Dämonenbann

Handelsstadt Theramore
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    Re: Dämonenbann

    Isabou - 30.07.2006, 11:20

    Dämonenbann
    ((^.^ Die Dialoge sind nicht Wortgetreu, sollten aber sinngemäß richtig sein.))

    Der Kampf

    "Rosalis!" Isábou rannte dem Hexer nach. "Ja.", war die etwas schroffe Antwort. "Lauf doch nicht weg, nur weil ein einzelner Name gefallen ist.", meint die blonde Hexe vorwurfsvoll. Ihre Augen fixieren Rosalis und der Vorwurf liegt nicht nur in der Stimme. "Ich kann ihren Namen halt nicht hören." "Vyruh... und nun? Reiß dich einfach zusammen." Dann stockt Isábou, erblasst. Aus den Augenwinkeln hat sie vertraute Schemen wahrgenommen. "Das wird schiefgehen!", dachte sie bei sich, als sich Vyruh auf einem Säbelzahntiger nähert. Auch Farodir hatte inzwischen die Taverne verlassen, um nachzusehen wo die Beiden bleiben.

    Isábou spürte die Ketten reißen und konnte es nicht verhindern. Verzweifelt beschwor sie die Ketten erneut, befahl, das sie sich um den Dämon legen sollten, der ihre alten Ketten in einem Aufkochen von übermächtiger Wut gesprengt hatte. Vyruh war wie ein rotes Tuch und während Isábou mit anderen Augen sah, nahmen Farodir und Vyruh nur wahr, wie Rosalis zu Boden ging, kniend, wie von einem Schwächeanfall geschüttelt. Dann brüllte er wie ein wildes Tier, beinahe furchterregend. Isábou sah das rote Funkeln in seinen Augen. Als Farodir ihm zu nahe kam, um zu helfen, herrschte sie ihn an. "Zurück! Verschwinde! Lauf weg!" Noch war Farodir nicht so weit es mit ihm aufnehmen zu können, sie wusste nicht einmal, ob sie ihm selbst gewachsen war, wenn er vor Wut kocht. Die Ketten die sie webte, konnten ihn nun nicht mehr halten. "Lauf weg, Vyruh!", schrie die Hexe die Priesterin an. Gerade als der Dämon in Rosalis sich anschickte Vyruh anzugreifen, herrschte die Hexe ihn an, kaum einer Verstand die beiden, unterhielten sie sich doch auf der verluchten Sprache der Dämonischen.
    "Bleibe weg von ihr!" Der Dämon reagierte nicht. "Sammler der Seelen, mein treuer Schnitter, bannende Waffe ich rufe dich auf, komme und diene deiner Herrin!" Der Dolch in Isábous Hand fing an zu wandeln, langsam wurde er größer in ihrer Hand, bis es kein Dolch, sondern eine riestige Sense war, die sie da hielt. "Kalte Furcht aus den Schatten, nehme seinen Geist gefangen!", warf sie Rosalis hinterher, dabei glühte ihre Sense auf und das funkeln der Smaragdgrünen Augen verstärkte sich. Kaum eine Sekunde später, sah man den Ratsherren wie in Panik versetzt an Vyruh vorbeilaufen, was Isábou etwas Zeit verschaffte und auch Vyruh, die nun an Abstand gewann. Es dauerte nicht lange, da gewann der Dämon wieder Macht über sein Handeln und richtete nun seine Wut gegen die Hexe. "Steh mir nicht im Weg, Hexenweib.", faucht der Dämon sie an. Aber auch die Hexe lässt sich nicht beirren und zischt zurück. "Du bekommst sie nur über meine Leiche!" Die wutentbrannten Züge Rosalis verzogen sich zu einem grausamen Lächeln. "Das lässt sich einrichten!"
    Es begann ein erbitterter Kampf. Es schien fast, als hätte Isábou die Überhand, der Dämon fiel zu Boden, kniete vor ihr, erschöpft. Aber auch Isábou ging es nicht gut. Die Sense ihres Gegners hatte ihr die Seite aufgeschlitzt und sie spürte wie sich kalter Schweiß und warmes Blut in dem feinen Stoff ihres Gewandes vermengten.
    "Du... wirst mich .. nicht.. bezwingen, gebe auf!", beschwor sie. Doch der Dämon roch ihr Blut, sah ihre Schwäche und lachte. Er spürte seine Kräfte sich schnell regenerieren, aber die Hexe konnte das nicht. Der Sieg war greifbar für ihn. "Du bist verletzt, Weib. Glaubst du wirklich den nächsten Kampf überlebst du. Geh mir aus den Weg.", beinahe in kalt-berechnender, gönnerhaften Stimme verhöhnte er sie mit diesen Worten. "Niemals!", spuckte sie ihm entgegen. "Seelenfeuer brenne, fresse dich in die Seele, brenne lichterloh!" Isábou zerdrückte den Seelensplitter in ihrer Hand, so dass auch dort Blut floss, er sich in Feuer auflöste. Der Schattenschutz ihres Gegners konnte nichts gegen das Seelenfeuer ausrichten, das sie beschwor. Die Flammen drangen in sein inneres und brannten dort schmerzhaft, jedoch reichte es lange nicht aus. Die Kräfte der Hexe hatten schon viel zu sehr nachgelassen. Der finale Zauber auf ihr Gegenüber hatte sie ihre Verteidigung gekostet. Flammen schlugen durch wenige seiner Worte hoch, umfingen sie und ließen sie am ganzen Körper brennen. Ein gellender Schmerzensschrei entfuhr ihrer Kehle und sie fiel brennend zu Boden. Die Flammen waren schnell erloschen, doch Isábou schien kein Bewusstsein zu haben oder zumindest unfähig weiter zu kämpfen. "Du wirst sterben!", höhnte der Dämon.
    Die Hexe wusste das er Recht hat. Sie spürte nichts mehr außer Schmerz, vor ihren Augen sah sie nur Feuer, der Geruch von Zerstörung und Blut lag in der Luft und überall krachte es und schrie es. Es waren seltsame Visionen die auf sie einstürzten und wenig mit der Wahrheit zu tun hatten.

