Kanada

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    Re: Kanada

    White_Tiger - 25.07.2006, 14:55

    Kanada
    Kanada

    Kanada (engl./frz.: Canada) ist ein Staat in Nordamerika. Der einzige unabhängige Nachbarstaat sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Ferner grenzt Kanada an das zu Frankreich gehörende St. Pierre und Miquelon und an das zu Dänemark gehörende Grönland. Kanada ist ein Flächenstaat, dessen Bevölkerung zum Großteil auf wenige städtische Zentren konzentriert ist. Um die ethnische, sprachliche und kulturelle Vielfalt der einzelnen Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten, ist Kanada politisch als Föderation organisiert; ein Mosaik der Kulturen ist (im Gegensatz zum Modell des Schmelztiegels) politisch gewollt. Die Unabhängigkeitsbestrebungen Québecs, die Rechte der frankophonen Kanadier und die Rechte der indigenen Völker prägen zentrale Konfliktlinien innerhalb der kanadischen Gesellschaft.

    Herkunft des Namens

    Im Jahre 1535 erklärten zwei junge Ureinwohner Jacques Cartier die Wegstrecke zu "Kanata". Damit war das Dorf Stadacona gemeint, "Kanata" war einfach das huron-iroquoisische Wort für "Dorf" oder "Siedlung". Aber auf der Suche nach einem anderen Namen nutzte Cartier "Kanada", um nicht nur Stadacona (heute Québec City) zu beschreiben, sondern das gesamte umliegende Land, das vom Häuptling Donnacona beherrscht wurde. Der Name wurde schon bald für ein viel größeres Gebiet genutzt: Karten von 1547 bezeichneten alles nördlich des St.-Lawrence-Stroms als "Kanada".

    Cartier nannte außerdem den St.-Lawrence-Strom den rivière de Canada, ein Name, der bis in die frühen 1600er Jahre genutzt wurde. Obwohl bis 1616 die ganze Region als Nouvelle France (Neu-Frankreich) bekannt war, wurde das Gebiet um den großen Fluss von Kanada und die Mündung des St.-Lorenz-Stroms weiterhin als Kanada bezeichnet.

    Bald eröffneten Forscher und Pelzhändler das Gebiet nach Westen und Süden, und das als "Kanada" bekannte Gebiet wuchs. Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Name für alles Land des heutigen mittleren Westens genutzt, das Gebiet reichte bis zum heutigen Louisiana (im südlichen Teil der USA).

    Die erste Nutzung des Namens Kanada als offizielle Bezeichnung für das Land kam, als die Provinz Québec in das obere Kanada (Upper Canada) und das niedere Kanada (Lower Canada) aufgeteilt wurde. Im Jahre 1841 wurden die beiden Kanadas wieder vereinigt in der neuen Provinz Kanada. Zur Zeit der Konföderation adaptierte das neue Land den Namen "Kanada".

    Geografie

    Lage

    Kanada ist mit einer Fläche von 9.984.670 Quadratkilometern nach Russland das zweitgrößte Land der Erde und fast so groß wie Europa. Das Land nimmt den größten Teil Nordamerikas ein. Der einzige unabhängige Nachbar sind die Vereinigten Staaten von Amerika.

    Von den 9.984.670 Quadratkilometern sind 9.093.507 km² Landmasse und 891.163 km² Wasserfläche. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung über Landfläche, von Kap Columbia auf der Ellesmere-Insel in der Provinz Nunavut zur im Eriesee in Ontario gelegenen Insel Middle Island, beträgt 4.634 Kilometer. Die größte Ost-West-Entfernung beträgt 5.514 Kilometer von Kap Spear in Neufundland und Labrador bis zur Grenze des Yukon-Territoriums mit Alaska.


