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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Dieudonne Forum: PrisonS aus dem Unterforum: Du bist meine Vergangenheit Antworten: 1 Forum gestartet am: Donnerstag 05.11.2009 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: 1. Kapitel Letzte Antwort: vor 14 Jahren, 5 Monaten, 19 Tagen, 13 Stunden, 49 Minuten
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Re: 1. Kapitel
Dieudonne - 05.11.2009, 19:391. Kapitel
Jeden Morgen bedeckt der dichte Nebel den dunklen Wald, kühl und geschmeidig liegt er auf der Haut. Das Licht das durch die Baumkronen fällt, lässt den alten Wald Saphir grün schimmern.
Ganz tief in diesem Wald gibt es eine Lichtung. Dort ruht er, bis sein rechtmäßiger Meister, diese Lichtung die für alle anderen unauffindbar ist betritt…
Leise schloss Ich das Buch und legte es auf den alten Nachttisch der neben meinem Bett stand.
Wäre die Geschichte nur wahr, dachte ich und schaute dabei sehnsüchtig zu meinem Lieblingsbuch. Mit einem leichten Atemhauch ging die Kerze neben mir aus und es wurde dunkel im Zimmer, nur noch das schwache Mondlicht schien durch das Fenster. Ein letztes Mal schaute ich durch die Dunkelheit und kuschelte mich dann in meine Bettdecke ein.
Ganz langsam viel ich in einen tiefen schlaf und träumte von dem jungen Mann aus dem Buch.
Sein glattes schwarzes Haar, dass ihm mindestens bis zur hüfte ging glitt geschmeidig auf dem Boden.
Aber es war nicht genauso wie in der Geschichte im Buch, er schlief nicht. Er öffnete seine Augen und lächelte ein Baby, dass er in seinen Armen hielt an. Seine Augen waren Silbern - zumindest glaubte ich, dass sie diese Farbe hatten - denn man erkannte sie kaum, da ihm seine Haare ins Gesicht hingen.
Er sagte etwas aber es wurde von einem lauten Geräusch übertönt.
Enttäuscht seufzte ich und setzte mich im Bett auf, in dem Kloster wo ich lebte hatten die Glocken geläutet.
Leise Fluchend kletterte ich aus meinem warmen Bett, um mich für den Tag fertig zu machen.
Vor ungefähr 18 Jahren fanden die Nonnen mich wie ich mit meinem Lieblings Buch in den Armen vor den Klostertoren lag. Ich hatte mich immer gefragt wieso meine Eltern ihr Kind abgegeben haben und warum sie mir nur ein Buch hinterlassen hatten. Ich hatte es mir aber auch schnell wieder abgewöhnt darüber nachzudenken, warum das so war. Was half es schon? Nichts, denn die Antwort würde ich sowieso nicht bekommen. Ich beschloss, dass eine warme Dusche mir jetzt gut tun würde und ging in das Badezimmer, dass ich zusammen mit den anderen teilte.
Als ich fertig ausgezogen war, schaltete ich das Wasser ein und beobachtete ein paar Sekunden den dampfenden Wasserstrahl, der genauso geschmeidig aussah wie seine Haare.
Mit einem kurzen seufzten glitt ich langsam darunter und genoss das heiße Wasser auf meiner Haut.
Heute war mein letzter Tag im Kloster, denn heute wurde ich Volljährig und damit musste ich von nun an meinen eigenen Weg gehen. Ich stützte mich mit den Händen an den kalten Fliesen ab.
Ob ich das schaffe? Schließlich habe ich noch nie das Klostergelände verlassen.
Noch einige Minuten lang stand ich unter dem Wasserstrahl und dachte darüber nach. Ich wollte nicht aus der Dusche raus und Frühstücken gehen, da ich keinen Hunger hatte. Es half nichts, wenn ich nicht kam, würden sie nach mir sehen also ging ich aus der Dusche um mich fertig zu machen. Langsam schaute ich durch das Zimmer, ich hatte nicht viel was ich mitnehmen konnte, ein paar Bücher und Kleidung, alles zusammen würde es gerade mal einen kleinen Koffer füllen.
Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich schnell um. Die Oberschwester die gerade in mein Zimmer kam, starrte mich an.
„Bist du immer noch nicht fertig? Es ist zeit“
mit diesen tadelnden Worten drehte sie sich wieder um und wartete vor der Tür, dort nuschelte sie noch irgendetwas vor sich hin. Ich konnte nur hören, dass sie sagte
„Zu spät zu kommen…das haben wir ihr hier nicht beigebracht!“.
