Spielt unsere Geschichte eine Rolle?

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    Re: Spielt unsere Geschichte eine Rolle?

    Frank - 08.08.2006, 09:31

    Spielt unsere Geschichte eine Rolle?
    Hallo alle zusammen,

    ich denke ihr habt alle die mehr oder minder schlechte Lage im Nahen Osten mitverfolgen können.
    Ich möchte hier nun nicht primär eroieren, wer wann wieso welchen Fehler begangen hat, und die Eskalation, ich denke, so kann man durchaus schon nennen, herbeigeführt hat, sondern viel mehr über Möglichkeiten der Deeskalation sprechen.

    Frankreich und Spanien, korrigiert mich wenn ich mich gerade vertue, habe vor einigen Tagen bekundet, dass sie einer UN-Sicherheitstruppe nur dann beiwohnen, wenn Deutschland ebenso Bundeswehr Soldaten entsendet?

    Unsere Bundesregierung hingegen versucht die detusche Beteiligung möglichst zu verhindern, und argumentiert mit unserer Geschichte, auch wenn das K.O. Argument "Wir haben dafür keine Streikräfte mehr" ebenso möglich wäre.

    Nun meine Frage: "Müssen wir in diesen Zeiten und 60 Jahre nach der Katastrophe Hitler" wirklich auf unsere Vergangenheit Rücksicht nehmen. Oder müssen wir nicht von Situation zu Situation neu entscheiden. Ist es unsere Pflicht, sollte Israel falsch handeln, aus Rücksicht unserer Schandtaten in der Vergangenheit über dessen hinweg zu sehen?

    Was haltet ihr davon? Postet, ich bin neugierig =))



    Re: Spielt unsere Geschichte eine Rolle?

    Anja - 08.08.2006, 10:49


    "WIR" müssten eigentlich keine Rücksicht nehmen auf die Geschichte, die solange her ist. Allerdings liegt das in den Augen des Betrachters.
    Und in dem Sinne bin ich ganz froh, dass sich Deutschland zurückhält, denn für Israel ist die Sache wohl noch nicht gegessen. Bevor wir nachher auch was aufn Kopf kriegen ists mir ganz recht so. Klingt naiv, ist aber so!
    Anja



    Re: Spielt unsere Geschichte eine Rolle?

    Der Büschgens - 09.08.2006, 11:03


    Ich halte prinzipiell einen Eingriff von außen im Nahostkonflikt für verfrüht. Es ist nämlich nicht möglich zu beurteilen, wer jetzt eigentlich der Agressor ist. Israel? Hisbollah? Schwer zu sagen. Israel hat den eigentlichen Krieg gestartet, die Hisbollah vorher Terroranschläge verübt, Soldaten entführt und Katjuscha-Raketen auf den Norden Israels gefeuert. Die libanesische Regierung hat ihre Zusage zur Entwaffnung der Hisbollah nicht eingehalten, sodass Israel eben im Libanon einmarschiert mit der Begründung auf das Recht zur Existenzverteidigung.

    Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits halte ich den Krieg ausnahmsweise für gerechtfertigt und bin der Meinung, man sollte die Israelis machen lassen. Man muss nämlich deren Beweggründe verstehen. Israel ist umringt von Feinden und alles andere als die jetzt erfolgte Reaktion wäre ein Zeichen von Schwäche und damit eine Einladung für Syrien, Irak etc. gewesen, in Israel einzumarschieren. Mit diesem Krieg zeigt Israel, dass es sich die Taten der Hisbollah nicht einfach gefallen lässt. Dass die Reaktion derart heftig ausfällt, ist ein Schock für Syrien und Irak, die es sich nun zweimal überlegen werden, jemals militärisch gegen Israel vorzugehen.

    Andererseits ist Krieg Krieg und Israel ausgesprochen rücksichtslos, wie die Vorfälle mit dem UN-Stützpunkt und in Kana zeigen. Für eine UN-Truppe ist es zu früh, außerdem würde eine UN-Truppe unter Leitung von westlichen Ländern in der islamischen Welt kaum akzeptiert werden mit der Begründung , dass diese Länder eh alle auf der Seite Israels stehen. Die Folge wäre ein Übergreifen der Gewalt auf die UN-Truppen und erhöhte Terrorgefahr in den beteiligten Ländern.

