Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

klaraputzich
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    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 12.09.2010, 19:20

    Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?
    Hallo an alle,

    ich möchte mich erst mal kurz vorstellen:

    Ich wohne im Süden Deutschlands, bin 46 Jahre alt, verheiratet, habe 3 Kinder (28, 22, 8 Jahre) und arbeite Teilzeit in der Verwaltung einer Klinik. Ich selbst bin kein Messie, aber auch nicht gerade die Top-Hausfrau - ich werde eigentlich nie fertig...

    Um meine 73-jährige Mutter mache ich mir zunehmend Sorgen. Messie war sie schon immer, damit habe ich mich abgefunden.

    Jetzt ist es aber so, dass sie selbst zusehends verwahrlost. Wo soll ich anfangen zu erklären? Sie ist sehr ungepflegt, Haare ewig nicht gewaschen (Sie hat kein Bad und müsste erst ein Gefäß suchen, um sich zu waschen, Wasser auf dem Herd heiß machen und so weiter). Sie trägt meist schmutzige Kleidung, denn die Waschmaschine ist seit ca. 4 Jahren kaputt und sie kann ja den Kundendienst nicht kommen lassen... Ich wasche ihr schon ab und zu eine Maschine voll mit, aber das reicht nicht.

    Außerdem sieht sie wahrscheinlich nicht, dass die Sachen schmutzig sind, denn alle ihre Fenster sind mit mehreren Schichten Vorhängen "gesichert", damit keiner rein schauen kann, oder von außen mit Folie zugeklebt - die an die sie von innen nicht mehr rankommt.

    Sie hat auch Katzen, die sich ziemlich unkontrolliert vermehren. Mittlerweile sind es ca. 20, alle haben Durchfall, Milben, Flöhe und eine Immunschwäche.

    Ihr 300 Jahre altes Holzhaus ist einsturzgefährdet, deshalb schichtet sie ihre Besitztümer von einer Ecke in die andere. Sie hortet Zeitungen, Kleidung von mindestens 5 verstorbenen Angehörigen, eigene Kleidung aus den vergangenen 50 Jahren, kaputte Elektrogeräte, Spielzeug von mir und meinen Kindern (teilweise aus dem Müll gefischt, was ich weggeworfen hatte), Kinderwagen, Teile von Fahrrädern... eigentlich überhaupt alles.

    Was ich von Euch wissen will:

    Wie überzeugt man einen Messie davon, Sachen wegzuwerfen?

    Ich habe schon gelesen, dass es nichts bringt, zu sagen: "So kann es nicht weitergehen" oder "Räum doch endlich mal auf". Es leuchtet mir ein, dass sie wahrscheinlich gar nicht weiß, wo sie anfangen soll. Unter Druck setzen hilft nichts - ich kann das auch nicht, ich lebe nach dem Prinzip " Was du nicht willst, dass man dir tu....".

    Eigentlich bräuchte sie jemanden, der mindestens 2 - 3 Mal pro Woche kommt und sie ein bißchen anleitet und die Sachen auch wegbringt, denn sie hat kein Auto und wohnt in einem Dorf ca. 7 km von mir entfernt. Nur, ich kann das zeitlich gar nicht machen. Und ehrlich gesagt, nervlich auch nicht. Von mir lässt sie sich eh nicht viel sagen, ich bin ja immer noch das Töchterchen.

    Gibt es irgendwelche "Schlüsselwörter", die helfen, zu ihr durchzudringen? Und was darf man auf gar keinen Fall sagen?

    Ich habe lange mehr oder weniger den Kopf in den Sand gesteckt, aber jetzt kann ich es nicht mehr verantworten. Bald werden die Nachbarn etwas unternehmen, schon wegen der Katzen, und dann kommt der Winter, und sie muss sich jeden Morgen erst mal einen Weg bahnen zu ihrem Brennholz. Nicht auszudenken, wenn im Haus mal Feuer ausbricht oder wenn die morschen Balken zwischen Erdgeschoß und Keller nachgeben.

    Entschuldigt, ist vielleicht ein bißchen wirr geschrieben, auch ziemlich lang, aber vielleicht könnt ihr mir auf meine Kernfrage eine Antwort geben.

    Danke fürs Lesen

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 12.09.2010, 19:34


    Hallo Cat,

    es gibt Leute, die Messies professionell Anleitung zum Aufräumen geben, in München z.B. die hier:
    http://www.h-team-ev.de/messies_text.html
    Da diese Menschen psychologisch geschult sind, öffnen sich Messies ihnen eher als wenn ein normaler Entrümpelungsdienst kommt.
    Wo auch immer Du in Süddeutschland wohnst, wird es eine Beratungsstelle geben. Und an die würde ich mich an Deiner Stelle wenden.

    Ein "Räumkommando" vor der Tür würde eh nichts helfen - nach kurzer Zeit verfallen Messies in alte Muster. Und fühlen sich noch dazu unter Druck gesetzt. Und schämen sich, wenn fremde Personen Einblick in ihre Welt kriegen.
    Aber glaube mir, die meisten wollen sich ändern, doch sie wissen nicht wie :?

    Wegen der vielen Katzen sind sicherlich zuerst die hygienischen Zustände anzugehen - will sie sie nicht kastrieren lassen?

    Die Vernachlässigung der persönlichen Hygiene ist natürlich für Dich als Tochter sicher auch nicht nachzuvollziehen - hast Du sie mal gefragt, warum? Denn ein Gefäß sollte sich in einem vollgestopften Haus finden lassen... Es hört sich eher nach Hilferuf an, als ob sie sich aufgegeben hat...?
    Doch auf diesem Gebiet bin ich Laie, ich sammle eher nur bestimmte Sachen (Bücher, Klamotten) und nicht alles mögliche.

    LG,

    Jinx



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 12.09.2010, 19:55


    Hallo Jinx,

    danke für Deine Antwort.

