Let me help you!

Raumschiff 8693
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  • Forum: Raumschiff 8693
  • Forenbeschreibung: Hier könnt ihr Storys über die Killerpilze - aber natürlich auch andere Bands - schreiben
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  • Forum gestartet am: Montag 10.07.2006
  • Sprache: deutsch
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    Re: Let me help you!

    sunshine - 31.08.2006, 22:30

    Let me help you!
    1. Autor: Me (sunshine)
    2. Art der Story: Sap
    3. Hauptpersonen: Sina, Coru, Maria, namenlose Statisten
    4. Rating: PG
    5. Warnungen: ??? Wüsst jetzt nix...
    6. Disclaimer: Es spielt in Landsberg am Lech, die Stadt gibt wirklich und ist nicht erfunden und gehört mir auch leider, leider nicht.
    7. Claimer: Jo, halt der ganze Rest, ne. Personen, Handlung, etc.








    1. Kapitel
    Ich war sieben und es war im Winter. Der Schnee lag grau am Rand der Straßen, abgeschoben von ein paar Räumungsfahrzeugen. Meine Mutter war mit mir in der Stadt, die Kälte biss in meine Finger, denn ich hatte meine Handschuhe vergessen.
    Ich stand mit roten Wangen vor dem Spielzeuggeschäft und starrte die Auslage an, eine riesige Playmobilstadt.
    "Sina, ich gehe in das Büchergeschäft dort drüben. Willst du mitkommen oder hier warten?", hatte meine Mutter gefragt.
    "Warten", hatte ich genuschelt.
    Meine Mutter war gegangen und ich hatte weiter gestarrt.
    Doch irgendwann verlor ich das Interesse an der Spielzeugstadt und drehte mich zur Straße. Ich sah das Büchergeschäft auf der anderen Straßenseite. Wie heimelig dort die Lampen brannten und das bunte Geschäft in goldgelbes Licht tauchten!
    Ich spürte die Kälte immer mehr in meine Fingerspitzen zwicken, wie stumpfe Nadeln.
    Ich biss mir auf die Unterlippe und hielt es nicht länger aus. Mein Blick schweifte über die kopfsteingepflasterte Straße, kein Auto in beiden Richtungen, ideal.
    Ich hopste auf die Straße und hatte schon ein dreiviertel überquert, als mein kleiner Schuh sich in der zerbröckelten Fuge zwischen zwei Steinen verhakte und ich stecken blieb. Ich versuchte mich zu befreien, doch es klappte nicht.
    Da sah ich weit vor mir die Scheinwerfer des Busses, ich kniete dort auf der Straße in einem schwarzen Mantel und der Fahrer nahm mich nicht wahr.
    Ich weiß, ich hätte schreien sollen, aber ich konnte nicht.
    Meine Panik schnürte mir die Kehle zu.
    Auch die Leute nahmen mich nicht wahr, wie ich dort auf der Straße kauerte, noch heute frage ich mich warum. Wahrscheinlich, weil ich nicht schrie.
    Es waren vielleicht zwei Meter, die der Bus entfernt war, der Fahrer sah mich einfach nicht, plötzlich kam ich frei, doch es war zu spät, ich wusste, dass ich es nicht mehr schaffen würde wegzurennen.
    Und dann war er da.
    Er riss mich am Arm zurück, der Bus ratterte an uns vorbei.
    Dann nahm er meine Hand und zog mich auf die andere Straßenseite. Bevor er mich losließ, sah er einen Moment meinen Ring an. Er war silbern, mit Einlegearbeiten aus Perlmutt und vollkommen untypisch für ein kleines Mädchen wie mich.
    Dann bedachte er mich noch mit einem langen Blick aus seinen eisblauen Augen und ging weg. Minutenlang blieb ich wie versteinert stehen, dann kamen die Tränen und ich rannte in das Geschäft zu meiner Mutter…

    Das ganze ist jetzt fast genau acht Jahre her, ich habe es meiner Mutter nie erzählt. Sicher, sie hat sich gewundert, warum ich weinend ins Geschäft kam, doch sie hat das alles wohl schon lange vergessen. Anders als ich, die ich jeden Morgen, wenn ich aufwache und jeden Abend vorm Einschlafen an ihn denken muss. Er war kaum älter als ich, doch wo waren seine Eltern? Eine von vielen Fragen. Immer wieder sehe ich seine eisblauen Augen vor mir, die so kalt in mein Gesicht sahen. Ich habe ihn nie wieder gesehen, aber ich weiß, dass ich ihn erkennen werde, und dass ich tief in seiner Schuld stehe. Jeden Tag danke ich ihm in Gedanken dafür, dass er mir das Leben geschenkt hat und nicht zuließ, dass ich überfahren wurde.

    Der Riemen meiner Tasche drückte durch meinen Anorak auf meine Schulter, meine Klarinettenstunde war vorbei und ich auf dem Weg nach Hause.
    Laut meinem Lehrer machte ich große Fortschritte, ich jedoch merkte nichts davon.
    Lag wohl daran, dass ich eher selten übte. Nicht dass es mir keinen Spaß machte zu spielen, es war nur so, dass ich dafür in einer bestimmten Stimmung sein musste.
    Ich lief am Freibad vorbei, im Winter war es immer geschlossen, aber im Sommer war hier die Hölle los. Ein Junge stand davor, mein Blick traf ihn nur kurz: Halblange schwarze Haare, schwarze Jacke, die Hände in den Taschen der Jeans, den Blick zu Boden gerichtet.
    Wartete er auf jemanden?
    Er war wohl zwischen fünfzehn und sechzehn.
    Egal, dachte ich, und wollte weitergehen, als er plötzlich den Kopf hob und mich ansah.
    Nein! Er war es! Diese eisblauen Augen konnte man nicht verwechseln, doch warum schaute er so kalt, fast böse zu mir?
    "Ist irgendwas?", fragte er. "Ich hab weder Feuer, noch Zigaretten, also frag erst gar nicht."
    "Das wollte ich auch nicht", murmelte ich und machte ein paar Schritte auf ihn zu.
    Er sah mich noch böser an. "Sondern?", fragte er.
    "Ich… ich wollte mich bei dir bedanken…", meine Stimme zitterte. Warum war er so gemein, ich hatte ihm doch nichts getan!
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    "Bedanken?", hakte er nach. "Verarschen kann ich mich selber."
    "Nein! Wirklich! Vor acht Jahren! Ich lag auf der Straße und der Bus kam… und du hast mich gerettet!", platzte es aus mir heraus.
    Für einen Augenblick sah ich, dass er mich erkannte, doch dann wurde sein Gesicht kalt.
    "Du musst mich verwechseln", sagte er.
    "Nein, niemals! Ich, ich musste jeden Tag an dich denken! Ich könnte dich nie verwechseln, deine Augen hatte ich genauso in Erinnerung wie jetzt!", rief ich.
    Warum verstand er mich denn nicht? Was hatte er?
    Er schloss für einen Moment die Augen.
    "Hau ab!", sagte er dann.
    "Was?!"
    "Verschwinde hier, du Nervensäge, ich kenn dich nicht!"
    "Aber…", ich drehte mich um und ging, rannte fast. Als ich mich noch einmal umsah, bemerkte ich eine Gruppe Jungendlicher, etwa im selben Alter wie der Junge, die auf ihn zukamen.