    Doch dann passierte etwas. Klar und deutlich mischte sich der Geruch von Blumen in den Gestank. Süß und lockend. Sie spürte ein vertrautes Pulsieren, der Ruf des Dolches an Celythiens Seite. Schattenhaft nahmen ihre Augen die Schemen der Elfe wahr, die sich zwischen sie und den Dämon stellte. "Bis hier hin und nicht weiter.", hörte sie eine scharfe Stimme sagen. Doch da war noch etwas, etwas sanftes das sprach und mit dem Duft der Blumen herangeweht wurde. Ein sanftes Singen, es war vertraut und doch irgendwie fremd. Celythiens Präsenz schien real... diese hier nicht, aber dennoch... es war wie eine verlorene Erinnerung. "Celythien ist hier um dich zu beschützen... .", flüsterte eine weitere Stimme sanft in ihr, ihre eigene. "Sie ist für _dich_ gekommen." Dieser Gedanke gab ihr die Kraft die sie brauchte. Mit der Selbstbeherrschung ihrer Ausbildung zwängte sie ihre Augen auf, fixierte Rosalis, dessen Dämon auf Celythien konzentriert war, streckte ihre Hand aus und wisperte, riss die spärlich gewordenen Reste ihrer inneren Kräfte an die Oberfläche und wob erneut Ketten. "Bannende Ketten, folgt meinem Wort, webt euch um den Dämon, dem Wesen des Schreckens, seid ein Gefängnis für seinen unbändigen Zorn!" Der Dämon realisierte zu spät, was dort geschah und ehe er reagieren konnte, war er erneut gefangen. Und wieder war es dieses verhasste Hexenweib, welches nun ihr Bewusstsein entgültig verlor...

    ... er hasste es. Diesen Wachdienst. Nie war wirklich etwas los, zumindest nie, wenn er Wache hatte. So wusste er nicht ob er frohlocken oder besorgt sein sollte als ein lautes Brüllen zu vernehmen war. Er spähte in die Richtung. Es verschlug ihm wortwörtlich die Sprache, als er sah wie eine weibliche Person seltsame Worte sprach und sie gegen den Ratsherren richtete, dieser schien geschwächt vor ihr zu knien. Doch da... ja, er erhob sich und nun griff er wohl zur Wehr. Verstärkung! Das Wort brauchte eine Weile um sich durch die Windungen seines Denkens zu quetschen.
    Als er mit der Verstärkung zurückkam, dessen Kommen von einem lauten weiblichen Schrei beschleunigt wurde, sah man beide Gestalten bewusstlos am Boden liegen. "Nehmt sie fest, sie hat den Ratsherren angegriffen!" Isábou wurde gepackt und ins Gefängnis geschleift, während der bewusstlose Ratsherr in die Taverne getragen wurde.



