Ein Hauch von Stolz weht durchs Land

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    Re: Ein Hauch von Stolz weht durchs Land

    against - 25.09.2006, 17:57

    Ein Hauch von Stolz weht durchs Land
    Auch eine gute Zeit nach der WM hängen zahlreich die Deutschlandflaggen draußen, was meine Vermutung bestätigt hat.Das recht gute abschneiden der deutschen Mannschaft wird als Anlass genommen die negative politische Lage bzw irgendwelche Probleme seitens des Landes in den Schatten zu stellen. Meiner Meinung nach ist der Patriotismus in diesem Land aktueller denn je und das ist nicht umbedingt ein gutes Zeichen. Habe im Internet einen recht guten Artikel gefunden, den ich mal hier reinstelln werde:


    Patriotismus. Ein Wort bei dem den einen bereits wieder die Liebe zum ach so tollen Vaterland hochkommt, während es bei den anderen eher das Essen von heut Mittag ist. Aber was soll den so schlimm sein - am Patriotismus?!
    Ich möchte gleich mal vorwegschicken, dass ich v.a. hier in Deutschland oft auf hemmungslose Unlogik und Widersprüchlichkeiten, die Begründung von Patriotismus betreffend, stosse: zum Einen wird die nationalsozialistische Vergangenheit bzw. die Auseinandersetzung mit ihr weit, weit weggeschoben. Man will nichts davon hören, es sei ja schon sooo lange her und man trage schliesslich nicht die Verantwortung für Taten aus der Vergangenheit, sollte diese Sache also so schnell wie möglich ad acta legen. Zum Anderen aber wird Patriotismus ebenso oft und durchaus auch von den selben Personen u.a. mit unserer Vergangenheit und damit verbundenen Kultur begründet: antike Bauwerke, berühmte klassische Musiker, Dichter und Denker, Schriftsteller, Maler usw. Alles Dinge also, die überwiegend die Vergangenheit betreffen, trotzdem aber anscheinend etliche Leute dazu veranlassen dadurch einen völlig widersprüchlichen Nationalstolz zu entwickeln.
    Aber gut, lassen wir diesen Aspekt mal beiseite und widmen uns dem Patriotismus an sich. Wahre Patrioten leben für ihr Land und das Volk bzw. die Gemeinschaft, stehen jedoch auch voll hinter "ihrem" Staat und seinen Taten, was aus anarchistischer Sicht ja schon Grund genug für eine ablehnende Haltung dem Patriotismus gegenüber ist. Die Gefahr die im Patriotismus steckt ist eine simple, wie im Grunde auch logische Folge des Gefühls von totaler Verbundenheit und Stolz auf das Land. Egal auf welches Subjekt man stolz ist, man baut sich von diesem eine Idealvorstellung auf, welche es nun natürlich mit allen Mitteln zu verteidigen / aufrechtzuerhalten gilt. Tauchen jetzt "Störfaktoren" oder andersartige Elemente auf welche an der Fassade dieser Idealvorstellung kratzen bzw. nicht zu Hundert Prozent in ihr Bild passen werden diese Elemente logischerweise abgelehnt oder gar bekämpft. Im Falle des "Vaterlandstolzes" könnten solche Elemente z.B. Ausländer, Homosexuelle, sog. "Asoziale", Behinderte, Punks, Alternative usw. sein. Fängt jetzt der Patriot an diese Elemente von seiner glänzenden Fassade zu entfernen schlägt der Patriotismus schnell in Diskriminierung, Hass oder gar (sowohl physische als auch psychische!) Gewalt um - eine fatale Folge!
    Einen weiteren, damit zusammenhängenden Problempunkt sehe ich in der Gefahr einer völlig überhitzten und kopflosen Reaktion auf (vermeintliche) Angriffe. Hierbei spielt es wohl auch keine Rolle ob diese Angriffe physischer oder verbaler Natur sind, sie stellen eine weitere Beschmutzung des über alles geliebten Vaterlandes dar und müssen somit bekämpft werden. Rationales und vernünftiges Denken kann hierbei zu akuter Mangelware werden, was somit (auf politischer Basis) Konflikte entstehen lassen kann, die in der Lage sind Beziehungen zu schädigen oder zu zerstören bzw gar physische (sprich kriegerische) Folgen hervorzurufen.
    Zu erwähnen bleibt ebenfalls die eventuell grenzenlose Solidarität patriotischer Bürger mit der jeweils staatlichen Politik. Je mehr Menschen eines Volkes aufgrund patriotischer Überzeugung mehr oder weniger bedingungslos hinter dem Staat stehen, desto grösser ist die Chance, dass dieser seine damit in's Uferlose steigende Macht ausnutzt bzw. zu seinem eigenen Vorteil einsetzt. Wirklich kritisches Hinterfragen der jeweils aktuellen Taten der Politik durch die Bürger bleibt aus, eine Art Blankoscheck zum Handeln wird ausgestellt. Auch dies kann oben bereits beschriebene Probleme zur Folge haben.
    Bleibt abschliessend noch anzumerken, dass Staaten, Nationen bzw. Grenzen allgemein für'n Arsch sind. Menschen anderer Herkunft werden ausgegrenzt, persönliche Freiheiten werden auf's derbste beschnitten, Menschen werden künstlich in verschiedene völkische Gruppen eingeteilt, was Konflikte zwischen ihnen zur Folge hat, imperialistische und machtpolitische Interessen treten verstärkt auf und werden konsequenterweise auch versucht umgesetzt zu werden, Rivalität, Neid, Konkurrenz, bis hin zu Hass und Gewalt entsteht. Wann fangen die Leute endlich an zu akzeptieren, dass wir alle nur Menschen sind; dass Grenzen künstlich gezogen und nur aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen verschiedene Individuen zu einer Gruppe zusammengeschlossen und somit von anderen Individuen (welche dasselbe Schicksal ereilte) abgetrennt wurden? Wann sehen sie endlich ein, dass diese nationalen bzw. völkischen Zusammenstellungen willkürlich sind und jedeR von uns, bei entsprechendem Kriegsausgang und folgender Ziehung der Grenzlinien genausogut auch Österreicher, Italiener oder Franzose sein könnte?
    Diese Kritik am Patriotismus ist bei weitem nicht vollständig - sie stellt lediglich die mir, mit unter am logischsten erscheinenden Kritikpunkte dar. Diese Punkte können weder allgemein gültig bewiesen noch widerlegt werden, jedoch spiegeln sie meine persönlichen Erfahrungen mit Patriotismus wider und zeigen mögliche Gefahren auf - die wenigsten Patrioten können sich meiner Meinung nach dieser Gefahren verwehren, deshalb: Fuck patriotism! Fuck intolerance! Fuck xenophobia! Patriotism kills!

    Quelle: crustpunk.de



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