    Am Abend lag ich in meinem Bett und war so traurig, dass ich nicht einmal weinen konnte. Ich hatte so lange auf diesen Tag gewartet, und nun?
    Ich konnte ihm nicht mal böse sein, vielleicht erkannte er mich wirklich nicht. Aber für einen Moment war ich mir so sicher, dass er mich wieder erkannt hatte! Vielleicht hatte er sich vor seinen Freunden nicht blamieren wollen. Sollte ich morgen noch einmal zum Schwimmbad gehen?

    Ich saß auf den Stufen vor dem Bad, seit exakt drei Stunden, wie ich feststellte, als ich auf die Uhr an meinem Handy sah. Aber vielleicht kam er ja noch, das dachte ich zwar seit Stunden, aber es half.
    Mir war kalt, Hunger hatte ich nicht, da ich mir ein paar Mandarinen mitgenommen hatte. Plötzlich hörte ich Gelächter. Ich hob den Kopf. Es war von links gekommen, Richtung Fluss. Ich wartete eine Minute, doch auf dem Weg, der am Fluss entlang führte kam niemand. Wieder hörte ich das Lachen, gleichweit entfernt wie vorher.
    Ich sprang auf und rannte in die Richtung, aus der es kam. Durch die Bäume sah ich dort unten eine Gruppe Jugendlicher, dieselben wie gestern? Wieder lachten sie, doch es klang nicht herzlich. Eher schadenfroh.
    Ich hörte ein leises Stöhnen und ging näher ran, immer noch waren genug Bäume vor mir, dass man mich nicht sah. Von meiner leicht erhöhten Position erkannte ich nun, dass sie einen Kreis gebildet hatten, in der Mitte standen zwei Jungen.
    Ich schob mich noch ein Stück vorwärts, und blieb wie gelähmt stehen. Das war er!
    Und der andere schlug ihm nun mit der Faust in den Magen! Er fiel hin und verschwand aus meinem Blickfeld. Ich musste etwas tun!
    Der Junge packte ihn im Nacken und zog ihn zum Fluss. Dort drückte er seinen Kopf unter Wasser.
    Ich sprang auf, meine Haare flogen über meine Schultern, als ich zum Strand rannte.
    Der Junge drückte ihn noch immer unter Wasser.
    "Hört sofort auf!", schrie ich, so laut ich konnte. Ein Wunder, dass meine Stimme nicht versagte. Dafür hatte ich Probleme mich auf den Beinen zu halten, denn die fühlten sich ziemlich wacklig an.
    Ich zog mein Handy aus der Tasche.
    "Die Polizei ist in einer Minute da! Also lasst ihn in Ruhe und haut ab, oder sie kriegen euch!", schrie ich weiter.
    Meine Worte hatten enorme Wirkung. Die etwa zehn Teenager stolperten vom Strand und suchten so schnell als möglich das Weite. Mein Retter lag als einziger noch da, sein Kopf immer noch im Wasser, denn der andere hatte ihn einfach losgelassen.
    Ich lief zu ihm und zog ihn aus dem Wasser.
    Er war bewusstlos.
    Für den Fall, dass die anderen zurückkamen zog ich ihn hinter ein paar Felsen, etwa zehn Meter vom Strand weg. Dann blieb ich bei ihm sitzen. Hoffentlich bemerkten die Jugendlichen nicht, dass alles ein Bluff gewesen war.
    Ich musste nachdenken. Wenn das gestern dieselben gewesen waren, hatte er mich vielleicht nur weggeschickt, damit ich nicht in eine Schlägerei verwickelt wurde?
    Ich sah ihn an. Er sah übel aus, ein roter Striemen durch das Gesicht, eine Wunde an der Schläfe, die noch leicht blutete und an seiner Oberlippe war ein mit Schorf überzogener Kratzer. Von gestern?
    Ich zog den Reißverschluss seiner Jacke auf, die auch nass war, und zog sie ihm aus. Darunter trug er ein Sweatshirt.
    Langsam öffnete er die Augen, bäumte sich unter Husten auf und spuckte Wasser. Ich schlug ihm auf den Rücken, bis er sich erholt hatte. Dann sackte er zurück auf den Sand.
    "Was… ist passiert?", fragte er und sah mich erstaunt an.
    Ich erzählte es ihm.
    Er schien immer wütender zu werden.
    "Was hast du denn?", fragte ich am Schluss.
    "Du blöde Kuh!", keuchte er. "Denkst du, das hat was gebracht? Jetzt werden sie noch viel schlimmere Sachen machen!"
    "Aber warum?", fragte ich bestürzt.
    "Weil ich einen Platz zum Schlafen habe und etwas Geld", murmelte er.
    "Und?"
    "Sie haben das nicht, sie pennen unter Brücken oder im Park", sagte er wie selbstverständlich.
    "Was?! Aber, warum denn?"
    "Weil wir kein Zuhause haben", lautete seine Antwort.


