Artikel GPZ 600 R

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    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 26.05.2006, 21:16

    Artikel GPZ 600 R
    Hallo erstmal, und nun wie versprochen der Artikel über die GPZ 600 R.

    TEIL EINS

    DIE GPZ 600 R

    Nur ein Jahr nachdem die GPZ 900 R bei den Big Bikes höher gelget hat, setzt Kawasaki erneut ein Zeichen - diesmal zwei Hubraumklassen tiefer: Die GPZ 600 R definiert die sportliche Mittelklasse neu.

    MOTOR

    Wenn Hubraum durch nichts zu ersetzen ist außer durch mehr Hubraum, dann taten die Kawasaki-Ingeneure das einzig Richtige beim Kiellegen des neuen Mittelklassesportlers: Reichten allenthalben in dieser Kategorie 550 ccm aus, so gaben sie der neuen GPZ 600 ccm mit auf den Weg - und schufen damit eine völlig neue Klasse, die für die nächsten Jahre Bestand haben sollte.

    Aber mehr noch: Sie schufen einen komplett neuen Motor. Denn der fahrtwindgekühlte 550er Zweiventiler, von der im Jahr 1979 vorgestellten Z 500 bis zur GPZ 550 weiterentwickelt, war doch in die Jahre gekommen, und dazu hatte er mit seinen 65 PS keine Reserven mehr. Für den gewünschten Leistungsschub mußte somit ein gänzlich neues Triebwerk her.

    Es hätte nahe gelegen, eine kleinere Ausgabe des 900 ccm Vierzylinders zu bauen, doch Kawas Technik-Team baute einen völlig neuen Triebling, der sich vor allem durch kompakte Maße auszeichnet: Um 40 mm ist er nicht nur in der Länge, sondern auch in der Breite geschrumpft - und das, obwohl die Lichtmaschine nicht wie bei der 900er hinter die Zylinder wanderte, sondern auf dem linken Kurbelwellenstumpf.



    Der Vorteil geht also in erster Linie auf das Konto der Flüssigkeitskühlung. die erlaubt es, die Abstände zwischen den Zylindern zu verringern. Die 2,5 Liter Kühlflüssigkeit durchströmen einen großflächigen Wasserkühler vor den Zylindern, ein zusätzlicher Ölkühler - mit Hilfsrahmen direkt unter dem Wasserkühler platziert - hält die Temperaturen der Druckumlaufschmierung im grünen Bereich. Die 3,5 Liter Öl des Schmiersystems versorgen auch die fünf Gleitlager der Kurbelwelle.

    Die läuft so sanft, das der 600er im Gegensatz zur GPZ 900 R ohne Ausgleichswelle auskommt, die Gummielemente der Motoraufhängung haben die Schwingungen des kleinen Vierzylinders im Griff. Das liegt nicht nur an den geringen bewegten Massen und am sauberen Massenausgleich, sondern auch an der mittig laufenden Steuerkette. Die hat die GPZ 600 R mit der 550er gemeinsam, allerdings ist die Kette mit 8,7 mm 2,1 mm schmaler und 90 Gramm leiter als die der GPZ 550. Auch die Pleuel sind geringfügig leichter und mit einem 1mm dickeren Kolbenbolzen ausgerüstet, um gestigener Drehzahl und höherem Verbrennungsdruck standzuhalten.

    SO, DASS WARS FÜRS ERSTE. TEIL ZWEI MIT MOTOR TEIL ZEI FOLGT DEMNÄCHST............................

    Viele Grüße
    Olli



    Re: Artikel GPZ 600 R

    lui - 27.05.2006, 10:09


    prima olli....aber nun lass uns nicht ganz lange warten ...ist eh schei... wetter da kannste ja noch ein bischen texte schreiben :wink:
    gruß ingo



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Wischmop - 27.05.2006, 13:23


    Auch ein dicken DANK von mir Olli.



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 28.05.2006, 21:52


    TEIL ZWEI......MOTOR TEIL ZWEI.......................

    Die Kolben sind verbrennungsgünstig mit flachen Böden und nur angedeuten Ventiltaschen ausgestattet. Zwei Kompressionsringe und ein Ölabstreifring sind Standard für Motoren dieses Kalibers. Durch die dank wasserkühlung geringere Zylindertemperatur konnte das Kolbenlaufspiel und die Spannung der Kolbenringe gesenkt werden. Resultat: Geringere Reibung, um 30 % weniger Ölverbrauch.

