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Re: Hat CHAVEZ recht?
Anonymous - 23.09.2006, 14:22Hat CHAVEZ recht?
Anti-Imperialistische Korrespondenz (AIKor)
REDE DES PRÄSIDENTEN DER BOLIVARISCHEN REPUBLIK
VENEZUELA, HUGO CHÁVEZ, BEI DER 61.
VOLLVERSAMMLUNG DER ORGANISATION DER VEREINTEN
NATIONEN (UNO)
Sitz der Vereinten Nationen, New York, Mittwoch, 20. September
2006
Präsidentin der 66. Vollversammlung der Vereinten Nationen,
Sheika Haya Rashed Al-Khalifa: Im Namen der
Vollversammlung habe ich die Ehre, Seine Exzellenz, Herrn
Hugo Chávez Frías, Präsident der Bolivarischen Republik
Venezuela, bei den Vereinten Nationen willkommen zu heißen
und lade ihn ein, sich an die Versammlung zu wenden.
Teilnehmer [Beifall]
Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela, Hugo Chávez:
Frau Präsidentin, Exzellenzen, Staatschefs, Regierungschefs
und hohe Repräsentanten der Regierungen der Welt: Guten Tag
ihnen allen. Zu Beginn möchte ich voller Respekt alle, die
dieses Buch noch nicht lesen konnten, einladen, es zu lesen:
Noam Chomsky, einer der angesehensten Intellektuellen
dieses Amerika und der Welt, Chomsky, eine seiner jüngsten
Arbeiten: Hegemonie oder Überleben , Die imperialistische
Strategie der Vereinigten Staaten. *Eine ausgezeichnete Arbeit,
um zu verstehen, was in der Welt des 20. Jahrhunderts
geschehen ist, was heute geschieht und über die größte Gefahr,
die über unserem Planeten lastet: die hegemonialen
Bestrebungen des nordamerikanischen Imperialismus bringen
das Überleben der menschlichen Spezies in Gefahr. Wir warnen
weiter vor dieser Gefahr und rufen das Volk der Vereinigten
Staaten und die Welt auf, diese Bedrohung zu stoppen, die wie
das Schwert des Damokles über uns schwebt. Ich wollte ein
Kapitel vorlesen, aber um die Zeit zu respektieren belasse ich
es lieber bei einer Empfehlung. Es liest sich schnell. Es ist sehr
gut, Frau Präsidentin. Sicher kennen Sie es. Es ist erschienen in
Englisch, in Deutsch, in Russisch, und sicherlich in Arabisch.
Teilnehmer [Beifall]
Präsident Chávez: Sehen Sie, ich denke, dass die ersten
Bürger, die dieses Buch lesen sollten, die Brüder und
Schwestern Bürger der Vereinigten Staaten sind, denn sie
haben die Bedrohung im eigenen Haus; der Teufel ist im
Hause. Der Teufel, der Teufel selbst ist im Haus. Gestern kam
der Teufel hierher.
Teilnehmer [Beifall]
Präsident Chávez: Gestern war der Teufel hier, an diesem
selben Ort. Dieser Tisch, an dem es nun an mir ist, zu reden,
riecht es immer noch nach Schwefel! Gestern, meine Damen
und Herren, sprach von dieser selben Bühne der Herr Präsident
der Vereinigten Staaten, den ich -den Teufelì nenne; er kam
hierher, um als Herr der Welt zu sprechen, als Herr der Welt. Ein
Psychiater wäre nicht genug, um die gestrige Rede des
Präsidenten der Vereinigten Staaten zu analysieren. Als
Sprachrohr des Imperialismus kam er, um seine Rezepte zu
verteilen, um zu versuchen, das gegenwärtige
Herrschaftsverhältnis zu bewahren, das Ausbeutungs- und
Ausplünderungsverhältnis gegen die Völker der Welt. Das wäre
gut für einen Film von Alfred Hitchcock, ich würde sogar den Titel
vorschlagen: -Das Rezept des Teufelsì. Das heißt, der
nordamerikanische Imperialismus - und hier sagt es Chomsky
klipp und klar - unternimmt hoffnungslose Anstrengungen, um
sein hegemoniales Herrschaftssystem zu festigen. Wir dürfen
nicht erlauben, dass dies geschieht, wir dürfen nicht erlauben,
dass die Weltdiktatur errichtet wird, dass sie sich festigt, dass
sich die weltweite Diktatur festigt. Die Rede des
Welttyrannpräsidenten ist voller Zynismus, voller Heuchelei; es
ist die imperiale Heuchelei, der Versuch, alles zu kontrollieren.
Sie wollen uns das demokratische Modell aufzwingen, wie sie
es verstehen: die falsche Demokratie der Eliten. Und außerdem
ein sehr originelles demokratisches Modell: Durchgesetzt mit
Bomben, mit Bombenangriffen und durch Invasionen und
Kanonenschüsse! Was für eine Demokratie! Man müsste noch
einmal die These von Aristoteles lesen, oder? Und die der
Ersten, die dort in Griechenland von der Demokratie gesprochen
haben, um zu sehen, was für ein Demokratiemodell das ist,
dass durch Marines, durch Invasionen, durch Aggressionen und
Bomben durchgesetzt wird. Gestern sagt der Präsident der
Vereinigten Staaten in diesem selben Saal das Folgende: -
Wohin Sie auch sehen, hören Sie Extremisten, die Ihnen sagen,
dass man durch Gewalt, Terror und Märtyrertum dem Elend
entfliehen und die Würde zurückgewinnen kannì. Wo auch
immer er hinblickt, sieht er Extremisten! Ich bin sicher, dass er
dich sieht, Bruder, mit dieser Farbe und glaubt, du bist ein
Extremist. Mit dieser Farbe ist Evo Morales - der gestern
gekommen ist, der würdige Präsident Boliviens - ein Extremist.
