Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

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    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    mäGGus - 16.05.2006, 16:12

    Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher
    Im nachfolgenden Text stelle ich Theorien und Thesen über die mir bekannten Weltreligionen auf welche sich aus meinem bisherigen Informationsstand speisen. Da ich an sich kein Freund der Theisten bin, habe ich auch keine vertiefenden Studienkenntnisse vorzuweisen lediglich ein Grundwissen das aber die Allgemeinbildung meiner Ansicht nach übersteigt. Wer Angehöriger einer der im folgenden genannten Religionen ist und sich auf die Füsse getreten fühlt möchte sich bitte bei mir melden. Ich bin gerne bereit meine Argumentation zu verteidigen oder abzuändern (sofern ihr mir glaubhafte Gründe dafür nennen könnt). Ich selbst bin Agnostiker also jemand der nicht an Gott glaubt sich aber gerne von einer "höheren" Macht überzeugen liesse falls es eines Tages beweise gäbe. Persönlich glaube ich an das Schicksal weil mir mein Leben so oft einen Pfad vorgab den ich ohne mein Vetrauen in mein Schicksal nie hätte beschreiten können (lange Geschichte).

    ---

    Meine Theorie der Buchreligionen:

    --
    Entstehung:
    Irgendwann vor einigen hundert Jahren (mittlerweile etwa 2000 nach der westlichen Zeitrechnung) kam jemand auf die Idee den verwirrten Menschen eine Eklärung zu liefern für all die Phänomene die man sich nicht handfest erklären konnte. Wie zum Beispiel das vorhandensein der Welt und der Tiere, das Wachstum der Pflanzen die Verhaltensweisen der Lebewesen und der Natur. Da es zu dieser Zeit kaum Regelwerke gab und sich Wissen nur durch Gelehrte und Geschichtenerzähler verbreitete lag es nahe eine solche "Erzählung" in Geschichtsform zu fassen.
    Nun sammelte man wiederkehrende Phänomene wie Kriege zwischen Familien, Naturkatastrophen, Mutmaßungen über die Herkunft der Welt, das Wesen der Gestirne etc. und strickte sich daraus eine von Parabeln überladene Story die wir heute als Bibel/Koran/Tora usw. kennen.
    Wie sonst erklärt man sich z.B. die zehn Gebote die ein Grundpfeiler des christlichen Glaubens sind. Diese zehn angeblich von Gott gemachten "Gesetze" sind alle lediglich abgeleitete Bedingungen für ein funktionierendes soziales Gefüge. Hier mal die Gebote und meine "Erklärung" für ihren Zweck und daher Ursprung:

    Die "*" zeigen Gebote die unmittelbar aus dem zwischenmenschlichen Zusammenleben abgeleitet sind und etwas wie eine "Selbstverständlichkeit" für faires Miteinander sind.
    [Sinngemäß übernommen aus der christlichen Fassung gefunden bei: WikiPedia http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote]

    1. Du sollst keinen Anderen Gott haben neben mir
    (sonst müsstest du meinen Vertretern nicht mehr gehorchen und wärst unkontrollierbar)

    2. Du sollst keine Götzen anbeten
    (denn die können dir keine Befehle erteilen und nicht dafür gebraucht werden andere zu kontrollieren)

    3. Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen
    (denn wenn jeder sich für einen Gesandten Gottes ausgibt kann keiner mehr regieren)

    *4. Du sollst den Sabbath (Feiertag) heiligen/Du sollst am siebten Tag nicht arbeiten
    (Denn auch ein kleines Licht am Ende des Tunnels macht Hoffnung, wer jeden Tag der Woche arbeiten muss wird schnell rebellisch)

    *5. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren
    (Denn diese kennen sich zwar auf der Welt besser aus als du sind aber auch leicht beeinflussbar durch Leute von denen sie abhängig sind)

    *6. Du sollst nicht töten.
    (Ein soziales Gefüge/Untertanen funktionieren/nützen nur wenn sie leben.)

