Inhalt
Japan zu Beginn der 30-er Jahre: die 9-jährige Chiyo lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf. Das Elternhaus nennt sie liebevoll "beschwipstes Haus".
Als ihre Mutter im Sterben liegt, werden Chiyo und ihre Schwester verkauft, die Wege der beiden trennen sich und Chiyo landet in einer Okiya, einem Geisha-Haus. Dort wird sie unter Qualen, Entbehrungen und Demütigungen zu einer Geisha ausgebildet. Besonders ist sie den Anfeindungen, Eifersüchteleien und Schmähungen des momentanen "Aushängeschildes" dieser Okyia - Hatsumomo - ausgeliefert.
Nichtsdestotrotz schafft es Chiyo dank ihres Optimismus, ihres Hausverstandes und ihrer Ausdauer, zu einer sehr erfolgreichen Geisha zu werden.
Meine Meinung
Etwas skeptisch begann ich mit dieser Lektüre - ich hatte das Buch geschenkt bekommen - ist es doch sonst nicht ganz mein Metier. Doch schon nach wenigen Kapiteln war ich eingetaucht in die mir bisher doch sehr fremde asiatische Welt.
Sehr interessant ist die Erzählperspektive. Eine fiktive, alte Geisha - Chiyo, später dann in Sayuri umbenannt - erzählt ihr Leben und durchlebt nochmals alle wichtigen Stationen und Situationen und kommuniziert auch direkt mit dem Leser, indem sie Situationen und Umstände erklärt.
Dieses Buch schaffte es, meine Meinung, Geishas seien so eine Art "Edelnutten", komplett zu revidieren. Glaubt man dem Buch - obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt ist sie, kann man dem Nachwort des Autors Glauben schenken, doch höchst tiefgründig recherchiert und authentisch - so ist die Geishakultur Bestandteil der japanischen Kultur. Die Hierarchie in einer solchen Okyia - eine richtige Hackordnung, in der jede Geisha ihren vermeintlich unantastbaren Rang hat - ist nicht selten gestört von Zickenkrieg, Eifersüchteleien und Machtkampf.
Es wird auch ein Auge darauf geworfen, welche Auswirkungen der 2. Weltkrieg auf Japan hatte und nicht zuletzt den beginnenden Untergang der Geisha-Kultur bedeutete.