muss ich ja wohl schrecklich sein“ pflegte sie immer zu sagen. Bodûr war kräftig und vorlaut, sie verteidigte mich oft wenn ich gemobbt wurde und war bodenständig, Märchen konnte man ihr nicht erzählen und Lügen erkannte sie sofort.

    Auch heute begrüßte sie mich wieder mit ihrem lauten und kräftigen: „Hey Tarja, wie geht’s?“ lächelnd antwortete ich ihr mit einem nicken und verzog mich auf meinen platz, mir war heute nicht zu reden zumute, zu viel war heute passiert. Doch als ich mich auf meinen Stuhl setzen wollte zog Björn, der stärkste, lauteste, beliebteste und meiner Meinung nach kindischste Junge den Sitz unter mir weg, ich spürte wie ich fiel, doch ich nahm das ganze in Zeitlupe wahr und schwang die Beine über den Kopf und landete, ohne zu schwanken wieder auf den Beinen. Björn machte große Augen, und auch der Rest der klasse sah mich erstaunt an, dann zerstreuten sie sich auf ihre Plätze und flüsterten miteinander.
    Ich war verwirrt, was war das jetzt? Das Gefühl alles in Zeitlupe zu sehen, der Salto, das ohne schwanken wieder auf den Beinen stehen. Warum konnte ich das alles? Warum??? Ich setzte mich auf meinen platz und dachte nach, erst das riechen, dann das schmecken, das hören und dann noch der Gleichgewichtssinn....waren das nicht alles Eigenschaften einer Katze? Aber wenn ja, dann müsste ich ja auch perfekt fühlen können! Ich probierte es aus...auf meiner Bank waren Worte, Zeichnungen und Lehrerkarikaturen eingeritzt, vielleicht konnte ich sie ja erfühlen? Ich ließ den Vorhang meiner schwarzen Haare vor mein Gesicht fallen und schloss die Augen, langsam strich ich mit den Fingern über die Bank und konzentrierte mich, allmählich bildete sich vor meinem inneren Auge ein Bild, das Bild des Englischlehrers. Ich öffnete die Augen und sah auf die Bank, tatsächlich es war die Karikatur des Englischlehrers. Ich sah auf und folgte weiter dem Unterricht. In der Pause setzte ich mich auf eine Bank und dachte nach, jetzt fehlte nurnoch die Intuition ich stellte mich auf den Pausenhof und sah mich um, dann sprang ich. Verdutzt kam ich wieder auf dem boden auf und sah mich um, ein paar Mädchen aus meiner Klasse sahen mich doof an, eines von ihnen hatte das Bein ausgestreckt als wolle sie mir ein Bein stellen. Ich begriff, sie hatte mir ein Bein stellen wollen und ich war darüber gesprungen, ganz ohne es gewollt zu haben, jetzt hatte ich den beweis, meine fünf sinne sowie die Intuition und das Gleichgewicht waren ins unermessliche gewachsen, ich musste nurnoch lernen sie einzusetzen.
    Als ich Nachhause kam war ich verwirrt...warum ich? Was war los? Warum passierte das alles?
    Hatte das einen tieferen Grund? Was war geschehen am tage meines 14 Geburtstags?