    Kanada ist geographisch sehr heterogen. Die geologische Basis der Atlantikprovinzen (Neufundland und Labrador, Prinz-Edward-Insel, Neuschottland, Neubraunschweig, Québec) sind alte, abgetragene Berge neben noch älteren Abschnitten des Kanadischen Schildes (oder auch Laurentischer Schild). Westlich und südlich liegen die Ebenen um den Sankt-Lorenz-Strom und die Großen Seen. Der Kanadische Schild umfasst eine ausgedehnte, geologisch alte Region mit einigen der ältesten Gesteine. Um die Hudson Bay gelegen, nimmt er fast 50 % des kanadischen Gebietes ein. Abgesehen von einigen niedrigen Bergen im östlichen Québec und in Labrador ist die Landschaft flach und hügelig. Das Gewässernetz ist dicht, die Entwässerung der Region erfolgt über eine Vielzahl von Flüssen. Die südliche Hälfte des Schildes ist mit borealen Wäldern bedeckt, während die nördliche Hälfte (einschließlich der Inseln des kanadisch-arktischen Archipels) jenseits der arktischen Baumgrenze liegt und mit Felsen, Eis und Tundrenvegetation bedeckt ist. Die östlichen Inseln des kanadisch-arktischen Archipels sind gebirgig, die westlichen dagegen flach. Westlich des Kanadischen Schildes breiten sich die inneren Ebenen aus. Präriegras ist die natürliche Vegetation des südlichen Teils der Prärieprovinzen Saskatchewan, Manitoba und Alberta. Der nördliche Teil dagegen ist bewaldet. Die kanadischen Kordilleren (der kanadische Teil der Rocky Mountains), die sich von nördlichen Yukon-Territorium bis zum Süden der Provinzen Britisch-Kolumbien und Alberta erstrecken, dominieren das westliche Kanada. Auf der pazifischen Seite verläuft das Küstengebirge in Nord-Süd-Richtung durch Britisch-Kolumbien, die Küstenlinie wird tief von Fjorden durchschnitten. Vor der Küste liegt Vancouver Island, ein Ausläufer des Küstengebirges.

    Die größte Insel ist die Baffininsel, welche gleichzeitig die viertgrößte Insel der Welt ist. Die nördlichste Halbinsel ist Boothia. Die Gesamtlänge der Grenze zwischen Kanada und den USA beträgt 8.890 Kilometer. Kanada hat mit 202.080 Kilometern die längste Küstenlinie der Welt. Dadurch verfügt das Land zudem über die größte ausschließliche Wirtschaftszone in Küstengewässern. Die jeweils 200 Seemeilen summieren sich insgesamt auf 3,7 Millionen Quadratkilometer – rein rechnerisch entspräche dies 37 % der gesamten kanadischen Landmasse.

    Die wichtigste kanadische Gebirgsregion ist das Western Cordillera Bergsystem in British Columbia, Alberta, Yukon Territory und den Northwest Territories mit den Rocky Mountains, Coast Mountains und Mackenzie Mountains. Ein zweites wichtiges System verläuft entlang der Nord-Ost Küste von Ellesmere Island bis zu den Torngat Bergen in Quebec und Newfoundland und Labrador. Ein drittes großes Bergsystem sind die Appalachen und Laurentides im Osten Kanadas. Höchster Berg ist der 5.959 Meter hohe Mount Logan im Yukon Territory.

    Klima

    Kanada umfasst unterschiedliche Klimazonen (vom Polarklima bis zum gemäßigten Klima). Hauptsächlich bestimmt das boreale Klima mit langen kalten Wintern (bis zu –35 °C) und kurzen heißen Sommern (bis zu 35 °C) den überwiegenden Teil Kanadas. Aufgrund der Größe des Landes ist das Klima in den einzelnen Provinzen und Territorien sehr unterschiedlich. So wurden zum Beispiel im Winter 2004/2005 Temperaturen von -58 °C in Burwash Landing/Yukon-Territorium gemessen.

    An der Westküste findet man maritimes Klima mit hohen Niederschlägen, da sich die feuchte, vom Ozean kommende Luft am Westrand des Küstengebirges abregnet. Die Jahreszeiten sind in den Provinzen Quebec und Ontario am deutlichsten ausgeprägt, mit kalten Wintern, milden Frühjahren und Herbstmonaten und von Juli bis September oft sehr schwül-heißen Sommern mit Durchschnittstemperaturen um 25 °C.

    Wichtige Städte

    Von den ca. 32,7 Millionen Einwohnern leben 54,5 Prozent in den 30 größten Städten Kanadas. Toronto, eine Hafenstadt am Ontariosee und ein bedeutendes Produktionszentrum, ist mit 5,61 Millionen Einwohnern größte Stadt des Landes. Die Einwohnerzahl der Handelsmetropole Montreal beträgt 3,27 Millionen. Die dritte Millionenstadt ist Vancouver mit 1,84 Millionen Einwohnern. Weitere Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern sind Calgary (968.475 Ew.), die Hauptstadt Ottawa (874.433 Ew.), Edmonton (822.319 Ew.), Québec (745.623), Hamilton (653.637 Ew.), und Winnipeg (632.069 Ew.).