Überall sehen die Imperialisten Extremisten. Nein, wir sind
keine Extremisten; was passiert ist, dass die Welt erwacht und
überall wir, die Völker, uns erheben. Ich habe den Eindruck, Herr
imperialistischer Diktator, dass Sie den Rest ihrer Tage mit
einem Alptraum leben müssen, denn wo auch immer Sie
hinschauen, werden wir erscheinen, wir, die sich gegen den
nordamerikanischen Imperialismus erheben, die die völlige
Freiheit der Welt fordern, die Gleichheit der Völker, den Respekt
für die Souveränität der Nationen. Ja, sie nennen uns
Extremisten, wir erheben uns gegen das Imperium, wir erheben
uns gegen das Herrschaftsmodell. Danach sagte der Herr
Präsident Ihnen: -Heute möchte ich direkt zu den Bevölkerungen
des Mittleren Ostens sprechen, mein Land wünscht den
Frieden...ì Das stimmt. Wenn wir durch die Straßen der Bronx
gehen, wenn wir durch die Straßen von New York, Washington,
San Diego, Kalifornien, irgendeiner Stadt, San Antonio, San
Francisco gehen und die Menschen auf der Straße fragen, die
Bürger der Vereinigten Staaten, dann will dieses Land den
Frieden. Der Unterschied ist, dass die Regierung dieses
Landes, der Vereinigten Staaten, nicht den Frieden will, sie will
uns durch Krieg ihr Modell der Ausbeutung und Ausplünderung
und ihre Hegemonie aufzwingen. Das ist der kleine
Unterschied. Sie will den Frieden, und was passiert im Irak?
Was ist im Libanon und in Palästina passiert? Was ist in 100
Jahren in Lateinamerika und weltweit passiert? Und nun die
Drohungen gegen Venezuela, neue Drohungen gegen
Venezuela, neue Drohungen gegen den Iran... Er sprach zum
Volk des Libanon: -Viele von Ihnen haben gesehen, wie Ihre
Heime und ihre Gemeinden im Kreuzfeuer gefangen warenì.
Was für ein Zynismus! Was für eine Fähigkeit, schamlos vor
aller Welt zu lügen! Die Bomben auf Beirut, die mit
millimetergenauer Präzision abgeworfen wurden, sind
Kreuzfeuer? Ich glaube, der Präsident denkt an die
Westernfilme, als man aus der Hüfte schoß und irgendwer im
Kreuzfeuer gefangen war. Imperialistisches Feuer,
faschistisches Feuer, mörderisches Feuer, völkermörderisches
Feuer des Imperiums und Israels gegen das unschuldige Volk
Palästinas und das Volk des Libanon! Das ist die Wahrheit! Jetzt
sagen sie, dass sie leiden, dass -wir leiden, weil wir ihre Heime
zerstört sehenì. Schließlich kam der Präsident der Vereinigten
Staaten, um zu den Völkern zu sprechen, er kam, um außerdem
zu sagen - Frau Präsidentin, ich habe einige Dokumente
mitgebracht, weil ich heute Morgen einige Reden gesehen und
meine Worte aktualisiert habe - er sprach zum Volk
Afghanistans, zum Volk des Libanon: -Dem Volk des Iran sage
ich... Dem Volk des Libanon sage ich... Dem Volk Afghanistans
sage ich...ì Gut, man fragt sich: so wie der Präsident der
Vereinigten Staaten diesen Völkern sagt -Ich sage ihnen...ì, was
würden ihm diese Völker sagen, wenn diese Völker reden
könnten. Was würden sie ihm sagen? Ich werde es aufgreifen,
denn ich kenne den größten Teil der Seele dieser Völker, der
Völker des Südens, der angegriffenen Völker. Sie würden
sagen: -Yankee-Imperium go home!ì Das wäre der Schrei, der
überall ertönen würde, wenn die Völker der Welt mit einer
einzigen Stimme zum Imperium der Vereinigten Staaten
sprechen könnten. Deshalb, Frau Präsidentin, Kollegen,
Freundinnen und Freude, kamen wir im vergangenen Jahr
hierher, in diesen selben Saal, wie alle Jahre in den
vergangenen acht, und sagten etwas, das heute voll bestätigt
wurde, und ich glaube, dass fast niemand hier in diesem Saal
aufstehen kann, um sich zu verteidigen: Das System der
Vereinten Nationen, das nach dem Zweiten Weltkrieg geboren
wurde - akzeptieren wir es ehrlich - ist zusammengebrochen,
hat sich aufgelöst. Es taugt nicht! Es taugt, um hierher zu
kommen und Reden zu halten, um uns einmal im Jahr zu
sehen, ja, dafür taugt es. Und um sehr lange Dokumente zu
machen und gute Reflexionen und gute Reden zu hören wie
gestern die von Evo, wie die von Lula und viele Reden, die wir
jetzt gerade gehört haben, des Präsidenten von Sri Lanke und
die der Präsidentin von Chile. Ja, dafür taugt es. Aber sie haben
uns diese Versammlung in ein rein beratendes Gremium
verwandelt, nur beratend, ohne irgendeine Art von Macht, um
auch nur auf die geringste Weise der schrecklichen Realität
entgegenzutreten, die die Welt erlebt. Deshalb wiederholen wir
unseren Vorschlag; Venezuela schlägt hier heute, an diesem
20. September, erneut vor, dass wir die Vereinten Nationen neu
gründen. Wir haben im vergangenen Jahr, Frau Präsidentin, vier
bescheidene Vorschläge unterbreitet, die wir für unaufschiebbar
dringend halten, damit wir Staatschefs, Regierungschefs,
unsere Botschafter, unsere Vertreter sie aufgreifen und wir sie
diskutieren. Erstens, die Ausweitung - gestern sagte Lula
dasselbe - des Sicherheitsrates, sowohl in seinen ständigen
wie in seinen nicht ständigen Bestandteilen, damit neue
entwickelte und unterentwickelte Länder hereinkommen, die
Dritte Welt, als neue ständige Mitglieder. Das als Erstes.
Zweitens, die Anwendung effizienter Methoden zur Behandlung
und Lösung der weltweiten Konflikte, transparente Methoden der
Diskussion, der Entscheidungen. Drittens, das erscheint uns
grundlegend, die sofortige Abschaffung - und das ist eine
Forderung aller - dieses antidemokratischen Mechanismus des
Vetos, des Vetos bei den Entscheidungen des Sicherheitsrates.