    2.Kapitel
    "Kein Zuhause?!", rief ich und meine Stimme überschlug sich. "Warum nicht?"
    Er seufzte genervt.
    "Ich hab keins, weil ich abgehauen bin. Weil meine Eltern sich und mich verprügelt haben und weil ich keinen Bock darauf hatte. Ich bin mit sieben weggelaufen…", meinte er.
    Ich sah ihn erwartungsvoll an.
    Er verdrehte die Augen.
    "Anfangs ging es mir wie den anderen, ich musste da schlafen, wo es nicht zu kalt war und sicher. Denn wenn einen die Polizei erwischt, ist man schon so gut wie im Heim oder bei seinen Eltern. Dann hab ich einen Schlafplatz für den Sommer gefunden und nach einer Weile auch für den Winter. Gelebt hab ich damals ziemlich schlecht, ich musste meistens stehlen und wenn´s nicht ging, hungern oder den Müll durchsuchen. Ich hab mich mit dreizehn für verschiedene Jobs beworben, aber sie brauchten immer Sachen, die ich nicht hatte. Lohnsteuerkarte, Versicherung, so was. Dann hab ich für die Sommer- und Winterferien Arbeit gefunden und seitdem sind die anderen so. Also nicht, dass wir vorher Freunde waren, aber… was geht’s dich an?", fragte er dann bissig.
    Ich hatte Tränen in den Augen. Er tat mir so unendlich Leid. Ich hätte nie gedacht, dass es Straßenkinder - vor allem so viele - auch in unserer Stadt in Deutschland gab.
    Er sah mich an.
    "Spar dir dein Mitleid!", sagte er hart.
    "Warum bist du so gemein?", rief ich. "Ich wollte dir helfen, aber du…! Warum hast du mich überhaupt gerettet damals? Guten Tag gehabt, oder wie? Aber wahrscheinlich erinnerst du dich gar nicht mehr! Hier!", ich hielt ihm die Hand mit meinem Ring hin. "Wenn du dich schon nicht an Menschen erinnerst, dann vielleicht an Materielles! Wie kann man nur…!"
    Er legte mir die Hand auf dem Mund.
    Ich wollte ihn wegschubsen, doch er hielt mich fest. Dann zerrte er mich zwischen zwei Felsen.
    "Die Kleine hat geblufft! Und jetzt sind sie weg! Sucht sie!", zeterte jemand beim Strand.
    Er zog mich in den Sand und unter einen Felsen in der Nähe.
    Es war so eng, dass ich seinen Atem im Nacken spürte.
    "Sei ruhig, sonst kriegen sie uns, und sie werden dich genauso verprügeln wie mich!", flüsterte er, nahm seine Hand aber nicht von meinem Mund.
    Ich nickte.
    Dann hörte ich Schritte, sie kamen näher. Ich machte mich ganz klein.
    Noch näher, ich begann zu zittern.
    Jemand lugte zwischen die Felsen, ich hielt den Atem an.
    Die Schritte entfernten sich wieder.
    Nach zehn Minuten kamen die Schritte zurück und liefen in Richtung Strand weiter.
    Er blieb mit mir weitere fünf Minuten unter dem Felsen.
    "Verdammt!", schrie jemand beim Strand. "Sie sind abgehauen! Aber wir kriegen sie!"
    Dann gingen sie weg.
    Erleichtert ließ ich meinen Kopf auf seine Brust sinken, einen kurzen Moment ließ er es zu, dann zog er mich wieder zurück nach draußen.
    "Ich habe mich an dich erinnert, aber ich konnte das gestern echt nicht gebrauchen", sagte er.
    Ich nickte nur.
    "Warum hast du es gemacht?", fragte ich dann.
    "Warum wolltest du dich damals umbringen?"
    "Umbringen?! Ich bin zwischen den Steinen festgesteckt!", rief ich.
    "Ah, hmm, es sah aus, als wolltest du es. Mit sechs, sieben sollte man noch nicht sterben."
    Ich musste lächeln.
    "Wie heißt du?", fragte ich.
    "Coru", antwortete er.
    "Sina", sagte ich. "Wo ist denn dein Schlafplatz?"
    "Das geht dich nichts an! Überhaupt, wir sollten uns nie wieder sehen! Dafür ist unser Leben viel zu unterschiedlich!", meinte Coru hart.
    "Nein! Ich habe dich acht Jahre gesucht, ich werde dich nicht aufgeben, jetzt wo ich dich gefunden habe! Dafür stehe ich zu tief in deiner Schuld!"
    Coru blickte mich seltsam an, nicht freundlich, aber auch nicht böse.
    "Mach doch was du willst. Wenn sie dich kriegen, erwarte nicht, dass ich dir helfe", sagte er dann.
    Er stand auf.
    Ich auch.
    "Was muss ich machen, damit du mich heute in Ruhe lässt?", fragte er.
    "Ich will dich wieder sehen!", war meine Bedingung.
    Er schloss die Augen.
    "Okay, morgen um drei, am Kino. Aber ich hab genug zu tun, ich brauch das nicht jeden Tag!"
    Ich lächelte und nickte.
    Coru ging, hangelte sich über ein paar Felsen und war verschwunden.
    Sehr höflich..., dachte ich ironisch.

    Am nächsten Tag wartete ich bereits um zwei am Kino, auch wenn ich Angst hatte, denn nur ein paar Ecken weiter war das Freibad und wer wusste schon, wo diese Clique war?
    Es wurde langsam drei, Coru kam nicht.
    Und wenn er dich angelogen hat?, fragte ich mich. Wenn er dich nur loswerden wollte?
    Es verging eine Viertelstunde, immer noch war er nicht da.
    Dann sah ich sie um die Ecke biegen, die Schlägerclique! Sie waren zwar noch gute hundert Meter entfernt, doch sie sahen mich. Der Chef rief einen Befehl und ich rannte um das noch geschlossene Kino in Richtung Schwimmbad.
    Auf halbem Weg stieß ich mit Coru zusammen.
    "Sie kommen! Von da hinten!", rief ich.
    Er schien kurz nachzudenken, dann nahm er meine Hand.
    "Komm mit!", sagte er, zog mich in eine Nebenstraße und rannte diese entlang.
    "Sie werden sich aufteilen, wir schaffen das irgendwie!"
    Coru rannte eine Treppe am Ende der Straße hinauf, dann über eine breitere Straße und schließlich in eine weitere Nebenstraße.
    Dann blieb er hinter der Ecke stehen.
    Ich keuchte.
    Coru lehnte sich mit dem Rücken zu mir, seitlich an die Hauswand.
    "Und wenn sie von hinten kommen?", fragte ich leise.
    "Werden sie nicht", war seine Antwort.
    Ich hörte Schritte, schnelle Schritte, aber nur von einem Paar Schuhe.
    Ein Junge lief um die Ecke, bevor er reagieren konnte, hatte Corus Faust ihn in den Magen getroffen.
    Der Junge stöhnte.
    Coru packte ihn, schlang einen Arm um seine Brust, legte seine Hand auf den Mund des andern und trat ihm in den Rücken.
    Der Junge sackte zusammen.
    Coru nahm schnell meine Hand und zog mich zurück über die Straße, dann die Treppe runter. Er half mir über einen Zaun, kam hinterher und rannte mit mir über eine kleine Brücke, sie führte über einen Ableger des Flusses, der durch das Schwimmbadgelände geleitet wurde.
    Vor mir sah ich auch schon das Gebäude mit den Umkleiden, dem Kiosk und der Kasse, alles andere war hier draußen. Coru lief mit mir um das Babybecken herum, am Rand des Schwimmerbeckens entlang und auf das Gebäude zu. Er nahm wohl beabsichtigt diesen Weg, damit man uns von der Straße aus nicht sehen konnte.
    Vor einer gläsernen Tür blieb er stehen, durch diese Tür gingen die Besucher im Sommer zu den Schwimmbecken, wir standen nun so davor, dass wir durch das Glas zum Ein- und Ausgang sehen konnten. Zu meiner Überraschung zog Coru einen Schlüssel hervor.
    "Was du gleich siehst, darfst du nie erzählen!", schärfte er mir ein und sperrte auf.
    "Aber, …woher hast du den Schlüssel?", fragte ich.
    "Geklaut", sagte er ruhig.
    Er zog mich durch den breiten Gang, durch den ich schon im Sommer so oft gegangen war. Dann ging er bei der ersten Tür links zu dem Zimmer der Bademeister und Rettungsschwimmer. Er lief mit mir durch den Raum, zu einer Tür und öffnete sie.
    Auf dem Boden lag eine Matratze, dahinter stand ein schwarzes Regal.
    Darin waren auf den oberen Brettern ein paar Kisten, weiter unten hatte Coru seine Klamotten untergebracht.
    Er zog die Schuhe aus, ließ sich auf die Matte fallen und sah mich spöttisch an.
    "Fühl dich wie zu Hause."
    Ich zog meine Winterstiefel aus und setzte mich ebenfalls auf die Matte, da sie so ziemlich den ganzen Raum ausfüllte.
    Wir schwiegen, irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und fragte: "Wie bist du hierher gekommen?"
    Für einen Moment dachte ich, er würde nicht antworten.
    Dann sagte er: "Ich habe nach einem Schlafplatz für den Winter gesucht, der im Sommer wäre dann zu kalt, da schlafe ich in einem Keller, der ist wasserdicht und im Sommer warm genug. Ich wollte was dauerhaftes, also hab ich mich umgesehen und bin irgendwann aufs Schwimmbad gestoßen. Es ist im Winter geschlossen und nur jeden Freitag kommt die Putzfrau. Hier in dem Raum putzt sie nicht, das hab ich nach ´ner Weile rausgefunden. Also hab ich den Schlüssel im Sommer geklaut, das war so vor vier Jahren und bin hier eingezogen. Als ich bemerkt hab, dass hier im Raum nur geputzt wird, wenn das Bad im Herbst schließt und bevor es im Frühling aufmacht, hab ich vom Sperrmüll ´ne Matte geholt und sie hier hereingetragen. Wenn das Bad geöffnet ist versteck ich sie hinter dem Regal."
    Er drehte sich um und richtete sich auf um eine Kerze aus einer der Kisten zu holen.
    Er nahm ein Feuerzeug von einem der unteren Bretter und stellte die Kerze auf einen Teller, der auf dem fünften Brett von unten, knapp über Corus Kopf stand.
    Nun war es nicht mehr so dunkel.
    Ich öffnete meine Jackentaschen und holte vier Mandarinen und eine Plastiktüte für die Schalen raus.
    "Willst du?", fragte ich und hielt ihm zwei hin.
    Er schien einen Moment mit sich zu ringen, dann nahm er sie.
    "Danke", sagte er leise.
    "Das sollte ich wohl auch sagen, danke, dass du mich vorhin schon wieder gerettet hast", ich dachte kurz nach. "Eigentlich hast du doch gesagt, wenn sie mich kriegen, hilfst du mir nicht…"
    Zum ersten mal lächelte er: "Sie hatten dich ja noch nicht."


