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Re: Drama in Nahost: Flüchtlinge retten Flüchtlinge
sebulba - 30.07.2006, 00:40Drama in Nahost: Flüchtlinge retten Flüchtlinge
Konflikte im Nahen Osten können seltsame Wendungen einschlagen. Im Libanon nehmen Menschen, die vor über 50 Jahren aus ihrer Heimat vertrieben wurden, Menschen auf, die die jüngsten Kriegshandlungen aus ihren südlibanesischen Dörfern vertrieben haben.
Ain al-Hilweh, das größte Flüchtlingslager für Palästinenser im Libanon, wurde dieser Tage zum Refugium für Libanesen, die vor den Kämpfen zwischen dem israelischen Militär und der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz geflohen waren.
«Wir wissen, was es heißt, vertrieben zu sein», sagt der Palästinenser Mohammed Natur, einer von 75 000 Bewohnern von Ain al-Hilweh, das nahe der südlichen Hafenstadt Sidon liegt. «Die Libanesen nahmen uns auf, als wir 1948 (nach der Gründung des Staates Israel) Palästina verlassen mussten. Jetzt können wir es ihnen zurückgeben, indem wir zumindest ihren Frauen und Kindern Schutz gewähren.»
Leben unter erbärmlichen Bedingungen
367 000 Palästinenser leben unter erbärmlichen Bedingungen in zwölf Flüchtlingslagern, die über den ganzen Libanon verstreut sind. Um 8000 stieg die Zahl der Bewohner von Ain al-Hilweh, seitdem Libanesen aus den ins Kreuzfeuer der Kämpfe geratenen südlichen Dörfern und Städten dorthin geströmt sind. «Die palästinensischen Flüchtlinge haben uns willkommen geheißen», berichtet Ali Haidar, ein Flüchtling aus der Ortschaft Srifa. «Sie teilen ihr Essen und ihre Medizin mit uns.»
Huda Damak, eine Mutter von fünf Kindern, floh vor zwei Tagen aus ihrem Dorf nahe der Hafenstadt Tyrus, nachdem die Israelis die Bevölkerung mit Flugblättern zum Verlassen des Ortes aufgefordert hatten. «Dieses Lager ist für uns sicherer und besser als unser Dorf», sagt sie. Munir Makdah, ein Funktionär der
Palästinenser-Organisation Fatah im Lager, meint: «Wir teilen unser Brot mit ihnen. Wir sind Teil derselben Nation, leiden unter derselben Not, verursacht von den Israelis.»
Doch Mohammed Ali, ein freiwilliger palästinensischer Helfer, sieht mit Sorge in die nächste Zukunft. Die Israelis haben die Brücken bombardiert und damit die Straßen hierher in den Süden abgeschnitten. «Lebensmittel und Medikamente von den humanitären Organisationen können uns aus Beirut im Augenblick nicht erreichen
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