Nur ein jüngstes Beispiel: Das unmoralische Veto der
Regierung der Vereinigten Staaten erlaubte es den israelischen
Truppen, frei den Libanon zu zerstören, indem sie ganz offen, vor
unser aller Augen, eine Resolution im Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen verhinderte. Und Viertens, notwendig ist -
das sagen wir immer - die Rolle, die Befugnisse des
Generalsekretärs der Vereinten Nationen zu stärken. Gestern
hat uns der Generalsekretär eine Rede gehalten, praktisch sein
Abschied, und er erkannte an, dass in diesen zehn Jahren die
Welt komplizierter geworden ist und dass die schweren
Probleme der Welt, der Hunger, das Elend, die Gewalt, die
Verletzung der Menschenrechte, sich verschlimmert haben. Das
ist die schreckliche Konsequenz des Zusammenbruchs des
Systems der Vereinten Nationen und der nordamerikanischen
imperialistischen Ansprüche. Andererseits, Frau Präsidentin,
entschied Venezuela vor mehreren Jahren, diese Schlacht
innerhalb der Vereinten Nationen auszutragen. Wir erkennen die
Vereinten Nationen als Mitglieder, die wir sind, mit unserer
Stimme, mit unseren bescheidenen Reflexionen an; wir sind
eine unabhängige Stimme, um die Würde und die Suche nach
Frieden zu vertreten, die Neuformulierung des internationalen
Systems; um die Verfolgung und die Aggressionen des
Hegemonismus gegen die Völker des Planeten anzuklagen.
Venezuela hat auf diese Weise seinen Namen gegeben, dieses
Heimatland von Bolívar hat seinen Namen gegeben und hat
sich für einen Sitz als nicht-ständiges Mitglied des
Sicherheitsrates beworben. Wissen Sie, die Regierung der
Vereinigten Staaten hat eine offene Aggression begonnen, eine
unmoralische Aggression auf der ganzen Welt, und versucht zu
verhindern, dass Venezuela frei gewählt wird, um einen Sitz im
Sicherheitsrat einzunehmen. Sie fürchten die Wahrheit, das
Imperium hat Angst vor der Wahrheit, vor den unabhängigen
Stimmen, klagt uns an, Extremisten zu sein. Sie sind die
Extremisten. Ich möchte hier all jenen Ländern danken, die ihre
Unterstützung für Venezuela angekündigt haben, auch wenn die
Abstimmung geheim ist, und es ist nicht notwendig, dass irgend
jemand es ankündigt. Aber ich glaube, die offene Aggression
des nordamerikanischen Imperiums hat die Unterstützung
durch viele Länder beschleunigt, was Venezuela, unser Volk,
unsere Regierung moralisch sehr stärkt. Der Mercosur zum
Beispiel hat als Block seine Unterstützung für Venezuela
angekündigt, unsere Brüder vom Mercosur - Venezuela ist jetzt
Vollmitglied des Mercosur mit Brasilien, Argentinien, Uruguay,
Paraguay - und viele andere Länder Lateinamerikas wie
Bolivien; die Caricom hat vollständig ihre Unterstützung für
Venezuela angekündigt; die Arabische Liga hat vollständig ihre
Unterstützung für Venezuela angekündigt. Ich danke sehr der
arabischen Welt, unseren Brüdern aus Arabien, diesem tiefen
Arabien. Unseren Brüdern der Karibik, der Afrikanischen Union:
fast ganz Afrika kündigte seine Unterstützung für Venezuela an.
Und Länder wie Russland, wie China und viele andere Länder
des Planeten. Vielen, vielen Dank im Namen Venezuelas, im
Namen unseres Volkes und im Namen der Wahrheit. Denn
Venezuela wird, wenn es einen Sitz im Sicherheitsrat besetzt,
nicht nur die Stimme Venezuelas einbringen, sondern die
Stimme der Dritten Welt, die Stimme der Völker des Planeten.
Wir werden dort sein und die Würde und die Wahrheit
verteidigen. Darüber hinaus, Frau Präsidentin, glaube ich, dass
es Gründe gibt, optimistisch zu sein, unweigerlich optimistisch,
würde ein Dichter sagen, denn neben den Drohungen, den
Bomben, den Kriegen, den Aggressionen, dem Präventivkrieg,
der Zerstörung ganzer Völker, kann man spüren, dass sich eine
neue Ära erhebt, wie es Silvio Rodríguez singt: -Die Ära gebärt
ein Herzì. Es erheben sich alternative Strömungen, alternative
Ideen, alternative Bewegungen, Jugendliche mit anderen Ideen.
Es wurde innerhalb eines Jahrzehnts bereits bewiesen, dass
die These vom Ende der Geschichte völlig falsch war, völlig
falsch die These von der Begründung des amerikanischen
Imperiums, der pax americana, der Begründung des
neoliberalen kapitalistischen Modells, denn was es hervorbringt
ist Elend und Armut. Die These ist völlig falsch, sie geht
zugrunde, jetzt muss die Zukunft der Welt definiert werden. Es
liegt Morgendämmerung über dem Planeten, und man sieht sie
überall, in Lateinamerika, in Asien, in Afrika, in Europa, in
Ozeanien. Ich möchte diese Vision des Optimismus
hervorheben, damit sich unser Bewusstsein und unsere
Bereitschaft zum Kampf für die Rettung der Welt und für den
Aufbau einer neuen Welt, einer besseren Welt verstärken.
Venezuela reiht sich in diesen Kampf ein und deshalb werden
wir bedroht. Die Vereinigten Staaten planten, finanzierten und
initiierten bereits einen Staatsstreich in Venezuela und die
Vereinigten Staaten unterstützen weiter putschistische
Bewegungen in Venezuela und gegen Venezuela, sie
unterstützen weiter den Terrorismus. Die Präsidentin Michelle
Bachelet hat vor einigen Tagen - Entschuldigung, vor einigen
Minuten - an die schreckliche Ermordung des früheren
chilenischen Außenministers Orlando Letelier erinnert. Ich
möchte nur das Folgende hinzufügen: die Schuldigen sind frei
und die Schuldigen jenes Ereignisses, bei dem auch eine
Bürgerin der Vereinigten Staaten starb, sind Nordamerikaner
von der CIA, Terroristen der CIA. Aber es muss auch in diesem
Saal daran erinnert werden, dass sich in wenigen Tagen auch
die schreckliche terroristische Tat der Sprengung des
kubanischen Flugzeugs zum 30. Mal jährt, bei der 73
Unschuldige starben, ein Flugzeug der Cubana de Aviación.
Und wo ist der größte Terrorist dieses Kontinents, der die
Verantwortung für die Sprengung des kubanischen Flugzeugs
als geistiger Urheber übernommen hat? Er war in Venezuela
einige Jahre lang gefangen, er floh mit der Hilfe von Beamten
der CIA und der damaligen venezolanischen Regierung. Er lebt
hier in den Vereinigten Staaten, geschützt von dieser Regierung,
er war gefangen und geständig. Die Regierung der Vereinigten
Staat hat ein doppeltes Gesicht und beschützt den Terrorismus.
