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Re: Hallo von Neuling!
Bossi - 06.11.2006, 22:32Hallo von Neuling!
Ich wollt dann auch mal "Hallo" sagen!
Bin durch einen ICQ-Bekannten auf dieses Forum aufmerksam gemacht worden.
Bisher habe ich mich in Internetdiskussionsforen nicht groß blicken lassen, bin aber sehr interessiert an der großen und kleinen Politik.
Besonders Entwicklungs-, Umwelt- und Außenpolitik sind meine Interessensgebiete. Daneben philosophiere ich auch gern über die ganz großen (Staats-)Theorien.
Um mal einen Eindruck von meiner Person zu geben:
Hab etwas länger studiert (Geschichte, Soziologie und Politologie), aber leider noch keinen Job gefunden.
Politisch würde ich mich als "Radikal Liberal" mit linken Einschlagen beschreiben ;)
Hab aber Freunde aus allen Spektren (ja, auch von Rechts...!)
Meine bevorzugte Staatsform wäre übrigens die Anarchie, die aber, wie jede andere idealtypische Staatsform, nie klappen kann.
Ich glaube, dass reicht erstmal - will ja keine Selbstbeweihräucherung oder One-Man-show machen... :mrgreen:
Re: Hallo von Neuling!
tr0p1kk - 07.11.2006, 00:25
Hallo von mir.
"Radikal Liberal" mit linken Einschlagen und bevorzugte Staatsform wäre die Anarchie? Und dann hat man Rechte "freunde", wow du bist ja sehr Tollerant.
Gefällt mir, bloß meine Tolleranz hat Grenzen ;) .
Viel spass, wirst wahrscheinlich erstmal ne Weile beshäftigt sein :P .[/quote]
Re: Hallo von Neuling!
Bossi - 07.11.2006, 01:01
Das mit Rechts war vielleicht etwas zweideutig... ;)
Meinte eher Konservative und auch einer dabei, der, ansonsten unpolitisch, Landser-Songs auf seinem Rechner hat.
Ich denke, den Grad einer offenen Gesellschaft und Regierung kann man nicht an den Bekundungen für Frieden, Toleranz usw sehen, sondern an dem Spielraum, den radikale Meinung innerhalb der öffentlichen Diskussion genießen - den wenn man Meinungen und Ansichten verbietet anstatt sie offen bloszustellen und zu diskutieren (ausrotten kann man Dummheit bekanntlich nie ;) ), dann ist das auch keine wirkliche Demokratie...
Re: Hallo von Neuling!
pendragon - 09.11.2006, 13:33
willkommen bossi!
freut mich jemand neues hier zu sehen. habe neue hd bekommen und hatte mächtige probleme damit, war deswegen die letzten tage nicht online.
muß dir recht geben...verbote haben noch nie verhindert, das etwas getan wird. wichtiger ist eher das motiv und der beweggrund.
wieso ist eine person rechts, was hat sie dazu gebracht und veranlasst...und wenn diese person falsch liegt muß diese überzeugt werden, daß es auch anders geht. ein verbot wird dieses bestimmt nicht bewirken.
natürlich sollte toleranz grenzen haben, aber jjeder verdient eine chance wieder auf den richtigen weg gebracht zu werden.
radikale meinungen bilden sich auch nie ohne grund!
anarchie...hehe lustig. ich fände ja die diktatur interessant, solange es ein gutmütiger herrscher wäre, bei dem das volk an erster stelle steht, aber das ist wohl wunschdenken genau wie eine funktionierende anarchie auf dauer.
Re: Hallo von Neuling!
tr0p1kk - 09.11.2006, 15:15
Hehe, ich wollt ja nicht so drauf zu sprechen kommen. Sonst heißt es nacher wieder wir sind ein Anarchistischer Haufen und wollen die Regierung stürzen.
Ich bin eher für denn Kommunistischen Anarchismus. Wobei das natürlich noch mehr Utopie ist, denn es setzt ein "Volk" vorraus was Frei handeln und denken kann und auch nicht diese Denkweisen des Klassenkampfes und Gier nach mehr vertrit.
Aber gutgeführte Demokratie ist fürn Anfang auch ganz nett.
Die Diktatur hat gerade bei der heutiegen Sichtweisen des Menschen gute vorteile.
Re: Hallo von Neuling!
