Bounty

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Bounty"

    Re: Bounty

    Anonymous - 23.10.2006, 21:05

    Bounty
    Heute wollte ich mich das erste Mal um mein neues Pflegefperd Bounty kümmern. Ich hatte mir vorher schon den Steckbrief von ihm durchgelesen und war positiv aufgeregt, als ich zu seiner Box ging. Auf dem Foto sah er wirklich toll aus, naja, aber ich habe auch eine Schwäche für Schimmel :D . Ich schob langsam die Boxentür auf und sagte halblaut eine Begrüßung in die Box hinein. Sofort blickte ich in zwei warme, braune Augen und ein recht großer Schimmel bließ mir seinen warmen Atem ins Gesicht. "Wow, bist du hübsch", sagte ich andächtig und strich über die samtweiche Nase des Hengstes. Bounty war wirklich ein schönes Pferd mit tollem Körperbau, wachen Augen und freundlich gespitzten Ohren. Um ihn ein wenig kennen zu lernen streichelte ich ihm über den Körper. Bounty ließ zu, dass ich ihn überall anfasste. Ein gutes Zeichen! Schließlich klopfte ich ihm noch mal den kräftigen Hals und legte ihm dann sein Halfter an. Ich band ihn in der Box an und holte meine Putzkiste. Ich bearbeitete sein Fell erst mit dem Gummistriegel, dann mit der Kardätsche. Bounty hielt still und schien es zu genießen. Danach zupfte ich sorgfältig das Stroh aus der Mähne und dem Schweif und kratzte ihm dann die Hufe aus. Danach sattelte ich ihn und führte ihn auf den Hof. Es sah ziemlich trüb und verdammt nach Regen aus, deshalb ging ich in die Halle. Ich saß auf und ritt dann im Schritt an. Bounty ging fleißig vorwärts und als ich nach einigen Minuten antraben wollte, genügte ein kleiner Druck mit den Schenkeln und schon wechselte der Hengst in die höhere Gangart. Auf ihm zu traben fühlte sich aufregend an, er hob die Beine sehr hoch und machte weit ausholende Schritte. Es war bestimmt nicht leicht, ihn auszusitzen, aber es verlieh mir das Gefühl von Abenteuer. Er ritt von ganze alleine die Ecken aus und als ich auf den Zirkel abwendete, genügte ein leichtes Annehmen des inneren Schenkels. Ich gab innen einige annehmende Zügelhilfen, um den Hengst nach innen zu stellen. Er gab sofort willig nach, genau so wie Sancho. Ich ritt einen großen, möglichst runden Zirkel mit ihm. Nach einigen Runden wechselte ich aus dem Zirkel und drehte auf der anderen Hand ein paar Zirkelrunden. Ich ging gerade wieder ganze Bahn, als plötzlich draußen auf dem Hof mit lauten Gepolter eine Leiter umfiel. Bounty erschrak, machte einen Satz schräg zur Seite und jagte dann im Galopp davon. Meine erste Schreckreaktion war, dass ich nach vorne fiel und mich festklammerte. Dann aber schaltete ich schnell wieder