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:13


    Die Königin lag im Sterben, die schwarzen Katzenohren lagen schlaff am Kopf und der Schwanz hing ohne eine Regung auf dem Boden, die Menschenkatzen in Kunton sterben in Schlafhaltung, und die ist zusammengerollt wie eine Katze auf dem boden liegend.
    Ersteinmal möchte ich mich und meine sterbende Gebieterin vorstellen:
    Mein Name ist Munorna und ich zähle 126 Katzenjahre, an diesem tag wurden sie vollzählig, anders als die meisten auf unserem Planeten habe ich schneeweiße haare und rote Augen, auch meine Hautfarbe ist heller als die der meisten hier...ich bin ein Albino.
    Meine sterbende Gebieterin ist die Königin unseres Reviers, wie alle andern unseres Stammes hat sie schwarzes Fell, schwarze haare und grüne Augen, sie brachte vor exakt hundertsechsundzwanzig Jahren, genau an dem tage meiner geburt auch eine Tochter zur Welt und liebte diese über alles, doch eines Tages lag das Junge Nichtmehr in seinem Körbchen und der ganze Stamm suchte nach ihm....Jahre kamen und gingen, doch die kleine Mojura blieb verschwunden, eines Nachts, nach vier Jahren der Trauer und der Tränen hatte unsere Königin einen Traum: Ihr Mädchen würde erst wieder kommen wenn ihr vierzehntes Lebensjahr vollendet war, falls es überhaupt dazu kommen sollte, denn die Welt in der das Junge jetzt lebte war hart, und grausam, außerdem wurde dort die zeit anders gemessen, und so würde unsere Königin im Sterben liegen bevor sie ihre Tochter überhaupt einmal zu Gesicht bekommen würde, nun zählte unsere Königin schon zweihundertsechzehn Jahre und das Kind war noch nicht gekommen, genauso wie die Himmelthrönler können auch wir entscheiden wann wir sterben wollen, und unsere Königin beschloss nun dass es an der Zeit war, sie hatte genug gelitten und gehofft.
    Ich litt mit ihr, seit meinem ersten Blick in die Welt der Katzenmenschen war ich im Palast der Königin, meine Eltern waren Palastangestellte seit ich denken konnte und so arbeitete auch ich hier....ich brachte mir selbst lesen und schreiben bei und aufgrund meiner intellektuellen Fähigkeiten wurde ich die Kammerzofe unserer Gebieterin.
    „ Munorna, die Königin verlangt nach dir!“ jäh würde ich aus meinen Gedanken gerissen die ich bei der Bereitung der Sterbekleidung gehabt hatte als sich meine Mutter plötzlich neben mich teletransportierte “sie verlangt nach dir, also mach“ „was, was will sie?...“ stotterte ich, überrascht von dem bedrückten Gesichtsausdruck den meine sonst so fröhliche Mutter auf ihrem Gesicht trug, sie zuckte mit den schultern „ich weiß es nicht, beeile dich, es schien dringend zu sein“ Ich legte die Fingerspitzen übereinander und konzentrierte mich auf das Turmgemach der Königin, ganz in grün und schwarz, nach den Farben des Stammes und der Trauer, verstaubt, hinten in einer Ecke ein kleines Körbchen, wie geschaffen für ein Junges und in der Mitte des Zimmers ein satingrünes Kissen auf dem eine pechschwarze Katze mit schlaffen Ohren und auch sonst schlaffen Gliedmaßen saß, ich ließ das smaragdgrüne Licht zwischen meine Fingerkuppen aufleuchten und verschwand.
    Als ich die Augen wieder öffnete stand ich im Turmzimmer, die Königin hatte die Augen geöffnet, smaragdgrün funkelten sie mich an „Munorna....“ sprach sie zu mir, mit schwacher stimme die von der Rekapitulation vor dem Schicksal gezeichnet war „Munorna, ich muss dir ein Geheimnis anvertrauen, und ich bitte dich, sage es niemandem“ „Herrin, das schwöre ich“ kam es über meine Lippen „dann komm her“
    Langsam setzte ich fuß vor fuß, ganz leise, wie Katzen nun mal schleichen um die empfindlichen Ohren der Königin nicht zu verletzen, als ich schließlich vor ihr stand, ging ich in die Knie um ihr in die Augen zu sehen, ein Zeichen der Respektion.
    „Munorna, du dienst mir schon dein Leben lang, und dein Leben lang hast du mich Königin, Herrin oder Gebieterin genannt, willst du nicht meinen wahren Namen wissen?“ ich war verblüfft, der königliche Name durfte nur einer einzigen Person anvertraut werden, und das sollte bei der jetzigen Königin ausgerechnet ich sein? Nach der eiskalten Welle der Überraschung überkam mich ein wärmendes Gefühl von Stolz....ich, ausgerechnet ich saß hier an ihrem Sterbelager und durfte ihren wahren Namen wissen....
    „weißt du....“ fuhr die Königin fort „meine Eltern, sie gaben mir den Namen Justitia, ich habe nach der Bedeutung dieses Namens gesucht bis ich es wusste, er kommt aus der Welt der reinen Menschen...es bedeutet die Gerechte, der Tag an dem ich das herausfand...das war der tag...der tag...das war...“ ihre Stimme versagte, Tränen liefen ihr über die Wangen und ein Blick von ihr genügte um mir zu zeigen was sie sagen wollte, es war der tag gewesen, an dem das Junge verschwand.



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:13


    Ich entschloss mich in die Heide zu gehen, es war kalt und es schneite, außerdem ging ein Nordwind, doch das war mir nur recht, bei solch einem Wetter konnte ich am besten nachdenken, und das wollte ich, nachdenken über das was passiert war, was sich in mir verändert hatte, was anders geworden war, alles an einem tag, still saß ich auf einem schneebedeckten Hügel und sah mit meinen grünen Augen über die weiße Landschaft, ich trug einen schwarzen Kunstpelzmantel...ich war im Tierschutz tätig und kaufte mir keine echtes Fell...das währe auch viel zu teuer gewesen... doch der Kunstpelzmantel hielt auch warm und so saß ich weiter da und sah über die Heide als plötzlich das bild vor meinen Augen verschwamm und sich ein anderes davorschob, es war das bild einer Katze die augenscheinlich im sterben lag, neben ihr kniete ein bleiches, weißhaariges Mädchen mit roten Augen, Katzenohren, einem Schwanz und einer Anmut die mich überraschte, das Mädchen sah traurig aus, die roten Augen waren voller tränen als sie auf die Katze herabsah, sie flüsterte Worte, ich konnte sie nicht verstehen, doch als ich genauer hinhörte verstand ich was sie sagte, es waren immer nur zwei Worte: “Königin Justitia, Königin, Justitia, Königin Justitia....“ ich schrie auf als die Katze den kopf hob, sie hatte die gleichen Augen wie ich, es war ein leuchtendes grün, und diese Augen sahen in die meinen, doch als ich schrei verschwand das bild und ich sah wieder in die weiße Schneelandschaft hinaus was war das? Wer war das? Und überhaupt... ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, ich hatte eine Vision gehabt, eine Vision von einer Katze die aussah wie ich...warum? warum heute?
    Ich stand auf und sah um stehen weiter in das weiße bild, es war so weiß wie das Fell des Mädchens, es war ein Albinomädchen, soviel war klar...aber der Rest???
    Ich ging den Hügel hinunter, setzte einen fuß vor den anderen, dachte weiter nach... hatten meine ganzen neuen Eigenschaften und die Katzen, den soviel war auch klar, das Mädchen war auch eine Katze, hatte das etwas miteinander zu tun? War dort etwas am laufen von dem ich nicht wusste und auch nichts verstand? Ich setzte weiter fuß vor fuß und versenkte mein Gesicht weiter im Mantel denn der wind wurde stärker und ich konnte sowieso Nichtmehr geradeaus sehen....auf einmal fiel ich und sah nurnoch weiß, seltsam dachte ich, ich müsste doch eigentlich schwarz sehen oder? Außerdem müsste mir kalt sein...ich merkte dass mir warm war, angenehm war, vor mir tauchte wieder das Gesicht der Katze auf...es war freundlich, und sie konnte sprechen sie sprach mit mir...es waren nur zwei Worte, zwei Worte die mein leben verändern sollten:
    „Tochter, meine Tochter“
    Dann war alles schwarz