Bossi - 10.11.2006, 16:15
Ich denke, dass Herrschaft ansich nichts wirklich Gutes ist und daher auf ein Minimum reduziert werden müßte.
Kommunismus oder "Dikatur der Vernunft" sind da keine Ausnahmen - Herrschaftsausübung per se bedeutet Einschränkung der persönlichen Freiheit.
Es ist aber auch klar, dass bei einem bloßen Wegfall staatlicher Ordnung sich sofort neue Herrschaftstrukturen ausbilden - bestes Beispiel dafür ist Somalia. Dort herrscht keine Anarchie, sondern Gewaltherrschaften vieler kleiner Machthaber, basierend auf Gewalt, Drogenhandel oder - als Gegenbewegung dazu neudings - als religöse begründete Macht. Ein WIRKLICHE Anarchie kann es schlicht nicht geben (und hätte es auch nie geben können solange Menschen in Gruppen leben).
Aber wenn man eine Utopie nicht erreichen kann, sollte man wenigstens versuchen, sich ihr anzunähern - und dafür ist die parlamentarische Demokratie mit einer Garantie der Bürgerrechte und faktisch unüberwindlichen Hürden, diese zu ändern, nicht das schlechteste.
Das Ergebnis ist zwar ähnlich dem, die aus dem bürgerlichen Lager argumentieren, jedoch die Intention und Schwerpunktlegung ist eine total andere.
Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu sehr theoretisch geworden... ;)
Re: Hallo von Neuling!
jesse_james - 12.11.2006, 09:02
Das der Kommunismus eine Einschränkung oder Verbote beinhalten täte sehe ich nicht so Bossi.
Genau betrachtet ist der Kommunismus im Grunde die einzige Herrschaftsform die Sinn macht.
Aber das dieses nicht funktioniert liegt nicht am Kommunismus, sondern am Menschen, da nicht alle Menschen dasselbe wollen, nicht alle auf Frieden, Gemeinsamkeit, Gleichberechtigung, usw. aus sind.
Wer jetzt sagen möchte das wäre falsch, der schaue sich doch bitte einmal unseren Planeten an, allein daran sieht man schon das die Menschheit so ist wie ich sagte.
Wir haben keinen Frieden, kaum einen Sinn für Gemeinsamkeiten, keine Gleichberechtigung, nicht mal innerhalb eines Volkes und unter den Geschlechtern.
Und so gesehen ist die Demokratie für solch eine unwillige und eigenwillige Menschheit das Beste, da hier sowie so nur die Mehrheit gewinnen kann, etwas das nie zum Ziel hat dass das Volk im Ganzen einen Vorteil davon hat, das es dem Volk gut geht, das es für das ganze Volk ist.
Nur ist es wie gesagt nicht für alle Menschen das Beste.
Re: Hallo von Neuling!
jesse_james - 12.11.2006, 09:16
Zitat: wieso ist eine person rechts, was hat sie dazu gebracht und veranlasst...und wenn diese person falsch liegt muß diese überzeugt werden, daß es auch anders geht. ein verbot wird dieses bestimmt nicht bewirken.
natürlich sollte toleranz grenzen haben, aber jjeder verdient eine chance wieder auf den richtigen weg gebracht zu werden.
radikale meinungen bilden sich auch nie ohne grund!
Sorry, hatte noch was vergessen !
Da der Halt einer solchen Person in ihren Kreisen stärker ist als in z.B. unseren, wäre das Missionieren eher der falsche Weg.
Die Menschen die Rechts werden in unserem Land waren es nicht immer. Aber sie werden es weil sie glauben das diejenigen zu denen sie jetzt stehen ihre Ziele, Wünsche, Träume, Hoffnungen, usw. umsetzen können.
Wir die wir nicht Rechts wählen wissen das diese rechten Parteien so gut wie keine Stimmen bekommen die sie soweit tragen würde das es für eine Landesregierung oder gar Bundesregierung reichen würde.
Und das deren politische Einstellung gegen unsere Verfassung (noch ein Diskussionspunkt) steht und unseren Staat abschaffen/ersetzen will.
Wir müssen diesen Wählern nicht zeigen das sie falsch liegen, wir müssen ihnen zeigen das sie so nicht weiterkommen, das die Entscheidung rechts zu wählen keinen Erfolg hat.