mein Hirn ein, setzte mich zurück und rief beruhigend: "Brrrr, gaaanz ruhig. Keine Panik, aaaaalles okay." Ich setzte mich total tief in den Sattel hinein und versuchte, ein Gefühl von Ruhe auf den erschrockenen Hengst zu übertragen. Bounty reagierte auch sofort, er drehte die Ohren zu mir hin und ich merkte, wie seine Galoppsprünge kontrollierter wurden. Ich redete weiter auf ihn ein und keine halbe Runde später parierte er wieder zum Trab durch. Ich lobte ihn, parierte zum Schritt durch und ritt zu der Stelle, wo man auf den Hof blicken konnte. Bounty verkrampfte sich zwar etwas, aber auf mein Zureden hin ging er dann doch dort hin. Ich ließ ihn solange dort vorbeilaufen, bis er kein Problem mehr damit hatte. Dann erst trabte ich wieder an und machte mit der normalen Arbeit weiter. Bounty war wieder locker und konzentriert und ich konnte problemlos mit Schlangenlinien anfangen. Der Holsteiner reagierte fein auf meine Hilfen und ging schon sehr bald am Zügel und trat mit der Hinterhand unter. Dann machte ich mich an die Volten im Trab. Bounty bog sich fantastisch dabei. Ich machte die Volten immer bei A und bei C, aber nach fünf Runden, also 10 Volten, klappte es so super, dass ich aufhören konnte. Ich machte ein paar Runden Schritt, dann machte ich mich an die Galopparbeit. Erst aber ritt ich im Trab noch ein paar dreifache Schlangenlinien durch die ganze Bahn, erst dann wendete ich auf den Zirkel ab. Zur geschlossenen seite hin verlagerte ich mein Gewicht leicht nach innen, nahm den äußeren Schenkel zurück und drückte mit dem inneren Schenkel. Bounty verstand sofort und fiel in einen weichen, wiegenden Galopp. Aber er hatte ein ganz schönes Tempo drauf! Trotzdem galoppierte er flüssig und absolut kontrolliert. Ich blieb auf dem Zirkel und stellte ihn dabei leicht nach innen. Bountys Galopp war toll zu sitzen, viel einfacher als der ausdrucksstarke, aber werfende Trab. Etwa 5 Minuten lang galoppierte ich auf dme Zirkel, dann parierte ich wieder zum Trab durch. Zum Abschluss der Trainingseinheit machte ich noch ein paar doppelte Schlangenlinien an der langen Seite, dann parierte ich zum Schritt durch und lobte Bounty. Er schnaubte ab und dehnte sich nach unten. Ich ließ ihm die Zügel lang. 5 Minuten später saß ich dann ab, führte ihn in seine Box und sattelte ihn ab. Bounty genoss es, danach von mir geputzt zu werden. Er gab die Hufe, sobald ich nur sein Bein berührt hatte und benahm sich einfach top. Ich belohnte ihn dafür mit einer Karotte und einer Halsmassage, danach brachte ich ihn auf die Weide, mistete seine Box aus und ging dann wieder zu Phiechen und der kleinen Scarlet.



