Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

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    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    Klugschnacker - 31.07.2006, 08:13

    Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?
    Klugschnacker hat folgendes geschrieben: Was fehlt, ist die Möglichkeit für saubere Athleten, sich hieb- und stichfest als sauber darstellen zu können. Denn auch die Leistung sauberer Athleten wird durch Dopingfälle von der breiten Öffentlichkeit in Zweifel gezogen.

    Dazu müssten sich die Athleten in eine Dienstleistung einkaufen, die darin besteht, permanent nach allen Regeln der Kunst kontrolliert zu werden -- inklusive Haarproben und das langfristige Einfrieren aller möglichen Körperflüssigkeiten. Was aus finanziellen Gründen von den nationalen Dopingagenturen nicht durchgeführt wird (aktuell z.B. das Einfrieren von Dopingproben) müsste mit dem Geld der Athleten gemacht werden.

    Dazu heute (31. Juli) in der Süddeutschen:

    "... So werden sich die drei ProTour-Mannschaften T-Mobile, Gerolsteiner und Milram (die zwar mit italienischer Lizenz radelt, aber einen deutschen Geldgeber hat) und die kleineren Rennställe quasi einem eigenen Ethik-Code unterwerfen.

    Dazu soll etwa die Anlegung einer aussagekräftigen Blutdaten- und DNA-Bank gehören, auf die unabhängige Trainingswissenschaftler zu Kontrollzwecken zugreifen können. In Verdachtsfällen – wie beispielsweise zuletzt bei Jan Ullrich – soll auch ein DNA-Test zur Klärung möglich sein. Weitere Schwerpunkte der geplanten Reformen sind die Ausweitung der Blutkontrollen durch eigenständige Labore, vor allem in den Trainings- und Vorbereitungsphasen.

    Federführend soll hier die Nationale Antidopingagentur (Nada) sein, die mit der finanziellen Unterstützung der Mannschaften rechnen kann. "Die Nada wird für unsere Anforderungen eine Summe X nennen, und wenn es denn alle wirklich ernst meinen mit dem Kampf für unseren Sport, müssen wir auch dafür einstehen", betonte T-Mobile-Sprecher Frommert."

    » Kompletter Artikel »

    Dazu in der FAZ:
    Der BDR will laut Scharping beim Weltverband UCI den Antrag stellen, daß Profis - wie auch von Fahrersprecher Jens Voigt gefordert - künftig zur besseren Kontrolle DNA- und Blutproben hinterlegen müssen. Die Profile sollen schon im Nachwuchsbereich erstellt werden. Bei Teamwechseln sollen die neuen Mannschaften die medizinischen Profile ihrer Fahrer von der UCI übermittelt bekommen. „Das Problem ist nicht die Zahl der Kontrollen, sondern ihre Qualität. Die muß verbessert werden”, sagte Scharping.

    Weiter führte er aus: „Alle Beteiligten haben sich auf einen gemeinsamen Standpunkt geeinigt. Es ist schlimm genug, daß eine Karriere wie die von Ullrich so enden muß. Für uns geht es in erster Linie darum, die Hintermänner zu bekommen, sonst trocknet der Sumpf nicht aus. Wir müssen die Mediziner ermitteln, die dahinter stehen. Niemand kann allein dopen, da gib es in Europa Netzwerke.”

    Der ehemalige SPD-Vorsitzende stellte klar, daß die BDR-Vorschläge unabhängig von ihrer Akzeptanz auf internationaler Ebene für deutsche Fahrer bindend wären: „Der BDR wird keine Fahrer für internationale Großveranstaltungen nominieren, die keine Daten hinterlegen. Ziel ist es, alle rauszuwerfen, die mit Doping zu tun haben.”
    » Kompletter Artikel »



    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    Danksta - 31.07.2006, 09:35


    http://www.wdr.de/wdrlive/radio.phtml?save_preferences=&channel=wdr5&step=1&radio_stream=real

    Bis10 Uhr Sendung über Doping



    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    meggele - 31.07.2006, 09:58

    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?
    Klugschnacker hat folgendes geschrieben: Dazu soll etwa die Anlegung einer aussagekräftigen Blutdaten- und DNA-Bank gehören, auf die unabhängige Trainingswissenschaftler zu Kontrollzwecken zugreifen können. In Verdachtsfällen – wie beispielsweise zuletzt bei Jan Ullrich – soll auch ein DNA-Test zur Klärung möglich sein. Weitere Schwerpunkte der geplanten Reformen sind die Ausweitung der Blutkontrollen durch eigenständige Labore, vor allem in den Trainings- und Vorbereitungsphasen.
    Ich hoffe bloss, dass sie das nicht so wie so schoen geschickt von Voigt vorgeschlagen machen und die Referenzproben zu einem gewissen Zeitpunkt nehmen, sondern einfach munter alle Proben in die Datenbank packen (FIS und WADA machen das doch schon so, oder?).

    Letztlich wird man die Leute nur effizienter erwischen, wenn die NADA (ist der Laden ueberhaupt 'sauber'?) gezielt den einen oder anderen herauspickt, um ihn zu ueberfuehren.