    Re: Dämonenbann

    Isabou - 30.07.2006, 12:11


    ((Es steht jedem frei seine Sicht der Geschichte ebenfalls hier drunter zu setzen. ^.^ Das macht das Ganze viel interessanter.))

    Zwischen Traum und Wirklichkeit

    Nachdem Rosalis das Missverständnis aufgeklärt hatte, wurde die schwerstverletzte Isábou erst einmal ins Lazarett gebracht. Dort kümmerten sich auf liebevollste Art und Weise Celythien und Vyruh um sie. Ratsherr Taal und Kommandant Inarien Borkenfried hatten der Priesterin freies Geleit und Unversehrtheit zugewilligt, sollte sie sich um die Hexe ausreichend kümmern. Das tat sie auch, wenn auch aus anderen Gründen, wie die Herren wohl vermuteten. Sie musste feststellen das der Zustand ihrer Patientin recht kritisch war. Isábou bewegt sich zwischen Leben und Tod, Bewusstsein unter Schmerz und Alps, die sich in ihre Bewusstlosigkeiten drängten. Eine kleine Traube von Leuten hatte sich um das Lazarett gebildet. Zachrid und Farodir. Rosalis und Borkenfried. Taal und jemand, den keiner kannte. Vyruh und Celythien. Nur mit Mühe ließen sich einige dieser Leute bewegen, den Raum zu verlassen. Gelegentlich benutzte Vyruh beruhigende Zauber, damit sich Isábou in ihrer Unruhe, die sie befiel nicht selbst schadete. Zwischen wirrem Gemurmel und gelegentlichem Bewusstsein schoben sich Phasen friedlichen Ruhens.

    Ich stehe auf den Zinnen und sehe hinab auf das Grün der Wiese und der Bäume. Das sanftblaue Kleid und der weiße Mantel kleiden mich, die Kombination, die ihm so gefallen hat. Ich schließe die Augen und der Wind spielt mit meinem Haar, er streichelt mich wie ein Geliebter und als er mir durch die Haare fährt, merke ich das mein Haar lang ist und wie fließendes Gold mit dem Wind tanzt. Ich fühle mich frei und ungebunden. Neben mir sitzt eine Frau, ihre Haare sind kurz und in Form gezwungen. Ihre Kleidung ist eleganter, aber auch das wirkt steif und für mich hat es den Anschein, als säße sie in einem Käfig aus feiner Seide und Zwang. Ich höre eine Stimme die zu dieser Frau spricht. "Wie stehst du zu ihm." Es ist eine sanfte und väterliche Stimme, die mein Herz vor Freude hüpfen lässt. Aber die Frau wirkt kalt und abweisend, als sie ihm antwortet. "Ich weiß es nicht, aber es ist auch gleichgültig." Gleichgültig? Wie kann ihr unsere Gefühle gleichgültig sein. "Du sperrst uns ein.. warum?", wispere ich. Doch sie hört mir nicht zu. Ich will sie daran hindern uns weh zu tun.. und ihm weh zu tun, diesem Mann, der für uns wie ein Vater ist. Doch zu spät...

    "Ist es nicht schön?", frage ich die Frau. Wir blicken auf den Mann, der an einem See sitzt und seinen Blick über das glitzernde Wasser schweifen lässt. "So friedlich... so anders.", murmelt die Frau, doch sie wendet sich ab. "Lass uns zu ihm gehen.", sage ich beschwörend, doch wieder hört die Frau nicht auf mich und so gehen wir davon.

