Ist Singen vor Fremden leichter?

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    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Anonymous - 12.10.2006, 18:35

    Ist Singen vor Fremden leichter?
    Fällt es euch leichter, vor einem fremden Publikum zu singen oder singt ihr lieber in vertrauter Umgebung vor bekanntenGesichtern?
    Ich gebe demnâchst seit sehr langer Zeit ein Konzert in meiner Heimatstadt und stelle mir diese Frage.
    Der Vorteil ist, dass es Menschen gibt, die Publikum organisieren helfen und man wahrscheinlich nicht vor 10 leuten singen muss , aber andererseits : da, wo viele Menschen einen noch als "kleine Chormaus" kennen, den weiteren Weg der letzten Jahre gar nciht verfolgen konnten, einen vielleicht umso kritischer beäugen,wo die allererste Gesangslehrerin und wahrscheinlich auch die Jetzige da sein werden, man sicher nach dem Konzert tausend Fragen beantworten muss etc pp.
    Ein bisschen seltsam ist mir da schon......
    Eigentlcih freue ich mich immer, wenn mene Eltern, Geschwister und gute Freunde da sind und brauche auch deren ehrliche Urteile, aber Leute aus der Kindheit und der Jugend, die man ewig nicht gesehen hat, ist dann nochmal was ganz Anderes.
    Wie gehts euch damit?
    Cantilene :hearts:



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Silje - 12.10.2006, 19:04


    Mir gehts auch so: Je mehr Freunde , Verwandte und Bekannte da sind, desto kribbeliger und aufgeregter bin ich. Man weiß, daß die einen in- und auswendig kennen und sich evtl. sogar über einen amüsieren ...ich habe dann sogar schon das Gefühl gehabt, mich lächerlich zu machen, gerade bei Leuten, die mich aus einem ganz anderen Kontext heraus kennen. Und auf einmal stehe ich da mit Dekollete auf der Bühne und singe: Meine Lippen , sie küssen so heiß.... :oops:
    Nichtsdestotrotz habe ich von solchen Leuten nie etwas negatives gehört sondern eher Bewunderung oder Erstaunen.

    Ein anderer Punkt ist für mich die Menge des Publikums. Ich singe lieber vor 1000 Leuten als vor 20. Das hat nichts mit Diva o.ä. zu tun sondern eher damit, daß ich bei 1000 Leuten das Gefühl habe, daß der Saal endlos groß sei und somit ist die Atmosphäre auch etwas unpersönlicher.Nach dem Motto: "Ach, hier kennt mich ja keiner..." Na ja, natürlich mache ich mir da selbst etwas vor... :kaffee


    LG

    Silje



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    rugero - 12.10.2006, 22:54


    Hallo,
    ich habe immer schon gerne vor Publikum gesungen, auch wenn mir immer das Herz in die Hosen rutscht.
    Die Meinung der nahen Anverwandten kenne ich und weiss, dass es kein Massstab für mich sein darf.
    Dies mag aber meine persönliche Biographie betreffen und muss nicht allgemein gelten.

    Leider habe ich im familiären Umfeld wenig Unterstützung für meinen Gesang erfahren und war umso dankbarer
    in der Fremde den Rückhalt zu bekommen. Dies ging anfänglich soweit, dass das Elternhaus eifersüchtig auf meine gesanglichen Aktivitäten reagierte, da ich mehr Zeit mit der Gesangsausbildung, als mit ihnen verbrachte. Ich wollte mich eben über Verdi, Schlusnus, Dieskau oder die Opern von Mozart unterhalten und nicht am Nachmittag oder Abend über die Tenniserfolge von Boris Becker oder die Heimatlieder von Günter Wewel.

    Sicherlich stört mich heute der Massenkult und die Cross-Over-Szene, sodass ich auch mal froh bin vor wenig Zuhörern zu singen. Ein volles Haus hat aber jeder gern!
    Der Prophet gilt nichts im eigenen Land, dass scheint oft zuzustreffen.
    Deshalb, ich singe gerne in der Fremde und zu Hause zeige ich dann gerne, was ich in der Fremde gelernt habe.

    Liebe Grüße rugero



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    leonora - 12.10.2006, 23:06


    Silje hat folgendes geschrieben: Mir gehts auch so: Je mehr Freunde , Verwandte und Bekannte da sind, desto kribbeliger und aufgeregter bin ich....
    Ein anderer Punkt ist für mich die Menge des Publikums. Ich singe lieber vor 1000 Leuten als vor 20. Das hat nichts mit Diva o.ä. zu tun sondern eher damit, daß ich bei 1000 Leuten das Gefühl habe, daß der Saal endlos groß sei und somit ist die Atmosphäre auch etwas unpersönlicher.

