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Re: Ein wenig Dressur & ein frecher Benni
Leni - 29.06.2006, 17:39Ein wenig Dressur & ein frecher Benni
Heute wollte ich schon früh in den Stall kommen, da ich nicht in der direkten Mittagshitze reiten wollte. Als ich zum Hof kam, besuchte ich zuerst Benni in seiner Box. Als er mich die Stallgasse entlang gehen hörte, wieherte er fröhlich. Ich lachte und lief zu ihm. Ich betrat die Box. Benni lief gleich auf mich zu. Ich begrüßte ihn und streichelte ihn am Hals. Benni ließ es sich kurz gefallen, versuchte aber dann meine Hosentasche anzuknabbern. „Du bist mir ja ein Schlauer!“, rief ich halb erstaunt, halb verärgert und holte einen saftigen Apfel daraus hervor. Während Benni genüsslich darauf herum kaute, band ich ihn auf der Stallgasse an und holte sein Putzzeug. Benni hatte sich am Vortag offensichtlich auf der Weide ausgiebig im Dreck gewälzt. Sein Fell war voller Schmutzflecken. Das konnte ja eine Arbeit werden!
Ich säuberte erst Sattellage, Bauch und Kopf gründlich. Bei den Beinen war ich nicht so genau. Bald hatte Benni wieder seine ursprüngliche Farbe. Dafür war jetzt ich von Kopf bis Fuß staubig. Anschließend kratze ich noch seine Hufe aus. Ich brachte die Putzbox weg und holte Sattel und Zaumzeug. Benni, der anscheinend heute einen frechen Tag hatte, machte sich so dick, dass ich den Gurt nur mit Mühe und Not am ersten Loch schließen konnte. „Was machst du denn heute für Sachen?“, fragte ich ihn kopfschüttelnd. Benni setzte eine unschuldige Miene auf und starrte in die Nachbarbox. Irgendwie konnte ich dem kleinen Racker nicht böse sein.
Ich band ihn los und führte ihn zum Außenplatz. Es hatte über Nacht geregnet. So war der Platz nicht zu staubig. Ich brachte Benni in die Mitte der Bahn und gurtete noch einmal ordentlich nach. Dann schwang ich mich in den Sattel.
Sofort fühlte ich mich auf Bennis Rücken wieder wohl. „Na, dann mal los.“, sagte ich leise und nahm die Zügel an. Auf meinen leichten Schenkeldruck, ging Benni los. Ich lenkte ihn zuerst auf die rechte Hand. Während ich ihn im Schritt mit verschiedenen (mitunter auch selbst erfundenen ;) ) Bahnfiguren aufwärmte, nahm ich die Zügel immer weiter an. Benni war wieder vollkommen brav und ging eifrig und konzentriert vorwärts. Ein paar Mal hielt ich an und richtete ihn ein paar Schritte rückwärts. Zuerst war Benni davon nicht so begeistert, aber er machte seine Sache gut. So lobte ich ihn und Benni freute sich darüber. Nach etwa einer Viertelstunde trabte ich ihn an.
Benni lief gleich freudig los. Ich schimpfte ihn: „Nicht so übermütig, wir arbeiten ordentlich.“, und nahm ihn etwas zurück. Benni war wieder der Alte und konzentrierte sich voll und ganz auf die Arbeit. Das war auch gut, denn ich beschäftigte ihn mit vielen Wendungen und Gangartenwechseln mehr als genug. Benni folgte brav. Ich galoppierte auch mehrmals, aber jedes Mal eher kürzer, auf beiden Händen und ritt verschiedene Zirkel. Benni bemühte sich eifrig, jeder kleinsten Hilfe meinerseits Folge zu leisten. So überschüttete ich ihn förmlich mit Lob.
Schließlich lies ich es aber gut sein. Ich überlegte, dass wir zum Trockenreiten noch kurz ins Gelände gehen könnten. So ritt ich Benni noch etwa 10 Minuten lang auf den kleinen Wegen rund um den Hof. Ich ließ die Zügel lang und plauderte sinnloses Zeug mit dem kleinen Wallach. Dieser kaute zufrieden am Zügel und hörte mir zu, obwohl er natürlich kein Wort verstand.
Wir kehrten zum Hof zurück. Benni hatte geschwitzt, so spritzte ich ihm auf dem Hof noch schnell die Beine ab, um ihm ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Im Stall sattelte ich ihn ab und stellte ihn in seine Box. Ich holte den Hufauskratzer aus der Sattelkammer und öffnete seine Boxentür. Als ich mich kurz wegdrehte, trabte Benni mit triumphierendem Gesichtsausdruck aus seiner Box in Richtung Stalltür. Ich schüttelte genervt den Kopf und folgte ihm. Ich stellte mich so vor die Tür, dass er nur noch zurück in die Box konnte, wenn er mich nicht gerade über den Haufen rannte. Da lief er wieder zurück und stellte sich brav neben seine Box. Ich musste Widerwillens lachen. Der kleine Wallach war manchmal einfach zu komisch. Ich führte ihn in die Box und kratzte ihm nun endgültig die Hufe aus.
Ich blieb dann noch bei ihm, streichelte ihn und redete ein wenig mit ihm.
Danach kehrte ich schnell noch den Dreck vor seiner Box weg, der dort beim Hufeauskratzen hingefallen war. Benni sah mir interessiert zu und biss einmal probeweise in den Besen. Ich nahm ihm den Besen weg und schimpfte ihn. Benni sah mich reumütig an und zog den Kopf zurück. Bevor ich ging bekam er trotzdem noch einen schönen, großen Apfel. Dann verabschiedete ich mich von ihm. Als ich zur Stalltür hinaustrat, wieherte er mir noch nach.
Trotz seiner kleinen Macken blieb Benni für mich doch das liebste Pferd der Welt.
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Ups... - gepostet von Creda am Mittwoch 19.07.2006
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