    Das Problem ist, dass ich nicht weiß, von wem meine Mutter überhaupt Hilfe annehmen würde. Einerseits sendet sie schon Hilferufe aus, aber man kann nichts recht machen.
    Z. B. mit den Katzen: eine nette Nachbarin hat schon 4 kastrieren lassen, und zwar auf ihre Kosten. Das war bei dem Tierarzt im nächst gelegenen Dorf. Meiner Mutter passte irgendwas aber nicht, deshalb hat sie jetzt immer Ausreden, wenn die Nachbarin nachfragt, ob noch mehr operiert werden sollen.
    Mutter möchte zum Tierarzt nach W. Das heißt für mich: erst die 7 km zu ihr, 20 - 30 Minuten warten, bis sie fertig ist, 15 km nach W., Katze abliefern, Mutter wieder heimbringen (wegen der anderen Katzen kann sie nicht lange weg bleiben), ich fahre wieder nach Hause und spätnachmittags wieder das selbe Spiel...

    Ich brauche wohl wirklich professionelle Hilfe, die mir sagt, wie ich es angehen soll, und ich muss es dann managen. Meine beiden großen Kinder sind bereit, zu helfen.

    Meine Mutter weiß im Grunde ihres Herzens sehr wohl, dass es bei ihr anders aussieht als bei anderen Leuten, schämt sich auch dafür (deshalb zu zugehängten Fenster), aber der Leidensdruck ist immer noch nicht hoch genug.

    Aber was soll denn noch passieren? Waschmaschine, Fernseher, Kühlschrank und Telefon sind kaputt, das dritte Handy ging im Chaos ebenso verloren wie seine Vorgänger. An ihr Geld kommt sie auch nicht ran, weil sie das Postsparbuch nicht mehr findet.

    Jetzt ist ihre Nachbarin gestorben, und wem schenken die netten Verwandten das, was sie selbst nicht haben wollen? Bingo, meiner Mutter, die Stiefel annimmt, die ihr nicht passen, und Spannbettücher, obwohl ihre eigene Aussteuerbettwäsche noch unbenutzt im Schrank lagert.

    Kurz gesagt: Ich muss sie erst mal davon überzeugen, dass sie ein Problem hat, und dann mit ihr gemeinsam überlegen, wie man es in den Griff bekommt.

    Viele Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 12.09.2010, 21:10


    Gibt es bei Euch eine Art Kirchentrödel? Sofern die Gegenstände noch gut sind, könnte man sie evtl. davon überzeugen, den Sachen wieder "neues Leben" zu geben.
    Ich konnte erst anfangen mich von meinen Schätzen zu trennen, als ich Ebay entdeckt habe - die guten Sachen wegwerfen ging gar nicht (meine Eltern - Kriegsgeneration - haben mich so erzogen).

    Da sie tierlieb ist, könntet Ihr ja mal beim nächsten Tierheim anfragen, ob sie noch alte Handtücher und Decken brauchen können.
    So wie ich Deine Mutter aufgrund der wenigen Zeilen einschätze, könntest Du mit solchen Dingen anfangen, das Gerümpel zu reduzieren.

    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es immer leichter wird, sofern der Sammler erkennt, wie groß die Wahrscheinlichkeit wirklich ist, einen Gegenstand selber brauchen zu können.

    Wie oft besuchst Du sie denn normalerweise?
    Wenn Du altes Spielzeug Deiner Kinder entdeckst, könntest Du es z.B. auch freudig "finden" und um Rückgabe bitten (für eine Nachbarin oder so) - auf dem Heimweg kannst Du es ja schnell entsorgen. Falls sie sich später daran erinnern sollte, ist das Zeug eben nach Reparatur kaputt gegangen ;)
    Messies freuen sich, wenn ihre "Schätze" noch Freude bei anderen auslösen können!
    Wichtig ist zu Anfang, dass sie selber bereit ist, sich davon zu trennen.

    Erwähne ihr gegenüber lieber nicht das Wort "Problem" - mich schreckt sowas immer ab...
    Vielleicht gab es einen Kuchen, den Du als Kind geliebt hast, und Du würdest ihn gerne mit ihr zusammen backen - doch zuerst muß da ja die Küche aufgeräumt werden ;)

    Zusammengefaßt gibt es kein Geheimrezept, aber bei Deiner Mutter sehe ich auch Möglichkeiten, kreativ die ersten Schritte zusammen zu gehen!



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 13.09.2010, 12:29


    Hallo Jinx und C., die mir eine PN geschickt hat!

    Der Tipp mit dem Kirchentrödel ist gut - das habe ich noch nicht probiert. Ich bin beim Roten Kreuz, und unser Kreisverband hat auch einen Second-Hand-Laden, für den Sachen gebraucht werden. Vielleicht gibt sie ja das eine oder andere Stück her.
    Mit dem Spielzeug wegschaffen ist es so eine Sache. Ich bin ein aufrichtiger, fast naiver Mensch, der ungern Tricks und Notlügen anwendet. Das soll nicht heißen, dass ich das in Mamas Fall nicht schon mal getan hätte.
    Leider ist das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aus ihren Erzählungen schließe ich, dass das Haus komplett vollgestellt ist. Es gibt wohl nur noch schmale Gänge.
    Ihr Freund (auch ein Fall für sich) kommt jeden Abend zum Kochen, dann erwartet er, dass der Herd frei und ein sauberer Topf vorhanden ist. Einmal in der Woche oder so fährt er mit ihr einkaufen, und die leeren Dosen vom Katzenfutter bringt er auch weg - Gott sei Dank!

    Ich war schon seit etwa 4 Jahren nicht mehr im Haus, höchstens im Eingangsbereich. Sie bittet mich nicht rein, und ich frage auch nicht danach.
    Wir haben es uns aber für diese Woche vorgenommen. Mein Sohn (22) möchte sich ein Bild von der Lage machen. Ich bin gespannt, ob sie uns reinlässt und hoffe, dass wir den richtigen Ton finden ihr gegenüber. Vielleicht läßt sie uns ja mal einen Tag zum Entrümpeln kommen. Meine große Tochter würde auch helfen.

    Wenn meine Jüngste morgen ihren Stundenplan bekommt und in ein paar Tagen auch die Nachmittags-Termine stehen (Sportverein, Ergo usw.) möchte ich mit meiner Mutter ausmachen, dass ich sie immer an einem festen Wochentag besuche., z. B. Montag nachmittag, und sie richtet Wäsche her oder was für den Wertstoffhof oder wir fahren Einkaufen...
    Wahrscheinlich reicht das nicht, sie bräuchte mehr Hilfe. Aber dann bleibe ich auf der Strecke.