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:14


    Tränen benetzten mein Gesicht, ich weinte, die Königin hatte gelitten, fast ihr ganzes leben lang, und nun lag sie im sterben und litt immer noch...ich öffnete meine Augen und sah durch den Tränenschleier hindurch Justitia wie sie entkräftet von der Trauer, gezeichnet von der Unteerwerfung auf ihrem Kissen lag und schwach atmete, ich rieb mir die tränen aus den Augen und sah sie an, ich war gerührt, sie hatte bis zu ihrem ende auf ihr junges gewartet, und nun lag sie im sterben und ausgerechnet mir, einer Missgeburt vertraute sie ihr tiefstes Geheimnis an, das Geheimnis ihres namens, das Geheimnis von ihrer Tochter....Geheimnisse einer Königin.
    Ihre Lippen fingen an sich zu bewegen und ich hörte ganz leise die Worte: „Tochter, meine Tochter“ dann schreckte sie hoch, sie war voller Lebensfreude und schien so jung zu sein wie vor 126 Jahren als sie ihr junges noch hatte
    „sie kommt...sie wird kommen, sie weiß von uns, sie wird kommen, ich will auf sie warten!!!“ sie war wieder unsere Königin und insgeheim ärgerte ich mich über die schon zubereitete Sterbekleidung.
    Aber ich freute mich doch darüber dass meine Königin wieder bei uns war und nach einer freudigen Verbeugung teletransportierte ich mich wieder zurück in die Kleiderkammer wo ich meiner Mutter, die inzwischen meine arbeit weiter verrichtet hatte berichtete dass die Königin wieder unter den lebenden weilte.
    Sofort setzte sich wieder das übliche lächeln auf das Gesicht meiner Mutter, es wuchs zu einem strahlenden grinsen über und endete in einem Freundendtanz durch den ganzen Palast und alle Katzenmenschen die ihr begegneten und auch von dieser Begebenheit hörten tanzten mit, im ganzen Revier wurden Freudenflaggen gehisst und die wirte aller Schänken beschlossen alle schulden zu streichen und eine Woche lang wein für alle auszuschenken.
    Mitten in diesem Getümmel sah ich ein Mädchen ohne Ohren und ohne Schwanz auf dem boden liegen, ihre haare waren schwarz und sie trug einen schwarzen Mantel der sie aussehen ließ als ob sie ein Fell hätte.
    Ich lief zu ihr hin und rüttelte sie an der Schulter



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:15


    Ich merkte nicht wie sich der boden unter mir veränderte, ich wachte davon auf dass mich etwas an der Schulter rüttelte, das rütteln wurde stärker und ich öffnete langsam die Augen, unter mit war eine Pflasterstraße, ich hob meinen kopf ganz leicht und bemerkte dass das rütteln an meiner Schulter aufhörte, nun bemerkte ich auch dass zur zeit ein freudenfest stattzufinden schien.
    Es war kaum zu glauben, ich verstand die stimmen, sie jubelten, eine Königin schien zu leben, die gütige Gebieterin, so schien ihr Name zu sein. Doch was war das? Da war noch eine stimme, und sie schien mit mir zu reden, sie sagte Worte, mit mühe könnte ich sie definieren :“Hey, geht’s dir gut? Hallo???? Wer bist du? Wach auf...bitte...antworte...hallo????“ ich stemmte mich hoch und ließ mich auf die Seite fallen, ich war schwach, verdammt schwach, ich konnte nichts tun, ich hatte keine kraft mehr, ich versuchte die Augen zu öffnen, ich schaffte es auch, ich sah in rote Augen, die Augen des Albinomädchens aus der Vision...doch sobald ich es geschafft hatte das bild zu ergreifen fielen meine Augenlider auch schon wieder nach unten, ich war zu schwach...und alles wurde wieder schwarz...