    Meine schönen Kleider sind zerfetzt... mein Gesicht schmutzig. Ich sehe sie in feinsten Kleidern, sie wirkt immer so glücklich, aber in ihr sieht es trostlos aus. Ich weiß es. Sie schart all diese Leute um sich, ist besorgt, häufig jedoch auch kalt wie ein Wintermorgen. Ich spüre unsere Sehnsucht, aber sie sperrt mich einfach weg. Hat mich angekettet und mich geknebelt, weil sie mein Flüstern und Flehen nicht mehr hören kann. Ich beginne diese Frau zu hassen, ich beginne ihren Vater zu hassen, der das aus uns gemacht hat. Und ich beginne diesen Mann zu hassen, der daran schuld ist, das sie immer mehr Abstand von mir nimmt. Ich hasse ihn! Ich sehe all die Gesichter langsam in unseren Herzen verblassen und es füllt sich mit Gedanken von Wut, Zorn, Trauer. Ich magere ab, während die Gestalt in den feinen Kleidern verbleibt. Ich weiß, von mir ist wenig übrig und das was übrig ist, beginnt wie sie zu werden.

    "Lilly.", flüstert eine Stimme...der Geruch von süßen Blumen ist vergangen und das Lied verstummt.

    Taal hatte Isábou in ihr eigenes Bett getragen. Die ganze Nacht hatte sich Celythien um sie gekümmert und Zachrid war verschwunden. Wütend und enttäuscht, als er erfuhr das Isábou Taals Kammerzofe geworden war... er hatte an diesem Tag einiges falsch verstanden, nicht zuletzt auch das. Doch in der Nacht kam er wieder, mit Blumen, tat sie in eine Vase und verschwand ungesehen wie er gekommen war. War es ein Abschied? Isábou bekam nur wenig von all dem mit. Doch Zachrids Fortgang hatte sich in ihren Geist eingebrannt. So schlief sie unruhig bis zum Morgen, an dem Vyruh ihr Zimmer betrat und Celythien immer noch über sie wachte.



    Re: Dämonenbann

    Isabou - 31.07.2006, 10:27


    Brain catch Fire

    "Lilly... ." Da war dieser Blumenduft wieder und das sanfte Summen einer Frau, eine Melodie, die mich lockte. Ich wollte hier verweilen, hier wo es warm und friedlich ist. Weit weg von dem ganzen Schmerz. Wenn ich jetzt die Augen aufmache, würde er wieder dort stehen.. und er würde mich wieder auf die Beine ziehen um mich abermals mit Wort und Tat in den Dreck zu werfen. Hier war ich sicher vor ihm... hier war es friedlich. "Lilly." Lilly... hier bin ich jemand anders. Nicht diese Frau, die immer stark sein muss, immer gezwungen, hier bin ich frei. Endlich frei. Für immer frei, auch wenn die Hölle auf meine Seele wartet, so habe ich einen Moment des Friedens geschenkt bekommen.
    "Das Schicksal der Hexenmeister ist es zu hassen und gehasst zu werden.", spricht eine Stimme energisch. "Steh auf, mein Engel. Steh auf Isábou.", befiehlt diese Stimme herrisch, durchbricht den Frieden.

    "Wie Ihr befiehlt, Vater.", murmelt die Frau. Sie spürte nichts, fühlte nichts. Nur Kälte, die in ihren Gliedern aufgestiegen war. Sie fühlte sich so kraftlos und schwach. Ganz schwach zwängte sich der Gedanke in den Vordergrund, sie muss an diesen grünen Stein ihrer Tasche herankommen und ihn schlucken. Sie erfühlte den kleinen, harten, runden Gegenstand und steckte ihn sich in den Mund, schluckte ihn hinunter. Sofort spürte sie starke Schmerzen durch ihren Körper fahren. Sie waren überall, aber die Brust und ihr gesamter, linker Arm waren am schlimmsten. Als sie die Augen öffnete, sah sie Rosalis wie bewusstlos am Baum lehnen. Doch seine Augen waren offen, er starrte ins Nichts. "Du musst aufstehen.", murmelt die Frau zu sich selbst und erhebt sich. Ihre Beine wollten nachgeben, aber irgendetwas sagte ihr, sie müsste weitergehen. Jemand stützte sie plötzlich, jemand war plötzlich da. Doch Isábou nahm es kaum wahr. "Wer seid Ihr? Was ist hier passiert? Gute Frau, braucht Ihr Hilfe." Er sprach auf sie ein und das einzige was sie sagen konnte war: "Rosalis... er muss nach Theramore." Es war als würde Mitternacht ihren Ruf gehört haben, der Nachtmahr stand vor ihr. Irgendwer hob sie auf das Pferd, irgendwer reichte ihr den leblos wirkenden Mann nach oben und sie bettete ihn so gut wie möglich auf dem schmalen Rücken des Flammenrosses. "Theramore liegt in diese Richtung.", sagte die andere Stimme. Sie ritt los... erst langsam, dann so schnell wie der Teufel, mit dem einzigen Ziel, Theramore zu erreichen.