    Auf jeden Fall danke ich Euch allen. Betonen möchte ich auch, dass ich meine Ma nicht erziehen will oder so. Sie soll ihr Leben leben, wie es ihr gefällt. Aber ich merke einfach, dass sie alleine nicht mehr klarkommt und möglichst nur noch flüchtet ("Katzenfutter ist aus, ich musste ins 3 km entfernte S. radeln, um welches zu kaufen, und auf dem Rückweg war ich dann noch bei ... oder auf dem Friedhof, dann habe ich im Gasthaus eine Suppe gegessen.."). Ich gönne ihr das, aber die Zustände daheim werden davon nicht besser.

    Viele liebe Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Rumpelnöff - 13.09.2010, 12:59


    ich glaube, wir verstehen Dich alle :hug:
    aber es ist so unglaublich schwer in solchen Situationen zu helfen,
    weil man es wie man es macht, nur verkehrt machen kann (womit ich Dir jetzt den Mut nicht nehmen möchte),
    ich habe selber lange jede Hilfe abgelehnt, mich mit Händen und Füßen gewehrt...

    Es ist so unglaublich schwer, sowas zu machen, und ohne sich gegenseitig vor den Kopf zu stoßen, geht es wohl auch nicht ab.
    Solange sie selber es aber nicht will, sich nicht eingestehen kann,... wird es sehr sehr schwer.



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 15.09.2010, 18:49

    Erfolg beim "inneren" Chaos
    Hallo,

    Euer Zuspruch tut mir sehr gut.

    Wir haben heute auch einen einen großen Erfolg erzielt:

    Bei der Bank endlich mal eine Sache bereinigt, die meiner Mutter schon lange im Magen liegt. Genauer kann ich es nicht erklären, sie würde sicher nicht wollen, dass ihre Geldangelegenheiten öffentlich erläutert werden.

    Sie hat mich gebeten, mit in die Bank zugehen und sie zu unterstützen, was von ihrer Seite ein großer Vertrauensbeweis ist. Jetzt hat sie jeden Monat wieder ca. 300 € mehr zur Verfügung. Damit kann u.a. auch wieder die Kastration der Katzen in Angriff genommen werden.

    Als ich sie zu Hause absetzte, sagte sie: "Jetzt habe ich auch wieder mehr Lust, im Garten Ordnung zu schaffen."

    Ist das nicht schön? Besser als ein Danke!

    Was wieder mal die These unterstützt, dass inneres und äußeres Chaos eng zusammen hängen. Wenn ein Problem das Denken blockiert, schafft man auch mit den Händen nicht viel...

    Ich werde weiter dranbleiben, sie braucht die Unterstützung der Familie.

    Viele Grüße an Euch alle

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 15.09.2010, 22:40


    Liebe Cat,

    na das ist ja eine sehr positive Entwicklung :D
    Alleine auch schon die Aussage über den Garten - vielleicht tankt sie daraus dann auch wieder mehr Kraft und Mut, um die anderen Krempelecken anzugehen?

    Dieser Vertrauensbeweis zeigt Dir auch, dass Du mit Deiner Art zu helfen auf dem richtigen Weg bist :super:

    Ich drück die Daumen, dass dieser positive Flow anhält!

    LG,

    Jinx



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 16.09.2010, 11:01


    Hallo Jinx,

    das hoffe ich eben auch, dass eines das andere nach sich zieht.

    Sie will ihren Freund bitten, mit seinem Traktor-Anhänger die Gartenabfälle zum Wertstoffhof zu bringen. Da könnte man gleich noch den kaputten Herd und die Wäscheschleuder mitnehmen, hat sie gemeint! Ich dachte, ich hör nicht richtig und habe gleich angeboten, beim Aufladen zu helfen, wenn ich rechtzeitig Bescheid bekomme.

    Nur, was ich noch nicht so beherrsche, ist der Tunnelblick, den man sich wohl aneignen muss. Mir geht das zu langsam. Das Haus müllt schneller zu, als wir Sachen wegschaffen können. Vor allem das Gedruckte. Dass jemand Tageszeitungen oder Zeitschriften aufhebt, verstehe ich noch (bei mir sind auch Stapel), aber alte Telefonbücher, Kataloge, Prospekte? Ich meine, wenn ich niemals ein Auto kaufen werde, brauche ich doch keine Werbung von Autohäusern aufzuheben.

    Aber ich werde es auch noch lernen, mit kleinen Erfolgen zufrieden zu sein.
    :)

    Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    jbb - 16.09.2010, 11:32


    Das ist doch ein Riesen-Fortschritt. Finde ich gut das du am Ball bleibst, sie ist ja nicht mehr die aller jüngste und kann sicher das ein oder andere mal eure Hilfe gebrauchen. Sie will was verändern, das ist schon mal der wichtigste Schritt. Ich wünsche euch viel Erfolg und freue mich auf Berichte wie es weiter geht.

    Viele liebe Grüße

    jbb :wave:



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 16.09.2010, 13:14


    Die Drucksachen würde ich gelassen sehen. Die fangen ja nicht an zu stinken... Wenn sich Deine Mutter dann irgendwann entscheiden kann, sie wegzutun, wird der "automatische Befreiungsschlag" umso größer.

    Ansonsten: Wenn der Garten besser wird, kann man Zeitungspapier auch gut kompostieren. Das wäre dann vielleicht eine sinnvolle Verwendung.

    Ich wünsche dir und deiner Ma weiter alles Gute!

    drago



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 01.10.2010, 17:19


    Hallo Bürotussi ;)

    Toll, wie du die ersten Erfolge erzielen konntest!
    Schön, dass du deiner Mama so gut unter die Arme greifen konntest :super: Wenn die Finanzen geregelt sind fühlt man sich gleich um Einiges besser und kann sich wieder um ganz andere Dinge kümmern (siehe ihr Bestreben im Garten weiter zu kommen).