Diese Reflexionen besagen, dass Venezuela dem Kampf gegen
den Terrorismus, gegen die Gewalt verpflichtet ist und sich mit
allen Völkern vereint, die für den Frieden und eine Welt der
Gleichen kämpfen. Ich habe von dem kubanischen Flugzeug
gesprochen. Der Terrorist heißt Luis Posada Carriles, er wird
hier beschützt. Geschützt werden hier die großen Korrupten, die
aus Venezuela geflohen sind; eine Gruppe von Terroristen, die
dort Bomben in den Botschaften mehrerer Länder gelegt haben,
die dort während des Staatsstreichs Menschen ermordet haben,
die diesen bescheidenen Diener entführten und ihn erschießen
wollten, nur dass Gott und eine Gruppe guter Soldaten und ein
Volk, das auf die Straße gingen, ihre Hand erhoben haben.
Durch ein Wunder bin ich hier. Sie sind hier, die Führer dieses
Staatsstreichs und dieser terroristischen Akte, beschützt von der
Regierung der Vereinigten Staaten. Ich klage die Regierung der
Vereinigten Staaten an, den Terrorismus zu schützen und einen
absolut zynischen Diskurs zu führen. Wir sprechen von Cuba,
wir kommen aus Havanna, wir kommen glücklich aus Havanna,
wir waren dort mehrere Tage; und dort kann man die Geburt
einer neuen Ära sehen: den Gipfel der G-15, den Gipfel der
Bewegung der Nichtpaktgebundenen mit einer historischen
Resolution: -Abschlussdokumentì - erschrecken Sie nicht, ich
werde nicht alles vorlesen -, aber hier gibt es eine Reihe von
Resolutionen, die in offener und transparenter Diskussion von
mehr als 50 Staatschefs getroffen wurden. Havanna war eine
Woche lang die Hauptstadt des Südens. Wir haben die
Bewegung der Nichtpaktgebundenen neu gestartet, und wenn
ich Sie alle um etwas bitten darf, Compa-eros und Brüder und
Schwestern, dann ist es, dass wir großen Willen in die Stärkung
der Gruppe der Nichtpaktgebundenen setzen, das ist überaus
wichtig für die Geburt der neuen Ära, um die Hegemonie und
den Imperialismus zu verhindern. Und außerdem, Sie wissen
es, haben wir Fidel Castro für die nächsten drei Jahre zum
Präsidenten der Gruppe der Nichtpaktgebundenen bestimmt
und wir sind sicher, dass der Genosse Präsident Fidel Castro
den Taktstock mit großer Effizienz führen wird. Die, die wollten,
dass Fidel stirbt, nun gut, sie blieben frustriert zurück und sie
werden frustriert zurück bleiben, denn Fidel trägt wieder die
olivgrüne Uniform und jetzt ist er nicht nur der Präsident Cubas,
sondern der Präsident der Nichtpaktgebundenen. Frau
Präsidentin, liebe Kollegen, Präsidenten, dort wurde eine sehr
starke Bewegung geboren, die des Südens. Wir sind Männer
und Frauen des Südens, wir sind Überbringer dieser
Dokumente, dieser Ideen, dieser Kritiken, dieser Reflektionen.
Ich schließe schon meine Mappe und das Buch nehme ich
wieder mit - vergessen Sie nicht, dass ich es Ihnen in aller
Bescheidenheit sehr empfehle -. Wir haben versucht, Ideen für
die Rettung dieses Planeten beizutragen, um sie vor der
imperialistischen Bedrohung zu retten und damit, hoffentlich
bald, in diesem Jahrhundert, nicht sehr spät, unsere Kinder und
unsere Enkel besser leben können, hoffentlich können wir es
noch sehen und erleben: eine Welt des Friedens, unter den
grundlegenden Prinzipien der Organisation der Vereinten
Nationen, aber einer neu gestarteten, einer neu gestarteten und
anderswo untergebrachten. Ich glaube, wir müssen die
Vereinten Nationen in einem anderen Land unterbringen, in
einer Stadt des Südens, haben wir aus Venezuela
vorgeschlagen. Sie wissen, dass mein persönlicher Arzt
eingeschlossen im Flugzeug bleiben musste: sie haben ihm
nicht erlaubt, zu den Vereinten Nationen zu kommen. Ein
weiterer Missbrauch und Angriff, Frau Präsidentin, den wir aus
Venezuela beantragen als einen - sogar persönlichen - Angriff
des Teufels zu registrieren. Es riecht nach Schwefel, aber Gott
ist mit uns. Eine gute Umarmung und Gott schütze Sie alle.
Guten Tag.
Teilnehmer [Beifall und Applaus]
Übersetzung: André Scheer
* Noam Chomsky, Hybris - Die endgültige Sicherung der
globalen Vormachtstellung der USA, Hamburg (Europa Verlag)
2003, 319 S.; EUR 19,90
http://www.amazon.de/exec/obidos/asin/3203760169/kshatriya04
Re: Hat CHAVEZ recht?
M.M.Hanel - 23.09.2006, 15:26
http://www.freace.de/artikel/200609/210906a.html
Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenrechte
Rede des iranischen Präsidenten vor der UN-Generalversammlung
21.09.2006
Mahmoud Ahmadi-Nejad
Frau Präsidentin,
Angesehene Staats- und Regierungsoberhäupter,
Angesehene Delegationsoberhäupter,
Exzellenzen, Damen und Herren
Ich preise den barmherzigen, allwissenden und allmächtigen Gott, mich
mit einer weiteren Gelegenheit gesegnet hat, vor dieser Versammlung im
Namen der großen Nation des Irans zu sprechen und die Aufmerksamkeit der
internationalen Gemeinschaft auf eine Reihe von Angelegenheiten zu lenken.
Ich preise den Allmächtigen auch für die zunehmende Wachsamkeit der
Völker überall auf der Welt, ihre mutige Gegenwart in unterschiedlichen
internationalen Umgebungen und den mutigen Ausdruck ihrer Ansichten und
Hoffnungen hinsichtlich globaler Angelegenheiten.