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:17


    Das Mädchen bewegte sich, ich fragte sie wer sie sei, und woher sie komme, doch die verstand mich offensichtlich nicht, denn es war keine Reaktion zu sehen.
    Plötzlich stemmte sie sich hoch, sie versuchte oben zu bleiben, schaffte es ein paar Sekunden und brach dann wieder zusammen, nun lag sie auf der Seite und ich konnte sehen dass sie ein blasses, zartes Gesicht hatte, ihre Augenlider flatterten, langsam hoben sie sich und ich erstarrte, ich sah in die Augen der Königin, keine anderen Augen waren so grün wie die des Mädchens, mit einem Seufzer fiel sie wieder in Ohnmacht, sie schien sehr schwach zu sein. Ich war verzweifelt, ich war erst 126 Jahre alt, wie sollte ich dieses große Mädchen allein zum Palast bringen....doch dann erinnerte ich mich der Gabe die jeder Katzenmensch auf Kanturno hat, die der Teletransportration, ich hievte mir also das Mädchen auf den Schoß und legte die fingerspitzen aufeinander, vor meinem inneren Auge formte sich das bild des Turmzimmers der Königin, zur Sicherheit des Volkes musste jeder offensichtlich fremder vor die Königin geführt werden. Das war in Ordnung so denn die Königin war gütig und hatte immernur das wohl aller im kopf, sie selbst war sich unwichtig...seit ihr katzenjunges verschwunden war nur das lächeln aus ihren Gesicht gewichen, früher, so hatte mir meine Mutter erzählt, war die Königin, deren Namen ich jetzt wusste fröhlich und offen gewesen....aber nun war seit hundertneunundzwanzig Jahren, seit ich denken konnte alles in Schwarz, der Farbe der Trauer.
    Ich schlug die Augen auf und saß vor der Königin in menschlicher gestalt, der grünschwarze umhang wehte über ihre schultern und das smaragdene Diadem auf ihrer Stirn blitzte. Sobald sie mich sah kniete sie sich über mich herab und sah sich das Mädchen an, dann liefen ihr tränen über die Wangen, tränen der Freude, tränen des Glücks, sie nahm den kopf der fremden in ihre arme und küsste sie auf die Stirn, wieder kamen nur zwei Worte über ihre Lippen: „Tochter, geliebte Tochter“

    Wir brachten sie in eine eigenes Zimmer, denn währe sie wirklich die Tochter der Königin, dann währe das Körbchen im Turmzimmer viel zu klein gewesen....es war ein Freudentag, ganz davon abgesehen dass heute mein hundertsechsundzwanzigster Geburtstag war, das war ein tag zum feiern...nachdem ich Versorgung für die fremde, oder womöglich auch meine neue Königin bereitgestellt hatte ging ich zu meinem verlobten Rihan, es war ein Freuden und Feiertag, und den wein aus der schenke seines Vaters wollte ich mir nicht entgehen lassen.