    *7. Du sollst nicht ehebrechen
    (Denn dass führt zu Streit und außerdem würden ja auch die Frauen des Herrschers fremdgehen)

    *8. Du sollst nicht stehlen.
    (Denn auch das führt zu Streit und macht ein vertrauensvolles Zusammenleben unmöglich)

    *9: Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
    (Auch Lügen führt zu Streit und kompromittiert die Familien, außerdem ist das ein Vorrecht der Politiker und die Herrscher hätten es sehr schwer den Überblick zu behalten)

    *10. Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib, Haus, Ochse ... alles was seines ist.
    (Noch so ein Streitfaktor, wer ständig nach mehr strebt der ist oft unzufrieden und wird aufmüpfig. Außerdem schließt dies Gebot die letzten drei mit ein.)

    --
    Entwicklung:
    Man erkannte recht bald das sich viele Menschen mit dieser Erklärung zufrieden gaben und den Bringer der Erklärungen als "weise" verehrten. Ist ja auch ganz logisch wenn man etwas nicht versteht hat man erst einmal Respekt vor demjenigen der es (scheinbar) erklären kann. Das bedeutete Macht, Ansehen und vorallem auch Reichtum (denn wer wollte schon den Propheten -das Wort gab es nur noch nicht- schon verhungern lassen; man hätte sich ja selbst um seinen Vorteil gebracht). Je weiter die Zahl der Menschen anstieg die sich von einem Buch, das aus dem sozialen Zusammenleben abgeleitet war, beeindrucken liessen, desto mehr gab es Menschen die verstanden dass solch ein Machwerk eine große Einflusskraft bedeutete.

    So wurden die Religionen immer mehr zum Machtinstrument. Wer sich nicht anschließen wollte der wurde verstoßen oder gar getötet und jene die sich bereits unterordneten gehorchten ja ohnehin auf den "Gesandten des Gottes". Wir kennen kultische Verehrung von Götzen aus alten keltischen und germanischen Stämmen und auch in Afrika, Indochina und Amerika waren es oft Naturgeister die angebetet wurden. Und schon in diesen Religionen haben es Andersdenkende sehr schwer gehabt weil sie als "Bedrohung" für die Gemeinschaft angesehen wurden. Wer daran glaubt einem Donnergott o.ä. huldigen zu müssen weil man sich davor fürchtete in einem geographisch zu schlechtem Wetter verfluchten Gebiet von Stürmen getötet zu werden, der hatte natürlich Angst dass ungläubige Individuen den Zorn der Götter auf die Gemeinschaft zogen. Schließlich war man der Natur ausgeliefert und wollte sich mit der vermeintlichen Besänftigung ihrer Beherrscher ein Maß an Sicherheit schaffen.

    Dieses Maß an Sicherheit gab uns die Evolution vor als sie unsere Vorfahren durch günstigen Lebensumstände sesshaft werden liess. Ohne das Bedürfniss nach einer "stabilen" Sicherheit (Nahrungsquellen, Wohnraum, Soziales Gefüge) hätte sich wohl nie jemand getraut eine Farm zu bewirtschaften oder Tiere zu züchten. Denn dazu gehört ein gewaltiges Vertrauen in die natürlichen Umstände. In verschiedenen Kulturen entstanden verschiedene Bücher die den Menschen vermeintliche Erklärungen lieferten. So verschafften sich Herrscher großen Einfluss und Macht über ihre "Anhänger" denn wer sich dem heiligen Buch widersetze stellte sich ja folglich gleich gegen "Gott und die Welt". In unserer dokumentierten Geschichte gibt es tausende von Beispielen in denen Menschen für ihren abweichenden Glauben und aus Motiven wie Gier, Angst oder Machthunger getötet wurden und das alles im Namen eines unbeweisbaren Gottes.

    So entwickelten sich die monotheistischen "Buchreligionen" (wie sie heute so schön genannt werden) von einer Ansammlung von Verallgemeinerungen und Beobachtungen aus dem Zusammenleben in ein Regelwerk das als unantastbar gehandelt wurde. Plötzlich wurden aus Mutmaßungen und oberflächlichen Rückschlüssen Gesetze, die man einzuhalten hatte um nicht mit Repressalien belegt zu werden. Noch heute ist die sog. "Hölle" eines der beliebtesten Argumente der Christen um andere Menschen davon zu überzeugen das ein Verhalten (und dieses Verhalten allein) den Menschen davor bewahre in einem nach Schwefel stinkenden Folterkeller gesperrt zu werden (Nachdem! man tot ist wohlgemerkt).
    Ich kann nicht sagen wie es sich bei den Muslimen oder Juden darstellt aber ich kann parallelen zu den Einschüchterungsversuchen erkennen wenn man mir erzählt "Allah wird die Sünder bestrafen" etc.