    Taal war gerade im Gespräch mit zwei Fremden, als Isábou auf ihrem Nachtmahren angeritten kam. Sehr langsam. Abermals hatte sie überall Hinweise darauf, das sie am ganzen Körper gebrannt haben musste. Ihre Augen waren weit aufgerissen in die Ferne gerichtet, sie war über und über mit Schmutz und Blut verschmiert, zerzaust, die Kleidung stellenweise zerfetzt. Der gesamte Unterarm war aufgeschlitzt und nur ein wenig angeheilt, ebenso ihre Brust. Es blutete kaum noch, aber das war auch schon alles. Sie ließ sich vom Pferd gleiten, zog auch Rosalis hinunter, bettete ihn ins Gras und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen, fast schon lächelte sie, als sie sich am Ziel wähnte. "Ist das dein Werk?", fragte Taal was schon ein wenig scharf. Diese Frage ... sie hatte auf sie gewartet, sie hatte gewusst, sie würde kommen. "Mehr... oder ... weniger." Mehr konnte sie nicht sagen, denn ihre Stimme versagte.

    Die dämonische Fratze verfolgte mich. Ein Grausames Lachen. "Du hast versagt, Weib. Du hast versagt." Ich sehe nur rote Flammen und schwarzen Rauch, veräzte Bäume und Tiere. Wölfe und Bären die mich mit glutroten Augen und zerrissenem Fell hasserfüllt anstieren. Die Bäume richten sich bedrohlich auf und werden zu schrecklichen Phantome. "Ich werde dich nicht töten. Aber ich werde dich leiden lassen, das du dir wünscht, du seist tot." Alles brennt... weglaufen. Ich muss weglaufen. Ich laufe weg, sehe ein Licht in der Ferne, laufe darauf zu. "Du ist hier nicht erwünscht, Hexenweib.", sagt das Licht mit kalter Stimme. Das höhnische Lachen verfolgt mich, als ich mich umwende und einen neuen Weg suche. Dort... wieder ein Licht, sanfter, vielleicht will man mich dort. Ich laufe wieder darauf zu. "Sie muss vor Gericht gestellt werden. Du stehst mitten in einem Haufen von Problemen, also Schweig, Zofe." Wieder wandte ich mich um. Das Gesicht des Dämones tauchte direkt vor mir auf. "Du kannst nirgends hin. Du kannst mir nicht entkommen. Du hättest mir nicht im Weg stehen dürfen!" Ich ließ mich auf den Boden fallen. Gesichter erschienen vor mir, Gesichter voller Verachtung und Hohn. Ferelas... Chamozel... Robert...Calitea... so viele. Doch eine Stimme war lauter als alle anderen und seine Stimme klang traurig und verletzt. "Da ist nichts mehr, nun nicht mehr." Zachrids Gesicht zerfloss in der Dunkelheit. "Sie haben dir alles weggenommen. Sie haben dir alles genommen und du hast es dir nehmen lassen. Was hat es dir gebracht zu helfen, dummes Ding.", flüsterte die grausame Stimme weiter. "Was hat es dir gebracht außer alles zu verlieren. Sie haben dir deinen Stolz genommen, dein Herz, deine Freunde, Freiheit... und sie haben dir viel gegeben... Hohn, Spott, Hass, Verachtung, niedere Arbeit." Ich hasste sie dafür... sie alle. Robert, Taal... mich... die Kathedrale, Calitea.. und diesen Dämon, Rosalis Dämon. Aber selbst der Hass hatte keine neue Kraft für mich. Überall war nur Dunkelheit, Schemen und diese grausame Stimme.

    Keiner wusste was im Teufelswald passiert war. Dràco hatte Isábous Körper geheilt und sich damit wohl übernommen. Doch ihren Geist vermochte er nicht zu heilen und auch Taal, der sogar versucht hat das weinende und zitternde Bündel wieder aufzupeppeln, musste das Feld erst mal räumen. Weder Isábou, noch Rosalis schienen aufzuwachen. Rosalis hatte seinen Dämon zwar mit Isábous Hilfe letzten Endes bezwingen können, aber die Hexe war am Limit ihrer Kräfte angelangt, all die Erniedrigung und der Schmerz den der Dämon in seiner kalten, berechnenden Wut über sie hereinfallen hat lassen, schien sie gebrochen zu haben. Und auch Rosalis schien alles in diesem Kampf gegeben zu haben. Jared, welcher der Auslöser für alles gewesen ist, war nun abermals verschwunden. Und die Helfer wurden ratlos zurückgelassen.