    Hallo,
    ich kann den Worten von Silje nur beiflichten. Auch ich bin in angespannterer Stimmung, wenn Bekannte/Verwandte im Publikum sitzen. Dies wirkt sich aber positiv auf mein Befinden und meine Stimmung aus. Oft "singe ich nur für einen einzigen Menschen" im Publikum.
    Zur Raumgröße möchte ich folgendes sagen. Ein großer, gut gefüllter Raum ist mir auch eher willkommen. Ich habe das Gefühl, je größer der Raum, desto größer wird die Stimme. Wenn ich im kleinen Kämmerlein singe nehme ich mich automatisch zurück, während ich in einem großen Raum "viel mehr rauslasse".

    Liebe Grüße
    leonora



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    musika - 12.10.2006, 23:14


    leonora hat folgendes geschrieben: Ich habe das Gefühl, je größer der Raum, desto größer wird die Stimme. Wenn ich im kleinen Kämmerlein singe nehme ich mich automatisch zurück, während ich in einem großen Raum "viel mehr rauslasse".

    leonora

    Ha, das glaube ich, hatte schon in Berlin Bedenken, dass von eurem Verdi die Mauern einstürtzen, fehlte nur noch Dola und die Katastrophe wäre perfekt gewesen.

    Große Oper gehört halt in einen großen Raum, ist doch klar.

    Liebe Grüsse



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    chero - 12.10.2006, 23:37


    Hallo,

    mir wird es nächstes Jahr wohl so ergehen, daß ich nach vielen Jahren wieder in meinem Heimatort singen werde und dann nicht etwa im Chor sondern als Solistin. Für viele fremd, denn bisher stand ich in Konzerten in meinem Heimatort immer im Chor.

    Bei mir wird bei diesem Konzert ein großer Traum in Erfüllung gehen, denn ich wollte schon zu Chorzeiten einmal ein klitzekleines Solo, oder eine kleine Passage evt. mit Chor im Hintergrund in genau dem Saal singen in dem unser Konzert stattfindet.

    Natürlich erzeugt das auch ein wenig bis hmmm zugegeben großen Bammel, man spricht Leute an um sie auf das Konzert aufmerksam zu machen, andere fragen schon seit langer Zeit wann man mich endlich mal hier hört, andere kennen mich aus der Chorzeit und und und. Es ist oder wird sagen wir mal wird von mir als Erwartungsdruck empfunden, obwohl ich auch total gespannt wäre wenn eine A.kollegin oder Freundin endlich hier solistisch singen würde.

    Auf der anderen Seite freu ich mich total drauf. Es werden hoffentlich viele Bekannte und Freunde anwesend sein, dann bin ich nicht mehr so anonym wie bspw. in Mallorca oder wo auch immer. Man kennt mich und das ist eine andere Situation. Noch weiß ich nicht wie ich nächstes Jahr damit umgehen werde aber ich weiß, daß ich mit der Organisation und dem ganzen Stress frühzeitig fertig sein möchte, damit ich mich auf mich konzentrieren kann und das Konzert, also meinen Traum, mit vollen Bewußtsein genießen kann.

    Ein sehr passendes Thema Canti. Bin froh, daß du es hier ins Forum reingestellt hast.


    Viele Grüße
    Chero



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    rugero - 12.10.2006, 23:41


    Hallo,
    ich hatte mal vor Jahrzehnten ein Top-Erlebnis in Mailand.
    Nach dem Besuch im Konservatorium ging mein damaliger Lehrer (E.K.) mit mir zu einer Schülerin nach Hause, die zuvor im kleinen Konservatoriums-Schulraum eine Kostprobe von "Die Lotusblume" von Schumann gegeben hatte.
    Bei ihr zu Hause, eine Villa im Vorort Mailands, angekommen begaben wir uns in den "Musiksaal". Dort stand ein großer Flügel. Ich sah nur Flügel und RAUM!
    Hier sangen wird dann DAS La Traviata Duett: Violetta/Germont.
    Es war überwältigend, meine Stimme schien mehr und mehr zu wachsen und den Raum schier verlassen zu wollen.
    Ihr seht,die Erinnerung 'hallt' bis heute nach !