    Bodenschätze

    Kanada ist sehr reich an den verschiedensten Bodenschätzen. Die in der Provinz Ontario abgebauten Mengen an Nickel decken etwa 20 % des Weltbedarfs. Kanada besitzt außerdem mit rund 24 Milliarden Tonnen die größten Erdölreserven nach Saudi-Arabien und noch vor dem Irak.

    Das Land verfügt auch über 10 % des weltweiten Waldbestands, große Süßwasserreserven sowie bedeutende Vorkommen von Erdgas, Schwefel, Asbest, Aluminium, Gold, Kohle, Kupfer, Eisenerz, Kaliumkarbonat, Uran und Zink. Riesige Naturgebiete, vor allem in den Tundra- und Bergregionen, bedecken 70 % Kanadas. Das entspricht 20 % der weltweit verbleibenden Wildnisgebiete (ohne Antarktis). Wasserkraft bildet die Grundlage für die Zellstoff- und Papierindustrie.

    Flora und Fauna

    Die nördliche Baumgrenze verläuft von der Ostküste Labradors über die Ungava-Halbinsel Richtung Süden entlang des Ostufers der Hudson Bay und setzt sich anschließend schlangenlinienförmig Richtung Nordwesten zum Unterlauf des Mackenzie und weiter nach Alaska fort. Nördlich der Baumgrenze gibt es kaum oder gar keinen fruchtbaren Boden (Tundra, Barren Grounds). Die Vegetation der südlichsten Tundragebiete besteht aus niedrigem Buschwerk, Gräsern und Riedgras. Die nördlichsten Gebiete sind zu weniger als einem Zehntel mit den für die Polarwüste typischen Moosen bedeckt. Südlich der Baumgrenze, über den gesamten Norden Kanadas von Alaska bis Neufundland, schließt sich eines der größten Nadelwaldgebiete der Welt an. Im Osten, von den Großen Seen bis zu den Küsten, wachsen hauptsächlich Mischwälder mit Zuckerahorn, Buchen, Birken, Kiefern und Hemlocktannen. Die Tiefebenen im äußersten Süden sind mit reinen Laubwäldern bedeckt. Hier gedeihen neben Hickorybäumen, Eichen und Ulmen Kastanien, Ahorn und Walnussbäume. In den westlichen Berggebieten sind die gemeine Fichte, Douglasfichte und Lodgepole-Kiefer am weitesten verbreitet, in Hochebenen wachsen außerdem Zitterpappel und Gelbkiefer. Die Vegetation der niederschlagsreichen Pazifikküste wird von Wäldern aus dichten, hohen Douglasfichten, westlichen Rot-Zedern und Hemlocktannen beherrscht. Das Prärieland ist zu trocken, um mehr als vereinzelte Baumgruppen hervorzubringen. Vom ursprünglich weiten, hügeligen Grasland ist heute nur noch wenig übrig; sie ist dem heute berühmten Weizengürtel Kanadas gewichen.


    Die arktischen Gewässer bieten Nahrung für Wale, Walrosse, Seehunde und für den halb-aquatilen Polarbären. In der Tundra gibt es Moschusochsen, Karibus, Wölfe, Polarfüchse und Lemminge; auch viele Zugvögel verbringen hier den Sommer, darunter Alke, Enten, Möwen, Seeschwalben und andere Seevögel. Die Wälder im Norden sind ein idealer Lebensraum für Karibus und Elche, Luchse, Schwarz– und Braunbären. Biber, Marder, Bisamratten, Nerze sind auch heute noch weitgehend Grundlage des Pelzhandels. Weiter im Süden findet man viele Wapitis, während es in dichter besiedelten Landstrichen vor allem kleinere Säugetiere, wie graue und rote Eich-, Backenhörnchen, Wiesel und Otter gibt. Zur artenreichen und gesangsstarken Vogelwelt zählen der Cardinal, der Waldsänger, der Baltimore-Pirol und die Spott-Drossel. In den Präriegebieten leben kleinere Tiere, wie Präriehasen, Taschenratten und das spitzschwänzige Raufußhuhn sowie die letzten Bisons und Pronghornantilopen. In den westlichen Bergen gibt es sehr gut angepasste Tierarten wie das Bighorn-Schaf und die Bergziege. Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt steht in zahlreichen Nationalparks und Naturreservaten unter Schutz. Größtes Schutzgebiet ist der 45.000 Quadratkilometer große Wood Buffalo Nationalpark im nördlichen Teil von Alberta und den Nordwest-Territorien, in dem zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten vertreten sind. Bemerkenswert ist der Bisonbestand mit etwa 6.000 Tieren.