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:18


    Ich erwachte in einem wunderschönen Zimmer auf einem wunderbar weichen bett, erst wusste ich nicht was geschehen war, aber dann fiel es mir wieder ein, der Schnee, die Kälte, das Albinomädchen, die Visionen...aber wo war ich jetzt? Ich beschloss aufzustehen und mich umzusehen.
    Als ich die decke zurückschlug bemerkte ich dass ich ein Nachthemd aus dunkelgrüner Seide trug, überhaupt war das ganze Zimmer in schwarz und den verschiedensten Grüntönen eingerichtet.
    Ich schwang meine Beine aus dem bett und steckte meine Füße in die schwarzen, wollig-warmen Pantoffeln die auf dem boden standen. Ich stand auf und sah mich im Zimmer um, auf einem hellgrünen Sofa das unter einem riesigen Fenster mit dunkelgrünen, zugezogenen Samtvorhängen lag ein Kleid, das wundervollste Kleid das ich je gesehen hatte, es war wie in den Märchen, grüne Puffärmelchen aus denen enge schwarze Samtärmel mit spitz zulaufendem Saum. Es hatte einen U-Boot ausschnitt und betonte stark die Taille, an den hüften fing ein grüner rock an über den noch schwarzer samt genäht wurde. Daneben lag ein umhang aus dunkelgrünem samt der mit einer Krone bestickt war unter der sich ein Schwert und eine schwarze rose kreuzten. Ich legte das kleid an und ging zum Spiegel um zu sehen wie es aussah, ich fiel fast um, in der zeit meines Schlafes war ich um mindestens ein drittel gewachsen, jetzt erst fiel es mir auf, auch meine haare waren länger und gingen jetzt bis zu den Kniekehlen. „sie können doch nicht in einer nacht von den Schulterblättern bis zur hüfte wachsen“ dachte ich mir. Als ich über den schwarzen Haarschopf fuhr um mich zu vergewissern dass er echt war bemerkte ich zwei auswüchse rechts und links von meinem Scheitel, ich betastete sie und bemerkte dass sie die form von Katzenohren hatten, ich zwickte hinein und schrie auf, es tat unheimlich weh.
    „Majestät?“ offenbar war eine Dienerin auf mich aufmerksam geworden, aber warum Majestät? „Majestät, darf ich eintreten?“ ich zögerte, aber dann entschloss ich mich zu antworten: “ja, komm rein, aber ich fürchte du irrst dich“ die Tür ging auf und das Albinomädchen kam herein. Ich war überrascht...sie lief mir immer wieder über den weg.
    „Warum irre ich mich Majestät? Ihr seid die Tochter unserer hochwohlgeborenen Herrin. Ich irre mich nicht“
    wie bitte? Ich sollte in dieser Welt mein erstes Licht gesehen haben?
    „Majestät, wir haben so lange auf euch gewartet, endlich erlöst ihr uns von unserem Leiden.“
    „Bitte...nenne mich Tarja.“ Ich hatte genug davon mit Majestät angesprochen zu werden
    „Tarja? War das der Name den man ihnen...“
    „Dir“ fiel ich ihr ins Wort
    „nein, das ziemt sich nicht“
    „doch, ich bestehe darauf, bitte!“
    sie schüttelte den Kopf „Ihr müsstet mir erst den befehl dazu geben“
    „das will ich nicht, bitte nenn mich Tarja, es muss ja niemand erfahren dass du mich so nennst“
    „nein, hier in dieser Welt nenne ich dich höchstens Mojura! Das ist der Name den die Königin dir gegeben hat!“
    immerhin duzte sie mich schon.
    Ich erklärte ihr dass Tarja der Name war den meine menschlichen Eltern mir gegeben hatten und dass ich bis zum vorhergehenden Moment keine Ahnung hatte dass Mojura mein wirklicher Name war.
    „Maj.....Tarja, eigentlich sollte ich dir ja helfen dein Kleid anzulegen, aber das habe ich nicht getan...könntest du vielleicht?...“
    „ja, ich sage dass du mir geholfen hast...“antwortete ich mit einem zwinkern“...aber nur...wenn du mir etwas zu trinken besorgst, ich verdurste.“
    Strahlend dankte sie mir und eilte davon.
    Ich sah mich weiter um, neben dem riesigen Spiegel stand ein im Verhältnis ebensogroßer Schminktisch auf dem eine Büste einer Katzenfrau stand die eine kette mit in silbern eingefassten Smaragden um den hals trug, ich nahm die kette ab und legte sie mir um. Alles stimmte, ich strahlte wie schon lange Nichtmehr.
    Ich machte noch einen Rundgang im Zimmer, es war hoch und die wände waren grün gestrichen, an ihnen hingen Banner auf denen entweder Katzen oder das Wappen das auch schon auf meinem umhang prangte zu sehen war.
    In einer Ecke stand eine Sitzgruppe und am hinteren ende des Zimmers war ein Schreibtisch aus schwarzem holz das ich nicht kannte. Es war das gleiche holz aus dem auch die große mächtige Tür gefertigt war in die zwei mächtige Smaragde eingelassen waren, ich versuchte die Schriftzeichen zu entziffern die unter den Smaragden waren, aber es war mich völlig unmöglich, offenbar war es eine andere Schrift...’logisch’ dachte ich mir ’andere welten andere Schriften’
    Unter den Smaragden stand:











    Und:








    Ich drehte mich wieder um und machte mich daran die vorhänge aufzuziehen, als ich beim letzten angekommen war, immerhin waren es 24 Samtstücke, vernahm ich ein klopfen von der Tür.
    „Komm rein“ rief ich
    Das Mädchen trat mit einem Gefäß aus sonderbarem material ein, der Behälter hatte die form eines Kelches wie der, der in den Geschichten immer als der Gral bezeichnet wird, nur dass es etwas an sich hatte dass es anders machte, es passte in das bild, perfekt...das hätte der Gral glaube ich nicht getan.
    Das material war dunkelgrün und hatte den Anschein als währe es aus blättern gemacht, als hätte es leben, feine, adermäßige Linien durchzogen es.
    Sie trat an mich heran und reichte mir das Gefäß, ein süßlicher Geruch schlug mir entgegen, wie der des Tees den meine Großmutter früher immer für mich gemacht hatte, ich sah hinein und sah dass das Getränk grünlich schimmerte. Vorsichtig nahm ich einen schluck und versank in der angenehmen süße dieses Trunks...es durchströmte mich erfrischend und ich leerte den Kelch auf einen Zug.
    „herrlich, was ist das?“
    „Wein“
    „Wein? Bei uns schmeckt der ganz anders!“
    es gibt verschiedene Geschmackssorten, es gibt sogar ganz seltenen blutroten Wein, aber der wird bei uns Ablastorn genannt.“
    „bei uns ist fast aller Wein rot, es gibt auch weißen, aber der rote ist voller und schwerer.“
    Das Mädchen zeigte sich interessiert und ich erzählte ihr von den weinen aus unserer Welt, wie verscheiden sie waren, und welche Namen sie tragen konnten.
    Ich stellte den Kelch ab und setzte mich auf einen Sessel in der Sitzgruppe, das Mädchen zögerte, doch als ich sie aufforderte sich zu setzen nahm auch sie platz und wir unterhielten uns sehr lange.
    „sag mal“ sagte ich plötzlich „wie heißt du eigentlich“
    „Monurna“
    „Fangen in dieser Welt alle Namen mit M an?“
    „viele, aber hauptsächlich bei den bewohnern dieses Reviers...“
    „ein Revier, ist das so was wie ein land?“
    „ein land?“
    na ja, ein teil der Welt in dem Menschen leben die die gleiche Hautfarbe haben, die gleiche Sprache sprechen und die von der gleichen Regierung regiert werden, natürlich habe auch bei uns nicht alle Menschen in einem land die gleiche Hautfarbe, aber doch die meisten.“
    „Achso, ja, ein Revier ist so was wie ein land.“
    „gibt es noch andere Reviere?“
    „ja, die der Rotfeller, die der bleus, die der Longdornen...“
    das weitere Gespräch drehte sich um Stämme, Reviere und Länder.
    Als das Thema gerade auf die Früchte kam klopfte es an der Tür.
    „herein“ rief ich
    eine schwarzhaarige Katzenfrau mit kleinen Fältchen in den Augenwinkeln betrat den Raum und verbeugte sich.
    „Verzeiht die Störung Majestät, aber meine Tochter sollte euch eigentlich nicht belästigen sondern den Abwasch erledigen“
    „ihr seid Monurnas Mutter?“
    „ja Majestät“
    „so unterlasse ich ihr hiermit dem Abwasch, wie stört ein solch nettes Mädchen eine Königstochter?“ ich lächelte Munorna zu die mich anstrahlte
    „in Ordnung Majestät, aber sie sollte trotzdem kommen, die Königin verlangt nach ihr.“
    „gut, ich freue mich auf ein wiedersehen Monurna“ lächelnd sah ich sie hinausgehen, ich war froh eine Freundin gefunden zu haben.



