Magendrehung

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    Re: Magendrehung

    nepomuk - 07.10.2006, 01:36

    Magendrehung
    Magendrehung (Torsio ventriculi)

    Zunächst sollten Sie einige Punkte zur Anatomie des Magens und zur Situation der Entstehung der Magendrehung wissen. Grob vereinfacht ist der Magen durch 2 wesentliche Punkte im Bauchraum fixiert. Die Speiseröhre tritt von vorne durch das Zwerchfell und mündet kurz hinter diesem in den Magen. Auf der anderen Seite geht der Magenausgang in den ersten Abschnitt des Dünndarms, den 12-Fingerdarm über. Dabei stellt der Magen sich nicht als Schlauch- oder Kugelförmiges Gebilde dar, sondern eher als ein asymmetrischer Beutel mit einer Großen und einer kleinen Krümmung.
    Liegt der Magen in normaler Position, befindet sich der vordere und obere Anteil unter den hinteren Rippen auf der linken Körperseite. Der hintere Teil des Magens zeigt nach hinten rechts und unten.
    Zusätzliche Bänder befestigen den Magen auch noch an anderen Stellen im Bauchraum, wie etwa an der Leber und der Milz. Diese Bänder sind allerdings nicht sehr straff, sondern müssen nachgiebig sein, damit der Magen auch in unterschiedlichem Füllungszustand Bewegungsfreiheit behält. Alle zu- und ableitenden Blutgefäße verlaufen entlang der Speiseröhre, des 12-Fingerdarms und der Aufhängebänder.









    Wie kommt es zur Drehung ?

    Der Magen "hängt", vorwiegend durch die Speiseröhre und den 12-Fingerdarm fixiert wie ein Beutel im Oberbauch. Er kann, mit der großen Krümmung nach unten weisend, an dieser Aufhängung hin und her pendeln, was bei entsprechender Füllung mit Wasser und Futter noch begünstigt wird. Führt der Hund dann Bewegungen aus, die das Pendel verstärken, kann es zu einem Umschlagen des Magens um seine Längsachse kommen. Besonders gefährlich sind Bewegungen des Hundes, die nach vorwärts und unten gerichtet sind und dann plötzlich abgebremst werden z.B. Herunterlaufen eines Hanges oder einer Treppe, Herunterspringen oder Überspringen von Hindernissen.





    Welche Tiere sind besonders gefährdet ?

    Alle größeren Hunde mit einem tiefen und breiten Brustkorb haben eine große Bewegungsfreiheit des Magens. Besonders Hunde mit weichem und lockerem Bindegewebe haben oft keine straffen Magenbänder, die ihn gut in Position halten können. Tiere, die gerade gefressen oder größere Wassermengen getrunken haben, erhalten dadurch günstige Bedingungen, die das Pendeln des Magen verstärken. Besonders lebhafte Bewegungen der Hunde nach der Fütterung oder nach der Aufnahme größerer Wassermengen sind gefährlich. Schwer verdauliches Futter, das aus größeren Stücken besteht, leicht gärendes Futter und sehr große Futterportionen verstärken das Risiko einer Magendrehung.
    Die Tiere, die bereits eine Magendrehung gehabt haben, und bei denen der Magen nicht operativ fixiert worden ist, weisen eine Wiederholungsrate von über 80% auf
    Aber auch Verdauungsstörungen, Magen-Darmentzündungen mit Erbrechen und Durchfall, Entleerungsstörungen des Magens, können eine Magendrehung verursachen. Ebenso spielen Streß und Aufregung eine nicht unbedeutende Rolle ("auf den Magen geschlagen").
    Die oben aufgeführten Tiere und Umstände stellen besondere Gefahrenursachen dar. Es kommen allerdings auch Magendrehungen bei kaum gefüllten Magen vor, sowie bei kleinen Hunden, sogar bei Welpen und Katzen.