    Re: Bounty

    rosental - 25.10.2006, 14:23


    Schön das du so gut mit ihm zurecht kommst!



    Re: Bounty

    Anonymous - 04.11.2006, 14:41

    Kleines Springtraining
    Heute wollte ich mich wieder um Bounty kümmern. Langsam näherte ich mich seiner Box und stützte mich an der Boxentür ab. "Guten Morgen, mein Hübscher", begrüßte ich den Schimmel. Bounty, der gerade an der Selbsttränke gesoffen hatte, drehte sich um und kam mit gespitzten Ohren auf mich zu. Ich nahm sein Halfter und schob dann die Boxentür auf. Bounty schnupperte an meinem Arm herum und senkte dann den Kopf. Ich rieb ihm die Stirn, tätschelte ihm den glänzenden Hals und redete leise auf ihn ein. Bounty war völlig zutraulich und entspannt. Schließlich legte ich ihm sein Halfter an und band ihn in der Box an. Bounty knabberte an ein paar Heuhalmen, die noch in seinem Trog lagen, während ich begann ihn mit Striegel und Kardätsche zu putzen. Bounty war fast gar nicht dreckig, schon nach nicht mal zehn Minuten war er geputzt und ich konnte sein Sattelzeug holen. Der Holsteiner ließ sich brav satteln und als ich mich ihm mit der Trense näherte, senkte er sofort den Kopf und öffnete das Maul. Ich legte ihm seine Trense an und führte ihn dann aus der Box raus. Heute wollte ich ein bisschen mit dem Hengst springen, deshalb führte ich ihn auf den Springplatz und saß dort auf. Auf ein leichtes Anlegen des Schenkels hin setzte er sich sofort in Bewegung. "Wow, sowas nennt man gute Ausbildung", schoss es mir durch den Kopf, als Bounty sofort den Kopf etwas senkte. Ich riott erst mal einige Runden lang Schritt, dann aber nahm ich die Zügel richtig auf und drückte meine Unterschenkel leicht an Bountys Körper. Sofort fiel der Schimmel in seinen raumgreifenden Trab. Ich machte etwa zehn Minuten lang Trabarbeit ihm, bis er schön am Gebiss kaute, dann saß ich aus und galoppierte ihn an. Bounty spitzte die Ohren und machte sofort einen seiner wiegenden Galoppsprünge. Ich galoppierte zwei Runden auf dem Zirkel, dann steuerte ich ein kleines Kreuz an. Ein kleiner Ruck ging durch Bountys Körper und er wurde etwas schneller. Ich blieb tief im Sattel sitzen und gab eine annehmende Zügelhilfe, nur um klarzsutellen dass ich hier das Sagen hatte. Kraftvoll drückte Bounty sich aber das Kreuz ab und sprang viel zu hoch darüber. Ich kam leicht aus dem Takt und wäre fast aus einem Steigbügel gerutscht, aber kurz nach der Landung fand ich meinen Rhythmus wieder, setzte mich zurecht und galoppierte weiter. Ich ging einmal ganze Bahn und ritt das Kreuz dann noch mal an. Diesmal blieb ich mit der Hand mehr dran, trotzdem drängte Bounty nach vorne. Ich redete beschwichtigend auf den Holsteiner ein und spielte mit den Händen. Bounty senkte den Kopf ein bisschen und sprang dann ab. Diesmal sprang er schon gesitteter, die Höhe seines Sprungs war ungefähr passend für das Hindernis. Ich lobte Bounty und sprang das Kreuz dann noch mal. Bounty hatte ziemlich viel Go, aber ich regulierte ihn ganz gut. Schön im Rhythmus bleibend nahm Bounty den Sprung. Wieder klopfte ich ihm den Hals und steuerte gleich danach einen kleinen Steilsprung an. Bounty verlängerte die Galoppsprünge, aber da er nicht schneller wurde, ließ ich ihn gewähren. Nur ein Stück zu hoch übersprang der Hengst das Hindernis. Ich ging wieder ganze Bahn und nahm noch mal beide Hindernisse hintereinander. Bounty ging wirklich gut. Jetzt fühlte ich mich bereit für einen kleinen Parcours. Ich saß kurz ab und veränderte die Hindernisse auf dem Platz, bis ich einen kleinen Parcours aus 7 Hindernissen hatte. Nichts besonders schwieriges, kein Sprung war höher als 80 cm. Ich saß wieder auf und ritt noch eine Runde Schritt, dann galoppierte ich Bounty wieder an. Im ruhigen Arbeitstempo ritt ich ihn auf das erste Hindernis, einen blau-weißen Steilsprung zu. Ich spürte, wie sich Bountys Muskeln wieder anspannten. Sofort nahm ich die Hände ein Stück zu mir hin und drehte das Handgelenk ein. Bounty behielt das rhythmische Tempo bei, fand den Absprungpunkt von selbst und nahm das Hindernis dann mit Leichtigkeit. Es bereitete mir nicht mal