Tantiemen durch zuhören

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    Re: Tantiemen durch zuhören

    Freeze_Frame - 12.09.2006, 16:29

    Tantiemen durch zuhören
    Tantiemen durch zuhören

    Für Musiker, Komponisten und Texter sind die Tantiemen, also Gewinnanteile an veröffentlichten Stücken, eine wichtige Einnahmequelle. Bei Aufführungen in der Öffentlichkeit fordert sie der Veranstalter und leitet sie zum Künstler weiter. Aber eine gewisse Gruppe von Künstlern fällt durch dieses Raster: zum Beispiel Produzenten von Techno- und Housemusik. Clubs in denen die DJs spielen zahlen zwar eine pauschale Gema-Gebühr, welche sich nach Größe des Clubs und dessen Öffnungszeiten richtet, doch das ganze Geld wandert in einen großen Topf und wird am Ende des Jahres mehr oder weniger wahllos, pauschal verteilt und Deejays oder Club-Musikproduzenten aber gehen dabei leer aus.
    Warum? Weil man davon ausging, dass das Programm in den Clubs identisch mit dem im Radio sei und Clubs keine Playlists führen würden. Also wurde die dort gespielte Musik einfach ignoriert.
    Die Musiker begannen zu protestieren und in Kooperaton mit Media Control entwickelte die Mitgliederversammlung der Gema eine Art Monitoring-System, die „Black Box“.
    Die einjährige Testphase ist abgeschlossen und die Gema glaubt eine positive Bilanz zu ziehen. Es wurden in 100 deutschen Clubs Boxen verteilt, welche Teile des am Abend laufenden DJ-Programms mitschneiden. Die Mitschnitte wurden später verteilt und von Experten, DJs und Szenekennern, ausgewertet. Wie? Ganz einfach, sie hörten sich die Auswertung an. Das hört sich sehr kompliziert an, wie kompliziert kann man sich selbst vorstellen: In Mainstream-Discos mag das Ganze kein Problem sein, weil dort die Lieder etwas abgemischt runterspielt werden, aber was ist mit den Clubs in denen die Lieder ineinandergemischt und in Geschwindigkeit, Tonhöhe, von Effektgeräten, etc. verändert werden? Außerdem gibt es ja von manchen Titeln x Remixe, wo sich manche recht ähnlich sind. Und was ist mit total unbekannten, unveröffentlichten Tracks, oder mit B-Seiten oder Zusatztracks, die am Ende der Platte oder CD angehängt, aber über die nicht Buchgeführt wird?

    Ganze 6484 Titel haben die Experten in einem Jahr aus den Mitschnitten erhascht. Aus allen Genres, die gespielt wurden lägen Bruce Springsteen und Michael Jackson weit oben. Und was für eine Überraschung: die Club-Playlist stimmen nicht mit denen der Radios überein. Eine genaue Liste werde aber aus Datenschutzgründen nicht herausgegeben, erst im Herbst soll eine „Most-played-Hits“ Liste veröffentlicht werden.
    Aber egal, was die Experten und langjährigen Musikspezialisten erzählen mögen, alle Tracks nur durch zuhören zu erkennen muss schier unmöglich sein. Doch Media Control traut sich das zu, denn schließlich wurde eine 95%ige Trefferquote garantiert. Media Control habe eine ziemlich große Musikdatenbank und außerdem würden sich - nach Meinung von MC - in nahezu jedem Club die Titel wiederholen und dadurch leichter erkennbar sein.

    Wenn man sich jetzt noch vorstellt, das allein die vier großen Vertriebe für elektronische Musik in Deutschland im Jahr zusammen etwa 8.000 Tracks herausbringen damit wirklich nur die elektronische Richtung gemeint ist, kommen einem gut 6.500 Lieder aus allen Genres ziemlich wenig vor, genauso wie eine gerechte Verteilung der Tantiemen.

    Am Ende werden wohl wieder nur die größeren Hits daran verdienen, die auch so schon in den Radios dudeln, die kleineren Produzenten werden wohl leer ausgehen. Zwar wäre die Idee von einer Playlist, die dann von den Clubs weitergeleitet würde auch eine Idee, aber dort hat die Gema zu viel Angst vor Betrug, denn die Listen könnten frisiert werden, um bestimmten Produzenten mehr Tantiemen zuzuspielen.

    Vielleicht ist das ganze ein Anfang, aber wohl auch keine Lösung. Also: abwarten...

    Quelle: www.pandora.com; www.gema.de; www.partysan.de[url][/url]



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