    3. Kapitel
    Coru hatte klargestellt, dass er an den nächsten zwei Tagen keine Zeit hatte. Jedenfalls nicht für mich. Auch wenn ich ihn wieder sehen wollte, hielt ich mich vom Bad fern.
    Erst drei Tage später, am Donnerstag, konnte er mich wieder treffen. Auch wenn er daran nicht sonderlich interessiert zu sein schien.
    In den nächsten zwei Tagen hortete ich soviel Essen, wie ich nehmen konnte, ohne dass es auffiel. Am dritten Tag, packte ich alles in eine Tasche und ging zur Bücherei. Dort wartete Coru bereits, denn diesmal war ich nicht zu früh.
    Als er die Tasche sah zog er eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.
    "Hi", meinte ich unsicher.
    Er nickte nur.
    "Ist etwas passiert?", fragte ich, da er noch schlechter gelaunt als sonst schien.
    Er stellte sich direkt vor mich hin und ich sah die andere Seite seines Gesichts, denn vorher hatte er so dagestanden, dass ich ihn nur im Profil sehen konnte.
    Ich machte einen Schritt zurück.
    Drei lange blutrote Kratzer zogen sich über seine Wange.
    "Wer war das?", fragte ich bestürzt.
    "Wer wohl, ein Mädchen aus der Clique hat mich bei den Felsen gefunden und mir die verpasst. Aber ich konnte noch rechtzeitig abhauen."
    Ich sah ihn nur an und biss mir auf die Lippe.
    Er nahm meine Hand.
    "Bitte, hau ab aus meinem Leben! Ich kann nicht verantworten, dass dir was passiert!", sagte er und ich merkte, dass er noch nie solche Emotionen beim Reden gezeigt hatte.
    "Nein, das kann ich nicht. Ich hab Angst vor ihnen, aber wenn ich verschwinde, werde ich die ganze Zeit an dich denken und mich wie eine Verräterin fühlen, selbst wenn ich dir nicht helfen kann!"
    Er schüttelte nur resigniert den Kopf.
    "Du bist so dumm", murmelte er.
    "Denk was du willst, Coru, aber lass mich bei dir bleiben", flüsterte ich.
    "Und, was willst du jetzt machen?", fragte er gereizt.
    Ich zog die Schultern hoch.
    "Komm mit!", mir fiel auf, dass er immer noch meine Hand hielt. Nun brachte er mich wieder zu seinem Schlafplatz.
    "Hier sind wir wenigstens sicher", sagte er leise.
    Dann sah er mich an.
    "Was willst du eigentlich von mir?"
    "Ich stehe in deiner Schuld", murmelte ich.
    "Und wenn ich sage, dass du deine Schuld am besten abarbeiten kannst, wenn du mich in Ruhe lässt?"
    Ich sah ihn flehend an.
    Er stöhnte auf.
    Ich nahm meine Tasche und machte sie auf. Dann holte ich zwei Äpfel, fünf Mandarinen und eine Packung Kekse raus.
    Er sah mich wütend an.
    "Für …dich", brachte ich heraus.
    Er sah aus, als ob er mich gleich anschreien würde.
    Ich hielt mir die Ohren zu und schloss die Augen.
    Als ich sie nach einer Weile wieder öffnete, grinste er.
    "Das sah so blöd aus", lachte er. "Allerdings lässt du das besser in Zukunft, sonst werd ich richtig böse! Wenn es etwas gibt, was ich hasse, dann ist es Mitleid!"
    "Du nimmst es?", fragte ich leise.
    "Ausnahmsweise, …danke", meinte er und sah wieder so kalt wie sonst aus.
    "Warum magst du mich nicht?", fragte ich leise.
    Er sah mich lange an, sagte jedoch nichts.
    "Hast du… eine Freundin?", fragte ich schließlich um vom Thema wegzukommen.
    Coru nahm meine Hand und sah mich lächelnd an.
    "Würdest du ihren Platz einnehmen wollen?", fragte er zurück.
    Ich senkte den Blick.
    "So war das nicht gemeint…", murmelte ich und spürte, dass ich rot wurde.
    Er ließ mich los und nur eine Sekunde später verschwand sein Lächeln.
    Coru schüttelte leicht den Kopf, als ob er etwas daraus vertreiben wollte.
    "Nein, hab ich nicht", sagte er. "Du kannst es dir ruhig gemütlich machen, …wenn du willst. Keiner zwingt dich so steif dazuhocken."
    Ich streckte die Beine aus.
    Warum war Coru so seltsam? Mal fast nett und gleich darauf so kalt?
    Er sah so schrecklich aus, sein ganzes Gesicht voller Verletzungen.
    Ich bemerkte nicht, wie ich immer müder wurde und mir über meinen Gedanken die Augen zufielen.