ansatzweise Probleme, gleich nach der Landung wieder tief einzusitzen und auf den Hengst einzuwirken. Ich nahm etwas an Tempo raus und ritt ihn im Rechtsbogen auf eine rot-weiße Mauer zu. Mit langen, raumgreifenden Galopsprüngen näherte Bounty sich dem Hindernis. Ich konnte seinen Ehrgeiz und die Kraft unter mir spüren. Er spannte die Muskeln an und drückte sich dann elegant ab. Ich stellte mich leicht in die Steigbügel und ging mit nach vorne. Die Landung war butterweich und gleich danach ging es weiter auf ein Gatter zu. Bounty drängte wieder ein bisschen nach vorne, ließ sich aber willig zurückhalten, als ich eine annehmende Zügelhilfe gab. Keinen Zentimeter zu hoch sprang er über das Gatter. Ich lenkte ihn auf den ersten Hufschlag und ließ ihn etwas schneller werden. Bounty prustete, machte einen ganz kleinen Freudenhüpfer und galoppierte dann weiter. Ich musste lachen, tätschelte ihm den Hals und ritt dann aber gleich wieder konzentriert auf die doppelte Kombination zu. Bounty kam nicht ganz passend hin, aber durch einen besonders langen Galoppsprung rettete er sich. Etwas höher als nötig nahm er den ersten Teilsprung, machte zwie lange Galoppsprünge und nach dann das zweite Teilhindernis, bei dem er auch höher sprang, als mir lieb war. Aber es war noch im Rahmen des akzeptierbarem. Ich nahm die Zügel etwas kürzer, fing das Tempo wieder ein und lenkte ihn auf den gelben Steilsprung, das 5. Hindernis, zu. In völliger Ruhe und Gelassenheit sprang Bounty darüber, diesmal absolut perfekt. Jetzt ritt ich ziemlich scharf nach links, zwei Galoppsprünge und dann über eine grün-gelbe Planke. Ich blieb ein bisschen hinter Bountys Bewegung zurück, aber er sprang so gut, dass er trotzdem fehlerfrei darüberkam. Ich lobte ihn nach der nicht ganz weichen Landung und steuerte dann den Schlussoxer an. Hier ließ ich Bounty einen Tick zulegen, aber blieb mit der Hand dran. In perfekter Haltung nahm Bounty den Sprung. "Sehr gut! Du bist der Beste!", rief ich, blieb im Entlastungssitz und klopfte dem Holsteiner den Hals. Bounty machte wieder einen kleinen Freudenhüpfer. Lachend parierte ich ihn zum Schritt durch und klopfte noch mal seinen weißen Hals. Ich ritt ihn zwie Runden Schritt, dann sprang ich den kleinen Parcours noch mal. Wieder ging Bounty toll und ich hatte lansgam wiklich das Gefühl, eine Einheit mit ihm zu bilden. Zum Abschluss sprang ich dann noch eine 90 cm hohe Mauer und nachdem er auch dieses Hindernis ruhig und fehelrfrei gemeistert hatte, war ich zufrieden für heute. Ich ließ ihm die Zügel lang und lobte ihn noch mal. Bounty shcnaubte ab und dehnte sich vorwärts-abwärts. Er genoss den langen Zügel sichtlich. Ich lehnte mich entspannt zurück, blieb aber mit dem Bein und Gewicht dran. 5 Minuten später ritt ich dann in die Mitte des Platzes, saß ab und führte Bounty zurück in seine Box. "Du warst echt super heute. Du hast zwar ein bisschen viel Go beim Springen, aber das macht mir gar nichts aus", sagte ich zu dem Holsteiner. Bounty stupste mich leicht an. Ich fuhr ihm durch die Mähne und sattelte ihn dann ab. Anschließend holte ich das Puitzzeug und begann ihn noch mal zu putzen. Bounty entspannte sich total, schloss halb die Augen und senkte den Kopf. Ich bearbeitete sein Fell so lange, bis es richtig glänzte. Danach kämmte ich seine funkle Mähne und verlaß den Schweif mit so viel Sorgfalt, wie ich fast noch nie vorgegangen war. Danach kratzte ich ihm die Hufe aus und fettete sie ein. "So, jetzt bist du wieder schön für deine Stuten", murmelte ich und klopfte ihm den Hals. Bounty hob seinen eleganten Kopf und schnaubte. Ich gab ihm einen Kuss und band dann den Führstrick los. Solange das Wetter noch einigermaßen gut war, sollte er sich auf der Weide austoben dürfen. Ich brachte ihn auf die Weide, nahm ihm das Halfter ab und ließ ihn laufen. Im eleganten Trab lief Bounty davon und begann dann bei ein paar Bäumen zu grasen. Ich ging zurück zu seiner Box und mistete sie aus. Bei der Gelegenheit streute ich auch gleich neu ein und putzte Trog und Selbsttränke. Danach ging ich dann Charly holen und machte einen Spaziergang mit ihm.