    Seen und Flüsse

    Kanada ist ein überaus seenreiches Land. 7,6% der kanadischen Landmasse sind mit insgesamt rund zwei Millionen Seen bedeckt. Allein die Binnengewässer haben zusammen mehr als das Doppelte der Fläche Deutschlands. 31 Seen besitzen eine Fläche von mehr als 1.300 Quadratkilometern. Zu den größten Seen gehören Großer Bärensee, Großer Sklavensee, Winnipegsee, Athabascasee sowie die Großen Seen, durch die mit Ausnahme des Michigansees, der ganz auf dem Gebiet der Staaten liegt, die Grenze zum südlichen Nachbarland verläuft. Der Anteil Kanadas an der Gesamtfläche der Großen Seen beträgt 37 Prozent. Der größte gänzlich in Kanada gelegene See ist der Große Bärensee mit 31.328 km² in den Northwest Territories.

    Der wichtigste Fluss Kanadas ist der St. Lorenzstrom (3.058 km). Er dient Schiffen als Wasserstraße zwischen den Großen Seen und dem Atlantik. Heute werden jährlich Güter mit einem Gesamtgewicht von 40 Millionen Tonnen auf dem Sankt-Lorenz-Seeweg verschifft. Kanadas längster Fluss ist der Mackenzie River (4.241 km) in den Northwest Territories. Weitere große Flüsse sind der Yukon River und der Columbia River, die teilweise auch in den Vereinigten Staaten verlaufen, der Nelson River, der Churchill River und der Fraser River sowie wichtigere Nebenflüsse wie der Saskatchewan River, der Peace River, der Ottawa River, der Athabasca River und der Liard River.

    Bevölkerung

    Die Bevölkerung Kanadas beträgt geschätzte 32 Millionen. Die letzte Volkszählung von 2001 ergab eine Einwohnerzahl von 31.021.300. Daraus errechnet sich eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von ca. 3,2 Einwohner/km², welche damit eine der geringsten der Welt ist. Die Bevölkerung konzentriert sich auf einem bis zu 350 km breiten Streifen entlang der Grenze zu den USA. Dagegen sind weite Teile des Nordens nahezu unbesiedelt. Fast vier Fünftel der Kanadier leben in Städten, die meisten in den Millionenmetropolen Toronto, Montreal, Vancouver und Ottawa.

    Der Großteil der Bevölkerung lebt in den Provinzen Ontario (2001: 11.897.600 Ew.) und Québec (2001: 7.397.000 Ew.) entlang des St.-Lorenz-Stromes, das heißt rund um Toronto, Montreal, Québec, Ottawa, London und Hamilton. 4.078.400 Menschen leben in British Columbia, 3.056.700 in Alberta, in Manitoba 1.151.300 und in Saskatchewan weitere 1.000.100 Menschen. Nunavut mit ca. 28.100 Einwohnern ist das bevölkerungsärmste Territorium Kanadas[1].

    Demographische Struktur und Entwicklung


    Kanada ist ein klassisches Einwandererland. Große Einwanderergruppen kamen in der Vergangenheit aus dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, der Ukraine, Polen, Kroatien und aus den USA. Heutzutage wächst die Bedeutung der Einwanderer aus Fernost, vor allem aus der Volksrepublik China.

    Die Geburtenrate betrug 2003 10,99 Geburten pro 1.000 Einwohner, die Sterberate 7,61 Todesfälle pro 1.000 Einwohner. Das Bevölkerungswachstum betrug 0,94 %.

    Die durchschnittliche Lebenserwartung in Kanada liegt bei 73,6 Jahren. 26 % der Kanadier sind 19 Jahre oder jünger, 13 % 65 Jahre oder älter. Das mittlere Alter der erwerbsfähigen Bevölkerung liegt bei 42 Jahren, die Schätzung für 2011 liegt bei 43,7 Jahren.

    Ureinwohner

    In Kanada unterscheidet man drei Gruppen indigener (oder autochthoner) Völker: Die First Nations (früher inkorrekt "Indianer" genannt), die Inuit (früher inkorrekt "Eskimos" genannt) und die Métis, Nachfahren von Siedlern und Pelzhändlern, die mit First Nations Frauen eine Verbindung eingegangen waren.