    Klugschnacker hat folgendes geschrieben: Federführend soll hier die Nationale Antidopingagentur (Nada) sein, die mit der finanziellen Unterstützung der Mannschaften rechnen kann. "Die Nada wird für unsere Anforderungen eine Summe X nennen, und wenn es denn alle wirklich ernst meinen mit dem Kampf für unseren Sport, müssen wir auch dafür einstehen", betonte T-Mobile-Sprecher Frommert."
    Und die DTU wird sich mit der Profilizenz als Vorreiter feiern lassen 8)



    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    Joerg aus Hattingen - 31.07.2006, 11:22

    nochmal: purer Aktionismus
    Moin,

    ich halte das weiterhin für puren Aktionismus. Mit den jetzigen Tests könnte man, wenn man denn wollte, durchaus einen Großteil der gedopten Sportler aus dem Verkehr ziehen. Wenn ich einige Interviews richtig interpretiere, "dopen" sich viele Tourfahrer an diese als Schwellenwert festgelegt 4:1 Verhältnis der Testosterone heran. Wenn aber, wie geschildert, der Körper nur unter Ausnahmebedingungen ein Verhältnis von 2:1 bildet, wieso wird das Testosteron bei Werten, die höher als 2:1, aber unterhalb von 4:1 liegen, nicht darauf untersucht, ob es von außen zugeführt wurde oder tatsächlich körpereigen ist. Die Tests mit den Massenspektrometern sollten das doch einwandfrei belegen können.
    Das gleiche gilt für den Hämatokritwert, unter 50% ist generell unverdächtig, obwohl bei Ausdauersportlern aufgrund der erhöhten Blutplasmamenge (u.a. Schweißdepot) der Wert niedriger liegen sollte als bei Nichtsportlern. (Da fehlt nur noch, dass sie einen Teil der Leukozyten entfernen, um diese dann durch Erythrozyten ersetzen zu können)

    Ich habe aber auch damals, als Mühlegg erwischt wurde, einen Dopingfahnder dahingehend verstanden, dass sie anhand der gemessenen Werte durchaus im Labor "wissen", wer sich an die Schwellenwerte herandopt. Wieso wird so etwas nicht weiter untersucht?

    In dieser Affäre um das künstlich erzeugte (veränderte) Wachstumshormon HGH wurde seinerzeit auch berichtet, dass die betreuenden Ärzte entweder direkt auch die Fahnder seien, oder eben genau wüssten, nach welchen Mitteln gerade gesucht würde. Dementsprechend würde natürlich auf ein anderes Mittel ausgewichen.

    Bitte, wenn ich mit meinen Vermutungen falsch liege, dann korrigiert mich.
    Ich bleibe dabei, wenn man nur wollte, dann könnte man bereits jetzt viel mehr Sportler enttarnen. In meinen Augen wird der Öffentlichkeit hier nur wieder mal Sand in die Augen gestreut.

    Joerg

    PS: Bei Sportschützen sind übrigens Betablocker der Renner
    PPS: Doping mit Insulin ist z.Zt. noch nicht nachweibar



    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    meggele - 31.07.2006, 11:55

    Re: nochmal: purer Aktionismus
    Joerg aus Hattingen hat folgendes geschrieben: Ich habe aber auch damals, als Mühlegg erwischt wurde, einen Dopingfahnder dahingehend verstanden, dass sie anhand der gemessenen Werte durchaus im Labor "wissen", wer sich an die Schwellenwerte herandopt. Wieso wird so etwas nicht weiter untersucht?
    Ich glaub, die kennen ihre Pappenheimer schon ganz gut, aber fuer einen positiven Befund brauchen sie auch ein zugelassenes Testverfahren, Indizien reichen da eben nicht aus.
    Im Zusammenhang mit dem Blutdoping haben sie gesagt, dass in den vier Jahren eines Untersuchungszeitraums (weiss nicht mehr, welche Jahre es genau waren) die Zahl der eigenblutdopingverdaechtigen Proben stark zugenommen hat. Es gibt ja nun noch keinen Test auf Eigenblutdoping, aber sie gucken nach, wie hoch der Anteil an jungen roten Blutkoerperchen ist. In den ersten zwei Jahren der Untersuchung war eine Probe auffaellig (Anteil < 0.2%), im dritten und vierten waren es etwa 40. Diese Befunde reichen nicht fuer eine Sperre, aber im Fall ordentlicher staatsanwaltschaftlicher Verfolgung koennte man die Kandidaten wohl hochgehen lassen.


