Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

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    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Alyssa~EngeL - 11.08.2006, 13:35

    Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager
    Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Nach Angaben der UNRWA leben mehr als 400.000 palästinensische Flüchtlinge im Libanon, die meisten unter katastrophalen Bedingungen in Lagern. In einer Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft nehmen Palästinenser libanesische Flüchtlinge seit Wochen auf. Sie teilen Nahrungsmittel, Medikamente mit ihnen, obwohl sie selbst auf internationale Hilfe angewiesen sind. Die Junge Welt veröffentlichte heute einen Bericht über Hilfe im Flüchtlingslager, das es vielleicht bald nicht mehr geben wird: Israel kündigte gestern auf Flugblättern die Bombardierung des Flüchtlingslagers Burj Al Baranjnehs an.

    Israels Invasion im Südlibanon zwingt Hunderttausende zur Massenflucht

    In einer schmalen Nebenstraße, nahe der Arabischen Universität von Beirut, liegt das Büro von Najdeh, einer Hilfsorganisation für palästinensische Flüchtlinge im Libanon. Seit Kriegsbeginn wird hier Nothilfe für vertriebene Familien aus dem Süden koordiniert. Zusammen mit lokalen Hilfsorganisationen verteilt Najdeh Nahrungsmittel, Matratzen, Kleidung und Putzmittel an Familien, die bei Verwandten oder Bekannten in einem der palästinensischen Flüchtlingslager in Beirut, Tripoli, Sidon oder Tyrus Zuflucht gefunden haben. 1968 Familien habe man bisher registriert, sagt Leila El-Ali, die Leiterin von Najdeh in Beirut. Das seien 9688 Personen, 944 davon Kinder. 850 der Flüchtlingsfamilien seien libanesisch, 1112 Familien palästinensisch, und sechs der Familien kämen aus Syrien, dem Irak und Ägypten, erläutert sie. Ihre Kollegin Sana ist zuständig für die Koordination der Arbeit im Lager Burj Al Barajneh (Turm von Barajneh), im Süden Beiruts. Das Lager entstand als eines der ersten Flüchtlingslager 1948, kurz nach der Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat. Heute leben hier 18000 Personen.

    Der kürzeste Weg von Beirut nach Burj Al Barajneh führt über die Flughafenstraße, die – ebenso wie der Flughafen – gleich nach Beginn des Krieges vor vier Wochen von israelischen Bomben schwer beschädigt wurde. Das Gerippe einer Brücke ragt verloren in die Luft. Der Schutt auf der darunterliegenden Schnellstraße ist inzwischen beseitigt, so daß der wenige Verkehr dort unbehindert fließt. Am rechten Straßenrand fällt ein großes, braunes, kastenartiges Gebäude auf, vor dessen hohen Fenstern beschädigte Jalousien baumeln. »Das hier ist die American Life Insurance«, erklärt der Fahrer Zakaria, eine amerikanische Versicherung. Das Gebäude ist leer, die letzten Angestellten verschwanden während der israelischen Invasion 1982.

    In einer anderen Welt

    Um in das Lager Burj Al Barajneh zu gelangen, biegt man in eine kleine Seitenstraße ab, fährt durch ein eisernes Tor und befindet sich nach einer weiteren Rechtsbiegung plötzlich einer anderen Welt. Große Bilder von Scheich Yasin und anderen palästinensischen Führern kleben an den Wänden der kleinen Häuser, die Straße wird enger und enger und endet schließlich kurz hinter einer Krankenstation des Palästinensischen Roten Halbmonds. Zu Fuß geht es weiter durch ein Labyrinth enger, gewundener Steingassen und Treppen, die immer weiter hinunter führen. Das in- und übereinander gebaute Häusergewirr scheint nur zu halten, weil sich ein Haus ans andere lehnt. Der Blick nach oben erhascht, wenn überhaupt, nur einen schmalen Streifen Himmel. Plötzlich öffnet sich das Gassenlabyrinth zu einem kleinen Platz, an dem drei, vier Geschäfte geöffnet sind: ein Fleischer, ein Gemüseladen, ein Laden mit Schuhen, einer mit technischen Geräten. Wasser tropft aus Tanks und bildet an manchen Stellen einen kleinen Bach, der die Gasse hinunterfließt. Offenstehende Türen geben den Blick frei auf Treppen, die hinauf zu Wohnräumen oder hinunter zu Küchen und Waschstuben führen. Frauen sitzen auf dem Boden und säubern Gemüse oder unterhalten sich, woanders sitzen die Männer vor dem Fernseher und verfolgen die neuesten Nachrichten vom Krieg. Die Leute sind freundlich: »Guten Tag, herzlich willkommen«, ist immer wieder zu hören.