    Bei der letzten Volkszählung im Jahre 2001 waren 976.305 Kanadier als Angehörige einer indigenen Gruppe gemeldet, das waren 3,7 Prozent der kanadischen Bevölkerung. Aufgefächert sind dies folgende Zahlen:

    * 608.850 Angehörige der First Nations
    * 292.305 Angehörige der Métis
    * 45.070 Inuit
    * 6.665 Indigene Bevölkerung gemischter Herkunft
    * 23.415 Indigene Bevölkerung ohne eindeutige ethnische Zuordnung.

    185.960 Kanadier sprechen eine der 50 indigenen Sprachen, diese umfassen die Sprachen der First Nations sowie Inuktituk, die Sprache der Inuit. Seit 1996 wird der 21. Juni als "National Aboriginal Day / Journée nationale des Autochtones" gefeiert. Die Interessen der indigenen Bevölkerung Kanadas werden vom Ministerium für "Indian and Northern Affairs" / "Affaires indiennes et du Nord" wahrgenommen.

    Sprachen

    Offizielle Landessprachen sind Englisch und Französisch mit 56,3 Prozent bzw. 28,7 Prozent Muttersprachlern. 98 Prozent aller Kanadier sprechen eine oder beide Sprachen.

    Französisch wird hauptsächlich in Québec gesprochen sowie in Teilen von Neubraunschweig, den östlichen und nördlichen Teilen von Ontario, Saskatchewan, der Südküste von Neuschottland und im südlichen Teil von Manitoba. 85 Prozent derer, die Französisch als erste Sprache sprechen, leben in Québec. Diese Provinz erklärt Französisch als erste Amtssprache, und Englisch wird dort nicht gefördert. Neubraunschweig betrachtet sich als bilingual. In Nunavut gilt Inuktitut neben Englisch als offizielle Amtssprache. Die erste Amtssprache aller anderen Provinzen und Territorien ist Englisch.

    Alle Regionen haben nicht-englischsprachige Minderheiten, in der Hauptsache frankophone Kanadier und Nachkommen der ursprünglichen Bewohner, Inuit (im Norden) und Indianervölker (siehe auch Indianer Nordamerikas). In Neuschottland gibt es eine Minderheit, die Schottisches Gälisch spricht. Bedeutende Sprachen von Gruppen, deren Muttersprache nicht Englisch oder Französisch sind, sind Chinesisch mit ca. 854.000 Sprechern, Italienisch mit ca. 470.000 Sprechern, Deutsch mit ca. 438.000 Sprechern, Tamilisch mit 321.000 Sprechern sowie Punjabi mit 271.000 Sprechern.

    Religion

    Etwa 73,3 Prozent der kanadischen Bevölkerung gehört einem christlichen Glauben an (ca. 44 % katholisch, ca. 29 % evangelisch, ca. 0,16 % orthodox, ca. 0,25 % anderen christlichen Glaubens). Etwa 1,1 Prozent sind Juden und ca. 1 Prozent Buddhisten. Muslime stellen ca. 1,7 Prozent der Bevölkerung. Etwa 16,5 Prozent gehören keinem Glauben an.[2]

    Einwanderungspolitik

    Die Einwanderung nach Kanada wird über klar definierte Ziele gesteuert. Einwanderungskriterien sind öffentlich einsehbar und können bereits vor Antragstellung selbst überprüft werden. Für Menschen mit Berufen, die in Kanada gefragt sind, existiert zum Beispiel das Skilled Worker-Programm. Je nach Lage des kanadischen Arbeitsmarkts wird eine Mindestpunktzahl (z.B. im April 2006: 67 Punkte) festgelegt, die ein Einwanderungsinteressierter erreichen muss. Die persönliche Punktzahl setzt sich zusammen aus Punkten für den aktuellen Bildungsstand und Berufserfahrung, aus Punkten für die vorhandenen Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch sowie aus Punkten für das Alter, für Verwandte und frühere Aufenthalte in Kanada. Ein verbindliches Arbeitsangebot eines kanadischen Arbeitgebers erhöht die Punktzahl nochmals maßgeblich. Neben dieser Punktzahl muss ein Interessent am Skilled Worker-Programm nachweisen, dass er sich für eine gewisse Zeit finanziell selbst versorgen kann. Die notwendige Summe beläuft sich derzeit (4/2006) für eine allein stehende Person auf Can-$ 10.168, für eine vierköpfige Familie auf Can-$ 18.895[3]. Außerdem werden polizeiliche Führungszeugnisse aus allen Ländern benötigt, in denen der Kandidat nach dem 18. Geburtstag für sechs Monate oder länger gelebt hat.