    Ich lag auf der Matte, Coru saß mit angewinkelten Beinen vor mir.
    "Sina, bleib bei mir", flüsterte er.
    Ich sah ihn mit weit geöffneten Augen an.
    "Ohne dich kann ich nicht leben, nicht mehr…"
    Ich konnte nur nicken, denn er sah mich aus seinen schönen Augen so warm an.
    Er kniete sich hin, beugte sich vor und strich über meine Wange.
    Ich spürte fast schon seine Lippen auf meinen, als seine Hand plötzlich auf meiner Hüfte lag und mich leicht schüttelte.
    "Hey, Sina, aufwachen! Ich glaube, du musst heim", sagte er.
    "Hmm?", machte ich verwirrt und öffnete die Augen.
    Coru hatte sich wirklich über mich gebeugt, allerdings nur um mir zu sagen, dass ich heimgehen sollte.
    Oh Gott! Ich war hier wirklich eingepennt!
    "Tut mir echt Leid! Ich wollte nicht einschlafen, wirklich!"
    Coru grinste. "Macht doch nichts. Du bist echt süß, wenn du schläfst…"
    Ich riss die Augen auf, träumte ich immer noch?
    "Besonders wenn du dabei meinen Namen murmelst…", vollendete er seinen Satz.
    Ich wurde schon wieder rot.
    "Oh, es war aber kein schöner Traum…", log ich.
    Er zog wieder eine Augenbraue hoch.
    "Von mir aus könntest du ja bleiben, aber ich glaub du musst nach Hause", sagte er dann.
    Ich blickte auf meine Uhr.
    Gleich sieben! Um sieben sollte ich daheim sein!
    "Scheiße, ich muss los!", rief ich.
    Ich packte die leere Tasche und zog schnell Jacke und Schuhe an.
    Coru auch?
    "Ich find allein raus", sagte ich.
    Er legte den Kopf schief.
    "Soll ich dich heimbringen?", fragte er.
    "Wenn du willst…"

    Wir schlenderten den Weg oberhalb des Flusses entlang. Etwas weiter vorn brannte am Fluss unten ein Feuer und wir hörten Gelächter.
    Coru sah sich um und half mir dann über den Zaun, der parallel zum Weg verlief.
    Nun waren wir auf dem Gelände eines der zwei städtischen Gymnasien.
    "Gehst du hier zur Schule?", fragte er mich.
    "Nein, in das andere Gymnasium."
    Wir liefen schnell zur Hauptstraße und schafften es unversehrt bis zu mir nach Hause.
    "Wann sehen wir uns?", fragte ich.
    Er lächelte.
    "Demnächst", sagte er und verschwand im Dunkeln.


    4.Kapitel
    "Hast du heute endlich Zeit?", quengelte meine beste Freundin Maria.
    "Keine Ahnung", meinte ich.
    "Sowas sollte man wissen! Hast du was vor oder nicht?", fragte sie.
    "Das weiß ich nicht, heut Nachmittag bin ich schlauer!", sagte ich patzig.
    Wir quälten uns durch Geschichte, Englisch, eine Doppelstunde Deutsch, Erdkunde und Wirtschaft. Die Lehrer schienen sich an Langeweile übertreffen zu wollen.
    In der Pause nervte mich Maria noch zweimal.
    Aber was sollte ich bitte sagen? Ich hatte keine Ahnung, was Coru mit “demnächst” gemeint hatte. Heute schon? Mein Herz schlug schneller.
    Ich schüttelte den Kopf.
    "Hast du keine Zeit? Oder keine Lust?", nervte meine Freundin.
    "ICH WEIß ES NICHT!", rief ich.
    Als endlich die Schule aus war, sah ich mich draußen um. Warum eigentlich?
    "Suchst du was?"
    "Nein", antwortete ich. Da sah ich ihn plötzlich! Er stand weiter vorne an einer Hecke, er sah mich nicht an, doch ich wusste er hatte mich gesehen. "Ich hab´s schon gefunden. Entschuldige, aber ich hab heute Nachmittag keine Zeit", sagte ich, umarmte Maria und schlenderte dann auf Coru zu.
    Er hob den Kopf.
    "Hi", sagten wir fast gleichzeitig.
    Ich lächelte, doch sein Gesicht blieb kalt.
    "Warum hast du auf mich gewartet?", fragte ich.
    "Wer sagte denn, dass ich auf dich gewartet hab?"
    Mein Lächeln verschwand.
    Seine Augen blitzten leicht.
    "Auf wen… hast du denn gewartet?", fragte ich unsicher.
    "Auf dich natürlich."
    Er grinste. Machte es ihm Spaß mich zu ärgern? Offensichtlich ja.
    "Und, was hast du vor?"
    "Hmm, also eigentlich wollte ich dich was fragen."
    "Was denn?"
    "Wie heißt deine Freundin? Sie ist hübsch", wieder grinste er so fies.
    "Das…?", begann ich, doch er unterbrach mich:
    "Nein, war nur ein Witz: Ich muss mich noch für das Essen bedanken, also dachte ich… hast du heute Abend Zeit? Länger?", stellte er nun wirklich seine Frage.
    "Ja, klar… ich sag, dass ich bei Maria übernachte", antwortete ich perplex.
    "Und wo übernachtest du wirklich? Ich meinte nicht so lange… aber klar, wenn du willst. Gesellschaft ist mir immer willkommen, besonders weibliche..."
    "Ich geh danach zu Maria, das haben wir schon öfter gemacht", sagte ich schnell.
    Er sah mich schief an.
    "Sie hat das bei mir gemacht!"
    "Du verteidigst dich? Warum nur?", lächelte Coru und berührte meine Wange. "Heute Abend, um acht, an der Brücke in der Nähe vom Bad, okay? Zieh dich warm an!"
    Dann ging er.
    Zuhause rief ich gleich Maria an, sie wollte sofort wissen, wer er war.
    Ich sagte ihr kein Wort über Coru, er war mein Geheimnis und nach diesem Abend, hätte ich vielleicht noch eines mehr. Ich schüttelte den Kopf. Solche Gedanken waren dumm.
    Aber wie hatte er das mit der Gesellschaft gemeint? War denn öfter jemand bei ihm? Ein Mädchen? Die leichte Berührung auf dem Schulhof, hatte mich so getroffen, wie ein kleiner Elektroschock, der durch meinen ganzen Körper lief.