    Re: Dämonenbann

    Isabou - 03.08.2006, 14:04


    Ein Licht in der Dunkelheit I

    Es lief an ihr vorbei wie eine schreckliche Erinnerung. Der traurige Sumpf verwandelte sich vor ihren Augen zu den Schrecken des Teufelswaldes. Der Mann vor Isábou verlor sein Bewusstsein, dann brach es hervor, wie Wassermassen durch einen zerstörten Damm. Eine fast spürbare Welle aus Energie lief durch Isábous Adern, von den Füßen angefangen, bis hinauf in ihren Kopf, ausgehend von Rosalis, dessen Präsenz durch die des Dämones ersetzt worden war. "Das war ein Fehler.", wisperte sie noch. Zachrid zog seine Faust zurück, die zur Bewusstlosigkeit von Rosalis geführt hat. In Isábou Kopf schmerzte alles und das Blut schien ihr zu brennen, doch hob sie die Hand und richtete sie auf den Dämon, in seiner Sprache Fesseln webend. Sie musste erschreckend feststellen, das die Fesseln im Nichts verliefen. Etwas griff nach ihr, sie schauderte zusammen. Eine Aura von Heiligkeit schien dieses Etwas zu umgeben. "Isábou.", sprach es leise und vertraut. Irgendwo sprach eine zweite vertraute Stimme und die Aura war plötzlich verschwunden. "Geh nicht.", sagte eine Stimme leise in ihr. "Lasse mich nicht alleine."
    Doch die Welt um sie herum war schwarz geworden und nichts war da außer diese Bestie vor ihr, die mit etwas beschäftigt war und sie deshalb nicht wahrzunehmen schien. Nur die Bestie, sie... die Dunkelheit und das Brennen in ihren Adern, das Rauschen in ihren Ohren, vermengt mit höhnischem Lachen aus ihren Erinnerungen und ein Pulsieren. Sie griff danach und fasste den Dolch. Sie fühlte wie der Zauber des Dolches auf den Dämon vor ihr reagierte. Fest umschloss sie seinen Giff und beschwor die Kraft in ihm. "Ernter der Seelen, mein treuer Schnitter, folge meinem Ruf und diene mir, erfülle dein dunkles Schicksal." Kaum waren die dämonischen Worte gesprochen, wandelte sich der Dolch in ihre geliebte Sense, eilig ging sie einen Schritt vor, hob sie Sense über ihren Kopf um den Dämon vor ihr damit zu zerstückeln. An seinen Wirt verschwendete sie keinen einzigen Gedanken mehr. Die Klinge schnitt durch die Luft wie durch schwarzes, schlieriges Öl, ein betörendes Summen erklang, als die Klinge ihr Ziel traf... und doch verfehlte. Der Dämon war zur Seite gewichen, nur die Spitze der Sense hatte sich in seine Seite gebohrt und hatte somit ihre Wirkung kaum entfalten können.

    Zischend vor Wut drehte sich der Dämon gen Isábou. Rondorian konnte nicht verstehen was er zu ihr sagte, aber Zachrid kannte diese Sprache sehr genau. "Du schon wieder, ich hätte mir denken können das du dahintersteckst. Willst du wieder leiden?", warf der Dämon ihr wütend entgegen. Die Angesprochene bebte vor Angst, war totenbleich, doch kannte ihr Ziel dafür sehr genau. "Nein.", hauchte sie. "Warum stehst du mir dann im weg!", brüllte der Dämon auf. "Weil ich dich nicht gewehren lassen kann.", war ihre schwache Antwort. Dann glühten die Augen des Dämons gehässig auf. "Dann stirb nun!"