    Die Einwanderung erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wird eine unbefristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung erteilt. Nach drei Jahren als "Landed Immigrant" kann der Einbürgerungsantrag gestellt werden. Einwanderer, die noch nicht eingebürgert sind, haben Residenzpflicht. Wird der Residenzpflicht nicht Genüge getan, können der "Landed Immigrant"-Status entzogen und die Einwanderer in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden.

    Geschichte

    Wann die erste Besiedelung Kanadas stattfand ist unsicher. Unterschiedliche Theorien nennen Zeitspannen von 50.000 bis 15.000 Jahren in der Vergangenheit je nach Bemessung der durchschnittlichen Lebenserwartung und der Geschwindigkeit der Ausbreitung in Nordamerika.

    Der erste Versuch einer europäischen Besiedlung erfolgte durch die Wikinger unter Leif Eriksson um 1000. Die Siedlung hatte jedoch nicht lange Bestand. Am 26. April 1497 landete John Cabot (Giovanni Caboto), ein Italiener in englischen Diensten, als erster namentlich bekannter Europäer im heutigen Kanada auf den Cape-Breton-Inseln und erklärte das Land zum englischen Besitz. Die Franzosen unter der Leitung von Jacques Cartier erkundeten 1534/1535 das Gebiet um den Sankt-Lorenz-Strom und nahmen es für Frankreich als Kolonie Neufrankreich in Besitz.


    Die erste dauerhafte Ansiedlung gründeten mit Port Royal (jetzt Annapolis Royal in Neuschottland) 1605 die Franzosen. Nach mehreren Kriegen zwischen Frankreich und England fielen alle nordamerikanischen Kolonien 1763 an die englische Krone.

    1812 bis 1814 kam es zwischen den unabhängigen USA und Großbritanniens verbliebenen Kolonien in Kanada zu einem Krieg. Der Widerstand gegen die Invasoren spielte eine wichtige Rolle bei der Entstehung eines gemeinsamen Nationalgefühls. 1840 wurden Ober- und Unterkanada zu einer gemeinsamen Provinz vereinigt. Das Englische wurde als alleinige Amtssprache eingeführt. 1867 erhielten die britischen Kolonien eine Verfassung und eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber Großbritannien.

    Obwohl die kanadische Politik auf eine völlige Unabhängigkeit abzielte, unterstützte man Großbritannien im Burenkrieg und im Ersten Weltkrieg, in dem Kanada schwere Opfer brachte. Im Versailler Vertrag von 1919 und im Völkerbund trat Kanada als eigenständiges Staatswesen auf, ab 1927 entsandte es einen eigenen Botschafter in die USA.

    Am 10. September 1939 erklärte Kanada dem Dritten Reich den Krieg. Kanadische Soldaten kämpften 1941 in Hongkong, 1942 bei Dieppe, 1943 in Italien und 1944 in der Normandie bei der Invasion der Juno Beach. 1945 übernahmen kanadische Soldaten die Befreiung der Niederlande.

    Formal erhielt Kanada erst 1982 die vollständige Unabhängigkeit.

    Im Jahr 2005 wurde Michaëlle Jean als Nachfolgerin von Adrienne Clarkson neue kanadische Generalgouverneurin. Bei vorgezogenen Neuwahlen nach einem Misstrauensvotum siegten am 22. Januar 2006 die Konservativen unter dem bekennenden Bush-Freund Stephen Harper, der versprach, schärfer gegen Korruption und Kriminalität vorzugehen.

    Politik

    Kanada ist eine Föderation und eine repräsentative parlamentarische Demokratie mit einer symbolischen konstitutionellen Monarchie innerhalb des Britischen Commonwealth of Nations. Das Staatsorganisationsrecht ist in der Verfassung Kanadas geregelt. Das politische System lehnt sich an das Westminster-System Großbritanniens an. Das symbolische Staatsoberhaupt ist die britische Königin Elizabeth II., sie wird durch einen Generalgouverneur vertreten.

    Bei den Neuwahlen, die am 23. Januar 2006 aufgrund eines erfolgreichen Misstrauensvotums durchgeführt wurden, ergab sich folgende Stimm- und Sitzverteilung: Konservative: 36,3 % (124 Sitze), Liberale: 30,2 % (103), Bloc Québécois: 10,5 (51), NDP: 17,5 % (29). Ein unabhängiger Kandidat wurde direkt gewählt. Der Konservative Stephen Harper wurde nach dieser Wahl neuer Premierminister.