Heute sehnt sich die Menschheit leidenschaftlich nach Verpflichtung zur
Wahrheit, Hingabe zu Gott, Streben nach Gerechtigkeit und Respekt für
die Würde von Menschen. Ablehnung von Herrschaft und Aggression,
Verteidigung der Unterdrückten und das Verlangen nach Frieden bilden die
rechtmäßige Forderung der Völker der Welt, insbesondere der neuen
Generationen und der munteren Jugend, die eine Welt frei von Dekadenz,
Aggression und Ungerechtigkeit und voll mit Liebe und Mitgefühl
anstreben. Die Jugend hat ein Recht, Gerechtigkeit und Wahrheit zu
fordern und sie haben ein Recht, ihre eigene Zukunft auf dem Fundament
von Liebe, Mitgefühl und Ruhe aufzubauen. Und ich preise den
Allmächtigen für diese unermeßliche Segnung.
Frau Präsidentin,
Exzellenzen,
Was die Menschheit heute betrübt ist zweifellos nicht mit der
Menschenwürde vereinbar; der Allmächtige hat die Menschen nicht
geschaffen, damit sie sich gegen andere versündigen und sie unterdrücken.
Durch die Verursachung von Krieg und Konflikt bauen einige ihre
Herrschaft schnell aus, häufen größeren Reichtum an und bemächtigen sich
der Ressourcen, während andere die resultierende Armut, das Leid und das
Elend ertragen.
Einige versuchen, die Welt mit Waffen und Drohungen zu beherrschen,
während andere in ständiger Unsicherheit und Gefahr leben.
Einige besetzen die Heimat anderer, tausende Kilometer von ihren Grenzen
entfernt, mischen sich in ihre Angelegenheiten ein und kontrollieren ihr
Öl und andere Ressourcen und strategischen Routen, während andere
täglich in ihren eigenen Häusern bombardiert werden; ihre Kinder
ermordet in den Straßen und Gassen ihres eigenen Landes und ihre Häuser
zu Trümmern reduziert.
Ein solches Verhalten ist den Menschen unwürdig und läuft der Wahrheit,
der Gerechtigkeit und der Menschenwürde zuwider. Die grundlegende Frage
ist, daß unter solchen Bedingungen, wo sollten die Unterdrückten um
Gerechtigkeit ersuchen? Wer oder welche Organisation verteidigt die
Rechte der Unterdrückten und verhindert Akte der Aggression und
Unterdrückung? Wo ist der Sitz der globalen Justiz?
Ein kurzer Blick auf einige Beispiele der dringendsten globalen
Angelegenheiten kann das Problem näher beleuchten.
A. Die ungezügelte Expansion nuklearer, chemischer und biologischer Waffen
Einige Mächte kündigen stolz ihre Herstellung von Atomwaffen zweiter und
dritter Generation an. Wofür brauchen sie diese Waffen? Dient die
Herstellung und Lagerung dieser tödlichen Waffen der Förderung von
Frieden und Demokratie? Oder sind diese Waffen tatsächlich Instrumente
der Nötigung und Drohung gegen andere Völker und Regierungen? Wie lange
sollen die Menschen in der Welt mit dem Alptraum nuklearer, biologischer
und chemischer Waffen leben? Was bindet die Mächte, die diese Waffen
herstellen und besitzen? Wie können sie vor der internationalen
Gemeinschaft zur Verantwortung gezogen werden? Und sind die Bewohner
dieser Länder einverstanden mit der Verschwendung ihres Reichtums und
ihrer Ressourcen für die Herstellung eines so zerstörerischen Arsenals?
Ist es nicht möglich, sich auf Gerechtigkeit, Ethik und Weisheit statt
auf diese Instrumente des Todes zu verlassen? Sind Weisheit und
Gerechtigkeit nicht kompatibler mit Frieden und Ruhe als nukleare,
chemische und biologische Waffen? Wenn sich Weisheit, Ethik und
Gerechtigkeit durchsetzen, dann werden Unterdrückung und Aggression
entwurzelt, Drohungen werden verschwinden und es wird keinen Grund mehr
für einen Konflikt geben. Dies ist ein stichhaltiger Vorschlag, da die
meisten globalen Konflikte aus Ungerechtigkeit hervorgehen und von den
Mächtigen, unzufrieden mit ihren eigenen Rechten, danach strebend, die
Rechte anderer zu verschlingen.
Menschen überall auf der Welt verbünden sich mit der Gerechtigkeit und
sind bereit, dafür Opfer zu bringen.
Wäre es nicht einfacher für die Weltmächte, ihre Langlebigkeit zu
sichern und die Herzen und Köpfe der Menschen zu gewinnen, indem sie
sich für die wahre Förderung von Gerechtigkeit, Mitgefühl und Frieden
einsetzen, statt durch die Verbreitung nuklearer und chemischer Waffen
und die Drohung ihres Einsatzes?
Die Erfahrung der Drohung und des Einsatzes von nuklearen Waffen liegen
vor uns. Hat es den Verantwortlichen irgendetwas gebracht außer der
Verschlimmerung der Spannungen, des Hasses und der Feindseligkeit
zwischen Nationen?
B. Besatzung von Ländern und Verschlimmerung der Feindseligkeiten
Die Besatzung von Ländern, einschließlich des Iraks, ist in den letzten
drei Jahren weitergegangen. Nicht ein Tag verstreicht, ohne daß hunderte
Menschen kaltblütig getötet werden. Die Besatzer sind nicht in der Lage,
im Irak Sicherheit aufzubauen. Trotz der Einrichtung einer rechtmäßigen
Regierung und einer irakischen Nationalversammlung gibt es verdeckte und
offene Anstrengungen, die Unsicherheit zu verstärken, Unterschiede in
der irakischen Gesellschaft zu vergrößern und zu verschärfen und zu
inneren Unruhen aufzuhetzen.
Es gibt keinen Hinweis darauf, daß die Besatzer den notwendigen
politischen Willen haben, die Quellen der Instabilität zu eliminieren.
Zahllose Terroristen wurden von der Regierung des Iraks festgenommen,
nur um unter unterschiedlichen Vorwänden von den Besatzern wieder
freigelassen zu werden.
Es scheint, daß die Verschärfung der Feindseligkeiten und des
Terrorismus' als Vorwand für die anhaltende Anwesenheit ausländischer
Streitkräfte im Irak dienen.
