Eurythmie-Gedichte

m i t t 9 0 e r
Verfügbare Informationen zu "Eurythmie-Gedichte"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: LaGio - raines - Der Jesko - Taisa
  • Forum: m i t t 9 0 e r
  • Forenbeschreibung: ... unsere Klasse im Netz
  • aus dem Unterforum: Rubish ´n Waste
  • Antworten: 7
  • Forum gestartet am: Dienstag 20.12.2005
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Eurythmie-Gedichte
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 9 Monaten, 19 Tagen, 18 Stunden, 28 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Eurythmie-Gedichte"

    Re: Eurythmie-Gedichte

    LaGio - 02.06.2006, 20:42

    Eurythmie-Gedichte
    Sooo, da in unserem Eurythmieabschluss einige interessante Stücke drin vorkommen fände ich es schön wenn jeder mal seine Lautstücke posten würde damit, falls ein anderer Interesse daran hat, es sofort verfügbar ist... ;)

    LaGio



    Re: Eurythmie-Gedichte

    raines - 02.06.2006, 20:49


    Paul Celan - Todesfuge


    Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
    wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
    wir trinken und trinken
    wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
    Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
    der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
    er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeift seine Rüden herbei
    er pfeift seine Juden hervor läßt schaufeln ein Grab in der Erde
    er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz

    Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
    wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
    wir trinken und trinken
    Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
    der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
    Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng

    Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
    er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
    stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf

    Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
    wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
    wir trinken und trinken
    ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
    dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
    Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
    er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
    dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng

    Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
    wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
    wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
    der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
    er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
    ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
    er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
    er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland

    dein goldenes Haar Margarete
    dein aschenes Haar Sulamith



    Re: Eurythmie-Gedichte

    Der Jesko - 04.06.2006, 10:06


    gute idee! was praktisch wäre, wäre wenn jemand spuren im sand postet, brauch ich noch n bisschen fürs programmheft, weil da doch mehr platz auf der seite ist als erwartet
    danke gruß jesko



    Re: Eurythmie-Gedichte

    raines - 04.06.2006, 10:51


    Zitat: was praktisch wäre, wäre wenn jemand spuren im sand postet, brauch ich noch n bisschen fürs programmheft

    :smoll:

    google ist auch dir ein Fremdwort? Unter den ersten beiden Einträgen findet man gleich alles, was man braucht ...


    Zitat: Spuren im Sand

    Eines Nachts hatte ich einen Traum:
    Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
    Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
    Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
    Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
    meine eigene und die meines Herrn.
    Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
    war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
    daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
    zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
    Zeiten meines Lebens.

    Besorgt fragte ich den Herrn:
    "Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
    mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
    Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
    meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
    Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
    meisten brauchte?"

    Da antwortete er:
    "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen."

    Zitat: Footprints in the Sand

    One night a man had a dream.
    He dreamt he waswalking with the Lord.
    Across the sky flashed scenes of his life.
    For each scene, he noticed two sets of
    footprints in the sand; one belonged to him,
    and the other to the Lord.

    When the last scene of his life flashed before him,
    he looked back at the footprints in the sand.
    He noticed that many times along the path of his life there
    was only one set of footprints. He also noticed that it had
    happened at the very lowest and saddest times in his life.
    This really bothered the man and he questioned the Lord about it.

    "Lord, you said that once I decided to follow you,
    you'd walk with me all the way. But I have noticed that during
    the most troublesome times in my life,
    there is only one set of footprints. I don't understand why,
    when I needed you most, you would leave me."

    The Lord replied,
    "My precious child, I love you and I would never leave you.
    During your times of trial and suffering,
    when you see only one set of footprints,
    it was then that I carried you."

    Originalfassung des Gedichts Footprints © 1964 Margaret Fishback Powers.
    Deutsche Fassung des Gedichts Spuren im Sand © 1996 Brunnen Verlag, Gießen.

    Das nächste mal du...



    Re: Eurythmie-Gedichte

    Taisa - 05.06.2006, 11:22


    Hier mal das Gedicht von Leo, Zarah, Anna und mir !:

    Todeserfahrung

    Wir wissen nichts von diesem Hingehen, das
    nicht mit uns teilt. Wir haben keinen Grund
    Bewunderung und Liebe oder Haß,
    den Tod zu zeigen, den ein Maskenmund

    tragischer Klage wunderlich entstellt.
    Noch ist die Welt voll Rollen die wir spielen.
    Solang wir sorgen ob wir auch gefielen,
    spielt auch der Tod, obwohl er nicht gefällt.

    Doch als du gingst, da brach in diese Bühne
    ein Streifen Wirklichkeit durch jenen Spalt
    durch den du hingingst: Grün wirklicher Grüne,
    wirklicher Sonnenschein, wirklicher Wald.

