Vollmond

Töchter des Mondes
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    Re: Vollmond

    ladydie - 29.06.2006, 20:34

    Vollmond
    Ich fühle es wieder…es kommt zu mir…es sucht mich…lockt mich mit verführerischen Worten…das namenlose Grauen, welches das unschuldige silberne Licht birgt…es ruft nach mir, will mich holen, mich zerstören…ich kann ihm nicht entfliehen…ich bin ihm schutzlos ausgeliefert…seine Marionette. Und der Vollmond zieht die Fäden…wählt das Kostüm…das Kostüm der reißenden Bestie. Diese urgewaltige Mordlust…der unstillbare Blutdurst…ich muss beißen, reißen…töten.
    Meine Seele ist verloren…ich bin verloren…alle sind verloren. Meine Frau, meine Kinder…habe ich sie geliebt? Ich weiß es nicht…ihr zartes, süßes Fleisch, das munter sprudelnde Blut…Saft des Lebens…euch habe ich geliebt…liebe ich noch…brauche ich doch. Meine Seele…welche Seele? „Du hast keine Seele!“ immer wieder höre ich diese Worte, sie sind in meinem Kopf… ETWAS ist in meinem Kopf… der Dämon des Wolfes…er spricht zu mir: “Du musst töten. TÖTEN!“ ich will das nicht mehr…die Schmerzen…die Angst vor dem, wer ich bin…WAS ich bin…was in mir ist. Ich kann nicht entkommen…es gibt kein Entkommen…kein Entrinnen vor sich selbst…vor seinen Gedanken…seiner Seele. Könnt ich doch auf ewig Wolf sein…nein, nur diese paar Tage…immer wieder...wäre ich doch ewig ein Wolf, ich müsste das Grauen nicht sehen, nicht verstehen…es wäre…natürlich…doch ich bin dazu verdammt zu sehen…zu verstehen…zu bereuen…
    Letzte Woche, die Zeitung…“Horror-Wolf noch immer frei-50 Tote“…Horror-Wolf…frei…oh, ich bin nicht frei…ich bin ein Sklave meiner selbst…meines Blutes. Es schmeckt bitter…scharf. Ja, ich habe mein Blut getrunken…ich trinke es immer…während der Verwandlung. Die Schmerzen…die Mordlust…sie machen mich rasend…niemand hier zu beißen…noch nicht…also beiße ich mich selbst…reiße mir die Haut vom Leib, damit das Fell ausbrechen kann…schäle mich…verzehre meine Haut. Schärfe meine Krallen an…mir, den Wänden, den Möbeln…meiner Frau, den Kindern…
    Ihre Schreie, ich höre sie immer noch…nach all den Jahren…Schreie des Grauens…Todesschreie. Fast wie das Kreischen der Krähen…das Quieken eines geschlachteten Schweine. Schweinefleisch…wie gut hast du mir einst geschmeckt…doch nun bist du mir zu sauer. Menschenfleisch…herrlich süß…wundervoll. Besonders das zarte, junge Fleisch junger Mädchen…meine Tochter…wie hieß sie? Ich weiß es nicht…aber sie hat so gut geschmeckt…ihr Fleisch schmiegte sich warm und weich an meine Zähne. So verführerisch…so…leidenschaftlich? Ihre beste Freundin…sie war sehr schön…diese junge Blüte…ihr Fleisch-traumhaft, eine Delikatesse. Das beste bisher. So süß…so weich…so…
    Ich höre etwas. Kommen sie endlich mich zu richten? Zu…erlösen? Vergesst das Silber nicht! Kommt endlich, macht dem ein Ende…macht…mir…ein Ende. Tilgt mich und meinen Fluch vom Antlitz dieser Welt…sie ist so schon grausam genug. Es gibt so viel Böses…zu viel…Böses…Tilgt mich! Erlöst mich! BRINGT ES DOCH ENDLICH ZU ENDE! Ich will rufen, schreien…doch ich habe Angst vor den Lauten, die meinen Mund verlassen. Kann ich eigentlich noch sprechen? Ich weiß es nicht…habe es noch nicht versucht…wozu auch? Mit wem soll ich sprechen? Ich bin eine Bestie…ein Monster…eine blutrünstige Kreatur auf der Jagd nach Fleisch…Menschenfleisch. Oh, süße Verführung! Betörung der Sinne! Liebe meines Lebens! Liebe? Ja, ich fühle Liebe! Ich liebe das Blut, die Schreie, die süßen Düfte, das zarte Fleisch…
    Was war das? Ich höre nichts mehr…sind sie doch nicht gekommen? Habe ich etwas anderes gehört? Eine Ratte? Den Wind? Den Mond? Der Mond…oh, Erlöser; oh, Verdammer! Kraft des Lebens! Kraft des Todes! Vor dir sind alle gleich…alle…bis auf…uns. Wir sind deine Erwählten, deine Sklaven, deine…Verurteilten? Ist es nun Fluch oder Gabe? Geschenk oder Strafe? Erlösung oder Verdammnis? Oder ist es gar…Rache? Wofür? Was habe ich - haben wir – getan, dass du uns diese Bürde auferlegst? Sollen wir dich hassen? Dich lieben? Dich verabscheuen? Sollen wir wütend sein, verzweifelt…dankbar?