    Ich wünsche dir / Euch weiterhin viel Kraft, stabile Nerven und Einsicht für deine Mutter, dass sie das Eine oder Andere weggeben kann. Mit Verlaub: Was will eine ältere Dame denn mit dem ganzen Zeug??? Die :uhr: tickt!
    Das sag ich mir selber auch immer.... und ich bin erst 42. Bei deiner wehrten Frau Mama tickt die Uhr noch ein bisschen schneller. (Leider!)

    Hier ein Kraftpaket für dich :gift:


    Alles Liebe, Emely



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 02.10.2010, 21:01


    Hallo Emely erdbeer,

    das frage ich mich auch, was sie mit dem ganzen Zeug will - für uns Nachkommen aufheben??? Werde ich die Kleider meiner Oma/Tante/was weiß ich wer auftragen? Nein!

    Zwischen dem vielen Gedruckten befinden sich auch Dinge wie z. B. das Sparbuch, Umschläge mit Bargeld... Außerdem hängen die Holzböden teilweise schon durch, das Gewicht müsste dringend reduziert werden (das weiß sie auch!!!).

    Ich bin leider nicht sehr viel weitergekommen, weil ich z. Zt. mehr arbeiten muss (Urlaubsvertretung), Schulanfang ist, Elternabende usw. Da dauert es immer ein bißchen, bis alles wieder läuft.

    Mama ruft mich 1 - 2 mal die Woche an, um irgendwelche Kinkerlitzchen zu besprechen, aber es kommt nicht viel dabei raus, weil mir auch ein bißchen die Kraft fehlt. Ab dem 11.10. habe ich aber wieder öfter frei, dann kann ich wieder "angreifen".

    Danke Euch allen. Die Tipps in diesem Forum helfen nicht nur Messies, sondern auch so chaotischen Hausfrauen wie mir! Vor allem die 80/20-Regel bete ich mir immer wieder vor, wenn ich wieder mal nicht annähernd so viel geschafft habe, wie ich eigentlich wollte.

    Ein schönes WE wünscht

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 14.10.2010, 15:15


    Hallo Cat,

    ich mache das mit meiner Mama (70) so: Wenn ich etwas brauche, das nicht dringend oder verderblich ist, frage ich sie zuerst. Das kann Wolle sein oder eine Armbanduhr oder Handtücher oder Bettlaken. In ihrer Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft bringt sie mir dann beim nächsten Besuch meist 10 verschiedene Stücke mit, die sie bei mir lässt, damit ich mir in Ruhe etwas aussuchen kann. Ich suche mir dann ein Teil aus, verschenke, spende oder verkaufe den Rest und werfe in den Müll, was unbrauchbar ist. Wenn das Zeug alles nichts mehr taugt, habe ich kein Problem damit, alles wegzuwerfen. Wenn ich Sachen verkauft habe, kaufe ich meiner Mama von dem Geld Blumen oder Pralinen. Ich erzähle es ihr nicht, aber sie fragt meist auch nicht. Ich glaube, sie ist froh, die Sachen los zu sein und jemandem damit geholfen zu haben.
    Sie sagt auch meist schon: "Was Du nicht brauchst, kannst Du ja vielleicht einer Freundin schenken oder so."

    Dir fallen im Laufe der Zeit bestimmt genug Dinge ein, die Deine Mama Dir "schenken" kann. Jemand will sich ein neues Auto kaufen? Deine Mama kann mit ihren Autoprospekt-Stapeln helfen! Sie wird sie bestimmt nicht hinterher zurück fordern...

    Manchmal geht aber auch der Schuss nach hinten los. Neulich fragte ich meine Mama nach einer Schürze, weil ich dachte, sie hätte bestimmt ganz viele Schürzen im Schrank, obwohl sie nie eine trägt. Aber dann kam sie zu mir und schenkte mir eine frisch gekaufte Schürze, weil sie in ihrem Haus keine gefunden hat. So lieb kann sie sein... :herz: :roll:

    Es ist in meiner Familie sowieso üblich, gebrauchte Dinge anzubieten, die man selber nicht mehr braucht, weil wir alle wenig Geld haben und Verschwendung ablehnen. So haben wir diverse Möbel und Kleidungsstücke hin und manchmal sogar wieder zurück getauscht. ;)
    Je nachdem, wer sie gerade brauchte.

    Sehr gut sind auch konkrete Spendenaufrufe. So werden zurzeit z.B. gerade Decken, Handtücher, Tierfutter, Medikamente und Verbandszeug für Ungarn gesammelt, weil nach der Giftschlammkatastrophe ganz viele Hunde und Katzen versorgt werden müssen, die von ihren Besitzern wegen der Evakuierung zurückgelassen werden mussten und die durch das Gift schlimme Verätzungen haben.
    (Ich glaube, ich schreibe das gleich mal noch unter "Ballast abwerfen", vielleicht finden sich ja ein paar Forumsmitglieder, die diese Gelegenheit nutzen möchten...)

    Außerdem habe ich meine Mutter daran erinnert, wie schlimm es damals war, die Wohnung meiner Oma, also ihrer Mutter aufzulösen. Dort lagen auch wichtige Urkunden und Geldscheine zwischen bzw. IN alten Zeitschriften, d.h. wir mussten jedes Heft einzeln durchblättern, jedes Papier anfassen. Ich habe sie gebeten, ihre Sachen soweit wenigstens zu ordnen, dass wir sie im Ernstfall immerhin beerdigen können. Es ist natürlich schwierig und unangenehm, über den Tod zu sprechen, aber jenseits der 70 ist den meisten Menschen sicher bereits bewusst, dass sie nicht ewig leben werden.



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 21.10.2010, 14:11


    Hallo Raubtigger,
    danke für Deine Tipps. Sowas ähnliches hat mir Jinx auch schon geraten.

    In mir schlummert immer die Angst, sie könnte nach irgend etwas fragen, was ich schon entsorgt habe, deshalb habe ich Probleme mit dem Wegwerfen. Irgendwie steckt in mir noch "seine Mama lügt man nicht an".