    Verzicht auf Ausgleichswelle, direkt angetriebene Lichtmaschine, leichterer Kurbeltrieb: Das sind Merkmale in denen die Leistung wohnt. Und davon hat die 600er noch ein paar mehr: Die kurzhubigere Auslegung von 60 x 52,4 mm schafft nicht nur Standfestigkeit bei hohen, leistungförderlichen Drehzahlen, sondern dank der größeren Bohrung auch Platz für große Ventilteller und eine günstigere Brennraumform.



    Und wie selbstverständlich hat der Zweiventilkopf der 550er ausgedient: Vier Ventile je Zylinder - 21,5 mm auf der Einlaß-, 19 mm auf der Auslaßseite - sind state of the art. Das vergrößert die gesamte Ventilfläche je Zylinder und verringert das Gewicht pro Ventil - weniger Belastung, mehr Drehzahl, mehr Leistung.Dazu lassen sich so die Kanäle schön flach halten: Auslaßseitig beträgt der Winkel 17,5 Grad, auf der Einlaßseite 19 Grad. So kommt nicht nur die Annährung an den klassischen Cosworth-Wert von 40 Grad zustande, sondern auch eine waagerechte Anordnung der vier 32 mm Keihin Gleichdruckvergaser, die ihre Luft durch ein großes Trockenfilterelement im Ansauggeräuschdämpfer beziehen.

    Mittig zwischen dem Ventilquartett, dessen Spiel sich dank Einstellschrauben an den Gabelschlepphebeln leicht justieren läßt, sitzt eine zentrale Zündkerze im halbkugelförmigen Brennraum. Das hält die Klingelneigung des Motors so gering, daß er trotz der Verdichtung von 11:1 mit Normalbenzin gefahren werden kann, ohne einen Motorschaden befürchten zu müssen. Die nötige Zündspannung erzeugt eine kontaktlose, wartungsfreie Zündanlage.

    Der Powerzuwachs von 10 PS läßt sich so leicht erklären - und er muß nicht durch höhere Drehzahlen erkauft werden. Mit 10500/min. dreht der 600er Motor zum Erreichen seiner Höchstleistung nicht höher als der der GPZ 550, und liefert doch 10 PS mehr: Mit 75 PS stößt Kawasaki in für einen Mittelklasse-Sportler neue Regionen vor. Suzukis GSX 550 EF setzt nur 64 PS bei 10000/min. bzw. 48 Nm bei 8000/min. aus 572ccm dagegen, während die GPZ 600 R mit satten 53 Nm bei 9000/min. auf ihre Gegner lauert.



    Mit eng gestuftem Sechsganggetriebe und seilzugbetätigter Ölbadkupplung läßt sich der heiße Four locker bei Laune halten. Letztes Glied der Kraftübertragung ist eine langlebige O-Ring-Kette mit 5/8 x 3/8 -Teilung

    ..........ENDE TEIL ZWEI, NÄCHSTES MAL KOMMT DAS THEMA FAHRWERK



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 02.06.2006, 23:49


    Hallo, hier sollte eigentlich der dritte Teil stehen. Ich habe den gesamten "Fahrwerksteil" in den Rechner geprügelt ( bin nicht der schnellste Schreiber) und als ich alles abschicken wollte, soll ich mich NOCHMAL einloggen, um dann zu sehen, daß mein Geschriebenes WEG ist!!!!!!! Was soll das denn. Ich mache das ja gerne aber dann sollte der Artikel auch da stehen, ansonsten kann ich auch etwas anderes mit meiner vielen Freizeit machen. Ich bin stinsauer!

    Ich mache ein anderes mal einen neuen Versuch, habe ich ja versprochen, jetzt habe ich erst mal KEINEN BOCK mehr :twisted:

    Trotzdem Euch allen schöne Pfingsten
    Olli



    Re: Artikel GPZ 600 R

    ErTzU - 03.06.2006, 08:15


    hey olli das ist natürlich nicht so schön...

    zwei tips: schreib den Text doch entweder in Word... da kannste zwischendurchmal speichern und kopier den text dann ins forum.

    oder noch einfacher scann das ganze ein und poste das dann...