Ich folgte der Nonne die still vor mir herlief auf dem Steinweg der zu unserem Klostersaal führte. Geräuschvoll schob ich meinen Stuhl zur Seite um darauf platz zu nehmen. Das Frühstück verlief wie immer, alle saßen an einem alten Holztisch der für sein alter noch ganz gut erhalten war, und jeden Tag dankten wir Gott in einem Gebet, für das Mahl, dass er uns geschenkt hatte. Erst danach widmeten Sie sich dem Essen zu.
Heute konnte ich mich nicht auf das Gebet konzentrieren, denn „er“ ging mir nicht aus dem Kopf, obwohl er nur in meiner Fantasie existierte.
Nach dem Frühstücken holte ich meine Koffer um das Kloster endgültig zu verlassen. Ich wollte nicht eine von ihnen werden deshalb musste ich gehen.
Der Schotterweg der in die Stadt führte ging durch einen Wald.
Die Luft war an diesem Morgen besonders kalt und feucht, da es in der vorherigen Nacht geregnet hatte. Als ich ungefähr die Mitte des Weges erreicht hatte, wurde mir plötzlich schwindelig. Erst jetzt, als ich stehen blieb hörte ich etwas, was mich die Ohren spitzten ließ.
„Ich bilde mir das nur ein!?“
Ich schaute mich angespannt im Wald um, ich konnte noch nicht viel erkennen, da die Sonne noch nicht ganz aufgegangen war, nur Schatten die über dem Waldboden huschten. Sie kamen näher, Äste knacksten unter ihnen und das Unterholz raschelte. Große Wölfe traten aus den Gebüschen und knurrten mich hungrig an. Erschrocken ließ ich meinen Koffer fallen und rannte so schnell ich konnte. Ohne es zu merken lief ich, nicht wie es eigentlich vorgesehen war in die Stadt sondern noch tiefer in den Wald hinein. Tränen rannen mir über die Wangen und fielen in meine im Wind wirbelnden Haare. Eine Baumwurzel ließ mich stolpern, ein stechender Schmerz fuhr von meinem Bein hinauf zu meinem restlichen Körper.
Jetzt ist es vorbei… dachte ich und schloss die Augen, ich wollte nicht sehen wie die Wölfe auf mich zu kamen und mich in stücke reißen würden es reichte wenn ich es spürte.
Ein schmerzverzehrtes Geheul zerriss die Stille. Etwas Warmes spritzte über meinen Körper.
Blut!?! Es war viel Blut, dennoch spürte ich keinen schmerz. Ich rollte mich zusammen und hoffte, dass es bald vorbei war. Das wimmern der Wölfe verstummte bald darauf. Dann hob mich jemand hoch und hielt mich, wie ein kleines Kind in den Armen. Trotz dem versuch, mich so schwer wie möglich zu machen wurde ich mit Leichtigkeit an eine kalte Männerbrust gedrückt. Ich riss meine Augen auf, ich musste einfach sehen was passiert ist. Er sah mich an, ER, der Mann meiner Träume schaute mich prüfend und mit einer spur Besorgnis an. Blut Spritzer liefen langsam über seine Wange.
„Geht es dir gut?“
Perplex starrte ich ihn an, seine Stimme war männlich und obwohl er bedrohlich aussah klang seine Stimme zärtlich.
„Du hast den Weg zu mir zurück gefunden. Ich bin so froh das dir nichts passiert ist!“
Er lächelte mich an und strich dabei einige Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Seine Hände waren Blutrot gefärbt. Ist das sein Blut?!? So weit ich sehen konnte war er nicht verletzt.
„Wie hast du…?“
Ich schaute zu einem leblosen Wolfskörper, der einige Meter von uns entfernt auf dem Waldboden lag, er sah schrecklich aus. Ich zuckte zusammen und vergrub mein Gesicht an seiner Brust.
„Keine Angst, du bist in Sicherheit“
Flüsterte er in mein Ohr. Der metallische Blutgeruch stieg mir in die Nase und mir wurde auf einmal schwarz vor Augen.
Die Dunkelheit umhüllte mich und gab mir das Gefühl sicher zu sein. Obwohl es keinen schlimmeren Zeitpunkt geben konnte Ohnmächtig zu werden.
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