    Um acht stand ich auf der Brücke, rechts konnte ich das Bad sehen, links nur das Flussufer und eine Straße. Coru war nicht pünktlich, er kam sogar zehn Minuten zu spät, aber er kam.
    Nach der Begrüßung gingen wir nach links.
    "Ich wollte dir was zeigen", sagte er und brachte mich ans Flussufer. Dort zog er mich auf einen Felsen. "Wir müssen noch ein paar Minuten warten."
    Ich blickte auf die dunkle Stadt am anderen Ufer, ein paar erleuchtete Fenster zauberten Lichtpunkte in die Finsternis.
    Plötzlich gingen Scheinwerfer an und strahlten den Fluss, die Brücke und die Stadt golden an.
    Ich hatte das schon oft gesehen, aber noch nie war es so eindrucksvoll gewesen, wie an dieser Stelle. Mir fiel auf, dass Coru meine Hand hielt. Ich rückte näher zu ihm, denn jetzt im Winter war es ganz schön kalt am Abend.
    "Und?", fragte er.
    "Es ist… wundervoll!", sagte ich beeindruckt. "Danke, Coru."
    Mein Kopf sank auf seine Schulter.
    Er ließ es zu.
    "Warum bist du so seltsam?", fragte ich. "Manchmal bist du so kalt und dann, so wie jetzt, so nett."
    "Ich lebe seit neun Jahren auf der Straße, denkst du ich kann es mir erlauben weich zu sein. Ich bin eben abgehärtet, Sina, ich habe Angst…"
    Ich starrte ihn an.
    Coru? Angst? Der kalte Coru, der nie Gefühle zuließ?
    "…Wenn ich mich in dich verliebe, dann wäre das für uns beide nicht schön. Du weißt, dass ich Probleme habe und …was rede ich da? Interessiert dich eh nicht…", murmelte er.
    "Coru, das wäre mir alles egal", flüsterte ich.
    "Nein, ich kann dir nichts geben, was wäre das für eine Beziehung? Bitte, Sina, nur Freunde, ja? Zu mehr bin ich nicht bereit…"
    "Ist ja niedlich, Coru zeigt Gefühle!", sagte eine Stimme hinter uns. "Was wolltest du jetzt machen? Sie vögeln, wie die andern? Und dann sagen, dass keine Liebe im Spiel war?"
    Coru fuhr herum. Ich schloss kurz die Augen und drehte mich dann auch um. Hinter uns standen acht Jungen aus der Schlägerclique.
    Coru sah mich an.
    "Lasst sie gehen", sagte er.
    Der Anführer der Jungen sah mich an.
    "Was bietest du mir dafür?", fragte er kalt.
    "Mich, …los, verprügelt mich ruhig, ich werd mich nicht wehren…", er breitete die Arme aus, doch ich sah, dass er zitterte - nicht vor Kälte.
    "Wen interessiert die Kleine? Ihr zwei…", der Anführer deutete auf zwei Jungen. "…Bringt sie, wohin sie will, aber passt auf, dass sie nicht zur Polizei geht!"
    Die Jungen packten mich an den Handgelenken.
    "Coru!", keuchte ich unter Tränen. "Nein!"
    Der Rest waren nur unverständliche Schluchzer.
    Coru drehte den Kopf zu mir und versuchte ein Lächeln, das sich jedoch zu einer Grimasse verzog, als der Anführer ihm in den Bauch trat.
    Die Jungen zerrten mich zur Straße.
    "Wohin?", zischte einer.
    Schluchzend nannte ich ihnen Marias Adresse.
    Als wir da waren gingen sie, wahrscheinlich weil die am Flussufer schon lange mit Coru fertig waren. Ich kletterte durchs Fenster im Erdgeschoss in Marias Zimmer.
    Und Maria tat das Richtige, sie nahm mich in den Arm und fragte nicht nach.
    Ich musste die ganze Zeit an Coru denken. Lebte er noch? Was hatten sie mit ihm gemacht? Lag seine Leiche etwa am Flussufer? Oder musste ich ihm helfen?
    Aber ich konnte nicht, mein Körper war von all den Tränen ausgelaugt und ich zu erschöpft um noch mal bis in die Stadt zu laufen.
    Und einen Arzt zu rufen war sinnlos, das hätte zum selben Ergebnis geführt, wie wenn ich die Polizei gerufen hätte.

    Am nächsten Morgen, verließ ich unter einem Vorwand möglichst schnell Marias Haus.
    Ich rannte fast in die Stadt und zum Bad. Es war Samstag, ich hatte keine Schule, aber ich wusste in diesem Fall hätte ich auch geschwänzt.
    Am Hintereingang blieb ich stehen. Wie sollte ich reinkommen? Coru sperrte immer ab.
    Ich drückte die Klinke runter, offen.
    Ich lief schnell zu seinem Raum.
    Vor der Tür wartete ich.
    Wie würden sie ihn zugerichtet haben? Wäre er sauer auf mich? Lebte er noch?
    Ich öffnete die Tür.
    "Coru?", flüsterte ich. Er lag auf der Matte, sein Sweatshirt hatte er ausgezogen, sein Gesicht war halb von Haaren, halb von seinem Arm verdeckt. "Bist du wach?"
    "Geh!", sagte er. "Ich mute dir nicht zu, das zu sehen."
    Ich kniete mich hin und strich über sein Haar.
    "Ach Coru… mir tut das alles so Leid."
    Ich sah blaue Flecken auf seinem nackten Oberkörper, blutige Kratzer an seinen Armen.
    Er richtete sich mit dem Rücken zu mir auf.
    "Dir?", fragte er leise.
    Ich bemerkte auch auf seinem Rücken blaue Flecken. Wie hatte er es geschafft sich vom anderen Flussufer hier rüber zu schleppen? Ich streckte den Arm aus, berührte seinen Rücken und strich sanft darüber.
    "Wenn ich mich nicht in dein Leben eingemischt hätte, wäre das nicht passiert. Du hast immer gesagt, ich soll gehen und ich werd auf dich hören, ab jetzt. Ich hau ab und hoffe für dich, dass wir uns nicht wieder sehen", flüsterte ich. Als ich letzte Nacht nachgedacht hatte, war mir das bewusst geworden. Ich war eine Gefahr für ihn.
    Ich rückte nah zu ihm und legte meine Arme um ihn, ohne dass sie seine Haut berührten. Ich wollte ihn nicht verletzen.
    Eine Träne floss verloren über meine Wange. Ich zog langsam meinen Körper von ihm weg. Er ließ seinen Oberkörper vorsichtig auf die Matte fallen.
    Ich beugte mich über ihn und sah sein Gesicht.
    Es war schrecklich, ein Auge war zugeschwollen, überall waren Kratzer, seine Nase war rötlich verfärbt…
    Längst rollte nicht mehr nur eine Träne über mein Gesicht, sie tropften auf seines.
    "Hey", flüsterte er und streckte die Hände aus, um mein Gesicht zu berühren. "Man muss in allem was positives sehen. Immerhin hab ich noch alle Zähne." Coru versuchte ein Lächeln, was ihm mit einer auf der linken Seite geschwollenen Unterlippe schwer fiel. "Und sie haben dich nicht gekriegt…"
    Ich zog meinen Kopf zurück, kauerte einen Moment auf dem Boden und stand dann auf. Ich öffnete die Tür.
    "Sina…", sagte Coru.
    "Ciao", brachte ich heraus und verließ ihn.