    Die Situation hat sich eher verschlimmert in den letzten Wochen. Ich meinte, das Finanzproblem sei gelöst. Sie kommt aber trotzdem nicht an ihr Geld, weil sie entweder den Zettel mit der Geheimzahl oder die Bankcard oder den Personalausweis nicht findet... momentan nichts von allem. Das Sparbuch ist auch nicht aufgetaucht.

    Ich hab ihr angeboten, beim Suchen zu helfen, aber das will sie nicht. Es sei kaum Platz für eine Person, zu zweit kann man sich nicht in den Räumen aufhalten, wo sie die Sachen vermutet. Sie könne auch nichts ausbreiten oder so, die Katzen bringen alles durcheinander.

    Ich bin ziemlich resigniert. So langsam verstehe ich, was Ihr meint, wenn ihr schreibt, einem Messie kann man nur helfen, wenn derjenige bereit ist.

    Soweit ist es wohl noch nicht.

    Immerhin "durfte" ich heute eine Kiste mit Pfandflaschen mitnehmen und eine Ladung Wäsche zum waschen.

    Etwas hilflose Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 21.10.2010, 15:27


    Liebe Cat,

    damit sie etwas ändern will, muss der Leidensdruck groß genug sein.
    Wovon kauft sie denn nun Lebensmittel ein, wenn sie nicht an ihr Geld kommt? Solange es andere Geldquellen gibt, wird sie nicht ernsthaft suchen müssen. Und dann wird sie es auch nicht tun.

    Das ist wie mit den Leuten, die erst dann zum Zahnarzt gehen, wenn sie Schmerzen haben und die rezeptfreien Tabletten nicht mehr helfen...

    Das mit dem Lügen ist so eine Sache. Lügen aus Eigennutz finde ich auch nicht gut. Aber die Lüge zum Schutz des anderen finde ich okay. Und zur Not kann man ja sagen: "Ach ja, die Bratpfanne von Dir... Wo ist die denn nur? Habe ich die verliehen?"

    Aber glaube mir, die meisten Menschen fragen nicht nach. Das merkt man auch immer bei Geschenken, die man weitergibt oder in den Müll wirft. Das fällt dem edlen Spender bei späteren Besuchen nie auf. Im Gegenteil, ich habe schon oft von ein und derselben Person mehrmals hintereinander das gleiche Geschenk bekommen, weil sie vergessen hat, dass sie es mir schon einmal geschenkt hat.

    Probiere es doch einfach einmal aus. Wenn sie wirklich nachfragt, dann kannst Du ja auch zugeben, dass sich das Teil bei genauerer Betrachtung als kaputt erwiesen hat und deshalb im Müll gelandet ist.



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 21.10.2010, 20:13


    Hallo Raubtigger,

    ein gewisser Leidensdruck ist schon vorhanden, das spüre ich.Aber weil sie eben schon seit Wochen diverse Bankunterlagen sucht, will ich sie nicht zusätzlich unter Druck setzen.
    Ideen hätte ich schon. Ich möchte demnächst tapezieren und glaube, dass sie einen Tapeziertisch hat. Ich werde sie mal danach fragen und ihr aber viel Zeit lassen zum Suchen.
    Das mit dem Sachen weitergeben finde ich schon gut. Ich werfe auch seltenst etwas weg, was noch jemand brauchen könnte, verkaufe auf dem Kinderkleiderbasar oder gebe gebrauchte Sachen an den Kinderschutzbund oder das Rote Kreuz.
    Nur - meine Sachen sind dann frisch gewaschen und nicht kaputt. Bei Mama sieht das anders aus. Es müffelt einfach alles. Ihre Wäsche wasche ich nie mit unseren Sachen zusammen, sonst nimmt alles den Geruch an. Für manchen 70er-Jahre-Klamotten-Fan wäre ihr Haus sicher eine Fundgrube.
    Was das finanzielle angeht, so wird sie von ihrem Freund unterstützt. Er kauft Lebensmittel ein (ohne sie zu fragen, was ihr eigentlich schmeckt, einfach nur das billigste), ein bestimmte Menge Katzenfutter und manchmal gehen sie auch an eine Imbißbude. Den Rest kauft sie in kleinen Geschäften und lässt anschreiben. Das wird natürlich nicht ewig funktionieren, irgendwann wollen die Leute auch ihr Geld. Manchmal gebe ich ihr auch Geld. Das löst aber ja das Problem nicht.

    Ich muss auch mal ehrlich sagen, dass ich es so mühselig finde, sie immer wieder zum Aufräumen zu motivieren - vor allem, weil sie eben neben dem Messie-Sein noch viele andere (meist selbstverschuldete)Sorgen hat. Und nicht zuletzt habe ich auch noch einen Mann und Kinder und - ein Leben.

    Eure Unterstützung tut mir gut und Eure Lösungsvorschläge werde ich so peu à peu ausprobieren.

    Viele Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 22.10.2010, 14:09


    Ich kann Dich gut verstehen, denn mir geht es ja ähnlich.

    Du sollst ihr auch keinen zusätzlichen Druck machen.
    Aber Du solltest ihr auch keinen Druck nehmen, indem Du ihr an Stellen hilfst, an denen sie sich eigentlich selbst helfen könnte, wenn sie wirklich müsste. Es ist schwer, aber versuche mal, bei einigen Dingen hart zu bleiben, z.B. ihr kein Geld zu geben. Dann wird sie ihre Karte etc. schon suchen. Das mit der Wäsche darf auch keine Dauerlösung sein, sag ihr das ganz deutlich. Sie ist in der Lage, ihre Wäsche selbst zu waschen. Sie muss sich nur darum kümmern.

    Ich sage immer: "Wenn ich Mama auch noch den Popo hinterher trage, dann wird sie selbst nicht mehr dran denken..." Nö! Und manchmal muss man einen Karren auch gegen die Wand fahren lassen. Die Mama muss einen Schrecken bekommen. Und dann kann ich ihr helfen, wenn sie mich darum bittet. Bis dahin soll sie zwischen ihren Bergen rumkramen, wie sie mag. Ich habe schließlich ein eigenes Leben.
    Das ist eigentlich wie mit den Kindern: Wenn man die bis ins Schulalter füttert und anzieht, werden sie es nie lernen, wie man das selbst macht...