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 03.06.2006, 20:40


    TEIL DREI FAHRWERK.......

    Das hier eine neue Sportlergeneration ihren Weg bahnen soll, verrät das Fahrwerk mehr noch als der Motor. Silbrig schimmert ein Skellet aus Vierkannt-Stahlrohr, daß den Motor beidseitig umschließt. Tank ab - die beiden Streben, die direkt vom Steuerkopf zur Schwingenlagerung verlaufen, machen ein zentrales Oberzugrohr überflüssig. Das schafft Platz für die Vergaser und spart Bauhöhe, ganze 50 mm gegenüber der GPZ 550. Das sieht man ihr schon von weitem an, so gedrungen kommt sie daher. Der Platz in der Breite, den die seitlichen Oberzüge beanspruchen, fällt nicht so sehr ins Gewicht: Wozu ist der Motor schließlich schmaler geworden?

    Solidität verheißt nicht nur der massive Steuerkopfbereich und das geschmiedete Element der Schwingenlagerung, sondern auch die Unterzüge. Sie schließen mit Schraubanschlüssen an den beiden seitlich vom Steuerkopf herunterführenden Auslegern in Höhe der Zylinder-Oberkannte an, verschraubt sind sie ebenfalls unterhalb der Schwingenlagerung. Eine Aluquerstrebe auf Höhe der Zylinderfüße bringt zusätzliche Steifigkeit ins Geflecht und bietet Wasserkühler und dem darunterliegenden Ölkühler Schutz.



    So stabil ist die kompakte Rahmeneinheit, daß das zusätzliche, in die Verkleidung integrierte Vierkantprofil ruhig aus Kunststoff sein darf. Das reicht für die ihm zugedachte Aufgabe, die Verkleidungsseitenteile zu stabilisieren, und natürlich die Optik aufzuwerten.



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 03.06.2006, 21:07


    TEIL VIER................

    FAHRWERK TEIL ZWEI

    Ernsthaft wirds hingegen wieder beim Rahmenheck. Dessen Vierkantrohre sind an ihrem Anschluß zum Hauptrahmen mit großflächigen Kontenblechen versteift. Immerhin haben sie ja einiges zu tragen: Schutzblech und Fußrasten, Schalldämpfer, diverse Elektrikteile.

    Aluminium kommt hingegen bei der Vierkantschwinge zum Einsatz, die sich über das Kawasaki-eigene "Uni-Track"-Federsystem gegen den Rahemn abstützt. Die aus dem Moto-Cross entwickelte Federbeinanlenkung mittels Umlenkung erlaubt ein progressives Ansteigen der Feder- und Dämpferkräfte. Das Federbein bietet 130 mm Federweg, ein zusätzliche Luftunterstützung und läßt sich in der Zugstufe vierfach einstellen. Eine Reguliermöglichkeit für Dämpfungs-Druckstufe oder Federbasis sucht man jedoch vergebens. Nicht nötig, sagt man bei Kawasaki: Für die Lastanpassung sorgt die Luftunterstützung, das progressive Uni-Track System hat die Druckstufe im Griff. Pfiffig der Schutz des Federbeins: Ein Gummibalg bewahrt den Simmerring des Dämpferkolbens vor dem Dreckstrahl des Hinterrades und somit frühzeitigem Verschleiß.



    Gleich drei Finessen hat die Gabel zu bieten: Erstens AVDS (Automatic Variable Damping System), eine automatische Lastabhängige Anpassung der Druckstufendämpfung: Je schneller die Einfedergeschwindigkeit, desto höher die Druckstufe. Zweitens ein "Anti Dive" zur Vermeidung von übermäßigem "Bremsnicken": Besonders im Renneinsatz und Notsituationen wird so beim extrem starken Abbremsen die Fahrwerksgeometrie weniger stark verändert. das Motorrad bleibt berechenbarer. Und der dritte Bonus der Gabel ist eine Luftunterstützung, die wie an der Hinterhand ein schnelles Anpassen an zusätzliche Beladung - Sozius mit Gepäck oder schwerer Tankrucksack - erlaubt. Die Gabelstandrohre messen 37 mm und halten 140 mm Federweg bereit, um Fahrbahnunebenheiten auszubügeln.



