Presse zum Spiel in Bielefeld

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    Re: Presse zum Spiel in Bielefeld

    Claus - 18.09.2006, 05:49

    Presse zum Spiel in Bielefeld
    FC Bayern

    Mit Mann und Maus ins Unheil

    Der FC Bayern gerät über das 1:2 in Bielefeld in die Grundsatzdebatte - und verliert Owen Hargreaves.

    Bayern Münchens Trainer schaute grimmig und streng unter seiner Mütze hervor, als er sich durch die engen Kellerwege des Bielefelder Stadions Richtung Ausgang zwängte.

    Er hatte keine gute Laune, das war nicht zu übersehen, dennoch fand er sich bereit, ein paar Worte zum verlorenen Spiel zu sagen.

    Er wartete, bis sich die Reporter im Halbkreis um ihn versammelt hatten, und dann trug er seine Grundsatzkritik vor.

    "Wir entwickeln mittlerweile einen Stil, den wir überdenken sollten. Das ist sehr, sehr anspruchsvoll, immer nur 90 Minuten nach vorne spielen zu wollen", sagte er. "Bei uns wollte in der zweiten Halbzeit jeder irgendetwas machen, jeder wollte das Spiel mit der Brechstange entscheiden - und das geht dann halt nach hinten los", schimpfte er. "In dieser Phase der Saison reicht auch ein 1:1. Damit muss man mal zufrieden sein. Aber dann geht’s wieder ab nach vorn mit Mann und Maus", höhnte er.

    Das komische Gefühl des Oliver Kahn

    Harte Worte waren das, und sie waren dadurch noch härter, dass der eigentliche Trainer längst im Bus saß, als sie gesprochen wurden. Der eigentliche Trainer hatte sich damit begnügt, milde zu bemerken, so eine Niederlage käme "halt mal vor, wenn man unter der Woche Champions League spielt und sich die andere Mannschaft ganz auf die Bundesliga konzentrieren kann". Doch im Gegensatz zum Trainer ehren- und altershalber Oliver Kahn, von dem die schroffe Analyse stammte, hatte Felix Magath auch nicht im Tor stehen und das Unheil über sich ergehen lassen müssen.

    Kahn hatte es kommen sehen. Seit Arminias Ausgleich nach van Bommels frühem 1:0 (5.) begleitete ihn "die ganze Zeit ein komisches Gefühl". Doch eigentlich brauchte es gar nicht die Erfahrung aus 503 Bundesligaspielen in fast 20 Profijahren, denn es war durch den Lauf des Spiels eine absehbare Niederlage. Die Leerläufe der Stürmer Santa Cruz, Podolski und Pizarro, Lúcios chaotische Ausflüge und die Grobheiten der Defensivkräfte Demichelis und van Buyten hatten sie angekündigt.

    Magaths Hinweis auf den Kräfteverschleiß am Ende der Europacupwoche konterte Kahn mit Kritik an taktischen Mängeln: "Wir müssen auch mal das Tempo rausnehmen, Ball und Gegner laufen lassen. Und vor allem müssen wir defensiv gut stehen." Diesem Prinzip fühlte sich außer ihm aber niemand verpflichtet, und so geschah es, dass Lúcio einen der zahlreichen Konter durch ein hektisches Foul an Wichniarek stoppte und der Freistoß das 1:2 brachte.

    "Ein bisschen Unruhe"

    Unversehens erfüllte sich dadurch noch eine andere, ältere Ankündigung: Vor Saisonbeginn hatten Magath und Manager Uli Hoeneß WM-bedingt die Devise "durchwursteln" ausgegeben - bis man Mitte September endlich voll da sei. Nun ist Mitte September, aber die Münchner sind nicht auf ihren Höhen angelangt, sondern ins Ungewisse abgerutscht, und die Startbilanz ist mit sieben Punkten aus vier mäßig schweren Spielen tatsächlich misslungen. "Es gibt wahrscheinlich ein bisschen Unruhe jetzt", ahnt Verteidiger Philipp Lahm.

    Am einfachsten wäre es, den Bruch im überlegen begonnenen Spiel auf den Ausfall von Owen Hargreaves zurückzuführen. Der Mittelfeldspieler hatte sich bei einem Zusammenprall mit Thorben Marx verletzt. Er ließ sich behandeln und wollte aufs Feld zurückkehren, aber schon beim ersten Auftreten merkte er, dass er nicht mehr imstande sein würde, weiterzuspielen. Am nächsten Tag erhielt der englische Nationalspieler, der sich in den letzten Wochen und Monaten zur Schlüsselfigur im Zentrum des Münchner Spiels entwickelt hatte, die befürchtete Diagnose: Wadenbeinbruch, mindestens sechs Wochen Pause.

    Lucio, der Mittelstürmer

    "Das ist fatal", sagte Kahn. Bis zu seinem Ausscheiden hatte Hargreaves "überragend" gespielt, sagte Felix Magath. Dem Eindruck, dass sein Fehlen die komplette Spielkonstruktion instabil werden ließ, mochte er nicht widersprechen. Der eingewechselte Demichelis, der Hargreaves in den nächsten Wochen vertreten wird, brachte keine Ordnung in den Aufbau. Im Gegenteil: Selten hat man eine so ungenau strukturierte Bayern-Mannschaft erlebt wie während der zweiten Halbzeit in Bielefeld.

    Das Problem der Bayern ergibt sich an beiden Enden ihrer Aufstellung. Auf der Alm ließ Magath drei Mann stürmen, Santa Cruz rückte aus dem Mittelfeld in die Reihe neben Pizarro und Podolski, was ein mutiger, aber plausibler Ansatz war. Aber die drei Angreifer haben noch wenig Verständnis füreinander, und noch weniger Verständnis haben sie für die Deckungsarbeit, was eine zusätzliche Last für das ebenfalls unsortierte Mittelfeld um den Orientierung suchenden van Bommel bedeutet.

    Dazu gesellt sich der ungeduldig und ungestüm vorwärtsdrängende Abenteurer Lúcio, der von Rechts- bis Linksaußen und Mittelstürmer alle Angriffspositionen ausfüllte. "Das ist mir gar nicht speziell aufgefallen", bemerkte Magath erstaunt, während Kahn zum Thema Lúcio die Aussage verweigerte. Da haben die beiden Trainer noch viel Arbeit vor sich.

    (SZ vom 18.09.2006)



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