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 22.10.2010, 19:12


    Wie wäre es der Mama beim suchen zu helfen ohne in die Wohnung zu gehen ? Vielleicht ein paar Karton´s oder Stapelboxen hinbringen.....
    Diese dann gefüllt mitnehmen um zu Hause durchzusehen ob die gesuchten Schriftstücke dort sind ?
    Damit ist einiges Altpapier entsorgt, eventuell werden wirklich Papiere gefunden :hilflos: . Das wäre dann ein toller Anreiz das sie Kistenweise Papier herausgibt :freu:
    Und, ich bin fest davon überzeugt....Kleinvieh macht auch Mist ;) . Es läppert sich viel zusammen was wieder mehr Wohnraum schafft :five:

    Irgendwann wird Mama das Vertrauen haben, Dich hereinzulassen. Und wenn Du ihr wirklich helfen möchtest, darfst Du nicht schimpfen oder entsetzt sein....
    Mit Geduld und positivem Zuspruch klappt das meiste :super: .
    Und dann wird Deine Mama auch selber lernen etwas wegzuwerfen ;) .

    Ich spreche nur aus Erfahrung von einem einzigen Fall. Und diese Person habe ich verdammt lieb gewonnen. Auch wenn ich erst ein mal bei ihr war.......



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 11.11.2010, 16:43


    Hallo,
    ich möchte mich mal kurz melden, auch wenn es nicht viel Neues gibt und leider gar nichts Positives.
    Mama hat so viel Stress, dass ich nicht auch noch mit "Jetzt räum mal auf" daherkommen möchte - obwohl das meiner Meinung nach eines der wichtigsten Dinge wäre, sie findet sich nämlich in ihrem eigenen Chaos nicht mehr zurecht.
    Mit dem Freund gibt es wohl auch öfter Zoff. Ich vermute sogar, dass er sie geschlagen hat, sie gibt es aber nicht zu.
    Sie hat immer schmutzige Klamotten an (ich wurde schon von den Dorfbewohnern drauf angesprochen). Das mit dem Geld ist immer noch nicht geregelt.
    Die Katzen vermehren sich wohl nicht mehr so, weil auch einige gestorben sind an dieser Immunschwäche. Neulich hat sie mich von einem Bistro aus angerufen, ob ich zum Tierarzt fahren kann. Ich habe gesagt, ich kann erst in zwei bis zweieinhalb Stunden kommen und sie war froh, dass ich überhaupt Zeit hatte. Als ich dann bei ihr ankam, war sie nicht da. Sie im Bistro zu holen, hatte ich auch keine Lust, weil ich nicht damit umgehen kann, wenn sie getrunken hat. Abende rief sie mich mit alkoholschwerer, weinerlicher Stimme an und beklagte sich, dass niemand bereit gewesen sei, ihr Kätzchen zum Tierarzt zu fahren. Bei sowas geht mir die Hutschnur hoch.
    Insgesamt ist die Lage so, dass ich mir Gedanken mache, ob man sie überhaupt noch alleine leben lassen kann. Aber ich kann doch nicht meiner eigenen Mutter irgendwelche Behörden auf den Hals hetzen. Und freiwillig wird sie sich von keinem helfen lassen, sie empfindet das sofort als Einmischung, Bevormundung, Entmündigung... So etwas wie "sozialpsychiatrischer Dienst" brauche ich gar nicht zu erwähnen... das riecht für sie nach Klapse.
    Ihr seht, es geht mir nicht so doll momentan.

    Danke fürs Ausheulen

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 11.11.2010, 18:13


    Au weh :( . Das ist eine sehr schwierige Geschichte für Dich. Helfen kann ich leider nicht, aber schicke Dir viele Trost :hug: :hug: :hug: :hug: und wünsche einfach mal Kraft !



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 11.11.2010, 23:18


    Puh, auch wenn es hart klingt - bitte suche Dir Hilfe!
    Du kannst sie nicht mehr alleine aus der Verwahrlosung rausholen.

    Was sagt sie eigentlich, wenn Du ihr sagst, dass Du Dir Sorgen um sie machst? Die meisten Mütter wollen ihren Kindern keine Sorgen bereiten - hin und wieder kann ich auf diese Weise etwas ggü. meiner Mutter durchsetzen (z.B. dass sie zum Arzt geht) ;)

    :knuddel:



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 12.11.2010, 11:10


    Das klingt ja alles wirklich schlimm.
    Lass Dich mal :hug: und :knuddel:

    Lass Du Dich doch mal beraten, z.B. vom sozialpsychiatrischen Dienst.
    Weißt Du, man kann nämlich auch co-abhängig werden, wenn ein geliebter Mensch solche Probleme wie Alkoholismus und Messietum hat.
    Du brauchst Hilfe, damit Dir das nicht passiert.

    Ich wünsche Dir alles Liebe und dass es bald wieder aufwärts geht!



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 12.11.2010, 17:09


    Danke, Ihr seid echt lieb.

    Ich sag meiner Mutter fast jedesmal, wenn wir uns sehen, dass ich mir Sorgen mache. Weil sie so mager ist, ewig nicht mehr beim Arzt war, und wegen der Wohnsituation. Wobei ich nicht das Messietum meine, sondern den baufälligen Zustand des Hauses.
    Sie sieht irgendwie nicht, dass das nicht mehr normal ist. Nach dem 2. Weltkrieg hat man vielleicht so gehaust, aber sogar damals wuschen die Leute sich und ihre Kleidung, soweit ich weiß.
    Sei erwartet schon Hilfe (auch wenn sie es nicht direkt sagt), begreift aber nicht, dass ich damit überfordert bin.

    Ich werde mir Unterstützung suchen, weiß nur noch nicht genau, wo.

    Ich melde mich wieder, hoffentlich dann mit besseren Nachrichten.

    Bis dann

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Trockenfisch - 12.11.2010, 17:16


    Liebe Cat,

    ich glaube, die Telefonseelsorge könnte eine gute Anlaufstelle sein

    http://www.telefonseelsorge.de/

    Alles erdenklich Gute wünsch ich dir!