    Isábou war etwas zurückgewichen. Irgendetwas hatte den Dämon abgelenkt. Sie nutzte diese Zeit um sich zu orientieren. Langsam beruhigte sie ihren Atem und trennte die Bilder der Erinnerung und Alpträume von der Realität. Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der Dämon sich wieder zu ihr umwandte, Worte sprach und eine Kugel aus Schatten in seiner Hand entstehen ließ, die in blau-lila-schwarzen Tönen schimmerte. Der Schattenblitz traf sie hart in der Brust und schien ihr für einen Moment den Atem zu rauben. Dann schlug sie zurück. Ein Fluch nach dem anderen verließ ihren Mund und als ein weiterer Schattenblitz sie schmerzhaft traf, beschwor sie den Mantel des Todes um sich herum und ließ die Energie auf Rosalis zurückfallen. Diese Sekunden gaben ihr Zeit, wieder nach Luft zu schnappen. Sie riss ihre Hand hoch um ihren stärksten Zauber auf den Dämon zu schleudern, als... Feuer, sie brannte, stand in Flammen und die Flammen fraßen sich durch ihre Kleider, direkt durch ihre Haut in ihr Inneres, in ihre Gedanken. Sie konnte nur noch schreien. Schreie... ihre eigenen Schreie hallten vielmals wider in ihren Ohren. Sie schmiss sich auf den Boden und versuchte das Feuer zu löschen, doch selbst als es längst erloschen war, schrie sie noch, als würde sie brennen. "Isábou.", sprach eine sanfte Stimme, die gleiche Stimme, die gleiche Aura. Eine Präsenz, die sie beruhigte. Dann spürte sie, wie Wärme sie ausfüllte, wie die Schmerzen schwanden und Platz für etwas schufen, das wie Hoffnung schmeckte. Rondorian war bei ihr und seine heilenden Kräfte gaben ihr neue Kraft. Zachrid befasste sich derweil mit dem Dämon. Der Kampf war rasant. Die Klingen des Schurken waren schneller und tötlicher denn je, doch auch wenn er den Dämon schwer traf, so schien es ihm nichts auszumachen. "Alles was Zachrid ihm antut, überträgt er auf Rosalis.", erklärte Isábou Rondorian. "Wir müssen etwas tun." Rondorian nickte und löste sich von ihr. Und damit war das Startzeichen für den letzten Kampf gesetzt...

    ... Fortsetzung folgt.



    Re: Dämonenbann

    Isabou - 23.08.2006, 10:38


    Ein Licht in der Dunkelheit II

    „Nun bin ich dein Gegner, Dämon.“, sprach der heilige Priester mit ruhiger Stimme. Er stellte sich ihm gegenüber. Das Gesicht des dritten Ratsherren von Theramore war fratzenhaft verzerrt. „Geh zurück in deine Kathedrale, Priester und bete für deine Seele.“, höhnte der Dämon mit Rosalis Stimme. Isábou genoss eine Weile die Ruhe, die man ihr gönnte. Auch Zachrid hielt sich nun zurück, blieb aber im Rücken der Zielperson. Es knisterte förmlich in der Luft, als die beiden beinahe unvermittelt ihren Kampf begonnen. Mit harschen Worten beschwor der Dämon seine Kräfte herauf, Feuer und Schatten, die er gegen Rondorian warf. Wütend brüllte er auf, als dieser Aufwand an Energie gegen eine hellleuchtende Aura prallten, die sich um den Priester gelegt hatte. Auch Isábou erhob sich, sie musste es schaffen Rosalis Dämon erneut in ihn fest zu ketten. Aber was dann? Die Ketten konnten ihn kaum noch halten. In ihrem Bewusstsein hörte sie ihre eigene Stimme. „Wir müssen ihn töten. Wenn der Dämon gekettet ist, müssen wir Rosalis töten!“ In den grünen Augen der Hexe flimmerten die Farben des Kampfes wieder. Rot und Schwarz gegen grelles Licht, ein Austausch der kein Ende zu nehmen schien. Isábou musste zugeben das Rondorian stark war und das seine heiligen Kräfte, die sie so sehr verabscheute, jetzt unabkömmlich waren. Tief atmete sie durch und richtete ihre Gedanken auf den Dämon, öffnete den Kanal in sein Inneres. Rosalis Züge wandelten zu einem grausamen Grinsen und in ihrem Inneren hörte sie ein wispern, ein bösartiges Wispern. „Danke, darauf hatte ich gewartet.“