    Wir spielen weiter. Bang und schwer Erlerntes
    hersagend und Gebärden dann und wann
    aufhebend; aber dein von uns entferntes,
    auf unserem Stück entrücktes Dasein kann

    uns manchmal überkommen, wie ein Wissen
    von jener Wirklichkeit sich niedersenkend,
    so daß wir eine Weile hingerissen
    das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.

    R.M. Rilke



    Re: Eurythmie-Gedichte

    Der Jesko - 08.06.2006, 13:49


    hmm, rinz, ich glaub ich war zu faul... außerdem gibts verschiedene variationen, und ich wollte möglichst nah an unserer sein.
    ich kann ja mal mein gedicht einfach mal reinstellen:

    Schreiber

    Mein Schwert ist die Kraft in der Feder
    Im Kampfe der leise wütet.
    Mein Schutz ist das Wort auf der Zunge
    Im Kampf zwischen unserer Welt.

    Mit Feuer vernicht ich die Dummen
    Die mit Geldern die Welten regiern
    Mein Feuer brennt heißer als Bomben,
    Die tödlich und laut explodier'n

    Mit der ihre Wut meinen Willen bewirft.
    Unser aussterbend kleineres Völkchen
    Gegen die Phalanx der kälteren Wut
    Wir haben nicht die geringste aller Chancen

    Wir schreiben weiter
    Bis zum Ende.



    Re: Eurythmie-Gedichte

    LaGio - 08.06.2006, 17:57


    Ok, hier auch mein Solo:

    Prometheus
    J.W. von Goethe

    Bedecke deinen Himmel, Zeus,
    Mit Wolkendunst!
    Und übe, Knaben gleich,
    Der Disteln köpft,
    An Eichen dich und Bergeshöhn!
    Mußt mir meine Erde
    Doch lassen stehn,
    Und meine Hütte,
    Die du nicht gebaut,
    Und meinen Herd,
    Um dessen Glut
    Du mich beneidest.


    Ich kenne nichts Ärmeres
    Unter der Sonn als euch Götter.
    Ihr nähret kümmerlich
    Von Opfersteuern
    Und Gebetshauch
    Eure Majestät
    Und darbtet, wären
    Nicht Kinder und Bettler
    Hoffnungsvolle Toren.


    Da ich ein Kind war,
    Nicht wußte, wo aus, wo ein,
    Kehrte mein verirrtes Aug
    Zur Sonne, als wenn drüber wär
    Ein Ohr zu hören meine Klage,
    Ein Herz wie meins,
    Sich des Bedrängten zu erbarmen.


    Wer half mir wider
    Der Titanen Übermut?
    Wer rettete vom Tode mich,
    Von Sklaverei?
    Hast du's nicht alles selbst vollendet,
    Heilig glühend Herz?
    Und glühtest, jung und gut,
    Betrogen, Rettungsdank
    Dem Schlafenden dadroben?





    Ich dich ehren? Wofür?
    Hast du die Schmerzen gelindert
    Je des Beladenen?
    Hast du die Tränen gestillet
    Je des Geängsteten?


    Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
    Die allmächtige Zeit
    Und das ewige Schicksal,
    Meine Herren und deine?


    Wähntest du etwa,
    Ich sollte das Leben hassen,
    In Wüsten fliehn,
    Weil nicht alle Knabenmorgen-
    Blütenträume reiften?


    Hier sitz ich, forme Menschen
    Nach meinem Bilde,
    Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
    Zu leiden, weinen,
    Genießen und zu freuen sich,
    Und dein nicht zu achten,
    Wie ich.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum m i t t 9 0 e r

    K. 20. GB 4.8.2007 b. S. - gepostet von simon am Mittwoch 01.08.2007
    Hospi - gepostet von Der Jesko am Mittwoch 21.03.2007
    ACHTUNG! Kunst-extra Termin - gepostet von Der Jesko am Samstag 24.02.2007
    Tractatus Logico-Philosophicus - gepostet von . am Mittwoch 07.03.2007
    klassenkonferenz zwecks? - gepostet von annama am Freitag 17.11.2006
    Pressestimmen, einmal den Sieg auskosten :) - gepostet von rAinEs am Montag 26.06.2006
    The I Inside - gepostet von LUK am Donnerstag 02.03.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Eurythmie-Gedichte"

    Eine sehr sehr traurige gedichte - Predict (Samstag 07.07.2007)
    Lustige Gedichte - madl31 (Dienstag 07.11.2006)
    Lustige Gedichte - Ingo Gnito (Donnerstag 15.02.2007)
    Mehr als 08 - 15 Gedichte - Elvo (Sonntag 15.10.2006)
    Gedichte - supersonic (Samstag 11.11.2006)
    Gedichte - Carofan90 (Mittwoch 15.03.2006)
    *~Tamis Gedichte~* - Tami (Donnerstag 20.09.2007)
    Konzertnachmittag - Principe (Donnerstag 24.03.2011)
    Gedichte - Anyaya (Montag 30.04.2007)
    Meine Gedichte - BlackLuna (Freitag 06.01.2006)