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Coelho, Paulo - Auf dem Jakobsweg




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Coelho, Paulo - Auf dem Jakobsweg

Beitragvon Krümel » 16.06.2006, 12:23

Kurzbeschreibung von Amazon:
Die Aufzeichnungen einer strapaziösen Pilgerfahrt: Es ist die Wiederentdeckung der Langsamkeit; ein Weg, der Coelho zu seinen eigenen Wurzeln führte und zu neuen Horizonten.


Sehr persönliche Rezension:
Man darf es fast schon nur noch hinter verdeckter Hand, wenn man sich outet, ja ich bin ein Coelho-Fan! Aber „Der Jakobsweg“ ist ein Buch, welches mich seit vielen, vielen Jahren so anhaltend beeindruckt, und eine so tiefe Wirkung auf mich erzielte, so dass ich dieses Buch wohl immer auf meiner inneren Top-10-Liste stehen lassen werde!
Coelho beschreibt in diesem Buch wie er zu sich selber gefunden hat, seine tief verwurzelten Prägungen und psychologische Schattenseiten (Elternhaus {sie haben ihn mehrmals einliefern lassen}, Drogensucht, politische Situation in Brasilien mit Gefängnisaufenthalten, von der Militärdiktatur gequält worden usw.) bewältigt hat. Darüber schreibt er allerdings in seiner Biographie: „Bekenntnisse eines Suchenden“.
Im „Jakobsweg“, welcher tief verwurzelt mit dem Buddhismus ist, beschreibt er die einzelnen Meditationsübungen, z. B. Übung der Baum oder innere Suche des eigenen Dämons, und das Fazit ist eindeutig: Das Ziel ist vorgegeben, und viele Wege führen nach Rom! Auch dass man nicht wahllos einen schon gesetzten Weg (z. B. Religionsvorlage), sondern immer kritisch und skeptisch alles hinterfragt, vor allem sich selber, und das man dann seinen eigenen Weg findet.
Man darf das Buch nie als den einzigen Weg betrachten, oder gar seine Bilder und Metaphern als Wirklichkeit, lediglich als Anhaltspunkte.

Und obwohl ich 2000 meine Odyssee schon hinter mir hatte, meinen Weg aus meiner Krankheit und Verzweiflung, hat mir dieses Buch so einen enormen Rückhalt gegeben, eine Bestätigung, genau das Richtige gemacht zu haben. Auch das Phänomen: Kampf mit dem eigenen Dämon, den jeder bestimmt anders erlebt, und aus diesem Grund der Weg des anderen leicht lächerlich klingt:
„Weisheit, welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit.“ oder … was eines Menschen Schatz und Weisheit ist, dem andern immer wie Narrheit klingt.“
(Hermann Hesse/Siddhartha)

Dieses Buch war für mich ein absoluter Schlüssel zum Leben, zum Ich, zur Freiheit!
Danach habe ich alle Bücher von Coelho verschlungen, doch kein anderes von ihm hat mich so tief bewegt und ergriffen.

Danke Paulo

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Bild


PS Ich stelle das Buch jetzt mal ins Zeitgenössische, hier passt es am besten hinein, weil das Thema sehr zeitgenössisch ist.
BildLiebe Grüße,
Krümel



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von Anzeige » 16.06.2006, 12:23

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