    Exekutive

    Die vom Premierminister, der über weitgehende Befugnisse verfügt, geleitete Bundesregierung in der Hauptstadt Ottawa ist zuständig für Außenpolitik, Verteidigung, Handel, Geldwesen, Verkehr und Post sowie die Aufsicht über die Administration der drei bundesabhängigen Nordterritorien Yukon, North-West-Territories und Nunavut. Der Premierminister ist der Regierungschef. Er wird formal vom Generalgouverneur ernannt, ist aber vom Vertrauen des Unterhauses abhängig. Es handelt sich daher meist um den Führer der Mehrheitsfraktion.

    Legislative

    Das Parlament besteht aus dem demokratisch gewählten Unterhaus und dem Senat, dessen Mitglieder anteilig den Provinzen und Territorien entstammen und vom Premierminister ernannt werden. Die reguläre Legislaturperiode dauert fünf Jahre, aber der Premierminister kann den Generalgouverneur jederzeit darum ersuchen, das Unterhaus vorzeitig auflösen und Neuwahlen ausrufen, und diesem Ersuchen ist zu entsprechen.

    Judikative

    Kanada ist zwar ein relativ junges Land, die kanadische Rechtsordnung hat jedoch bereits eine lange Tradition. Das in allen Provinzen mit Ausnahme Quebecs geltende Common Law basiert auf Grundsätzen, die im Mittelalter in England entwickelt wurden. Die Grundsätze des in Quebec geltenden Droit Civil gehen sogar bis in die Zeit des Römischen Reiches zurück und spiegeln viele der Prinzipien des französischen Rechts wider. Im Lauf der Zeit wurden diese beiden Rechtssysteme an die Erfordernisse in Kanada angepasst. Die Gerichte berücksichtigen bei der Interpretation der Gesetze auch die sich verändernden gesellschaftlichen Gegebenheiten. Die kanadische Verfassung ist die Grundlage der Rechtsordnung in ganz Kanada.

    Parteienlandschaft

    In Kanada bestehen auf Bundesebene drei traditionelle Parteien:

    Die liberale Partei regierte seit 1993; seit Dezember 2003 wird sie vom ehemaligen Premierminister Paul Martin geführt. Die Parteien "Progressive Conservatives" und "Canadian Alliance" haben sich zur "Conservative Party of Canada" zusammengeschlossen (99 Sitze). Die sozialdemokratische Neue Demokratische Partei hat 19 Sitze. Als auf Québec beschränkte Sammelpartei der Separatisten ist auch der Bloc Québecois mit 54 Sitzen im Bundesparlament vertreten.

    Außenpolitik

    Die kanadische Regierung veröffentlichte im April 2005 eine Erklärung zur Internationalen Politik des Landes, das International Policy Statement (IPS). Dies ist das erste umfassende Rahmenwerk zur internationalen Politik Kanadas, das die Bereiche Außen-, Entwicklungs-, Handels-und Verteidigungspolitik als ein aufeinander abzustimmendes Ganzes betrachtet. In der Erklärung wird dargelegt, welche Rolle Kanada künftig im internationalen Geschehen einnehmen soll. Es wird unterstrichen, wie wichtig es ist, die nordamerikanische Partnerschaft wieder zu beleben und eine Reihe von Neuerungen auf internationaler Ebene einzuführen. Die Förderung eines neuen Multilateralismus ist einer der Grundpfeiler der kanadischen Außenpolitik.

    Die Erklärung nähert sich in vielen Punkten stark an zahlreiche Positionen der europäischen Sicherheitsstrategie an. Als wichtigste Herausforderungen benennt sie den Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität, die Stabilisierung von „gescheiterten“ und „scheiternden“ Staaten, das Verfolgen einer Nichtverbreitungspolitik und die Sicherung von Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Weltgemeinschaft.

    Die Beziehungen mit Europa werden für Kanadas Wohlstand und für den Erfolg bei der Durchsetzung seiner internationalen Interessen als Schlüsselfaktor gesehen. Dabei wird den Beziehungen mit den wichtigsten europäischen Partnern (Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien) in der kanadischen Außenpolitik eine besondere Bedeutung zugeschrieben und die Europäische Union wird als strategischer Partner Kanadas betrachtet.