    5. Kapitel
    Es verging eine Woche, ich sah Coru nicht, ich wollte es auch nicht.
    Mit der Zeit wurde mir bewusst, dass ich nicht nur gegangen war, weil ich ihn in Gefahr brachte, sondern noch wegen etwas anderem.
    Maria nervte mich nach einer Weile, was denn nun los gewesen sei und warum ich es ihr nicht erzählte, schließlich war sie doch meine beste Freundin. Ich behauptete, ich hätte ihm versprochen nicht drüber zu reden, was sie nicht davon abhielt weiter zu fragen.
    Am Freitag musste ich daran denken, was in der Woche zuvor passiert war. Wieder kam der zweite Grund in meinen Kopf.
    ´Was willst du jetzt machen, sie vögeln? Wie die anderen?`
    Das hatte der Anführer gesagt. Die Anderen. Wer war das?
    ´Ich hab gern weibliche Gesellschaft.`
    Das hatte Coru selbst gesagt. Bestätigte er damit nicht die Worte des andern?
    ´Ich habe Angst mich zu verlieben.`
    ´Sagst du danach wieder es waren keine Gefühle im Spiel?`
    Ohne Liebe, hatte er das gemeint?
    Was hatte er noch vorgehabt?
    Aber das allerschlimmste war, dass ich ihn vermisste. Ich wusste nicht warum, er war eigentlich immer ziemlich kalt gewesen ´Lasst sie in Ruhe!´ Warum war das so kompliziert, ich wollte ihn nicht wieder sehen, zu meinem und seinem Besten.
    Oder?
    Das Wochenende verging langsam, dauernd musste ich nur an ihn denken. Mein Coru…
    Doch gleichzeitig wuchs auch meine Wut auf ihn.
    Montag Morgen fühlte ich mich krank, aber meine Eltern schickten mich zur Schule.
    "Ich hab dir von jedem meiner Freunde erzählt, von jedem! Und jetzt, wo du endlich einen hast, sagst du nichts! Nennst du das etwa richtige Freundschaft? Unter besten Freundinnen stell ich mir was anderes vor!", hielt mir Maria in der zweiten Pause vor, nachdem sie mich davor mit Schweigen gestraft hatte.
    Ich wäre am liebsten zusammengebrochen.
    "Denkst du ich merk nicht, dass du traurig bist? Seit einer Woche, bist du dermaßen down! Was ist nur los? Du lachst gar nicht mehr!"
    Ich sah sie an.
    "Wirklich?", fragte ich.
    Sie nickte.
    "Okay, ich sag es dir, soweit ich kann. Coru und ich waren Freunde. Befreundete Freunde, nicht mehr. Aber dann hat er wegen mir Probleme bekommen, große Probleme. Ich habe beschlossen, dass es besser ist, wenn wir uns nicht mehr sehen, aber jetzt habe ich Angst um ihn, und es gibt auch noch etwas anderes, was ich dir nicht sagen kann…"
    "Deshalb bist du traurig? Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder du vergisst ihn völlig, oder du siehst ihn wieder!", sagte Maria, als wäre das logisch.
    War es das vielleicht?
    "Ich will ihn nicht wieder sehen…", flüsterte ich. "Oder doch…?"
    "Genau das musst du rausfinden!", meinte Maria.
    Toll, das war aber nicht so einfach!

    Ich lief heim, ich lief schnell. Ich spürte nämlich tief in mir Tränen aufsteigen, die ich nicht mehr unterdrücken konnte. Es war so kompliziert, auch wenn Maria es als einfach abtat. Ich hatte keine Ahnung, was für Freundinnen er vor mir gehabt hatte. Vor mir, ich war ja nicht mal seine Freundin.
    Ich rannte inzwischen, ich wollte nicht auf offener Straße zu heulen anfangen. Wenigstens bis nach Hause wollte ich es schaffen.
    "Verdammt, Sina, warte!", rief jemand hinter mir.
    Jemand? Nein, nicht jemand, sondern er.
    Meine persönliche Droge.
    Er packte mich an der Schulter und riss mich zu sich herum.
    "Was hast du?!", fragte er aufgebracht.
    Ich blickte in sein Gesicht. Auge und Lippe waren abgeschwollen und die Kratzer größtenteils verheilt.
    Plötzlich gab es weder Wut noch Zuneigung in mir, ich fühlte nur noch, dass ich ihn im Stich gelassen hatte, als er mich gebraucht hatte.
    Die Tränen ließen sich nun nicht mehr zurückhalten.
    "Was hast du denn?", fragte er bestürzt.
    Ich schluckte und schüttelte den Kopf. Warum war ich nur so dumm?
    Er umarmte mich.
    "Ich dachte es wäre nicht mehr so schlimm…", sagte er mehr zu sich als zu mir.
    "Das ist es nicht", flüsterte ich weinerlich. Dann platzte der Knoten in meinem Hals.
    "Es ist einfach alles zusammen. Ich… ich hab erst jetzt gemerkt, dass ich nicht da war, als du mich gebraucht hättest und, und obwohl du allen Grund hast sauer zu sein, bin ich wütend. Der Junge hat gesagt, dass du schon viele Mädchen hattest. Ich hab mich gefragt, ob mehr hinter deinen Worten gesteckt hat, als du gesagt hast, dass du dich nicht in mich verlieben willst. Der andere hat ja auch irgendwas in der Richtung gesagt… und außerdem hab ich mich nicht gut gefühlt letzte Woche, ich… verdammt, ich hab dich vermisst!<<Coru>>organisierte<< er sich aus Altkleidercontainern, schließlich waren die oft genug überfüllt, sodass er nur die Säcke durchsuchen musste. Dennoch nahm er nur, was er brauchte, allerdings nicht aus irgendwelchen edlen Gründen, sondern nur, um nicht so viel waschen zu müssen. Das Wasser im Schwimmbad konnte er auch nicht benutzen, da es im Winter abgedreht wurde.
    "Hast du deiner Freundin schon erzählt, dass wir zusammen sind?", fragte er mich.
    "Nein, noch nicht…"
    "Aus irgendwelchen bestimmten Gründen?", seine Stimme klang kalt.
    "Nein, ich hatte noch keine Zeit. Es liegt nicht daran, dass du kein Zuhause hast!", zischte ich.
    "Werd nicht gleich zickig! Wann sagst du es ihr? Oder deinen Eltern?"
    "Ihr demnächst und meinen Eltern gar nicht, die würden dann nur deine kennen lernen wollen…"
    "Ist sie das da hinten nicht?", fragte er.
    "Wo?!", fragte ich erschrocken, doch dann sah ich sie! Maria! Am Ende der Straße!
    "Du könntest es ihr gleich sagen…", sagte Coru auch noch.
    Maria und ein paar Mädchen aus meiner Klasse! Und sie hatten mich gesehen, sie deuteten auf Coru und mich!
    "Nein! Das ist jetzt schlecht…"
    "Ach, und warum?"
    "Coru, bitte!"
    "Schämst du dich wegen mir?", fragte er scharf.
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    Plötzlich spürte ich, wie er mich sanft umarmte und liebevoll küsste, doch im Bewusstsein, dass Maria und die andern in der Nähe standen, konnte ich es nicht erwidern.
    Er ließ mich wieder los.
    Und was tat ich?
    Ich rannte weg.

    Das Telefon klingelte seit Stunden, ich nahm nicht ab. Es war Maria, sie war sauer, weil ich sie wegen Coru nicht gleich angerufen hatte und Coru aus demselben Grund.
    Aber ich schämte mich nicht wegen ihm, es war viel allgemeiner. Ich hatte noch nie einen Freund gehabt, dafür schämte ich mich. Und dann so von jetzt auf gleich Maria das zu sagen? War das klug?
    Außerdem war ich sauer auf Coru. Mich einfach vor allen zu küssen! Und auch noch so gut… ich schüttelte den Kopf. Aber konnte man ihm wegen so einem schönen Kuss böse sein? Ich liebte ihn doch!