    Joerg aus Hattingen hat folgendes geschrieben: In dieser Affäre um das künstlich erzeugte (veränderte) Wachstumshormon HGH wurde seinerzeit auch berichtet, dass die betreuenden Ärzte entweder direkt auch die Fahnder seien, oder eben genau wüssten, nach welchen Mitteln gerade gesucht würde. Dementsprechend würde natürlich auf ein anderes Mittel ausgewichen.
    Ja, das ist ein Problem. Die Labore muessen ja wohl offenlegen, was sie wie nachweisen koennen. Dementsprechend koennen die Aerzte gezielt unter den Nachweisgrenzen bleiben, auch wenn's ab und zu schiefzugehen scheint :D



    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    Rene - 31.07.2006, 12:20

    Re: nochmal: purer Aktionismus
    meggele hat folgendes geschrieben: Joerg aus Hattingen hat folgendes geschrieben: Ich habe aber auch damals, als Mühlegg erwischt wurde, einen Dopingfahnder dahingehend verstanden, dass sie anhand der gemessenen Werte durchaus im Labor "wissen", wer sich an die Schwellenwerte herandopt. Wieso wird so etwas nicht weiter untersucht?
    Ich glaub, die kennen ihre Pappenheimer schon ganz gut, aber fuer einen positiven Befund brauchen sie auch ein zugelassenes Testverfahren, Indizien reichen da eben nicht aus.
    Im Zusammenhang mit dem Blutdoping haben sie gesagt, dass in den vier Jahren eines Untersuchungszeitraums (weiss nicht mehr, welche Jahre es genau waren) die Zahl der eigenblutdopingverdaechtigen Proben stark zugenommen hat. Es gibt ja nun noch keinen Test auf Eigenblutdoping, aber sie gucken nach, wie hoch der Anteil an jungen roten Blutkoerperchen ist. In den ersten zwei Jahren der Untersuchung war eine Probe auffaellig (Anteil < 0.2%), im dritten und vierten waren es etwa 40. Diese Befunde reichen nicht fuer eine Sperre, aber im Fall ordentlicher staatsanwaltschaftlicher Verfolgung koennte man die Kandidaten wohl hochgehen lassen.


    Joerg aus Hattingen hat folgendes geschrieben: In dieser Affäre um das künstlich erzeugte (veränderte) Wachstumshormon HGH wurde seinerzeit auch berichtet, dass die betreuenden Ärzte entweder direkt auch die Fahnder seien, oder eben genau wüssten, nach welchen Mitteln gerade gesucht würde. Dementsprechend würde natürlich auf ein anderes Mittel ausgewichen.
    Ja, das ist ein Problem. Die Labore muessen ja wohl offenlegen, was sie wie nachweisen koennen. Dementsprechend koennen die Aerzte gezielt unter den Nachweisgrenzen bleiben, auch wenn's ab und zu schiefzugehen scheint :D

    Und ein hier nicht genannter Rennstall, oder besser gesagt der Sponsor aus Deutschland, investierte auch munter in der Dopingprävention und Forschung. Das Problem an der Sache ist halt immer, damit haben die auch genaue Informationen was Nachweisbar ist und was nicht. Also wer wirklich geglaubt hat, dass die darauf auswahren Doper zu erwischen der sollte langsam aufwachen. Die wollten einfach nur wissen, was die Wissenschaft leisten kann und was sich die Sportler reinhauen können ohne, dass sie erwischt werden.
    Scheiss System. Und genauso elend war die Tatsache, dass ARD Sponsoro war bei T-Mob wie soll denn da vernünftige Pressearbeit erfolgen?

    GRuß René



    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    meggele - 31.07.2006, 12:28

    Re: nochmal: purer Aktionismus
    Rene hat folgendes geschrieben: Und ein hier nicht genannter Rennstall, oder besser gesagt der Sponsor aus Deutschland, investierte auch munter in der Dopingprävention und Forschung. Das Problem an der Sache ist halt immer, damit haben die auch genaue Informationen was Nachweisbar ist und was nicht. Also wer wirklich geglaubt hat, dass die darauf auswahren Doper zu erwischen der sollte langsam aufwachen. Die wollten einfach nur wissen, was die Wissenschaft leisten kann und was sich die Sportler reinhauen können ohne, dass sie erwischt werden.
    Da gab's mal nen Artikel zu, IMHO in der FAZ oder der Sueddeutschen: "Heile Welt in Magenta". Wie selbst die positiv getesteten (= eigentlich alle irgendwann mal) noch sauber sind, wie schoen die Zusammenarbeit mit den Aerzten in Freiburg doch funktioniert...
    Rene hat folgendes geschrieben: wie soll denn da vernünftige Pressearbeit erfolgen?
    Ja, aber auch so kriegen sie's ja nicht hin. Ausserhalb der schreibenden Zunft hab ich noch nie ne vernuenftige Sportberichterstattung gesehen. In der Politik kriegen sie's hin, aber im Sport nicht. Komisch. Vielleicht, weil man in der tagesschau keinen Co-Kommentator aus der Politik hat? Ist natuerlich nur die halbe Wahrheit; diese Kumpanei ist abstossend.



    Re: Deutsche Rennställe bald mit Blutdaten- und DNA-Bank?

    drullse - 31.07.2006, 13:28

    Re: nochmal: purer Aktionismus
    Rene hat folgendes geschrieben: Und ein hier nicht genannter Rennstall, oder besser gesagt der Sponsor aus Deutschland, investierte auch munter in der Dopingprävention und Forschung.

    Armstrong hat was ähnliches gemacht. Hat die NADA oder WADA oder wen auch immer mit ordentlich Geld unterstützt...



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