Also bitte nicht falsch verstehen ich will keine Hardcore-Rechten anwerben, ich spreche von unseren Wählern die mehr und mehr die rechten Flügel stärken, also jene Menschen die sehr Konservativ sind und deren Weltanschauung sich mit auf den Vorteil für die dt. Bevölkerung bezieht.
Siehe das Thema Staatssprache Deutsch und wer zu uns kommen möchte muss sie können und wer es nicht lernen will wird raus geworfen .... das allein wird einem schon als rechts sein ausgelegt, obwohl man es nicht ist.
Also wie gesagt, wir müssen nicht anderen zeigen was ein richtiger Weg ist, den kennen auch wir nicht unbedingt, wir denken nur das wir richtig liegen.
Wir müssen denen die keine Orientierung haben, die zwischen den Stühlen sitzen und wandern aufzeigen das der eine Weg keinen Erfolg haben wird, ihre Hoffnungen und Wünsche trotzallem aber umsetzbar sind, auch ohne das diese menschenverachtenden Ziele der Rechten nötig sind.
Es also wie gesagt möglich ist erhört zu werden. Sie dafür aber jemand anderen wählen müssen ! ! !
Re: Hallo von Neuling!
Bossi - 12.11.2006, 23:25
@ Kommunismus:
Idealer Kommunismus beutet doch, dass die Besitzstände aller Menschen quasi gleich sind. Alle haben die gleichen Rechte auf ein Haus, ein Auto usw.
Nun aber baut der eine sich das von ihm bewohnte Haus selbst aus, so dass zB. ohne Probleme zwei Familien darin wohnen könnten. Da nun aber es kein Eigentum gibt, hat der "kleine Heimwerker" ;) keinen Anspruch auf dieses Haus. Es könnte also eine 2te Familie in dieses Haus ziehen.
Was würde aber nun der Betroffene dazu sagen? Er hat seine Arbeitskraft dort hineingesteckt und betrachtet dies nun - auch im Marxschen Sinne durch die Verwendung seiner Arbeitskraft - als "sein" Haus. Eine Einquatierung einer anderen Familie würde also eine Beschränkung seiner persönlichen Freiheit bedeuten. Ähnliche Beispiele kann sich auch auf anderen Gebieten herleiten.
Der Kommunismus ist, wie du auch gesagt hattest, eine Idealstaatsform und damit eine Utopie - genauso wie Anarchie oder Demokratie. Doch man kann ja seine Prioritäten in einer Annäherung an sein Ideal legen. Und dort sehe ich dann eine Gefahr: Gewiss muss es eine Umverteilung und damit Reduzierung der sich ständig bildenden Ungleichgewichte in der Verteilung des Kapitals geben, jedoch sollte dadurch keine Levelierung der Lebensumstände erzeugt werden.
Die persönliche Freiheit umschließt für mich auch die Rechte am persönlichen Eigentum ein (sie endet für mich auch erst an der Grenze zu den persönlichen Freiheiten eines anderen Individiums bzw. beim Gemeinwohl bei zB. Umweltverschmutzung).
Re: Hallo von Neuling!
pendragon - 13.11.2006, 15:14
jesse_james hat folgendes geschrieben:
Siehe das Thema Staatssprache Deutsch und wer zu uns kommen möchte muss sie können und wer es nicht lernen will wird raus geworfen .... das allein wird einem schon als rechts sein ausgelegt, obwohl man es nicht ist.
es ist ja im interesse des einwanderers, falls er die möglichkeit hat, die landessprache zu lernen, diese auch zu nutzen. ohne der jeweiligen landessprache im geringen mächtig zu sein führt nur oft direkt in die arbeitslosigkeit oder niedrig lohn jobs.
allerdings finde ich es falsch, das einwanderer und asylanten kenntnisse über deutschlands geschichte oder kultur in einem test abgefragt werden sollen.
diese kenntnisse besitzen oft nichtmal viele deutsche. ich sehe die sprache als notwending, während geschichte und kultur oder politische ordnung eher zweitranging bei sowas ist.
natürlich ist es nicht falsch und sollte bei einer einbürgerung gelehrt werden, aber keine bedingung für die aufnahme sein.
würde dieses jetzt nicht als rechts oder radikal einstufen. rechts wäre doch eher alle ausländer raus und asylanten abschieben oder?