    Re: Bounty

    rosental - 05.11.2006, 20:42


    Wahnsinn deine Berichte über deine Pflegepferde sind länger als die Berichte manch anderer Mitlgieder über ihre eigenen!



    Re: Bounty

    Anonymous - 06.11.2006, 15:09

    ^^
    Mir macht es eben Spaß lange Beris zu schreiben^^Außerdem mag ich Bounty^^



    Re: Bounty

    Anonymous - 10.11.2006, 22:04

    Springen
    Heute war mal wieder Bounty dran. Die Aussicht, den schönen Schimmel reiten zu können, versetzte mich in richtige Hochstimmung. Ein bisschen zu schwungvoll schob ich die Boxentür auf, Bounty brachte das aber nicht aus der Ruhe, er sah mich mit gespitzten Ohren an. "Hi Bounty! Alles klar?", begrüßte ich den Hengst und trat auf ihn zu. Bounty spielte aufmerksam mit den Ohren und kam auf mich zu. Ich ließ ihn kurz an meiner Hand schnuppern, dann streichelte ich ihm über den Hals und halfterte ihn auf. Draußen war es mal wieder ein bisschen neblig, deshalb zog ich es vor, ihn in der Box anzubinden. Bounty schien ein bisschen überschüssige Energie zu haben, denn er tänzelte ein bisschen auf der Stell herum, als ich mit dem Putzen begann. "Ruhig, du kannst dich schon noch früh bewegen", flüsterte ich ihm ins Ohr und begann dann, mit leiser Stimme ein Lied zu singen. Bounty spielte mit den Ohren und schien meinen Gesang gar nicht mal so schlecht zu finden^^Als ich schließlich mit Putzen fertig war, holte ich seinen Springsattel und die Trense sowie ein paar Gamaschen und legte ihm alles an. Bounty schnaubte und scharrte mit dem Huf. Ich führte ihn in die Springhalle und saß dort auf. Bounty ging eifrig vorwärts, fast ein bisschen zu schnell. Ich spielte mit den Zügelfäusten und ritt den Hengst schön durch die Ecken. Kurz darauf nahm er schon etwas an Tempo raus und senkte den hübschen Kopf. Einige Runden später begann ich dann mit der Trabarbeit. Bounty war ziemlich frisch und ging gut vorwärts, aber er reagierte schön auf meine Hilfen. Ich ritt viele gebogenen Linien mit ihm, bis er am Zügel ging, losgelassen war und auch schon ein bisschen Versammlung zeigte. Kurz sah ich mir die aufgestellten Hindernisse an. Sie waren alle auf A-Höhe und hatten schon die Höhe, die ich wollte, aber fürs Warmspringen brauchte ich niedrigere Hindernisse. Ich saß schnell ab, machte ein paar Sprünge niedriger und bestieg dann wieder mein Pferd. Bounty kaute aufgeregt auf dem Gebiss, er wusste, was jetzt kommen würde. Ich galoppierte ihn aus dem Schritt heraus an. Voller Kraft gab Bounty seine Galoppsprünge zum Besten. Damit er etwas ruhiger wurde blieb ich erst eine Runde auf dem Zirkel, dann ritt ich einen kleinen Steilsprung an. Sofort verlängerte der Schimmel unter mir die Galoppsprünge. Ich setzte mich tief in den Sattel und gab annehmende und nachgebende Zügelhilfen. Bounty senkte den Kopf und kaute auf dem Gebiss, trotzdem war er schneller, als ich es eigentlich