Wo können die Menschen des Iraks Schutz suchen und wen sollte die
Regierung des Iraks um Gerechtigkeit ersuchen?
Wer kann die Sicherheit des Iraks gewährleisten? Die Unsicherheit im
Irak beeinflußt die ganze Region. Kann der Sicherheitsrat eine Rolle bei
der Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit im Irak spielen,
während die Besatzer selbst ständiges Mitglied des Rates sind? Kann der
Sicherheitsrat in diesem Zusammenhang eine gerechte Entscheidung fällen?
Betrachten Sie die Lage in Palästina:
Die Wurzeln des palästinensischen Problems reichen bis in den Zweiten
Weltkrieg zurück. Unter dem Vorwand, einige der Überlebenden des Krieges
zu schützen, wurde das Land Palästina durch Krieg, Aggression und die
Vertreibung von Millionen seiner Bewohner besetzt; es wurde unter die
Kontrolle einiger der Kriegsüberlebenden gestellt, was noch größere
Bevölkerungsgruppen aus anderen Orten der Welt, die nicht von dem
Zweiten Weltkrieg betroffen waren, brachte; und eine Regierung wurde auf
dem Territorium von anderen eingerichtet, mit einer Bevölkerung, die auf
der ganzen Welt gesammelt wurde, auf Kosten der Vertreibung von
Millionen seiner rechtmäßigen Bewohner in die Diaspora und die
Heimatlosigkeit. Das ist eine große Tragödie, für die es in der
Geschichte kaum einen Präzedenzfall gibt. Flüchtlinge leben weiterhin in
Übergangsflüchtlingslagern und viele sind mit der Hoffnung, eines Tages
zu ihrem Land zurückzukehren, gestorben. Kann jegliche Logik, Gesetz
oder rechtliche Argumentation diese Tragödie rechtfertigen? Kann
irgendein Mitglied der Vereinten Nationen akzeptieren, daß eine solche
Tragödie in ihrem eigenen Heimatland geschieht?
Die Vorwände für die Schaffung des Regimes zur Besetzung von Al-Quds
Al-Sharif sind so schwach, daß seine Fürsprecher jede Stimme, die nur
versucht, über sie zu sprechen, zum Schweigen bringen wollen, da sie
befürchten, daß die Erhellung der Fakten die Raison d'Etre des Regimes
untergraben würde, wie es geschehen ist. Die Tragödie endet nicht mit
der Einrichtung eines Regimes auf dem Territorium von anderen.
Bedauerlicherweise war dieses Regime seit seiner Gründung eine ständige
Quelle der Bedrohung und der Unsicherheit in der Region des Mittleren
Ostens, durch das Führen von Kriegen, das Vergießen von Blut, die
Behinderung der Entwicklung von regionalen Ländern und wurde außerdem
von einigen Mächten als ein Instrument der Spaltung, der Nötigung und
des Drucks auf die Menschen der Region benutzt. Der Hinweis auf diese
historischen Realitäten mag einige Unruhe unter den Unterstützern dieses
Regimes verursachen. Aber dies sind bloße Fakten und kein Mythos. Die
Geschichte hat sich vor Ihren Augen entfaltet.
Das schlimmste allerdings ist die umfassende und ungerechtfertigte
Unterstützung für dieses Regime.
Sehen Sie sich nur an, was in Palästina geschieht. Menschen werden in
ihren eigenen Häusern bombardiert und ihre Kinder in ihren eigenen
Straßen und Gassen ermordet. Aber keine Autorität, nicht einmal der
Sicherheitsrat, kann sich jegliche Unterstützung oder Schutz für sie
erlauben. Warum?
Zur gleichen Zeit wird eine Regierung demokratisch und durch die freie
Wahl der Wählerschaft in einem Teil des palästinensischem Gebietes
gebildet. Aber statt die Unterstützung der sogenannten Verfechter der
Demokratie zu erhalten, werden ihre Minister und Parlamentsmitglieder
vor den Augen der internationalen Gemeinschaft entführt und eingekerkert.
Welcher Rat oder internationale Organisation steht auf, um diese brutal
belagerte Regierung zu schützen? Und warum kann der Sicherheitsrat
keinerlei Schritte ergreifen?
Lassen Sie mich hier den Libanon behandeln:
Dreiundreißig lange Tage lebten die Libanesen unter dem Trommelfeuer von
Feuer und Bomben und fast 1,5 Millionen von ihnen wurden vertrieben;
währenddessen wählten einige Mitglieder des Sicherheitsrats praktisch
einen Weg, der dem Aggressor reichlich Gelegenheit bot, seine Ziele
militärisch zu erreichen. Wir sahen, daß der Sicherheitsrat der
Vereinten Nationen von bestimmten Mächten daran gehindert wurde, auch
nur einen Waffenstillstand zu fordern. Der Sicherheitsrat saß so viele
Tage untätig herum, beobachtete die grausamen Szenen der Greueltaten
gegen die Libanesen während Tragödien wie Qana ständig wiederholt
wurden. Warum?
In all diesen Fällen ist die Antwort offensichtlich. Wenn die Macht
hinter den Feindseligkeiten selbst ein ständiges Mitglied des
Sicherheitsrates ist, wie kann dieser Rat dann seine Verantwortung erfüllen?
C. Mangel an Respekt gegenüber den Rechten von Mitgliedern der
internationalen Gemeinschaft
Exzellenzen,
Ich möchte nun auf einige Beschwerden der iranischen Menschen hinweisen
und über die Ungerechtigkeit gegen sie sprechen.
Die Islamische Republik Iran ist Mitglied der IAEA und an den
Atomwaffensperrvertrag gebunden. Alle unsere atomaren Aktivitäten sind
transparent, friedlich und unter den Augen der IAEA-Inspektoren. Warum
gibt es also Einwände gegen unsere rechtlich anerkannten Rechte? Welche
Regierungen erheben Einwand gegen diese Rechte? Regierungen, die selbst
von Atomenergie und dem Urankreislauf profitieren. Einige von ihnen
haben die Atomtechnologie für nicht-friedliche Zwecke mißbraucht,
einschließlich der Produktion von Atombomben und einige haben sogar die
düstere Geschichte, sie gegen die Menschheit eingesetzt zu haben.
Welche organisation oder Rat sollte sich mit diesen Ungerechtigkeiten
befassen? Ist der Sicherheitsrat in einer Position, sie zu behandeln?