    Es kam wie eine Flut. Eine Dunkle Welle von Schmerz aber auch einer gewissen Erregung erfasste Isábous Körper. Es bahnte seinen Weg in ihren Geist und während ein kleiner Teil noch schwach gegen den Fremden kämpfte, so schmiegte sich ihr Verstand in die süße Finsternis, die sie schmeichelnd aufnahm. Sie spürte Schmerzen und Freuden des Dämones beinahe als wären es ihre eigenen. Er brauchte ihr nichts versprechen, nichts sagen, sie wusste das in ihm Macht und ein dunkler Friede liegen. Und er würde ihr davon etwas abgeben... sie musste sich ihm nur ergeben, ihm dienen. „Nein.“, wisperte es leise, doch das Wispern ging im Rausch unter.

    Damit hatte Rondorian nicht gerechnet, als ihn etwas an der Seite traf. Es war nur ein schwacher Ausbruch von Energie gewesen, aber sie kam von Isábou. Mit Schrecken stellte er fest, das ihre Augen leer auf die Kampfszene gerichtet waren und das ein versonnenes Lächeln um ihre Lippen lag. Er fragte sich, was geschehen ist, war sich aber sicher, das er es nun mit zwei Hexern aufnehmen musste. Auch Zachrid hatte die Veränderung gemerkt. „Sieh deiner Vernichtung entgegen, Priester.“, erschallten die Stimmen von Rosalis und Isábou, gleichzeitig und in einer Art und Weise, die vermuten ließ, wer die Kontrolle hatte. Ein höhnisches Lachen folgte.

    Die Macht durchströmte sie, sie fühlte sich frei und unbeschwert. Lustvoll wand sich ihr Geist in der Berührung des Dämones. Nur wenig störte. Da war dieses leise Wispern. „Du musst kämpfen. Wer sich einmal im Abgrund verliert, kommt selten wieder heraus.“, mahnte es in ihr. „Isábou... .“, war da eine zweite Stimme. Die Stimme war so vertraut... ihr so lieb. So väterlich. Väterlicher als ihr Vater. Rondorians Stimme. Sie klang so besorgt.

    Mit Erleichterung stellte Rondorian fest, das Isábous Körper, im Kampfe mit sich selber, zitterte. Noch sprach der Dämon zwar mit ihrer Stimme, doch griff Isábou nicht für dieses abscheuliche Wesen an. Zachrid hatte den Dämon ergreifen können. Sein Erbe wallte auf und gab ihm die Kraft dazu. Während er ihn also festhielt und der Dämon seine Kraft sammelte um ihn zurückzuschleudern, ließ sich Rondorian kaum Zeit und eilte sofort auf ihn zu, berührte seine Stirn und sprach ein läuterndes Gebet.

    Da war dieses Licht. Grell und blendend. Hass wallte in ihr auf gegen dieses Licht, es drang in sie ein... und zerriss sie in tausend Stücke.

    Gleichzeitig schrieen Rosalis und Isábou von Schmerzen durchzogen auf. Der Dämon übertrug seine letzten Schmerzen auf die beiden, die in diesem Augenblick eng miteinander verwebt waren. „Ich komme wieder.“, brüllte er auf, doch Sekunden später war nichts mehr von ihm übrig. Zachrid wurde von der Wucht der freigesetzten Energie zurückgeschleudert. Isábou lag bewusstlos am Boden, ebenso Rosalis. Rondorian ging zu der Frau, die er beinahe als Tochter ansah. Eine Tochter auf Abwegen, aber in seinen Augen gab es noch Hoffnung für sie. Er lächelte. Alexander Deneirs Einfluss auf seine Tochter schwand und seiner wuchs. Zärtlich beinahe lud er sie auf sein Pferd, dann erst die anderen beiden. Umsichtig brachte er sie nach Theramore und umsorgte sie.

    Sie schmiegte sich in das warme, helle Licht. Es machte ihr Angst, denn es war ungewohnt. Aber irgendwie... irgendwie war es einfach nur schön. „Schlaf nun, Lilly.“, wisperte eine mütterliche Stimme. Da war dieses Lächeln des Mannes, ein aufnehmendes Lächeln. Nicht begierig, nicht verliebt, sondern väterlich, Geborgenheit schenkend. Es war vorbei. Der Dämon war entgültig vernichtet, das spürte sie und ihr Geist fand einen Stück mehr Frieden, den sie seit langer Zeit nicht mehr gehabt hatte.



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