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 03.06.2006, 21:19


    Trotz all der High Tech ist die kleine Kawa beinahe ein Fliegengewicht geworden. Vollgetankt bringt sie nur 216 kg auf die Waage. Das macht sie zusammen mit ihren Fahrwerksdaten zu einem kleinen Feuerzeug: Klein vor allem wegen des Radstandes: Der ist mit 1430 mm ultrakompakt geraten, der steile Lenkkopfwinkel von 63 Grad und der kurze Nachlauf von 97mm versprechen schon im Stand enorme Handlingfreuden.

    Auch bremsseitig ist die GPZ 600 R gerüstet. Die massigen Einkolben-Schwimmsättel nehmen an der Vorderhand zwei 270 mm große, gelochte Scheiben in die Zange, hinten eine ebenfalls gelochte 250 mm große Scheibe.

    ENDE FAHRWERK. DAS NÄCHSTE MAL ZUM THEMA EQUIPMENT.......

    Na bitte geht doch :wink:



    Re: Artikel GPZ 600 R

    lui - 05.06.2006, 09:37


    wirklich ein guter artikel....ich glaube auch nicht das sich die details zu den neuen 600er wirklich soooo stark verändert haben...naja....leistung mal außen vor gelassen.
    ganz fettes danke für deine mühe olli
    gruß lui



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Wischmop - 05.06.2006, 20:04


    Olli DANKE :)

    Wieder einmal geil :D



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 05.06.2006, 20:21


    Hallo Lui, habe ich gern gemacht, wir sind aber noch nicht ganz fertig!

    TEIL FÜNF

    EQUIPMENT:

    Eine kleine Ausgabe der 900er - nein, das will die GPZ 600 R nicht sein. Die große verspricht scho optisch in erster Linie Kraft, die kleine Speed: klein und geduckt kommt sie daher - wie eine, die ersnt macht. Die spitze Front mit bündig eingelassenem Scheinwerfer und die weit herumgezogene Verschalung bohren sich schon im Stand in den Wind. Der Arbeitsplatz des Piloten - oder, gar nicht so selten, der Pilotin - ist im, nicht auf dem Motorrad: Tief fällt die Sitzbank hinter dem 18 Liter-Tank ab, der Soziusplatz dient als Höcker.

    Der silberne Schimmer von Rahmen und den Schalldämpfern der Vier-in-Zwei-Auspuffanlage läßt die Maschine im High-Tech-Glanz erstrahlen, das schwarz von Motor und die schwarz eloxierten Auspuffrohre geben einen Schuß Aggressivität hinzu.

    Trobute an die Alltagstauglichkeit drängen nicht ins Auge: der Soziusplatz ist nicht nur ziemlich weit oben, sondern auch ziemlich knapp bemessen - immerhin gibt es einen Haltebügel als Sitzbankabschluß. Seine Fußrasten findet der Beifahrer an den für die Schalldämpferhalterung gedachten Auslegern. Die Spiegel werden von knapp 10 cm langen Auslegern getragen, um ohne "Toten Winkel" den nachfolgenden Verkehr im Blick zu haben.

    Funktion pur verrät das reichhaltige Instrumentarium unter der kleinen Verkleidungsscheibe. Hier dominieren die Farbe schwarz und die beiden großen Uhren: Tacho und Drehzahlmesser. Kühlwasserthermometer und Tankuhr ergänzen die Info auf der Komandobrücke zwischen den beiden Lenkerstummeln, die auf den Standrohren montiert sind. Griffe und Hebeleien sind hochwertig und praktisch - ebenso wie der edle Tankverschluß im Flugzeug-Stil: Der schafft eine glatte Tankoberseite, auf der auch ein Tankrucksack nicht wackelt, wenns heute mal nicht zur Rennstrecke gehen soll. Das die Kawa nicht nur dafür gedacht ist, zeigen schon die Tankuhr und der Hauptständer, der die Kettenpflege einfach gestaltet. Noch einfacher wäre sie freilich mit einer Exzenterschwinge - so muß bei einem Kettendurchhänger an den Schräubchen des Kettenspanners gefriemelt werden.