wollte. Aber es war schon zu spät, Bounty sprang kraftvoll ab und schwebte über das Hindernis. Ich ging mit der Bewegung mit und merkte, dass Bounty wieder zu hoch sprang. Ich blieb so gut wie möglich im Gleichgewicht und es gelang mir auch, die Landung ganz gut auszusitzen. Danach aber riss Bounty den Kopf hoch und raste davon. "Brrrr, laaaaaaangsam", versuchte ich ihn einzufangen und gab wieder annehmende und nachgebende Zügelhilfen. Bounty wurde sofort langsamer. Ich setzte mich mit aller Kraft auf den Hintern und fast augenblicklich fiel Bounty zurück in den normalen Arbeitsgalopp. Ich klopfte ihm kurz den hals, machte eine Zirkelrunde und ritt dann wieder den Steilsprung an. Bountys Ohren flogen nach vorne, aber ich blieb mit der Hand dran und ließ ihn nicht schneller werden. Ruhig und kontrolliert nahm er das Hindernis. "Braver Junge!", lobte ich ihn und parierte zum Trab durch. Dann galoppierte ich noch mal neu an, weil er im falschen Galopp gelandet war und ritt zum dritten Mal auf den steilsprung zu. Bounty drängte wie imme rnach vorne, aber er fügte sich meiner Zügel- und Gewichtshilfe und blieb im normalen Tempo. Lässig nahm er das Hindernis. Danach ging ich schön ganze Bahn weiter und ritt dann bei K auf einen Oxer zu. Wieder spürte ich, wie Bounty die Muskeln anspannte, aber er beschleunigte nicht. Ruhig und kontroliert nahmen wir den Oxer und danach noch im perfekten Rhythmus ein In-and-Out. Ich klopfte dem Hengst zufrieden den Hals und parierte zum Schritt durch. Jetzt ritt ich erst mal eine Runde Schritt, damit wir beide ausschnaufen konnten, dann begann ich mit dem Parcoursspringen. Bis auf die drei Hindernisse waren alle Sprünge auf A-Niveau, für Bounty aber kein Problem. Aus dem Schritt heraus galoppierte ich den Holsteiner an und ritt dann ruhig einen blau-weißen Steilsprung an. Boutny spitzte die Ohren, nahm genau Maß und sprang dann wie ein Automat über das Hindernis. Im ruhigen Tempo ging es weiter, auf eine Mauer zu. Sie war höher als das vorherige Hindernis und Bounty sah sie als Herausforderung. Sofort vergrößerte er seine Galoppsprünge. Ich nahm den Zügel an, um ihn daran zu erinnenr, dass ich hier das Sagen hatte. Aber da er nicht schneller wurde, war es okay. Fehlerfrei nahmen wir die Mauer. Ich lehnte mich ganz weit vor auf seinen Hals und genoss den Moment der freien Schwebe. Weich landete Boutny und galoppierte etwas beschleunigt weiter. Ich setzte mich tief in den Sattel und ritt den grün-gelben Oxer an. Bounty sah ihn erst etwas zögernd an, weil er die grellen Farben nicht besonders mochte, aber auf einen kleinen Schenkeldruck hin galoppierte er sofort wieder überzeugter auf das Hindernis zu. Er sprang ein bisschen zu früh ab und berührte leicht, kam aber ohne zu reißen drüber. So gerade wie möglich ritt ich jetzt die doppelte kombination an. Die Distanz zwischen den beidne Teilsprüngen war ein