    Hinter einer violett angestrichenen Mauer führt ein schmaler Gang zum Kindergarten, den Najdeh im Flüchtlingslager Burj Al Barajneh führt. Kinder sind nicht zu sehen, der Krieg hat den Alltag völlig umgekrempelt, erzählt Sana. In einem der Spielzimmer, wo die Kinder sich sonst Comics oder Tiersendungen im Fernsehen ansehen dürfen, zeigen die Nachrichten gerade Ehud Olmert, den israelischen Ministerpräsidenten. Im Kindergarten finden seit Kriegsbeginn regelmäßige Koordinierungstreffen der verschiedenen Organisationen statt, die im Lager die vertriebenen Familien betreuen. Wafa, Eptesam und Seyhan sind Mitarbeiterinnen des Kindergartens, Wissam, Fatma und Zafer arbeiten im Ausbildungszentrum, Leila ist von der Nationalen Organisation, Sirin von der Solidaritätsgesellschaft. Sie hätten auch viel über ihre eigene, schlechte Lage als Palästinenser zu berichten, sagt Fatma. Sie haben keine eigenen Pässe und können den Libanon nicht verlassen. 70 Berufe dürfen sie nicht ausüben, kein Eigentum erwerben, Jobs gibt es meist nur als Tagelöhner oder Putzkraft, ohne Verträge. Die kleinen Schreinereien oder Autowerkstätten können kaum überleben, weil sie nur durch Mittelsfirmen ihre Dienste auf dem libanesischen Markt anbieten dürfen. Für Mädchen und junge Frauen gibt es immerhin die Möglichkeit, innerhalb der Lager in den Kindergärten und Krankenstationen zu arbeiten. Die UNRWA, das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge, habe seine Hilfe immer mehr reduziert, oft fehlt es an Medikamenten, so Fatma. In Beirut gebe es nur ein einziges UNRWA-Krankenhaus, in dem palästinensische Flüchtlinge behandelt würden.

    Wafa unterbricht sie und meint, die Unterstütztung der Vertriebenen habe jetzt Vorrang. Alle helfen bei der Verteilung der Hilfsgüter. Nicht nur aus dem Südlibanon haben sie Familien aufgenommen, sagt Eptesam, auch aus den Nachbarortschaften Hret Hreik und Dache sind Familien vor den israelischen Bomben nach Burj Al Barajneh geflohen. 150 Familien konnten sie bisher registrieren, 30 davon sind libanesische Familien. Täglich gehen sie von Haus zu Haus, um zu fragen ob und wenn ja, wie viele Flüchtlinge die Menschen aufgenommen haben, damit die Hilfsgüter auch alle erreichen, die es brauchen. Täglich kommen neue Familien an.

    Angriffe Tag für Tag

    Im Haus eines Palästinensers, der weder seinen Namen nennen noch fotografiert werden möchte, lebt seit zwei Wochen die gesamte libanesische Verwandtschaft seiner Frau aus dem Südlibanon. Sein Schwiegervater Hassan Hamadi ( 68 ) ist Tabakbauer in dem kleinen Dorf Froun, in der Nähe von Bint Jbeil an der libanesisch-israelischen Grenze. Als die Bombardierungen durch die israelische Luftwaffe begannen, war seine Tochter aus Burj Al Barajneh mit ihren zwei Kindern bei ihnen zu Besuch. Sie suchten zunächst Schutz in ihrem Haus. Doch die Angriffe gingen Tag für Tag weiter. Schließlich rief der Sohn an, der nicht weit entfernt mit seiner Familie wohnt und sagte, er werde die Eltern aus dem Dorf abholen, sie müßten nach Beirut. In zwei Autos flohen die beiden Familien auf Umwegen, weil bereits zwei Brücken über den Litani zerstört waren. »Wir dachten erst, es dauert vielleicht zwei oder drei Tage«, meint Hassan Hamadi. Doch nun wissen sie nicht, wann sie in ihr Dorf zurückkehren können. Drei Zimmer stehen den 17 Menschen zur Verfügung, sie versuchten das Beste draus zu machen, sagt eine der Frauen. Fast immer läuft das Fernsehen, Al Dschasira, Al Arabija und Al Manar sind die bevorzugten Sender. Herr Hamadi ist zornig: »Die Israelis sind Terroristen«, sagt er. »Sie töten Kinder, Frauen, wehrlose Menschen.« Seine ganze Tabakernte und damit sein gesamtes Jahreseinkommen hat er verloren, fünf Millionen libanesische Pfund, umgerechnet rund 3000 Euro. Ob die Vereinten Nationen den Krieg beenden? »Die UN ist nutzlos«, sagt Hassan Hamadi. Die USA hätten dort alles in der Hand. Und was ist mit der Europäischen Union, erwarten sie von dort Hilfe? Der Sohn von Hassan Hamadi wiegt den Kopf hin und her. Dann sagt er nachdenklich: »Die EU hat bisher nichts falsch gemacht.« »Nichts haben sie gemacht«, fügt sein palästinensischer Schwager hinzu. »Darum haben sie nichts falsch gemacht.« »Was wollen die Israelis von uns«, fragt Hassan Hamadi. »Wir wollen nichts von ihnen, wir wollen nur unser Haus und unser Land, damit wir in Frieden leben können.«

    Karin Leukefeld, Burj Al Barajneh

    ---------------------------------------

    Die Nachrichtenagentur AP meldete am Donnerstag nach Abschluß der Reportage, die israelische Armee habe auf Flugblättern die Bombardierung Burj Al Barajnehs angekündigt.