    Liebe Grüße rugero



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Anonymous - 13.10.2006, 10:11


    Liebe Chero, dann kônnen wir Beide ja wirklich Erfahrungen austauschen, denn die Situation ist sehr ähnlich.
    Ich finde es besonders "kribbelig", dass ich dort noch (vor irgendwelchen solo-Gedanken)lange in Chören gesungen habe und da ja gerade in Chören oft ganz kritisch über Solisten aus den eigenen Reihen "geredet" wird, ist das ein spannendes Thema. Mit drei der Choristen bin ich aber noch eng befreundet(einer ist selbst Solist geworden) und die werden mir schon erzählen, was da nachher getuschelt wird. :lol: Jedenfalls finde ich die Situation in der alten Heimat nciht alltäglich und nicht so vergleichbar mit anderen Konzerten. :d_neinnein:
    Was Familie angeht, habe ich das Riesenglûck, nur sehr positive Unterstützung zu bekommen. Und damit verbunden dann auch wertvolle, weil wohlwollende, offene, auch manchmal harte, aber konstruktive Kritik. :love:
    Mich lâcherlich zu machen , weil die Leute mich aus anderem Kontext kennen, fürchte ich eigentlich nicht. Ich finde es eher spielerisch amûsant , in andere Rollen zu schlûpfen, und auch wenn da vielleicht sogar ehemalige Patienten sein sollten, die mich mit Spritze und weissem Kittel kennen, ist das umso schôner, ihnen zu zeigen, dass ich auch noch andere Dinge kann. :dafür:
    Der Saal ist nciht klein aber auch nicht riesig, aber das ist mir persönlich sowieso eher egal. Vom Singen vor tausend Leuten kann ich sowieso nur träumen..... :sad:
    Ich singe genauso gerne in Salons und kleinen Räumen, wenn mein Programm darauf abgestimmt wurde. Wenn diese Säale gefüllt sind, fühle ich mich viel wohler und getragener als in einem grossen halbleeren Raum. Ein Konzert-Saal vor mir, mit vielleicht nur 20 Leuten drin, empfinde ich schlimm und sehr bedrückend; und wenn wenig Publikum zu erwarten ist,( z.B.bei unbekannten Sängern, "unpopulären" Programmen, Städten mit Überangebot) dann sehe ich das persönlich als eher schlechte Alternative .
    Aber da ich keinen Wagner oder schwerstimmige Verdis singen kann, ist das ohnehin eher ein Thema für grosse Stimmen.
    Wir mo-zärt-lichen Cantis,Siljes, Lizzies, usw haben ja in Berlin dafür gesorgt, dass die Mauern noch gehalten haben..... ;-) :n2:
    Dass grosse Oper und grosse Stimmen besser in grossen Räumen klingen, ist aber selbstverständlich wahr. Wer sich mit seinen Stücken im stimmlichen Ausdruck beengt fühlt, ist in zu kleinen Räumen nicht zu beneiden und hat mein volles Verständnis.
    LiebenGruss :hearts:



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Uralt - 14.10.2006, 11:25


    cantilene hat folgendes geschrieben:
    Der Saal ist nciht klein aber auch nicht riesig, aber das ist mir persönlich sowieso eher egal. Vom Singen vor tausend Leuten kann ich sowieso nur träumen..... :sad:
    LiebenGruss :hearts:

    Liebe cantilene,
    der Raum ist für euer Konzert super geeignet und ich bin sicher, er wird gut gefüllt sein.

    Zum Thema :
    In der alten Heimat zu singen, ist für mich kein Problem, da mich dort sicher niemand mehr kennt :roll:

    Für mich ist es eher ein Problem, wenn ich irgendwo im kleinen Rahmen singe und erkenne im Publikum eine Person, von der ich genau weiß, dass sie mir nicht wohlgesonnen ist. Da brauche ich einige Energie um das Gefühl "oh-je-was-wird-sie-hinterher-hetzen" in ein "der-werd-ichs-zeigen" umzustellen.

    Und die ( für mich ) altbekannte Frage "Du singst aber tief - das klingt aber komisch- kannst du nicht singen wie Anna Netrebko ? :roll: :roll: :roll: höre ich nur noch von Menschen, die wenig mit klassischem Gesang am Hut haben.
    ( Übrigens meine Antwort war : ah nein, nur wie Nathalie Stutzmann. Ich weiß, das ist sehr sehr vermessen, hat aber eine gute Freundin, die daneben stand, fast zum Ersticken gebracht vor unterdrücktem Lachen.)