Re: Hallo von Neuling!
Bossi - 13.11.2006, 15:40
Sprache ist ein wichtiges Element, wenn man in einen anderen Land auf Dauer leben will - auf jeden Fall!
Re: Hallo von Neuling!
tr0p1kk - 15.11.2006, 20:54
Also über Kommunismuss, Demokratie und Anarchie kann man sich endlos streiten.
Ich stimme jesse_james zu, das dies aber nicht an den Staatsformen an sich liegt sondern an den menschen bzw. denen die ihre Staatsform unter einen dieser Begriffe führen.
Wenn man so will kann nie etwas richtig funktionieren, nie werden sich alle einig sein. Es gibt immer mindestens 1 der etwas anderes will.
Dazu kommt aber wie ich finde, Mundpropaganda oder einfach weitergegebens. Wie bei Markenklamotten oder Musik, irgendwann kommt der Punkt wo alle auf den Zug aufspringen, bis auf ein paar.
In welche Dokumentation oder sonst was wird Anarchie oder Kommunismuss denn als gut und funktionierend gezeigt. Ich habe noch keine gesehen. Wie soetwas auswirkungen hat sehe ich an meinen Wirtschaftslehrer oder teilweise an mir. Meine Eltern waren nie welche die aus der DDR fliehen wollten und sind es nach dem Mauerfall auch nicht. Und so wurde mir es auch weitergegeben.
Es wird auch Menschen geben die wirklich gerne zb. in Nordkora leben. Es gibt vorteile, ich meine die Atompolitik außen vorgelassen.
Und nur weil andere Staaten das nicht für richtig halten, ziehen sie unter den Deckmantel "Völkerschutz" in den Krieg.
Re: Hallo von Neuling!
jesse_james - 16.11.2006, 00:24
Zitat: Idealer Kommunismus beutet doch, dass die Besitzstände aller Menschen quasi gleich sind.
Ist das wirklich so Bossi oder ist es das was der Mensch darüber denkt, über das was ihm andere Menschen als Kommunismus verkaufen wollen ?!
Re: Hallo von Neuling!
Bossi - 16.11.2006, 01:09
Hmm, so wie ich Kommunismus verstanden habe, bedeutet er, dass zumindest alle Produktionsmittel in den Händen des Volkes liegen sollen. Wo dann allerdings es eine Grenze zum Privaten gibt, kann ich nicht genau sagen.
Ideal kann eh keine Staatsform funktionieren - zumindest bei den Staatsgrößen, die wir heute haben (und da schließe ich durchaus zB. Dänemark ein)
Die Frage ist eher, wie man seine Schwerpunkte setzen will. Und da kommt es zu einem großen Teil auf die persönlichen, höchst subjektiven, Ansichten an.
Insofern kann man wirklich super darüber diskutieren, allerdings zumeist ohne große Bewegung ;)
Es gibt gewiss auch immer Menschen, die in einem beliebigen System gerne leben - doch muss man, gerade von außen, trotzdem jedes System kritisch beobachten. Und bei manchen Faktoren, wie zB Recht auf freie Meinungsäußerungen, Freizügigkeit usw., die in NordKorea wirklich mit Füssen getreten werden, sehe ich absolut keinen Spielraum für Kompromisse.
Und, ab einer gewissen Grenze sicherlich, bin ich da auch für einen Krieg, um ein solches Regime zu stürzen. Man kann da immer mit dem Dampfhammer NS-Regime zw 33 und 39 kommen, aber ich denke, da können wir dann einer Meinung sein, dass dieses Regime wirklich besser VORHER durch einen Krieg von außen gestürzt worden wäre.
Re: Hallo von Neuling!
pendragon - 16.11.2006, 20:28
kriege sind leider immer auf kosten der zivilbevölkerung.
dazu kommt, das bei indoktrinieren der bevölkerung, diese auch oft komplett hinter ihrem diktator stehen. wenn also auch die bevölkerung zum größten teil wiederstand leistet, wird man mit einem krieg nur die zerstörung des gesamten landes verursachen und unmengen and opfern fordern.
krieg ist nunmal nicht immer das allheilmittel, wenn etwas erzwungen werden soll. das umdenken muß in der bevölkerung stattfinden, bevor ein krieg "sinn" macht...obwohl ich zu 100% gegen jede art von krieg bin.
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