    Deshalb stellt sich mir die Frage, ob Deutschland sich daran beteiligen sollte, noch gar nicht. Im Moment sollte sich NIEMAND daran beteiligen. Wenn es dann soweit ist, nämlich dann, wenn die Hisbollah keine größere Gefahr mehr darstellt und es sich zu einer rein staatlichen Angelegenheit zwischen Israel und Libanon entwickelt hat, dann sollte die Geschichte meiner Meinung nach keine Rolle mehr spielen, sondern eher die Frage, ob ein Einsatz der Bundeswehr organisatorisch möglich ist und von der UN gewünscht wird. Geschichte ist Geschichte, und wir Deutschen haben, denke ich, viel daraus gelernt. Was jetzt zählt, ist die Gegenwart, und wenn Deutschland dort, wie auch immer, helfen kann, dann soll es das auch tun, und wenn es eben ein militärischer Einsatz ist.



    Re: Spielt unsere Geschichte eine Rolle?

    Der Büschgens - 14.08.2006, 12:04


    Auch wenn ich mir jetzt selber widerspreche, aber diesen Aspekt habe ich grade erst aufgeschnappt:

    Was wäre, wenn Eine teilweise deutsche Eingriffstruppe in einen Notfall auf Israelis schießen müsste? In so einem Fall würde unsere Geschichte nämlich sehr wohl eine Rolle spielen. Wegen ihr werden Juden auf der ganzen Welt empört sein und mit dem Finger auf Deutschland zeigen, unabhängig davon, ob die Schüsse berechtigt gewesen wären. Daher wäre es für eine deutsche Truppe unmöglich, neutral zu sein. Stattdessen dürfte so eine Truppe eher zum Zwangsverbündeten Israels werden. Sie hielten die Libanesen mit Waffengewalt auf, würden sich aber nicht trauen, oder hätten sogar Befehl dazu, gleiches mit den Israelis zu machen.
    Kein Wunder also, dass Israel eine Truppe mit deutscher Beteiligung für wünschenswert hält ...



    Re: Spielt unsere Geschichte eine Rolle?

    Frank - 14.08.2006, 13:48


    Damit hast du dem Kern des Threads getroffen =)

    Dies is der wohl einflussreichste Parameter in Bezug auf die Entscheidungsfindung.
    Denn wenn Deutsche auf Juden schießen, ist die Erinnerung an die wohl umrühmlichste Zeit unseres Vaterlandes immens.

    Aber darf unsere Vergangenheit den Israelis in so einem Fall den Freifahrtschein geben? Das ist die Fragestellung, die ich hier klären möchte.

    Waren die Verbrechen unserer Vergangenheit so schlimm, als dass wir kein Recht haben, vergleichbares zu verhindern? Sind wir in Folge dieser einstigen Fehltritte dazu verdammt zuzusehen, wenn derselbe oder ähnliche Fehltritte begangenwerden, oder begangen zu werden drohen?
    Ist es nicht viel mehr so, dass wir, also die "Neue Generation" durch unsere Vergangnehit viel sensibler mit derartigem Verhalten umgeht und somit vielleicht "Moralpostel" spielen sollte. Sehen wir hierdurch vielleicht Probleme herannahen, bevor es andere "Weltpolizisten" tun?

    Ich denke wir sollten das Recht haben, auch gerade wegen unserer Vergangenheit, Unrecht zu bekämpfen. Vorausgesetzt, dieses ist nachweisbar und kann nicht als "Vorwand" Neonazistischer Ströme gewertet werden.



    Re: Spielt unsere Geschichte eine Rolle?

    Bülte - 26.06.2007, 18:06


    Ouuu gerade gesehen und nach elend langer zeit mal wieder mal was schreiben.

    Hab die Zusämmenhänge da auch nciht mehr ganz im Kopf.

    Außerdem wenn ich auch nicht vom wir rede, weil ich mit Nationalität nichts vebinde, ist man weiterhin in der Schuld, man darf nicht vergessen und verdrängen. gerade das ist eins der größten hobbys hier.

    Also insgesamt kann ich es nicht verstehen wie man mit einer islam-faschistischen Gruppierung solidarisieren kann.
    Jegliche Zuspruch der Gruppierungen wie Hissbolah, Hamas, etc. ist regressiv .

    Isreal ist zum teil zu kritisieren aufgrund der harschen Aktionen,
    dennoch bleibt Isreal, nicht viel übrig, umringt von antisemitischen und antizionistischen (wenn das zT nicht das selbe ist), wie daniel bereits gesagt hat.
    und antisemitismus ist bekämpfenswert,
    schade dass viele nicht mal im groben die wortbedeutung wissen.
    Daher ist eine Solidarisierung mit Isreal notwendig.


    naja das war mal gerade was kurzes dazu.
    vllt häng ich mich da mal rein,
    das will ich eigentlich schon was länger
    so drin bin ich in der thematik bin ich jetzt nicht groß.



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