Kann er die Verletzung der unverletzbaren Rechte von Ländern beenden?
Kann er bestimmte Mächte daran hindern, den wissenschaftlichen
Fortschritt in anderen Ländern zu behindern?
Der Mißbrauch des Sicherheitsrats als ein Instrument der Bedrohung und
der Nötigung ist tatsächlich ein Quell tiefer Besorgnis.
Einige ständige Mitglieder des Sicherheitsrats, selbst wenn sie selbst
Parteien in internationalen Streitigkeiten sind, drohen anderen
bequemerweise mit dem Sicherheitsrat und erklären, selbst vor jeder
Entscheidung des Rats, die Verurteilung ihrer Gegner durch den Rat. Die
Frage ist: was kann eine solche Ausnutzung des Sicherheitsrats
rechtfertigen und untergräbt nicht die Glaubwürdigkeit und Effektivität
des Rates? Kann ein solches Verhalten zu der Fähigkeit des Rates,
Sicherheit zu wahren, beitragen?
Exzellenzen,
Eine Bewertung der vorangegangenen historischen Realitäten würde zu dem
Schluß führen, daß Gerechtigkeit bedauerlicherweise ein Opfer von Gewalt
und Aggression geworden ist.
- Viele globale Abmachungen sind infolge unzulässigen Drucks einiger der
Mächtigen ungerecht, diskriminierend und unverantwortlich geworden;
- Drohungen mit Atomwaffen und anderen Instrumenten des Krieges durch
einige Mächte haben den Platz von Respekt vor den Rechten von Nationen
und der Erhaltung und Förderung von Frieden und Ruhe übernommen;
- Für einige Mächte dauern die Behauptungen der Förderung von
Menschenrechten und Demokratie nur so lange an, wie sie als Instrumente
des Drucks und der Einschüchtreung gegen andere Nationen benutzt werden
können. Aber wenn es an die Interessen der Kläger geht, haben Konzepte
wie Demokratie, das Recht der Selbstbestimmung von Nationen, Respekt vor
den Rechten und der Intelligenz von Völkern, internationales Recht und
Gerechtigkeit keinen Platz oder Wert. Dies manifestiert sich
offensichtlich in der Art, wie die gewählte Regierung des
palästinensischen Volkes behandelt wird, als auch in der dem
zionistischen Regime gewährten Unterstützung. Es ist gleichgültig, ob
Menschen in Palästina ermordet, zu Flüchtlingen gemacht,
gefangengenommen, inhaftiert oder belagert werden, das darf die
Menschenrechte nicht verletzen.
- Nationen sind nicht gleich in der Ausübung ihrer durch internationales
Recht anerkannten Rechte. Der Genuß dieser Rechte hängt von den Launen
bestimmter Großmächte ab.
- Offensichtlich kann der Sicherheitsrat benutzt werden, um die
Sicherheit und die Rechte einiger Großmächte zu sichern. Aber wenn die
Unterdrückten durch Bombardements dezimiert werden, muß der
Sicherheitsrat distanziert bleiben und nicht einmal einen
Waffenstillstand fordern. Ist dies nicht eine Tragödie historischen
Ausmaßes für den Sicherheitsrat, dessen Aufgabe der Erhalt der
Sicherheit von Ländern ist?
- Die herrschende Ordnung heutiger globaler Wechselbeziehungen ist, daß
bestimmte Mächte sich mit der internationalen Gemeinschaft gleichsetzen
und ihre Entscheidungen als jene von über 180 Ländern verdrängend
betrachten. Sie betrachten sich selbst als Herren und Beherrscher der
ganzen Welt und andere Nationen nur als zweite Klasse in der Weltordnung.
Exzellenzen,
Die frage muß gestellt werden: wenn die Regierung der Vereinigten
Staaten oder des Vereinigten Königreichs, die ständige Mitglieder des
Sicherheitsrats sind, Aggressionen, Besatzungen und Verletzungen
internationalen Rechts verüben, welches der Organe der UN kann sie dann
zur Rechenschaft ziehen? Kann ein Rat, in dem sie privilegierte
Mitglieder sind, ihre Verstöße behandeln? Ist das jemals geschehen?
Tatsächlich haben wir wiederholt das Gegenteil beobachtet. Wenn sie
Differenzen mit einer Nation oder einem Staat haben, zerren sie ihn vor
den Sicherheitsrat und als Kläger vereinen sie gleichzeitig die Rollen
von Ankläger, Richter und Henker auf sich. Ist das eine gerechte
Ordnung? Könnte es einen deutlicheren Fall von Diskriminierung und
offensichtlichere Beweise von Ungerechtigkeit geben?
Bedauerlicherweise hat das Beharren einiger hegemonischer Mächte auf der
Durchsetzung ihrer ausschließenden Politik bei internationalen
Entscheidungsfindungsprozessen, einschließlich des Sicherheitsrats, zu
einem wachsenden Mißtrauen der weltweiten Meinung geführt und so die
Glaubwürdigkeit und Effektivität dieses äußerst universellen Systems der
gemeinschaftlichen Sicherheit untergraben.
Exzellenzen,
Wie lange kann eine solche Situation in der Welt andauern? Es ist
offenkundig, daß das Verhalten einiger Mächte die größte Herausforderung
für den Sicherheitsrat, die ganze Organisation und seine zugehörigen
Behörden darstellt.
Die derzeitige Struktur und Arbeitsweise des Sicherheitsrats, die Erbe
des Zweiten Weltkriegs sind, gehen nicht auf die Erwartungen der
heutigen Generation und die aktuellen Bedürfnisse der Menschheit ein.
Heute ist es unleugbar, daß der Sicherheitsrat, am entscheidensten und
dringendsten Legitimität und Effektivität benötigt. Es muß anerkannt
werden, daß solange der Rat nicht in der Lage ist, auf eine
transparente, gerechte und demokratische Art im Interesse der ganzen
internationalen Gemeinschaft zu handeln, er weder legitimiert noch
effektiv sein weird. Außerdem wurde nun die direkte Beziehung zwischen
dem Mißbrauch des Vetos und der Aushöhlung der Legitimität und der
Effektivität des Rates klar und unbestreitbar belegt. Wir können und
dürfen nicht die Vernichtung oder auch nur die Eingrenzung von
Ungerechtigkeit, Täuschung und Unterdrückung erwarten, ohne die Struktur
und Arbeitsweise des Rates zu reformieren.