    Die kanadische Erklärung zur Internationalen Politik erkennt an, dass zahlreiche globale Fragen in Zusammenarbeit mit der EU und ihren Mitgliedsstaaten gelöst werden müssen. Sie verweist auf die bereits bestehende Zusammenarbeit sowohl bei der Suche nach effizienten multilateralen Lösungen (wie die responsibility to protect), bei der Wahrung gemeinsamer Sicherheitsinteressen (z.B. in der Ukraine und den Balkanstaaten), bei dem Angehen globaler Umweltschutzfragen (Überfischung und weltweiter Klimawandel) als auch bei der Terrorismusabwehr und beim gemeinsamen Handeln gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen.

    Die Erklärung begrüßt die Entwicklung einer Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die es Kanada ermöglicht, bei der Abwendung gemeinsamer Bedrohungen und bei Einsätzen zur Friedenserhaltung und -schaffung mitzuwirken.

    Die wachsende Bedeutung der EU in der Welt – als wirtschaftliche Großmacht, verbunden mit den USA als der größten Wirtschaftsmacht der Welt und als wichtiger Global Player – wird in der Erklärung eindeutig dargelegt und anerkannt. Im Abschnitt zum Handel heißt es, dass Handel und Investitionen in und aus Europa in Bezug auf ihre Wichtigkeit für die kanadische Wirtschaft und Technologiebasis den zweiten Rang hinter den USA einnehmen. Aus diesem Grund wird die Verhandlung eines neuen Förderabkommens für Handel und Investitionen zwischen Kanada und der EU für das kanadische Aktionsprogramm in diesem Bereich als prioritär angesehen, da so das volle Potenzial der kanadischen Wirtschaftsbeziehungen mit Europa realisiert werden kann.

    Militär

    Kanada ist Gründungsmitglied der NATO und unterhält derzeit eine aktive Truppenstärke von ca. 62.000 Mann und ca. 26.000 Reservisten.

    Kanadische Truppen haben in verschiedensten Kriegen mitgewirkt, unter anderem im Zweiten Burenkrieg, im 1. Weltkrieg, im 2. Weltkrieg, im Koreakrieg, im 1. Golfkrieg und im Krieg in Afghanistan. Seit 1956 haben die Kanadischen Truppen an 42 Friedensmissionen teilgenommen – mehr als jede andere Nation.

    Bildung


    Im föderalistischen Kanada gibt es kein einheitliches nationales Bildungssystem; für das Schulwesen sind die Provinzen und Territorien zuständig. Daher unterscheiden sich in einigen Provinzen Schuleintrittsalter (5. oder 6. Lebensjahr) und Dauer der Grundschulzeit (bis Klasse 6 oder 7). Die Sekundarstufe (in Québec École polyvalente genannt) umfasst in Form einer Gesamtschule die dreijährige Junior Highschool (Sekundarbereich I) und die zwei- bis vierjährige Senior Highschool (Sekundarbereich II). Da das kanadische Bildungssystem eine hohe Chancengleichheit anstrebt, erfolgt der Übergang von einer Schulstufe in die andere ohne Leistungsprüfung. Erst innerhalb der Senior High School ist der Erwerb des Abschlusszeugnisses (High School Diploma / Diplôme d'Études Secondaire) vom Erreichen bestimmter Bewertungspunkte (Creditpoints) abhängig. 2% der Schulen liegen in privater, überwiegend kirchlicher Hand. Während der Schulbesuch kostenfrei ist, werden an den Hochschulen Studiengebühren unterschiedlicher Höhe fällig. Von den über 70 Universitäten zählen die University of Toronto (1827) und die Université de Montréal (1878) zu den größten.

    Provinzen und Territorien

    Kanada ist in zehn Provinzen und drei Territorien gegliedert. Der Unterschied zwischen kanadischen Provinzen und Territorien besteht darin, dass die die Provinzen durch eigene Provinzregierungen verwaltet werden, während die Territorien einer direkteren Kontrolle durch die Bundes-Organe unterliegen. Die Provinzen verwalten sich weitgehend selbständig, ihre Parlamente erlassen eigene Gesetze. In die Provinzzuständigkeit fallen die Bereiche Erziehung, Kultur, Polizei, Gesundheit, Soziales sowie Wirtschaft und insbesondere die Nutzung der natürlichen Ressourcen. Die Provinz Québec verfügt über ein in vielerlei Hinsicht vom übrigen Kanada abweichendes Rechtssystem.



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