    ENDE TEIL FÜNF

    NÄCHSTES MAL "ON THE ROAD"



    Re: Artikel GPZ 600 R

    Olli - 06.06.2006, 21:16


    TEIL SECHS

    ON THE ROAD

    Sie ist wild, aber auch willig. Der Vierzylinder unter Dir brennt ein Feuerwerk erster Güte ab. Die Gänge durchschaltet in dem feinen und weichen Sechsganggetriebe, sackt die Drehzahl beim Hochschalten kaum ab, und gleich gehts weiter. Die Front frißt die Fahrbahn regelrecht in sich hinein, alles geht schnell wirkt wie ein Spiel.

    Die kleine Kawa ist eine ganze Portion Motorrad, doch sie läßt sich dirigieren wie eine halbe. Und das macht die doppelte Freude: Ganz wie von selbst kauerst du dich zusammen, auch wenn die Beine überraschend viel Platz finden und die Lenkerstummel weit oben liegen. Die Knie schmeigen sich eng an den Tank, und sie sind es, die das Komando geben: Ein leichter Druck, und schon legt sich die Kawa zur Seite. Weit gehts runter, bevor die Verkleidung auf dem Asphalt schabt, doch die Kawa bleibt in der Spur.

    Die Kerbs rasen im Visierwinkel vorbei, raus auf die nächste kurze Gerade, und jetzt voll in die Bremsen gelangt. Ziemlich voll, denn auf streicheln reagiert der Handhebel nicht.Dennoch reißt es dich nach vorn, Die Arme drücken locker gegen die Lenkerenden. Vorne pfeifts, jetzt runterschalten, noch ein Gang runter, hinten stempelts ein bißchen. Jetzt Gewicht weg vom Motorrad, den Scheitelpunkt angepeilt und runter mit dem Motorrad. Kraft ist bei dem Spiel nicht angesagt, die Kawa scheint die Lienie zu erahnen und folgt gehorsam Deinen leichten Komandos. Auch wenn Du auf der linie kurz korrigieren mußt: kurz aufgerichtet, wieder rein - kein Problem. Nur wenn Du dabei leicht die Bremse antippen mußt, will sie sich leicht aufrichten, aber alles bleib´t unter Kontrolle.

    Ein Motorrad für die Rennstrecke??? Unbedingt!!! Erstens weil die GPZ hier so richtig in ihrem Element ist, und zweitens, weil hier der Belag meist besser ist als auf der Landstraße. Die lasche Dämpfung des Federbeins bringt Hinterrad nicht schnell genug auf die Straße zurück. Kommt dann noch ein Schlag, Steht der Federweg nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Schwingendes Heck und Unruhe um die Lenkachse sind die Folgen, die sich auch auf der Piste nach einigen heißen Runden einstellen, wenn das Öl im Dämpfer sich aufgeheizt hat.

    Doch das ist schon der erste Tribut an die Alltagstauglichkeit - oder Vielmehr fast: Das die Chokehilfe so schlecht zu dosieren ist, das der Motor zumeist entweder so kreischt, das es sch,erzt, oder abstirbt, kennt man schon von anderen Kawas. Hat er sich aber erstmal warmgehustet entschädigt der kleine Four um so mehr für Geduld und Fingerspitzengefühl. Spitz dreht er hoch, folgsam pariert er kleine Zucker in der Gashand. Und das ganze erledigt er so seidenweich, daß bestimmt niemend eine Ausgleichswelle vermißt. Und auch der Wunsch nach ein paar Kubikzentimeteren kommt nicht auf: Das Leistungsplus geht nicht zu Lasten der Elastizität, im mittleren Drehzahlbereich beißt die 600er sogar besser als die "tourigere" 550er. Und besser als alle anderen ihres Formates sowieso.

    Der Schrecken der 750er - das ist die neue GPZ 600 R. Weil sie klein ist, leicht und so handlich, macht sie es ihren Fahrern leicht, schnell zu sein. Siebeneinhalber-Piloten müssen müssen da schon schwer schuften, um mitzuhalten. Und mit ein bißchen Pech haben sie nicht einmal die Puste, auf der Geraden vorbei zu gehen. Mit 216 km/h Topspeed setzt die GPZ 600 R auch in dieser Hinsicht neue Maßstäbe in der Mittelklasse. So nachdrücklich, das sich die Frage erhebt, ob das hier überhaubt noch Mittelklasse ist - oder vielmehr die Klasse der Zukunft.

    ENDE :lol:

    Viele Grüße
    Olli



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