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:18


    Ich stürmte die Treppe hinunter. Tarja... der Name schwirrte mir immer weiter im kopf herum, er kam mir bekannt vor. Ich vergaß ganz meine Gabe der Teletransportration und lief die Stufen zum Gemach der Königin. Dieses Gemach war das einzige welches eine durchgehende Treppe besaß, alle anderen Räume im schloss waren nur durch Teletransportration zu erreichen was hieß dass einige von ihnen sogar frei im schloss schwebten, nur durch feste, magische seile festgehalten, einige waren aber auch an der wand befestigt. Diese Architektur ermöglichte viele verschachtelte räume von denen die wenigsten Türen hatten, wir teletransportierten uns einfach von Raum zu Raum.
    Eine große Ausnahme waren der Speisesaal und die Küche, sie waren durch eine kleine Tür verbunden, allerdings grenzte der Speisesaal an drei sämtliche wände des Schlosstrakts, es war der höchste Raum im ganzen Schloss, man konnte von jedem Fenster aus ein viertel des Reviers überblicken.
    Ich lief weiter bis ich mit berennenden Lungen stehen bleiben musste um nicht gegen die Tür der Königin zu stoßen, leise klopfte ich an und sofort kam ein herein von innen, ich drückte die Tür auf und trat ein, die Königin sah mich freudig an, „sie ist da, oh, wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet, aber ich habe eine bitte an dich, sag, willst du die Kammerzofe meiner Tochter werden und dafür die Arbeit als meine engste Dienerin aufgeben?“
    Ich erstarrte, sicher, gerne würde ich die Kammerzofe der Prinzessin werden, aber dafür die Arbeit hier aufgeben? Nichtmehr die engste Vertraute ihrer Majestät? Ich wusste nicht was besser war...
    „Monurna?“
    „ja Majestät?“
    „Monurna, ich werde dich weiterhin als engste Vertraute haben, du weißt meinen Namen, das ist keine Lappalie wie du sicherlich weißt“
    Mein Entschluss war gefasst
    „Ich möchte die Kammerzofe eurer Tochter werden“
    „Es freut mich das zu hören, keiner anderen hätte ich leider dieses Amt gegeben als dir, mache deine Sache gut, denn ich will auch dass Du ihr unsere Schrift und unsere Bräuche lehrst“
    „in Ordnung Majestät, ihr könnt auf mich zählen“

    Ich schloss die Tür wieder hinter mir und legte meine Finger übereinander, Mojura und ich hatten uns fast einen ganzen tag unterhalten und nun war Ich müde, ich öffnete meine Augen wieder in meinem Zimmer und legte meine Uniform ab die mich als angestellte der Königin auszeichnete, als Zofe hatte ich ein rotes Gewand an und darüber die Schürze die elfenbeinfarben war und bis zur Hälfte des Schienbeins reichte.
    Ich streifte mir das Nachtgewand über und legte mir die Decke auf den Körper.