    Fischi



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 12.11.2010, 20:21


    Oder vielleicht kann auch ein Pfarrer weiterhelfen? Ich glaube, die Caritas wäre auch eine gute Anlaufstelle!



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 29.11.2010, 21:37


    Hallo Ihr Lieben,

    ich_war_drin!!! Bei meiner Mutter in der Küche!

    Sie sagte: "Komm doch rein. Ich weiß gar nicht, wieso ich mich so schäme, wenn mir mal was passiert, musst Du ja auch rein, also warum nicht jetzt?"

    Und was soll ich sagen: es ist nicht sooo schlimm, wie ich gedacht hatte. Weit entfernt von jeder Normalität, das wusste ich schon, und sehr dreckig - Spinnweben, alle Oberflächen verdreckt, die Farbe des Fußbodens nicht erkennbar. Essen oder Trinken könnte ich dort nichts.

    Aber die Zeitungsstapel sind "nur" ca. hüfthoch, ich hatte gedacht, sie reichen bis zur Decke. Der riesige Eingangsbereich und die Küche sind durchaus begehbar und auch einigermaßen gut ausgeleuchtet. Die anderen Räume habe ich nicht gesehen. Alles in allem ist es nicht so schlimm, wie ich mir ausgemalt hatte.

    Sie gibt mir jetzt auch jedes Mal was mit. Heute z. B. einen Bausatz für ein Lebkuchenhaus, den sie von der Nachbarin bekommen hat. Ein Schrank sei voll mit Christbaumschmuck von meiner Oma. Den gibt sie mir demnächst auch mit, sie selbst hat es nicht so mit Christbaum etc. Ich freu mich schon, vielleicht sind ja ein paar schöne Teile dabei!

    Dann hab ich ihr noch vorgeschlagen, eine Tasche mit Kleidung bei mir zu deponieren, falls sie mal ins Krankenhaus muss. Das hat ihr eingeleuchtet, und sie wird Unterwäsche und Nachthemden suchen. Ich muss nur aufpassen, dass ihr Chaos nicht auf meine Wohnung überschwappt - aber eine Tasche verkrafte ich schon. :)

    So langsam geht also doch was vorwärts. Sie sieht auch nicht mehr so krank aus wie vor ein paar Wochen. Ich will mir nicht einbilden, dass nur meine Besuche die positive Veränderung bewirkt haben, aber es tut ihr schon gut, wenn sich jemand kümmert, das merke ich.

    Das war's für heute- ich umärmel Euch mal :knuddel:

    Liebe Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 29.11.2010, 22:33


    Cat, das freut mich :hug:
    Es scheint der richtige Weg zu sein, den Du eingeschlagen hast :super:



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 29.11.2010, 23:40


    Das machst Du SUPER :super:

    Es klingt wirklich sehr positiv, wie Deine Mutter sich Dir allmählich öffnet - ein Zeichen, dass Du auf dem richtigen Weg bist!

    Ich freue mich mit Dir :)



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 30.11.2010, 20:09


    Das klingt ja alles sehr positiv! :hug:

    Ich finde auch gut, dass Du wachsam bist, dass das Chaos nicht zu Dir überschwappt. Da würde ich Dir auch empfehlen, Dir z.B. beim Weihnachtsschmuck nur die Stücke zu nehmen, die Dir wirklich gefallen und den Rest zu verschenken oder zu spenden. Zurzeit sind ja viele Basare von Kirchen, die auch sowas für einen guten Zweck verkaufen. Damit wäre also nicht nur Dir und Deiner Mutter geholfen, sondern auch noch eine gute Tat getan.



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 01.12.2010, 20:42


    Hallo Raubtigger,

    ich hab schon vor, nicht alles zu behalten. Zu Weihnachten treffe ich auch andere Familienmitglieder, die sollen sich dann was aussuchen. Was keiner von uns will, kriegt das Rote Kreuz für den Flohmarkt. Ich rechne schon damit, dass auch kaputte Teile dabei sind.
    Hoffentlich richtet Mama die Sachen auch wirklich her. Sie hält nicht immer ihre Versprechungen.

    Ein bißchen hat es mich auch geärgert, dass sie mir den ganzen Sommer weisgemacht hat, sie könne die Waschmaschine nicht reparieren lassen, weil man gar nicht mehr rankommt. Das stimmt so nicht! Auch dies und jenes im Haus kann sie nicht machen lassen, weil alles zugestellt sei und es sei soooo viel Arbeit, die Sachen wegzuräumen. Teilweise sind es aber wirklich nur 2, 3 Kartons, die beiseite geräumt werden müssten. Und die Zeitungen könnte man ja einfach wegwerfen.
    Der Wille, etwas zu verändern, ist wohl nicht sonderlich groß, wenn eine Stunde Arbeit schon zuviel ist. Jammern ist ja auch viel leichter, da bekommt man Aufmerksamkeit...
    Auch die Küche strotzt nur so vor Dreck. Ein bißchen heißes Wasser, Spüli und ein Lappen würden Wunder wirken. Mal die Oberflächen, die frei sind, abwischen - das ist doch kein Act, auch wenn frau nicht gerne putzt. Mir fehlt da das Verständnis.

    Sie versucht auch schon wieder, mich total zu vereinnahmen. Ruft täglich an (vom Telefon der Nachbarn), gestern ist sie gestürzt, heute ist eine Katze krank und müsste zum Tierarzt... Als ob sie ausloten wollte, wie viel Zeit sie mir wert ist. Da muss ich einfach Grenzen setzen.

    Das Messie-Sein ist eben nur eines ihrer Probleme, da liegt noch mehr psychisches darunter, vielleicht wird sie auch langsam dement. Der Alkohol tut ein übriges. Aber darum müssten sich Profis kümmern, ich kann da keine Hilfe geben.

    Aber unser Verhältnis ist besser geworden, und in kleinen Schritten werden wir das Chaos im Haus - und vielleicht auch das "innere" verringern.