    Am nächsten Tag wollte ich immer noch weder mit Coru noch mit Maria reden, aber ich ging zum Fluss. Mir war kalt, trotz der dicken Jacke. Ich hockte auf den Felsen und starrte ins Wasser. Nahm einen Stein und schleuderte ihn soweit ich konnte. Er platschte ins Wasser.
    Coru…, warum hatten wir so schnell schon Streit?
    Meine Hände lagen auf dem kalten Stein unter mir.
    Ich zuckte zusammen, als ich Schritte hörte. Kaum drei Sekunden später lag ich unter dem Felsen.
    Die Schritte kamen näher, Coru?
    Er setzte sich auf den Felsen, so wie ich gerade.
    Ich hörte ein Platschen, als ein Stein ins Wasser fiel.
    "Das klappt nie…", hörte ich ihn flüstern.
    Ich stand hinter ihm auf, ganz leise.
    Meine Hände legten sich auf seine Augen.
    Er wollte sie weg schlagen, als ich flüsterte: "Hast du so wenig Vertrauen in uns?"
    "Sina!", keuchte er.
    Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter ohne die Hände wegzunehmen.
    "Nein", sagte er. "Es ist nur alles so schwer…"
    "Ich weiß… nachher ruf ich Maria an und, und es tut mir Leid", meinte ich ehrlich.
    Ich löste meine Hände von seinen Augen und küsste seinen Hals.
    Irgendwie zog er mich auf seinen Schoß. Seine Hände legten sich auf meine Wangen, er zog mich nah an sich und küsste mich fest. Meine Zunge berührte seine Lippen, die sich gleich öffneten.
    Coru, dachte ich nur, ich bin so verliebt.
    Wir küssten uns so lange, wie nie zuvor.
    "Schon gut", sagte er danach.
    Ich schmiegte mich an ihn.
    "Ich dachte du würdest arbeiten?"
    "Heute Abend", murmelte er.
    Ich wusste bereits, dass er in einem unbekannten Fast-Food-Restaurant arbeitete, in den Sommer- und Winterferien. Das Restaurant nahm es nicht sonderlich genau mit den Regeln und so bekam Coru sein Geld bar und steuerfrei, wie auch ein paar andere, ausländische Arbeitskräfte.
    Ich küsste seinen Hals und seine Hände streichelten unter meiner Jacke meine Seiten.
    "Ui, ein Liebespaar, guckt mal! Dabei wollte er sich doch nicht verlieben!", hörte ich wieder diese lästige Stimme.
    Warum, dachte ich, warum?
    Immer wenn es gerade so schön war…
    "Hau ab, ich halt sie auf", zischte Coru.
    Ich schüttelte mit sanftem Blick den Kopf.
    "Nein, diesmal nicht. Ich lasse dich nicht im Stich, Süßer!", flüsterte ich.
    Ich gab ihm einen kurzen Kuss, als der Anführer weiter sprach: "Die lassen sich ja gar nicht stören! Vielleicht sollten wir sie aus ihrer Trance reißen?!"
    Ich sprang von Corus Schoß auf.
    "Warum denkt ihr immer nur an Gewalt? Ihr seid nur neidisch auf Coru! Dabei solltet gerade ihr verstanden haben, dass jeder sein eigenes Spiel spielt und Neid einen nicht weiterbringt! Warum vertragt ihr euch nicht? Wenn ihr zusammen arbeiten würdet, dann hättet ihr viel mehr davon!", rief ich.
    "So? Hätten wir, ja? Das sagst du! Du bist keine von uns, Coru und du, ihr könnt nie glücklich werden! Er hat keine Ausbildung und kein Geld, was willst du von ihm? Du hast Mitleid, das ist keine Liebe!", höhnte der Anführer.
    Ich beobachtete die anderen vier, es war nämlich wieder nicht die ganze Clique.
    "Nicht?", fragte ich weinerlich. "Naja, dann war ich wohl noch nie richtig verliebt… Willst, willst du mir nicht zeigen, was denn nun Liebe ist?"
    Ich machte ein paar Schritte auf ihn zu.
    Er breitete die Arme aus.
    "Sicher doch… Siehst du, Coru, sie weiß, wer der Stärkere ist! Nimm dir ein Beispiel an ihr und wehr dich nicht!"
    Ich ließ mich bereitwillig von ihm in die Arme nehmen.
    "Weißt du was…?", fragte ich schüchtern.
    "Was denn?", fragte er.
    Ich rammte mein Knie zwischen seine Beine.
    "Ich liebe nur Coru!", schrie ich.
    Er sackte auf den Boden und krümmte sich vor Schmerzen.
    Coru war sofort neben mir.
    Die anderen vier kamen auf uns zu.
    Eine war weiblich, auf die stürzte ich mich.
    Als erstes bezog ich einen Kratzer auf der Wange, der gleich zu bluten begann.
    Ich schlug auf empfindliche Stellen ihres Körpers und schaffte es, sie zu Boden zu werfen. Dann trat ich ihr in den Bauch.
    Ein Junge packte mich von hinten, meine Füße traten gegen seine Schienbeine. Er zuckte zusammen. Ich wand mich und versuchte um mich zu schlagen, doch sein Griff war zu fest.
    Plötzlich lösten seine Arme sich abrupt von meinem Körper. Ich drehte mich um, Coru hatte ihn zu Boden geschlagen.
    Ich lächelte, er nahm meine Hand und wir rannten davon.
    Irgendwann kamen wir erschöpft beim Bad an.
    Coru sperrte auf und während ich mir noch die Seele aus dem Leib keuchte, fing er an zu lachen. Er hatte noch nie so gelacht, wie an diesem Tag. So, so ehrlich und herzlich. Aller Ernst war aus seinem Gesicht verschwunden.
    Ich grinste unwillkürlich.
    "Das war echt cool, wie du dich anschleimst und ihm dann voll in die…", Coru begann wieder zu lachen. Er umarmte mich plötzlich und presste mich fest an sich. "Danke, danke, Sina."
    "Ach Quatsch, eigentlich hab ich alles nur verschlimmert", fiel mir auf.
    Coru hob mich mit einer Kraft hoch, von der ich nicht geglaubt hätte, dass er sie besaß.
    Er trug mich zu seinem Raum.
    "Coru!", ich strampelte und lachte.
    Er ließ mich erst runter, als er fast auf der Matte stand.
    Ich zog meine Jacke und die Schuhe aus. Die Jacke und meinen Schal benutzte ich, um es mir auf der Matte bequem zu machen. Coru warf seine Sachen daneben und ließ sich auch auf die Matte sinken. Irgendwie lag ich plötzlich unter ihm, er küsste mich, auf den Mund, die Stirn, am Hals.
    "Das kitzelt!", sagte ich und lächelte.
    "Na und?", fragte er.
    Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn ganz eng an mich.
    Er stützte sich nicht mehr ab und seine Hände glitten etwas verloren über meine Seiten um dann unter meinen Pullover zu schlüpfen.
    Er sah mir die ganze Zeit über in die Augen, fast fragend.
    Ich erwiderte seinen Blick.
    "Noch nicht, Süßer, okay?", flüsterte ich.
    Er lächelte.
    "Okay."

    To be continued...



    Re: Let me help you!

    Tuomari - 01.09.2006, 10:17


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