BIOLOGIE RASEN WISSENSCHAFT

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    Re: BIOLOGIE RASEN WISSENSCHAFT

    Mortis Angelus - 12.06.2006, 08:47

    BIOLOGIE RASEN WISSENSCHAFT
    Der Weltmeister-Rasen ist eine Wissenschaft für sich
    Die verschiedenen Grassorten wurden schon vorab hart in die Mangel genommen


    Mehr als zwei Jahre lang wurden verschiedene Rasenmischungen auf Halm und Wurzel getestet, bis die beste letztlich die offizielle Zulassung "WM-Rasen" erhielt. Eine Findungskommission besorgte die Auswahl, ein maßgebliches Wort redete das Bundessortenamt mit.
    Tatsächlich nehmen die Kicker nicht irgendein Gewächs unter die Füße. Auf die Mischung kommt es an, und die besteht in diesem Fall aus zwei Grassorten: 75 Prozent Wiesenrispe (Poa pratensis) und 25 Prozent Weidelgras Lolium perenne. "Sie macht Rhizome zur Seite und aus diesen Ausläufern kommt das neue Gras hoch", erklärt Engelbert Lehmacher.
    Die Wiesenrispe kann Kahlstellen schnell wieder schließen, weil sie über Rhizome, Wurzelausläufer wächst. Auch das Auge bekommt was ab. Die Farbe des Rasens spielte bei der Auswahl eine große Rolle, weiß Diplom-Agraringenieur Ralf Hansche vom Bundessortenamt, Standort Prenzlau in der Nähe Berlins: "Es soll in allen Stadien ein schönes, sattes Grün sein". Mit einer Scherstollenwalze unterzog das Bundessortenamt verschiedene WM-Rasenkandidaten einem Belastungstest der harten Art.
    Die 660 Kilogramm schwere Walze - eine Spezialanfertigung aus dem Jahr 1992, nur sechs davon gibt es in Europa - verfügt über 353 Stollen aus Stahl, mit deren Hilfe die Tritteffekte von Stollenschuhen simuliert werden können. Auch der Schereffekt kann nachgestellt werden, jene Bewegung also, wenn ein Stollenschuh über den Rasen rutscht.
    Will ein Rasen als Strapazierrasen amtlich zugelassen werden, muss er diese Tortur zwei Jahre lang mindestens ein Mal pro Woche, bei Wind und Wetter, über sich ergehen lassen. Überprüft werden auch Kriterien wie Farbe, Dichte, Unkrautbildung sowie das Längenwachstum. "Während beim Gras auf der Kuhweide ein schnelles Wachstum durchaus erwünscht ist, darf es im Fußballstadion ruhig langsamer zugehen", sagt Experte Hansche. Genau vorgeschrieben hat die FIFA auch die Rasenhöhe: Exakt 28 Millimeter müsse er hoch sein, sagte der Sprecher des Organisationskomitees.
    100.000 Euro hat das Manöver beispielsweise in Dortmund gekostet. Platzwart Willi Droste sagte, das sei schon etwas ganz Besonderes. Gepflegt und behandelt werde der Rasen natürlich wie sonst auch. Bis zur WM ist die Spielfläche allerdings nun erst einmal für Sportler tabu. "Da kommt niemand drauf", sagte der Platzwart.
    Nach zwei Jahren fällt das Bundessortenamt dann die Entscheidung, welche Rasensorten amtlich zugelassen werden. "Von den eingereichten Sorten schaffen nur zehn bis 20 Prozent die Zulassung", weiß Hansche. Im Fall Weltmeisterschaft war es eben jene Mischung aus Wiesenrispe und Weidelgras, die gleichzeitig optisch schön, sehr belastbar und enorm regenerationsfähig ist. Zwischen 8000 und 10.000 Quadratmeter Rasen werden pro Stadion gebraucht, dazu kommt eine Reserve in ungefähr gleicher Größenordnung. Der Preis pro Rasenfläche liegt bei etwa 100.000 Euro.
    Angepflanzt wird bei zwei Firmen, Thomas Büchner aus Hessen und John Hendriks aus dem Niederländischen Heythuysen. Die Holländer beliefern sieben WM-Stadien: Berlin, Leipzig, Hamburg, Hannover, Gelsenkirchen, Dortmund und Köln. Die anderen Stadien - Frankfurt, Kaiserslautern, Stuttgart, Nürnberg und München - werden vom deutschen Unternehmen begrünt. Zuschauern und Spielern kann es egal sein, sie werden keinen Unterschied bemerken.
    Der Rasen wird, erklärt Hansche, auf einem speziellen Bodensubstrat gezogen. 80 Prozent Sand und 20 Prozent Lava im Boden sollen dem Rasen in den WM-Stadien optimale Bedingungen bieten. Die Verlegung erfolgte im Mai, nach Abschluss der Bundesliga-Saison. Angeliefert als Rollrasen in 1,20 Meter breiten Bahnen, kann das Grün blitzschnell aufgebracht werden. 35 Millimeter ist dabei der Richtwert. "Ein Millimeter mehr oder weniger, das kann ich rauswalzen. Aber wenn es mehr wäre, dann würde der Ball ja springen und ins Holländische Tor rollen", sagt Rasenhersteller John Hendriks.
    Direkt nach dem Schälen werden die Grasrollen vollautomatisch eingerollt und in Plastikfolie verpackt. Der Rasen wird auf Lkw nach Deutschland gefahren. Pro Wagen sind es immer 32 Rasenrollen, die zusammen etwa 25 Tonnen wiegen. Sobald einer der insgesamt 20 Lastwagen beladen ist, beginnt die Reise nach Dortmund.
    Zwei bis drei Tage dauert das in der Regel, dann ist die Fläche bespielbar. "Der Rasen muss nach dem Auslegen nicht mehr anwachsen. Er etabliert sich bloß noch", sagt Hansche. Etablieren bedeutet in diesem Fall: Der Rasen passt sich dem Untergrund an. "Wenn man jeden Tag viel Wasser gibt, dann denkt die Pflanze: 'Ich bekomme jeden Tag Wasser, warum soll ich mir von unten Feuchtigkeit holen?'", sagt Bernd Schulte-Hobein, "Greenkeeper" im Dortmunder Stadion .
    Hinzu kommt die "Amierung", ein Kunststoff-Netz, das für zusätzliche Stabilität sorgt. Direkt nach der Aussaat wird es etwa 1,5 Zentimeter in den Boden gedrückt, so dass der Rasen von Anfang an mit dem Netz verwächst.



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