    Liebe Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 02.12.2010, 21:58


    Cat, ich habe nun lange überlegt ob ich hier schreibe. Ich mache es nun und hoffe Du nimmst mir das was folgt nicht übel......
    Zitat: Ein bißchen hat es mich auch geärgert, dass sie mir den ganzen Sommer weisgemacht hat, sie könne die Waschmaschine nicht reparieren lassen, weil man gar nicht mehr rankommt. Das stimmt so nicht! Ich denke das Deine Mama sich einfach für den Gesamteindruck schämt. Darum hat sie das gesagt....
    Zitat: Auch dies und jenes im Haus kann sie nicht machen lassen, weil alles zugestellt sei und es sei soooo viel Arbeit, die Sachen wegzuräumen. Teilweise sind es aber wirklich nur 2, 3 Kartons, die beiseite geräumt werden müssten. Und die Zeitungen könnte man ja einfach wegwerfen.

    Auch das ist ein Problem von "Was die Handwerker wohl denken wenn sie die Wohnung sehen :oops: . Aber ich schaffe es nicht, alles wegzuwerfen :oops: "
    Zitat: Auch die Küche strotzt nur so vor Dreck. Ein bißchen heißes Wasser, Spüli und ein Lappen würden Wunder wirken. Mal die Oberflächen, die frei sind, abwischen - das ist doch kein Act, auch wenn frau nicht gerne putzt. Mir fehlt da das Verständnis.
    Und genau das ist es, was Deiner Mutter Angst macht. Vielleicht schaffst Du es sie freundlich zu motivieren es gemeinsam zu machen ? Sie dann liebevoll loben und mit positiver Motivation den neuen Stand zu erhalten ?

    Zitat: Sie versucht auch schon wieder, mich total zu vereinnahmen. Ruft täglich an (vom Telefon der Nachbarn), gestern ist sie gestürzt, heute ist eine Katze krank und müsste zum Tierarzt... Als ob sie ausloten wollte, wie viel Zeit sie mir wert ist. Da muss ich einfach Grenzen setzen.

    Da hast Du völlig Recht ! Du darfst Dich nicht total in Beschlag nehmen lassen :hug:



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 03.12.2010, 19:16


    Hallo Chaos-Begleiterin,

    danke für Dein Feedback.
    Nachdem ich meinen Text abgeschickt hatte, kam mir schon der Gedanke, dass ich damit vielleicht ins Fettnäpfchen trete. Sorry, ich wollte niemanden verletzen.
    Auch meine Mutter nicht - ich habe nichts gesagt wegen der dreckigen Küche und auch nicht wegen der Waschmaschine. Ich werde sie weiter unterstützen und mal den einen oder anderen Vorschlag machen und mich mit Kritik zurückhalten.
    Aber es war einfach zu verführerisch, sich hier im Forum mal Luft zu machen. Meinem Mann gegenüber muss ich sie oft verteidigen, und auch viele andere Leute halten Mama einfach für "gestört". Das tut schon weh.

    Ich sende Euch allen viele Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Rumpelnöff - 03.12.2010, 19:30


    ist doch völlig ok, wenn Du in Fettnäpfchen trittst,
    jeder empfindet vieles unterschiedlich (auch Messies) ,
    es gibt einfach keine allgemeingültige Lösung - dann wäre uns allen geholfen,

    es ist toll, dass Du Dich so geduldig kümmerst und vor allem versuchst, sie und ihre Denke zu begreifen...
    ...diese Mühe machen sich viele Leute erst gar nicht!!



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Trockenfisch - 04.12.2010, 10:50


    Aber es war einfach zu verführerisch, sich hier im Forum mal Luft zu machen

    Dafür ist das Forum - auch - da! :hug:

    Und - dein Beitrag zeigt, welche Belastung das Messiesein auch für Dritte darstellt....wenn es also ein Fettnäpfchen war, dann eines, was hier auch hingehört!



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 04.12.2010, 14:26


    Cat, ich hab das auch nicht böse gemeint :hug: . Oder hast Du es so empfunden ? Ist schriftlich immer sehr schwierig etwas "richtig" rüberzubringen :gruebel: .



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 07.12.2010, 18:07


    Nein, nein,

    ich hab's nicht als böse empfunden!
    Vielleicht hab ich es auch falsch formuliert. Irgendwie war ich doch etwas böse auf meine Mama...
    Aber, wenn ich in mich gehe:
    - bei mir sieht's auch nicht wie geleckt aus
    -ich lass auch mal (oder öfter?) den Haushalt liegen und geh walken oder so. Das braucht der Mensch auch. Warum werfe ich es dann meiner Mutter vor, dass sie sich daheim nicht wohlfühlt und lieber flieht?

    Wahrscheinlich bräuchte ich nochmal professionelle Hilfe, um das Mutter-Tochter-Verhältnis mal zu analysieren. Ich habe es vor einigen Jahren schon mal versucht, als das Alkoholproblem meiner Ma sehr groß war. Der Therapeut war aber nicht der Richtige, nach einem Jahr habe ich aufgegeben. Ich habe damals einiges über mich und meine Bedürfnisse gelernt (das hilft mir jetzt beim Abgrenzen), aber richtig aufgearbeitet wurde nichts.

    Ich fass mich heute kurz, weil ich noch etliche Mails zu beantworten habe. Danke für Euer Feedback.

    Liebe Grüße

    Cat



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 28.04.2011, 11:49


    Hallo Cat,

    wie läuft es denn zur Zeit??

    LG,

    Jinx



    Re: Meine Ma braucht Hilfe - aber wie?

    Anonymous - 01.04.2012, 18:48


    Ich schreib mal hier für meine Freundin. Ihre Mama und ihre Oma (die beiden leben zusammen) sind beide auch vom Messiesyndrom betroffen. Meine Freundin will mit ihrer Mutter zusammen etwas Ordnung in die Wohnung bringen, weil ihre Oma pflegebedürftig wird und in absehbarer Zeit ein Pflegedienst kommen wird. Aber es klappt irgendwie nicht - und neulich hat sie ihre Mutter am Auto überrascht und entdeckt, dass diese einige entsorgte Dinge da im Kofferraum liegen hatte.
    Kann jemand Tips geben, wie der Mutter zu helfen ist - oder soll sie sich jemand von der Sozialstation als Hilfe holen? (Hatte ich auch schon, musste ich allerdings bezahlen).

    LG



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