    Lichter, überall Lichter, ich irre durch die Gegend die neblig, und von den verschiedensten Lichtern erleuchtet ist, dort ist eine blaue Kerzenflamme, dort eine orangene, dort eine grüne, und dort eine weiße, helles weiß...ich laufe weiter, immer mehr grüne flammen schlagen mir entgegen, ich sehe Schriftzeichen, sie kommen mir bekannt vor, ich weiß dass es unsere Schrift ist, die, die ich immer schreibe und lese, aber ich kann beim besten willen nicht entziffern was sie heißen, ich irre umher, komme an einem Wort vorbei das ich schon einmal passiert habe, ich sehe Lichter, alles ist voller Nebel, ich irre umher, weiß dass ich irgendetwas erreichen muss, oder will...irgendetwas, ich weiß nicht einmal was, ich sehe zum ersten mal nach unten, nicht zu spät denn vor meinen Füßen klafft ein Abgrund, unten glitzert wasser. Ich hebe meinen blick und bemerke dass am anderen Ufer ein Junge steht, keiner aus unserem Stamme, ein Junge aus dem Stamm der bleus, er hat wunderschöne, hellblaue Augen und eine hellgraue Haut, seine haare sind kurz und graublau, ich verliere mich in seinem Blick, er hat ein Lächeln auf den Lippen, ein freundliches lächeln, ich spüre etwas heißes auf meinen Wangen, ich betaste es und merke dass es feucht ist, Tränen!
    Ich schließe die Augen und drehe mich um, ich renne und renne ohne die Augen zu öffnen, ich habe zum ersten mal in meinem leben einen solchen Strom der Gefühle über mich ergehen lassen, es war zu viel, ich weiß dass ich am liebsten bei ihm gewesen währe, etwas zieht mich zu ihm hin, aber der Abgrund trennt uns, er lässt uns nicht Zueinander.
    Ich renne weiter, weiter, merke dass es wärmer wird, doch das ist mir egal, ich halte die Augen immer noch geschlossen, und spüre die Wärme auf meinen Wangen, die heißen Tränen die mir immer noch so fremd sind.
    Ein stechen durchzuckt meinen Körper, ich lasse mich auf den boden fallen, kann nicht mehr atmen, kann nicht aufstehen, kann an nichts anderes mehr denken als den tiefen blauen blick des jungen.
    Ich sehe ihn vor mir und öffne die Augen, ein Name durchzuckt mein Gehirn: „Lovus“
    Ich schaffe es mich aufzurichten und umzudrehen, und nun sehe ich wo ich zusammengebrochen bin, es ist der Katzentempel, der Tempel der vier Katzenstämme, das geheimnisvollste Bauwerk unseres Kontinents, es liegt in der Mitte unseres Erdteils, an ihn grenzen alle Reviere der Katzenmenschen, er ist das Ultimatum, die Königsfamilien der vier Stämme treffen sich immer ein mal im Jahr um eine geheime Zeremonie abzuhalten bei der die würde und die Besonderheiten der Königinnen wieder aufgefrischt werden, hier in Kanturno regieren immer die Tochter der Erbfolge, noch nie saß ein Mann auf dem thron, noch nie wurde auch nur in betracht gezogen der Sohn der Königin könnte auf den thron kommen. Selbst wenn die Königin keine Tochter zur Welt brachte so wurde die Nichte, oder die Schwester die neue Regentin.
    Ich liege auf dem bauch im Katzentempel und sehe auf die vier großen Amulettsteine, sie sind zu groß damit man sie um den Hals tragen kann, aber genauso mächtige, genauso schöne Steine hängen in kleiner um den hals jeder Königin, unsere Königin trägt den Smaragd um den hals, der Bernstein schmückt das Dekoltee der Königin der rotfeller, die Herrscherin der bleus nennt den Saphir ihr eigen und die weise Regentin der longdornen wird vom Diamant geschmückt.
    Ich betrachte die Steine und bleibe beim Smaragd hängen, wieder dieses blau, das gleiche wie das in den Augen des jungen, sein Name ist wohl Lovus, ich werde wieder von diesem Gefühl übermannt, breche zusammen und bleibe liegen

    Ich schreckte schweißgebadet hoch „nur ein Traum sagte ich mir, aber ich wusste dass ich einen solchen nie wieder haben würde, ich zog mich an und machte mich auf den Weg der Prinzessin das Frühstück herzurichten.



    Re: Katzentochter

    KiteKat - 12.11.2006, 22:19


    Ich lebte hier inzwischen schon ein Katzenjahr lang und hatte sämtliche Bräuche und Sitten, ebenso wie die Schrift und die alte Sprache der Smaragdaugen gelernt, auch waren mir inzwischen richtige Ohren und einen schlanken, schwarzen Schwanz, ich hatte mein altes zuhause fast vergessen, soviel spaß hatte ich hier, zusammen mit meiner Kammerzofe und lehrerein Monurna gehabt, mein Name hier war Prinzessin, sobald ich versuchte meinen Namen einem Diener mitzuteilen bekam ich einen heftigen Hustenanfall so dass ich nicht mehr sprechen konnte, später erklärte mir Monurna dass dies ein Gesetz der Königinnen währe, die Herrscherin, oder die künftige Herrscherin dürfe ihren Namen nur einer Person mitteilen, und in diesem falle sei das sie gewesen, sie konnte meinen Namen auch nicht weitersagen, ihr passiere da das gleiche wie mir, sie bekomme einen Hustenanfall und könne auch nicht mehr weitersprechen, und wenn jemand zufällig hören solle wie sie mich beim Namen nenne, so würde er für die Dauer dieses Wortes taub werden, so einfach war das, nur wir zwei und meine Mutter wussten von meinem Namen, unter dem Volk wollte ich aber wenn dann Tarja genannt werden, und so wurde ich bei Monurna Prinzessin Tarja Mojura, ach ja, auch die Priester des sogenannten Katzentempels wussten meinen Namen und konnten ihn aussprechen.

