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Kanehara, Hitomi - Tokyo Love




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Kanehara, Hitomi - Tokyo Love

Beitragvon Voltaire » 23.10.2006, 22:57

Titel: Tokyo Love
Originaltitel: Hebi ni piasu
Autorin: Hitomi Kanehara
Seitenzahl: 117
Verlag: List
Erschienen: August 2006
ISBN: 3471795383
Preis: 14.95 EUR


Inhalt:
Lui ist neunzehn Jahre alt, auffallend schön und gelangweilt. In einer Bar trifft sie den kleinen Gauner Ama, dessen gespaltene Schlangenzunge sie so fasziniert, daß sie mit ihm zusammenzieht und sich ihre Zunge piercen lässt - ein Tabu in Japan. Die Manipulation des Aussehens und der Schmerz geben Lui das Gefühl, am Leben zu sein. Entschlossen, die eigenen Grenzen zu überschreiten, bittet sie den Meistertätowierer Shiba, ihr ein mystisches Motiv auf den Rücken zu tätowieren. Als Gegenleistung fordert Shiba ein bizarres erotisches Dreiecksverhältnis. Lui willigt ein, doch dann verschwindet Ama spurlos. Und Lui muß sich ihren Gefühlen und Obsessionen stellen.

Autorin:
Hitomi Kanehara ist zweiundzwanzig Jahre alt und sehr attraktiv. Sie selbst hat wie ihre Protagonistin kein Interesse an Konventionen und brach mit siebzehn die Schule ab, um sich ganz auf das Schreiben zu konzentrieren.

Meine Meinung:
Vom Sitz gerissen hat mich dieses Buch ganz und gar nicht. Vielmehr erscheint mir die Autorin Hitomi Kanehara wie die Paris Hilton der Literatur. Ihr Buch „Tokyo Love“ ist wohl an Banalität kaum zu übertreffen. Es kam mir manchmal so vor, als würde eine Puppe über Puppen für Puppen schreiben. Ihre Protagonisten wirken völlig leblos. Sie wirken unpersönlich und künstlich. Nichts geht in diesem Buch auch nur annähernd in die Tiefe. Erotik sucht man vergebens. Es kommt mir so vor, als hätte sich eine verwöhnte Göre an die Schreibmaschine gesetzt und einfach mal so drauflos geschrieben – und rausgekommen ist dieses „Werk“. Alles wirkt völlig emotionslos. Dieses Buch hat nichts von der vulgären Tiefe einer Virginie Despentes, es hat nichts von dem „Mich-kotzt-alles-an“ eines Irvine Welsh, es hat nicht diesen besonderen „Bierschiss-Charme“ eines Charles Bukowski. Das Buch hat keinen Pfiff, es hat nichts – wenigstens nichts für mich, was im Gedächtnis bleibt. Es ist leider nur ein seelenloses Geschreibsel. Wieso dieses Buch bereits zwei Preise erhielt (Subaru-Preis und den Akutagawa-Preis) ist mir wirklich schleierhaft. Man erfährt in diesem Buch wie man zu einer "split-tongue" kommt, vielleicht war das ja das vorrangige Anliegen der Autorin, den Rest der Menschheit darüber zu informieren.

3 Punkte von 10 möglichen Punkten

:stern: :stern: :stern:

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Voltaire
 

von Anzeige » 23.10.2006, 22:57

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