bisschen heikel, man musste entweder größere oder keinere Galoppsprünge machen, im normalen Tempo passte es nicht. Ich nahm die Zügel auf und versuchte, Bountys Tempo einzufangen, um die langsame Variante zu gehen, aber Bounty war damit ganz und gar nicht einverstanden. Er riss den Kopf hoch, buckelte kurz und legte an Tempo zu. Ich gab Zügelhilfen, aber Bounty wurde nur wenig lansgamer. Er WOLLTE das schnell springen. Aber so einfach ging das nicht, ich war hier imme rnoch der Boss. Energisch lehnte ich mich nach hinten und gab eine durchhaltende Zügelhilfe. Bounty riss den Kopf hoch und es sah einen Moment lang so aus, als wolle er dagegen kämpfen, dann aber fügte er sich und wurde langsamer. Ruhig und kontrolliert nahmen wir die doppelte Kombi, auch wenn der gewohnte Schwung fehlte. Ich lobte ihn und ließ ihn nach der Kombi auch wieder etwas schneller werden. Begeistert legte der Holsteiner an Tempo zu und näherte sich mit kraftvollen Galoppsprüngen jetzt dem gelb-blauen Steilsprung. Er erwischte den Absprung perfekt und flog mühelos darüber. Ich stützte mich auf seinem Hals ab und musste einfach losgrinsen. Es fühlte sich einfach toll an. Weiter ging es und ich ließ ihm das höhere Tempo. Fehlerfrei nahmen wir das In-and-Out, die Planke und dann den braun-weißen Oxer. Bounty und ich wuchsen langsam immer mehr zusmamen. Begeistert lobte ich ihn schließlich und parierte zum Trab durch. Bounty schien ebenso zufrieden zu sein wie ich. Ich ließ ihn etwas Trab gehen, dann galoppierte ich wieder an und machte mich erneut an den Parcours. Diesmal konnte ich problemlos einen schönen Mittelgalopp hinlegen, ohne Gefahr zu laufen, dass Boutny mir davon lief. Nach zwei weiteren genialen Durchgängen war ich schließlich so zufrieden, dass ich Bounty ohne Überlegen zum Pferd des Jahres gewählt hätte, wenn Phiechen und Scarlet nicht zur Wahl stehen würden^^Ich ließ ihm die Zügel lang und ritt ihn nur noch ein bisschen trocken. Bounty hatte ziemlich geschwitzt und so führte ich ihn schnell in seine Box, sattelte ihn ab und rieb ihn trocken. Dann kratzte ich ihm die Hufe aus und gab ihm ein Leckerli. Bounty rieb sanft den Kopf an meiner Schulter und fuhr mir dann mit dem Maul über den Arm. "Ja, du bist ein ganz Süßer. Ich bin stolz auf dich", flüsterte ich ihm zu und rieb ihm liebevoll die Stirn. Dann legte ich ihm schnell eine Decke auf und brachte ihn auf die Weide. Bounty steckte zwar sofort sein Maul zum grasen in das saftige Gras, aber er behielt mich im Auge, wie ich noch am Koppelzaun lehnte. "Ich mag dich echt, Bounty", sagte ich zu ihm, "Fast so sehr, als wärst du mein eigenes Pferd." Der Hengst spielte mit den Ohren und nahm den Kopf aus dem Gras. Ich strich ihm kurz über die Nase, dann ging ich zu seiner Box, mistete sie aus und streute neu ein. Damit war die Arbeit für heute beendet. Obwohl, was heißt Arbeit? Es machte irren Spaß^^