    Was passiert, wenn der Magen gedreht ist ?

    a) Selbst kleine Futtermengen entwickeln beim Verdauungsvorgang im Magen Gase. Diese werden normalerweise entweder über die Speiseröhre oder den Darm abgeleitet. Ist sowohl die Speiseröhre, als auch der Darm durch die Drehung zugeschnürt, sammelt sich das Gas im Magen und bläht ihn auf (bis zum Zerreißen der Magenwand )
    b) Der aufgegaste Magen drückt auf das Zwerchfell. Die Atmung und die Herzaktion wird beeinträchtigt. Ferner drückt er auch große Blutgefäße im Bauchraum ab (Aorta, große Hohlvene)
    c) Die zu- und ableitenden Blutgefäße des Magens werden bei der Drehung und durch die Aufgasung abgeklemmt. Stoffwechselprodukte und CO² werden nicht abtransportiert, neues, sauerstoff- und nährstoffreiches Blut kann nicht zum Magen gelangen. Gewebe wird schwer geschädigt und kann absterben. Die Magenwand wird "undicht", und zunächst kleinere, dann größere Mengen Mageninhalt gelangen in die Bauchhöhle (Bauchfellentzündung )
    d) Die Milz, die mit dem Band am Magen befestigt ist, wird immer mitgedreht. Die weicheren Venenwände werden zuerst abgedrückt. Blut kann nicht mehr aus dem Organ abfließen, arterielles Blut kann aber noch einströmen. Schwerste Stauungserscheinungen entstehen:

    1.) das Milzgewebe wird geschädigt und kann zugrunde gehen
    2.) große Blutmengen werden in dem Organ zurückgehalten und stehen dem Kreislauf nicht mehr zur Verfügung
    e) Es entstehen aus den oben genannten Gründen sehr schnell lebensbedrohliche Kreislaufstörungen und Herzbelastungen, die zum Kreislaufschock führen.
    f) Panikartige Unruhe und starke Schmerzen verschlechtern zudem die sowieso schon schlechte Situation.





    Anzeichen einer Magendrehung

    Der Moment der Drehung des Magens verursacht dem Hund einen kurzen Schmerz, der ihn meistens mitten in der Bewegung zu einem kurzen Aufjaulen veranlasst. Danach laufen sie meistens relativ vorsichtig mit eingezogenem Bauch und aufgekrümmtem Rücken unruhig hin und her. Sie legen sich kurzfristig hin, um aber gleich wieder aufzustehen. Nach kurzer Zeit schon versuchen sie zu erbrechen (Pumpen, Würgen), allerdings ohne Erfolg, da die Speiseröhre zugeschnürt ist. Dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen. Wenn die Hunde in diesem Zustand noch etwas trinken, "erbrechen" sie das Wasser innerhalb kürzester Zeit. Die Aufgasung des Magens erfolgt nun mehr oder weniger schnell (Minuten bis Stunden), und kann von außen her gesehen und gefühlt werden. Der vordere Teil des Bauchraumes und zunehmend auch der hintere Abschnitt wird immer dicker. Die Tiere sehen förmlich aufgeblasen aus. Klopft oder schnippt man mit dem Finger auf den prallen Bach und die letzten, hinteren Rippen, klingt es hohl, wie bei einer Trommel.
    Die sich zusehens verschlechternde Kreislaufsituation ist äußerlich zunächst durch starke Unruhe gekennzeichnet, die bei weiterem Fortschreiten des Krankheitsbildes in Apathie umschlägt. Die Tiere atmen hechelnd, die Atmung wird immer angestrengter. Z.T. stöhnen die Tiere vor Schmerzen. Der Puls wird sehr schnell und z.T. so flach, dass er kaum noch zu fühlen ist. Die sichtbaren Schleimhäute werden zuerst hellrosa, später fast weiß.
    Das Krankheitsbild kann sich so schnell entwickeln, dass dramatische, lebensbedrohliche Zustände innerhalb von 30 - 60 Minuten erreicht werden, und die Tiere bereits nach dieser Zeit nicht mehr gehen oder stehen können. Erfolgt keine rasche Hilfe, sterben die Tiere in kürzester Zeit.





    Was ist zu tun ?

    Wenn Sie auch nur den Verdacht haben, dass Ihr Hund eine Magendrehung haben könnte, verschwenden Sie keine Zeit
    Rufen Sie SOFORT Ihren Tierarzt an, damit in der Praxis vorbereitende Maßnahmen ergriffen werden können und keine wertvolle Zeit verloren geht. Wenn sie wissen, dass die Praxis geöffnet ist, fahren Sie SOFORT los und beauftragen Sie eine andere Person mit dem Telefonanruf. Es kann jede Minute wertvoll sein und über Leben und Tod des Tieres entscheide.
    Versuchen Sie Ihren Hund zu beruhigen, damit er sich nicht noch mehr aufregt.

    lg
    Nicole



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