    Eines steht fest: Wir sind verhasst, gefürchtet, gejagt…wir werden verfolgt, gehetzt…die Meute im Nacken. Das Silber…Ironie des Schicksals…dein Silber erschafft uns, das Silber der Menschen zerstört uns…ist es vom selben Ursprung, dieselbe Kraft? Treibend, wie vernichtend? Erhaltend wie zerstörend? Leben wie Tod? Vernunft wie Wahnsinn? Macht dieser Wahn, der Wahn des Seins, dein Wahn…macht er Sinn? Oder ist der Sinn, den wir glauben zu erkennen nur Wahn? Kann uns jemand von diesem Wahn-Sinn erlösen? Du? Wer? Der Tod? Das ist gut.
    Denn wohin sollten wir gehen, würden wir plötzlich geheilt und wären wieder wie früher? Wer würde uns aufnehmen, uns lieben? Würden wir die Gewissheit ertragen, unsere Liebsten getötet zu haben? Würden wir uns erst recht töten? UNS, nicht die anderen…könnten wir je den Geschmack des Blutes vergessen? Den Geruch des Fleisches? Die Schreie? Nein, der Tod ist die einzige Erlösung auf die wir hoffen dürfen…die einzige, die uns gewährt wird…die wir verdienen…
    Kann uns nicht jemand unsere alten Leben zurückgeben? Voll liebe, Wärme, Erfüllung…die einzige Liebe die wir haben, ist die Liebe zum Blute…zum Tode der anderen…Die einzige Wärme die wir haben, ist die Wärme des Fleisches, welches wir reißen und in das wir unsere Zähne schlagen…die einzige Erfüllung die uns bleibt, ist die Erfüllung in Schmerz, Blut, Leid…Tod…
    Wir waren gute Menschen…einst…vor langer Zeit…wir haben gelebt, geliebt…nun? Nun sind wir grausame Monster, dem Tode nah und der Liebe fern…so schrecklich fern…und der Vollmond wirft sein kaltes Licht auf uns, seine Kinder. Liebt er uns? Oder hat er uns nur zu dem gemacht um uns zu quälen? Erfreut er sich an unserem Leid? Strahlt er deshalb so hell? Geben wir ihm Kraft?
    Oh, Vollmond, du Gott! Du Dämon! Bewahrer, Zerstörer...Vater? welche Macht nennst du dein Eigen? Welche Kraft? Liebst du uns, die wir uns deine Kinder nennen? Fühlst du Liebe, Stolz, da wo andere Schrecken, Horror, Ekel, Hass fühlen? Stehst du zu denen, die von aller Welt gehasst, gejagt werden? Oder fühlst du gar nur neugieriges Interesse an denen, die du geschaffen, zum Leben erweckt hast? Wir Lieben dich…Vater. Was fühlst du für uns? Vermagst du überhaupt zu fühlen? Oder bist du so kalt wie dein silbriger Schein? Bist du am Ende wirklich nur ein besonderer Fels? Der Fels der Götter? Hast du am Ende gar keine Macht, sondern bist nur Diener höh’rer Mächte, die dein Licht als Boten ihrer Kraft einsetzen? WAS bist du, du wunderschöner, du grausamer Vollmond? Und WAS sind wir?
    Es ist kalt…so schrecklich kalt…ist das dein Fluch? Ist es der Tod, der bereits seine Hand auf meine Schulter legt? Ist es meine Seele, die du mir genommen, sie in deinem kalten Glanz gebadet und dann wieder zurückgegeben hast? Alles um mich ist kalt, ist Nacht, ist Finsternis…es gab eine Zeit…eine Zeit, lange vergangen, in der alles Licht und Wärme, Freude und Liebe war…lange vergangen…das Licht und die Wärme hast du mir genommen…meine Liebe habe ich zerrissen, und mit ihr meine Freude…doch Freude hast DU mir gegeben…Freude am Tod, am Blut, am Fleisch…manische Freude am Schmerz und Leid meiner Beute…an ihrer Angst…an ihren Schreien. Und…an ihrer Wärme. Die Wärme ihres Blutes, ihres süßen Fleisches…
    Doch warum freue ich mich so? warum muss ich töten? Ich habe schon so oft getötet…sehr oft…zu oft…ich kann mich nicht beherrschen…ich muss reißen, meine Zähne in das zarte Fleisch der Versuchung schlagen…die Versuchung des Fleisches…des Blutes…ich kann ihr nicht widerstehen. Schon jetzt fühle ich das warme, süße Blut meine Kehle hinab rinnen…sich sanft an meine Lippen schmiegen…es betört mich mit seinem Duft, seinen Reizen…umnebelt meine Sinne, verschleiert meinen Blick, legt einen roten Schleier über nächtliche Szenen des Grauens…des Todes…es vermengt sich mit den Schreien der Sterbenden, den Schreien meiner wehrlosen Beute. Und alles verrinnt…läuft ineinander,, durcheinander.
    Blutige Schlieren tanzen ihren wunderschönen Tanz des Todes vor meinen Augen. Mir wird schwindlig, ihr Reigen immer schneller. Blutige Stränge greifen nach mir wie dürre Finger, ziehen mich in den wirbelnden Kreis ihrer lustigen Reigen.


    stammt leider nicht aus meiner Feder ... ist von einem Bekannten von mir



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