    Junge Welt
    11. August 2006


    Quelle:www.palaestina.org



    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Alyssa~EngeL - 11.08.2006, 13:44

    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager
    Alyssa~EngeL hat folgendes geschrieben:
    Die Nachrichtenagentur AP meldete am Donnerstag nach Abschluß der Reportage, die israelische Armee habe auf Flugblättern die Bombardierung Burj Al Barajnehs angekündigt.



    Meine Familie lebt im Burj Al Barajneh :cry:
    Möge Allah swt. sie und alle anderen dort unten im Libanon und Palästina beschützen :!:



    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Anonymous - 11.08.2006, 17:51


    Salam,

    man merkt immer mehr, dass sich dieser Krieg mittlerweile auf das Volk konzentriert.

    Möge Allah allen beistehen. Allah ykun bi 3awnun.

    @Alyssa

    Inshallah geht es deinen Eltern gut und wird ihnen immer gut gehen. Allah lässt niemand im Stich. Das was er vorbestimmt hat, wird geschehen!

    Wa Salam



    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Anonymous - 11.08.2006, 19:34

    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager
    Alyssa~EngeL hat folgendes geschrieben: Alyssa~EngeL hat folgendes geschrieben:
    Die Nachrichtenagentur AP meldete am Donnerstag nach Abschluß der Reportage, die israelische Armee habe auf Flugblättern die Bombardierung Burj Al Barajnehs angekündigt.



    Meine Familie lebt im Burj Al Barajneh :cry:
    Möge Allah swt. sie und alle anderen dort unten im Libanon und Palästina beschützen :!:

    nshallah passiert deiner familie in borj el barajneh nichts!

    Die Familie meines schwagers.. leben auch dort, bas alhamdulillah sind sie seit anfang des krieges weiter in den norden zur Tochter gezogen.

    Ich hoffe , dass deine Familie ebenfalls von dort geflüchtet ist!

    Allah ma3hon nshallah ya rab!!



    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Alyssa~EngeL - 11.08.2006, 21:56


    Allah ikhalikon lady-lebanon und abu mahdi.

    mein onkel ist noch in dem haus und meine großeltern und meine tanten sind seit wochen im keller einer schule dort... :? sie sind also noch im burj.

    Wann hat das alles endlich ein Ende? Warum darf unser Volk nie in Frieden leben? Ist es denn zuviel verlangt, dass Palästinenser und Libanesen ihre Freiheit wollen? :cry:



    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Anonymous - 11.08.2006, 22:05


    nein alyssa, es ist bestimmt nicht zu viel verlangt!

    nur amerika und israel können oder wollen es nicht wahr haben das es auch länder gibt ( sogar seeeeeeeeeehr kleine länder) die sich gegen den willen der amerikaner stellen!

    Amerika genau wie Israel..wollen ihre Macht und dafür gehn sie gerne auch über Leichen!!!

    Wer diese tiere noch als menschen ansieht, der ist genau so unnormal wie dieser Abschaum Amerika!!



    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    lady_7amas - 13.08.2006, 12:57


    slm ihr lieben!
    das mit deiner Familie allyssa tut mir leid ich weiss was du durch machen musst geht uns genauso. aber das ist unser "naseeb" wir palis egal wo wir uns hindrehen werden wir unterdrückt..genauso unsere libanesischen Brüder und Scwestern. außerdem finde ich, dass besonders diese beiden Völker in sehr enger Verbindung stehen schaut euch an, welches Volk war das erste, das nach den terroristischen Angriffen Israels auf die Zivilisation Libanons, demos, solidaritätsveranstaltungen usw. auf die beine gestellt hat?! obwohl nicht zu vergessen ist wie es den Palis in den bestzten gebieten und überhaupt in palästina geht. sie sind das einzigste Volk, welches genau nachvollziehen kann was es heisst permanent bombardiert, terrorisiert und umgebracht zu werden. deshalb " na7no sameedon ma3akom ya lubnan 7atal nassr!!! labayk ya nassrulah!!"
    wir stehen euch immer zur seite

    fe aman allah!!!



    Re: Hilfe im palästinensischen Flüchtlingslager

    Alyssa~EngeL - 13.08.2006, 14:17


    Danke Lady 7amas, das hast du sehr schön gesagt :!:



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