    Re: Bounty

    rosental - 11.11.2006, 13:56


    Sehr schön! :D



    Re: Bounty

    Anonymous - 18.11.2006, 20:09

    Ausritt
    Heute ging ich wieder mal zu Bounty. Der Hengst knabberte gerade an seiner Einstreu, hob aber sofort seinen Kopf, als ich die Boxentür auf schob. "Hi Bounty!", begrüßte ich den Hengst und hielt ihm eine Karotte hin. Sofort kam Bounty zu mir her und nahm mit weichen Lippen die Karotte von meiner Hand. Ich streichelte ihm kurz über die Schulter, dann halfterte ich ihn auf, band ihn an und begann mit dem Putzen. Bounty senkte sofort ein bisschen den Kopf udn stützte ihn auf die Krippe auf. Er entspannte sich beim Putzen einfach immer total. Eifrig schrubbte ich an seinem weißen Fell herum, bis nicht mal mehr ein Fitzelchen Staub darin war. Dann kämmte ich kurz durch die Mähne, kümmerte mich um Schweif und Hufe und sattelte ihn dann. Bounty hob den Kopf wieder und sah mich aufmerksam an. Ich klopfte ihm kurz den glänzenden Hals, dann führte ich ihn raus auf den Hof und sáß auf. Bounty scharrte mit dem Huf und konnte es kaum abwarten. Ich legte leicht die Schenkel an und trieb ihn vom Hof. Im fleißigen Schritt verließen wir den Hof und ich schlug gleich einen weichen Feldweg ein. Es war ein bisschen kalt, aber die Sonne schien schwach. Bounty strotzte nur so vor Energie und lief so eifrig dahin, dass ich ihn kein bisschen treiben musste. Als ich nach einigen Minuten dann antraben wollte, genügte der Hauch einer Hilfe und schon war Bounty in seinem schwungvollen Trab. Ich trabte leicht und blieb mit der Hand dran, damit Bounty nicht noch mehr beschleunigen konnte. Wir blieben nur kurz auf dem Feldweg, ich lenkte den Hengst bei der nächsten Gelegenheit in den Wald hinein. Bounty schüttelte kurz seine Mähne und legte noch etwas an Tempo zu. Ich gab eine annehmende Zügelhilfe und sofort nahm Bounty wieder ein bisschen an Tempo raus. Ich ritt den breiten Hauptweg durch den Wald entlang. Ein bisschen Laub flog herum, aber das brachte Bounty nicht aus der Ruhe. Wir ritten etwa eine Viertelstunde lang durch den Wald, dann ritt ich über einen Trampelpfad wieder heraus und fand mich direkt auf einer Wiese wieder. Der Regen der vergangenen Tagen hatte sie ein bisschen aufgeweicht, aber die Sonne die jetzt schien, hatte das Gras großteils getrocknet. Ein Galopp war also mehr als okay! Bounty spürte sofort , was ich vorhatte und spannte seine Muskeln an. Als ich einen Unterschenkel zurücklegte und leicht drückte, stürmte Bounty gleich davon. Ich ging in den Entlastungssitz und ließ den Hengst gewähren. Im vollen Tempo preschten wir über die Wiese. Der Wind trieb mir die Tränen in die Augen, aber es war total schön. Bountys Galoppsprünge unter mir strotzten förmlich vor Kraft und der Hengst machte sich ganz lang, als wir über die Wiese jagten. Ich verlor jegliches Gefühl für Zeit, erst als ich unter Bountys Hufen wieder richtig festen Boden trommeln hörte, kam ich zurück in die Wirklichkeit und setzte mich im Sattel zurück. Wir hatten die Wiese schon hinter uns gelassen und waren auf einem Fedlweg angekommen. Bounty schüttelte unwillig den Kopf, als ich an den Zügeln zog, aber als ich ein "Brrrrr" von mir gab, parierte er endlich zum Trab und dann zum Schritt durch. Ich war ziemlich aus der Puste und auch Bounty schwitzte ein bisschen. Deshalb ließ ich uns beiden eine kleine Pause und ritt einige Minuten Schritt, ehe ich wieder antrabte. Auf dem Feldweg trabten und galopierten wir noch eine Viertelstunde lang, dann ritt ich auf die Landstraße und kam von da binnen ein paar Minuten wieder zurück zum Gestüt. Bounty schien wie ich ein bisschen enttäuscht zu sein, als wir wieder auf den Hof ritten. Der Ausritt hatte aber auch echt Spaß gemacht! Ich saß seufzend ab und führte den Hengst in seine Box zurück. Er war ziemlich nass und so sattelte ich ihn schnell ab und legte ihm dann gleich eine Decke über, damit er sich nicht erkältete. Danach kratzte ich ihm sorgfältig die Hufe aus und streichelte ihm dann liebevoll über den Hals. Bounty schnaubte und legte mir dann den Kopf auf die Schulter. Ich merkte, dass mein Gesicht zu strahlen anfing und streichelte Bounty glücklich über den Hals. Ich schmuste noch eine ganze Weile mit dem Schimmel, aber dann merkte ich,d ass mir langsam kalt wurde und ich klopfte Bounty noch ein letztes Mal den Hals, dann führte ich ihn auf die Weide und verabschiedete mich von ihm. Während Bounty auf der Weide zu grasen begann, ging ich zurück zu seiner Box, mistete sie aus und machte mich dann auf den Heimweg.



    Re: Bounty

    rosental - 19.11.2006, 16:27


    Schön!



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