Ist es angemessen, von dieser Generation zu erwarten, sich den
Entscheidungen und Abmachungen unterzuordnen, die vor über einem halben
Jahrhundert getroffen wurden? Haben nicht diese oder zukünftige
Generationen das Recht zu entscheiden, in welcher Welt sie leben wollen?
Heute ist eine ernste Reform der Struktur und der Arbeitsweise des
Sicherheitsrats notwendiger denn je zuvor. Gerechtigkeit und Demokratie
schreiben vor, daß die Generalversammlung, das höchste Organ der
vereinten Nationen, respektiert werden muß. Die Generalversammlung kann
dann, durch geeignete Mechanismen, die Aufgabe der Reformierung der
Organisation und insbesondere die Rettung des Sicherheitsrats aus seinem
derzeitigen Zustand übernehmen. In der Zwischenzeit sollten die
Blockfreien Staaten, die Organisation der Islamischen Konferenz und der
afrikanische Kontinent jeweils einen Repräsentanten als ständiges
Mitglied mit Vetorecht im Sicherheitsrat haben. Das resultierende
Gleichgewicht würde hoffentlich ein weiteres Herumtrampeln auf den
Rechten von Nationen verhindern.
Frau Präsidentin,
Exzellenzen,
Es ist unerläßlich, daß Spiritualität und Ethik ihren rechtmäßigen Platz
in internationalen Beziehungen finden. Ohne Ethik und Spiritualität,
erlangt im Licht der Lehren göttlicher Propheten, können Gerechtigkeit,
Freiheit und Menschenrechte nicht garantiert werden.
Die Lösung heutiger Krisen der Menschheit liegt in der Beachtung der
Ethik und Spiritualität und der Herrschaft durch gerechte Menschen hoher
Kompetenz und Frömmigkeit.
Sollte Respekt für die Rechte von Menschen das vorherrschende Ziel
werden, dann werden Ungerechtigkeit, böse Stimmung, Aggression und krieg
verschwinden.
Menschen sind alle Gottes Kreaturen und mit Würde und Respekt ausgestattet.
Niemand besitzt anderen gegenüber Überlegenheit. Kein Individuum oder
Staat kann sich besondere Privilegien anmaßen oder die Rechte anderer
ignorieren und sich durch Einfluß und Druck als die "internationale
Gemeinschaft" aufstellen.
Die Bürger von Asien, Afrika, Europa und Amerika sind alle gleich. Über
sechs Milliarden Einwohner der Erde sind alle gleich und verdienen Respekt.
Gerechtigkeit und Schutz der Menschenwürde sind die zwei Säulen im
Erhalt von Frieden, Sicherheit und Ruhe in der Welt.
Aus diesem Grund erklären wir:
Dauerhafter Frieden und ruhe in der Welt können nur durch Gerechtigkeit,
Spiritualität, Ethik, Mitgefühl und Respekt für die Menschenwürde
erreicht werden.
Wir sind alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft und wir sind
alle berechtigt, auf der Schaffung eines Klimas des Mitgefühls, der
Liebe und der Gerechtigkeit zu bestehen.
Alle Mitglieder der Vereinten Nationen sind von den schmerzlichen und
süßen Ereignissen und Entwicklungen in der heutigen Welt betroffen.
Wir können feste und logische Entscheidungen fällen und dadurch die
Aussichten auf ein besseres Leben für derzeitige und zukünftige
Generationen verbessern.
Gemeinsam können wir die Ursachen für schlimme Krankheiten und
Beschwerden ausrotten und stattdessen, durch die Förderung universeller
und dauerhafter Werte wie Ethik, Spiritualität und Gerechtigkeit,
unseren Nationen erlauben, die Süße einer besseren Zukunft zu schmecken.
Völker erstreben, angetrieben von ihrer göttlichen Natur, eigentlich das
Gute, Tugend, Perfektion und Schönheit. Wenn wir uns auf unsere Völker
verlassen können wir riesige Schritte zur Reform machen und den Weg zur
menschlichen Perfektion ebnen. Ob wir es mögen oder nicht, werden
Gerechtigkeit, Frieden und Tugend sich früher oder später in der Welt
mit dem Willen des allmächtigen Gottes durchsetzen. Es ist zwingend
erforderlich und wünschenswert, daß auch wir zur Förderung von
Gerechtigkeit und Tugend beitragen.
Der allmächtige und barmherzige Gott, der der Schöpfer des Universums
ist, ist auch sein Herr und Beherrscher. Gerechtigkeit ist sein Befehl.
Er befiehlt seinen Geschöpfen, einander in Gutem, Tugend und Frömmigkeit
zu unterstützen und nicht in Dekadenz und Korruption.
Er befiehlt seinen Geschöpfen, einander zur Rechtschaffenheit und Tugend
und nicht zu Sünde und Übertretung anzuhalten. Alle göttlichen Propheten
vom Propheten Adam (Friede sei mit ihm), zum Propheten Moses (Friede sei
mit ihm), zum Propheten Jesus Christus (Friede sei mit ihm), zum
Propheten Mohammed (Friede sei mit ihm) haben alle die Menschheit zum
Monotheismus, zu Gerechtigkeit, Brüderlichkeit, Liebe und Mitgefühl
aufgefordert. Ist es nicht möglich, basierend auf Monotheismus,
Gerechtigkeit, Liebe und Respekt für die Menschenrechte eine bessere
Welt zu schaffen und so Feindschaften zu Freundschaften umzuformen?
Ich erkläre ausdrücklich, daß sich die heutige Welt, mehr als je zuvor,
nach gerechten und rechtschaffenen Menschen mit Liebe für die Menschheit
sehnt; und sich mehr als alles andere nach dem perfekten menschlichen
Wesen und dem wahren Erretter, der allen Völkern versprochen wurde und
der Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit auf dem Planeten bringen
wird, sehnt.
Oh, allmächtiger Gott, alle Männer und Frauen sind Deine Geschöpfe und
Du hast ihre Wegleitung und Erlösung bestimmt. Beschenke die nach
Gerechtigkeit dürstende Menschheit mit dem allen von Dir versprochenen
perfekten Menschen und mache uns zu seinen Anhängern und jenen, die nach
seiner Wiederkehr und seiner Sache streben.
Als Grundlage für diese Übersetzung diente die von der UN
veröffentlichte englische Übersetzung der in Arabisch gehaltenen Rede.
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