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    dola - 14.10.2006, 12:58


    Hallo,

    ich stelle also fest, dass euer Berliner Saal nicht nur klein, sondern wohl auch baufällig war.
    :lach :n109:

    Also, ich habe da schon auch lieber die Weite und volles Haus. Ich habe es schon erlebt, dass ich die gleiche Sache schlechter vor wenigem Publikum gesungen habe als am nächsten Tag, wo woanders die Kirche voll war. Das ist unbewust geschehen und es tut mir auch Leid, weil ich doch bemüht bin, den wenigen, die gekommen sind, so viel Qualität wie möglich zu bieten, aber es fehlte mir da an Erfahrung, um den Effekt von weniger positiver Energie als bei vollem haus auszugleichen.

    Ob Bekannte oder Fremde im Publikum einen Einfluss haben, kann ich auch nach einigem Nachdenken nicht beantworten. ich habe sogar schon vor meinen Vorgesetzten aus dem Dienst gesungen, aber das hat mich während des Konzertes nicht mehr oder weniger beschäftigt als anderes Publikum. Während des Auftritts ist meine Wahrnehmung der Umgebung sowieso anders als sonst. Wenn Bekannte da sind, bekomme ich allerdings sicher Rückmeldung, und die interessiert mich immer.

    Uralt hat folgendes geschrieben:

    Und die ( für mich ) altbekannte Frage "Du singst aber tief - das klingt aber komisch- kannst du nicht singen wie Anna Netrebko ? :roll: :roll: :roll: höre ich nur noch von Menschen, die wenig mit klassischem Gesang am Hut haben.
    Uralt

    Zum Brüllen!!!!! :totlach Cool!!!

    Kann mich gar nicht einkriegen. Bei mr fällt die Altlage den Leuten auch auf. Allerdings bin ich auch schon gefragt worden, wie das den gehe, mehr oder weniger gleichzeitig tief und hoch zu singen?! (Antwort: Meistens drauf los ohne Nachdenken)
    :n182:

    Gruß, dola
    dola



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Anonymous - 14.10.2006, 14:27


    Ihr seid mir schon zwei echte Tieftöner-MICH fragt keiner warum ich nicht wie Ivan Rebroff klinge...... :roll: :lol:
    Liebe Uralt, ich mag den Saal auch sehr gerne, denn er ist sehr angenehm , aber da passen locker mehr als 100 Personen rein ud zu Kunst-Liederabenden kann man über 30 Zuhörer schon froh sein. Das weiss ich von vielen Sängern und auch eigener Erfahrung. Liedliteratur hat leider keine grosse Lobby, so schön wir sie auch finden :sad:

    Ich gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass Leute, die mir nciht wohlgesonnen sind(wie Du es schreibst) in meine Konzerte kommen. Was sollen die denn da?????Wer mich nciht mag, soll bitte schön zu Hause bleiben! Ich gehe ja auhc nicht zu Leuten, die ich als Person oder als Stimme ablehne.
    Aber ich weiss, dass unter Choristen(war ich ja selbst lange genug und bin es teilweise noch immer) viel über Solisten geredet und gelästert wird, auch wenn es oft gar nicht böse gemeint ist. Chero und ich sind da schon als Ex-Choristinnen am Ort unseres Chor- Geschehens in einer besonderen Situation, finde ich. Und auch Familie/Nachbarn/Bekannte aus vergangenen Zeiten empfinde ich anders als fremdes Publikum. Aber damit so souverän umgehen zu lernen, wie Dola das ja auch im Bezug auf ihren Chef andeutet, gehört für mch ebenfalls zum Weg einer Soisten-Ausbildung und ist ganz wichtig.
    Ich finde es immer auch besonders, wenn Gesangslehrer, die mich unterichten oder unterichtet haben, im Publikum sind und das werden vermutlich zwei sein und dazu noch die Lehrerin meiner Partnerin, bei der ich nun auch mit zu Duett-Proben war. Also schon insgesamt was Anderes für mich, als ein Konzert hier in Lille, wo mich weit weniger Personen kennen und schon gar keine aus meiner Vor-Gesangs-Zeit, die vielleciht ein ganz anderes Bild von mir als Person haben.
    Ich finde das sehr spannend und lehrreich und bin froh, dass ihr mir eure Gedanken dazu mitteilt.
    Liebe Dola, der Raum in Berln schien mir nciht baufällig, ich fand ihn sogar sehr ansprechend als Musik-Salon. Bei der Lage mit Säalen und Konzerten in Berlin fand ich es toll, dass Principe so einen schönen Raum gefunden hat. Ich hâtte sehr gerne z.B. frz. Chansons dort gesungen.Allerdings hâttest DU mit "Re d'Abisso" oder Deiner Erda die Leute von den Stühlen gefegt und evtl hätte sich auch das Dach freiwillig gehoben, um Dir Raum zu geben.....wir werden es leider nie erfahren :razz: :sad: ;-) :kuss:
    Canti :hearts:



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Silje - 14.10.2006, 14:45


    In den Konzerten, die ich bisher sang, saßen meine Gesangslehrer oder sehr gute Freunde immer in der ersten Reihe und strahlten mich 1 Stunde lang ununterbrochen an. Das fand und finde ich immer sehr erbauend. Einmal hatte ich sogar eine Strophe lang einen Texthänger und ein Freund hat mir sogar aus der dritten Reihe die Laute vorsagen können.

    Auch heute noch finde ich es sehr beruhigend, wenn ich ab und zu auch mal einen Blick auf Musika werfen und mir von ihr ein aufbauendes Lächeln holen kann.

    Erlebt habe ich aber auch schon griesgrämige Menschen oder solche, die andauernd im Programm blätterten oder die mit ihrem Nachbarn tuschelten. Aber über so was singe ich mittlerweile souverän hinweg. Genauso wie über Nieser, Schnäuzer, Huster, Handyklingeler, Kleinkindquengler oder Kreislaufzusammenbrüche in der ersten Reihe (siehe Vilgertshofen)

    Gruß

    Silje

    PS: Vergessen habe ich Fliegen auf dem Dekolletee!



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Anonymous - 14.10.2006, 16:33


    Ich finde es viel leichter, vor Fremden zu singen als vor Leuten, die ich kenne. Und ich finde es auch leichter, in grossen Raeumen zu singen als in kleinen, wo man den Leuten direkt ins Gesicht sehen kann. Aufgeregt bin ich aber sowieso immer, nur gehorcht das ueberhaupt keinen Gesetzmaessigkeiten. Mal kann ich mich total sicher fuehlen, und dann ueberfaellt es mich ploetzlich, wenn ich schon auf der Buehne stehe, ich fange an zu zittern usw. - mal bin ich vorher total nervoes und dann ploetzlich auf der Buehne die Ruhe selbst. Ich hab's auch aufgegeben, das irgendwie steuern zu wollen, bringt nix. Am besten gar nicht drueber nachdenken, wat kuett dat kuett (oder so ...).

    Das Urteil von Familie oder guten Freunden ist mir einfach wichtig, daher bin ich da auch viel nervoeser. Wenn Wildfremde ueber mich denken oder sagen: "Die ist sch...", juckt mich das ehrlich gesagt ueberhaupt nicht, vor allem dann nicht, wenn ich mit meiner eigenen Leistung zufrieden war.



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Uralt - 14.10.2006, 20:23


    Eponine hat folgendes geschrieben: Am besten gar nicht drueber nachdenken, wat kuett dat kuett (oder so ...).


    Kleine Korrektur : wir sagen : Et kütt wie et kütt :dafür:

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Anonymous - 15.10.2006, 18:40


    Ich bin vermutlich eine sogenannte Rampensau - mir ist es völlig egal, wer und wieviele Leute im Publikum sitzen - Hauptsache überhaupt Publikum - dann macht es Spaß!

    Ich habe ja auch den Weg aus dem Chor heraus gefunden und die glückliche Erfahrung gemacht, dass die Chorsängerinnen und Sänger sich alle sehr für mich gefreut haben. Ich bin immer noch "eine von ihnen" wie mir letztens erst wieder in einer offiziellen Ansprache bestätigt wurde.

    @Uralt: .....dabei singt Frau Netrebko doch meist zu tief.... :n109:

    LG
    mezzo



    Re: Ist Singen vor Fremden leichter?

    Uralt - 15.10.2006, 19:15


    mezzo hat folgendes geschrieben:
    @Uralt: .....dabei singt Frau Netrebko doch meist zu tief.... :n109:
    LG
    mezzo

    :n109:
    vieleicht sollte ich beim nächsten mal auf diese Frage erschreckt antworten :
    "dann wär ich ja zu tief ?". Aber nein, meine Freundin würde es nicht überleben.:d_neinnein:

    Liebe Grüße
    Uralt



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