    Außer Monurna hatte ich noch eine Freundin gefunden: ihr Name war Matalie und sie hatte lange, schwarze Locken und schmale, seltsamerweise hellbraune Augen, sie war von ruhigem Gemüt und sprach nicht viel, sie arbeitete in der Küche und war meine Mundschenkin, ich mochte sie sehr und immer nach ihrem Dienst saßen Monurna, Matalie und ich in meinem Zimmer und redeten oder spielten Kattan –ein Kartenspiel das ich liebte und bei dem ich meistens gewann- und tranken wein.
    Matalie war eine mir ebenbürtige Kattan Spielerin, Kattan ist en Kartenspiel bei dem man viel Energie und Gewitztheit brauchte, man denkt bei der ruhigen, nachdenklichen Matalie gar nicht daran dass sie so energisch Kattan spielen kann... Monurna war immer zu ungeduldig, sie legte immer die Karten offen auf den Tisch, so dass sie meistens überlistet werden konnte...aber das war ihr nur recht, sie liebte es bei dem verbissenen Spiel zwischen Matalie und mir zuzusehen.

    An diesem Tag stand ich spät auf und kleidete mich an, ich hatte eine Vielfalt an Kleidern, alle waren aber nur Schwarz und, beziehungsweise oder Grün in verschiedenen Farbnuancen, aber die Schnitte waren alle unterschiedlich, heute wählte ich ein komplett grünes Kleid aus, es war sehr hell und hatte einen schulterfreien Ausschnitt...es gefiel mir, aber mein Lieblingskleid war mit Abstand das, welches ich am ersten Tag getragen hatte, nur dass ich das ja nicht jeden tag anziehen konnte...ist ja klar!
    Ich kleidete mich also an - wobei gesagt werden musste dass ich mich am Anfang des Jahres damit durchgesetzt hatte mich selbst anzukleiden - und ging die 360 Stufen zum Gang hinunter, ich hatte viel gelernt, aber die Gabe der Teletransportration war mir noch nicht vergönnt, ich war eifrig dabei sie zu lernen, aber es kam schon vor dass ein Bein, oder ein Arm bei meiner Ankunft fehlte.
    Als ich vor Matalies Tür stand und anklopfte öffnete eine Hand das schwarze holz in dem Türrahmen, die zu einer verschlafenen, lockigen Katzenfrau gehörte, ich war überrascht, Matalie war sonst immer die erste die wach war, auf meine Frage warum sie denn so müde sei, antwortete sie nur knapp: „verschlafen, schlecht geträumt“
    Als wir alle zusammen an der großen Tafel im obersten Stockwerk des Turms saßen erzählte mir Matalie von ihrem Traum: „ich lag in meinem bett und wälzte mich hin und her, eine Frau stand vor mir, sie war eine vom stamm der longdornen, sie war blass und hatte weiße haare sowie himmelblaue Augen, ich habe euch nie davon erzählt, aber ich träume jede Nacht von dieser Frau, und ich weiß dass sie meine Mutter ist.“
    Monurna richtete das Wort an Matalie: „aber wie kommt es dass du sonst immer ganz fit bist, und sonst immer als erste aufstehst, nur heute nicht?“
    Auf diese Frage antwortete Matalie nicht, sie stocherte in ihrem Essen herum und ich bemerkte dass eine Träne in das Fleisch fiel.

    An diesem Nachmittag dachte ich über Matalie nach, sie war traurig, verstockt, dieses Mädchen das ich zu kennen gedachte war mir auf einmal so fremd geworden.
    Ich entschloss mich zu meiner Mutter zu gehen, ohne nachzudenken legte ich die Finger übereinander und war überrascht als ich vollständig vor dem Gemach ankam in dem meine Mutter lebte. Ich erhob gerade meine Hand um anzuklopfen da hörte ich Stimmen aus dem Raum hinter dem Tor vor dem ich stand, neugierig wie ich war legte ich mein Ohr an die Pforte und lauschte:
    „Majestät, sie wissen dass sie ihre Tochter nicht hier behalten dürfen, die Prinzessin kennt nur diesen Palast, außerdem wissen sie was für Mächte hier im spiel sind... es ist kein gewöhnliches junges gewesen, sie, und ihre Zwillingsschwester die drei Minuten später geboren wurde sind für größeres bestimmt...ihr dürft sie nicht behandeln wie sie behandelt wurden, denn all eure Fähigkeiten sind dadurch verloren gegangen dass ihre Mutter sie nicht richtig gefördert hat, sie währen eine Regentin geworden wie ganz Kanturno sie noch nie gesehen hat, aber ihre Mutter erzog sie wie eine gewöhnliche Katze, und so wurden sie eine gewöhnliche Katze, und es währe ein Jammer wenn sie den gleiche fehler machen wie einst ihre Mutter.“
    Ich stolperte ein paar Schritte zurück und blieb wie gelähmt stehen...ich hatte viel gehört...doch das was mich am meisten schockte war: ich hatte eine Zwillingsschwester!



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