    Es gab also Menschen die große Macht wollten und Angst vor dem Tode hatten, also fand man durch die scheinheiligen Gesetze einen Weg seine Untertanen dazu zu "zwingen" sich so zu verhalten wie man es gerne wollte indem man ihnen mit "Der Rache Gottes/Der Hölle" drohte.

    --
    Gründe:
    Der Mensch sucht nach Erklärungen, das ist die besondere Fähigkeit die uns von Tieren unterscheidet und welche die Basis für ALLE Erfindungen und Errungenschaften unserer Zivilisation ist. Wir sind sehr neugierig doch wenn wir nicht herausfinden wie etwas funktioniert werden wir unsicher und unser gesamtes Weltbild gerät ins Wanken. Wir können uns nicht sicher sein ob das was wir schon vermeintlich wussten nicht doch auch irgendwie anders läuft. So ist der Mensch sehr empfänglich für anscheinend bewiesene Tatsachen. Gerade bei den Christen fällt mir oft auf das sich viele von Ihnen mit ihrem Glauben auch eines Teils ihrer Verantwortung entledigen.

    Nach dem Motto:
    "Der liebe Gott hat nicht gewollt das ich den Job bekomme"
    (also brauche ich mir nicht vorzuwerfen zu wenig getan zu haben),

    "Mit Gottes Hilfe werde ich die Drogensucht besiegen"
    (und kann es auf Jesus schieben wenn ich versage),

    "Gott hört mir zu wenn ich Probleme habe"
    (und ich brauche sie nicht direkt anzugehen).

    Eines der prägnantesten Beispiele für diese abgegebene Verantwortung ist zweifelsfrei der amerikanische Präsident George W. Bush der sich seit seinem Amtsantritt als "Botschafter Gottes" profiliert und seine Angriffe gegen andersgläubige über die Bibelschiene rechtfertigt (anstatt verlässliche, glaubhafte und nachvollziehbare Gründe liefern zu müssen).
    Zum Thema Macht brauche ich glaube ich nicht viel zu erklären. Der Mensch ist ein oftmals faules Wesen das sich gerne auf der Arbeit anderer ausruht sobald er die Möglichkeit dazu bekommt. Schon immer versuchten Individuen durch Kulte, Monarchien oder andere Hierarchische Luftschlösser ihren Einfluss auf die Mitmenschen auszunutzen.
    (siehe Richard Nixon, George W. Bush, diverse Päpste, Monarchen etc.
    -die Liste ist endlos).

    --
    Schlusswort:
    Heutzutage gibt es viele Religionen, auch solche die ich selbst eher als Sekten bezeichnen würden und die nichts mit der "klassischen" Denkweise eines überirdischen Schöpfers gemein haben. Ich könnte mich jetzt zum Thema Scientology auslassen aber das würde mit Sicherheit die Etiquette verletzen. Diese Religionsformen spielen mit dem selben Bedürfnis des Menschen nach einer "glaubhaften" (daher Glauben) Erklärung für die Phänomene die uns umgeben. Nur das Sekten dies oft mit der unbedingten Vergötterung einer Person oder eines Codex verbinden und somit einen direkten Einfluss auf ihre Anhänger ausüben können während die "großen" Religionen durch ihre vielen Strömungen und Ausprägungen mittlerweile nur noch indirekt beeinflussen können -sie werden schlichtweg zu öffentlich dokumentiert und überwacht. Ich habe bestimmt noch einiges vergessen und könnte noch bessere Beispiele finden aber wie erwähnt bin ich kein Theologe und es würde auch glaube ich den Rahmen sprengen ALLES auszuformulieren.

    --
    Kurze Zusammenfassung:
    Die Buchreligionen sind aus Ableitungen des gemeinschaftlichen Lebens entstanden die dann von Machthabern benutzt wurden den Menschen eine Denk-/Verhaltensweise aufzuzwingen die erwünscht war. Im Grunde sind Religionen nichts als der Versuch des Menschen sich unerklärliches zu eigen zu machen. Religion entbindet den Menschen von seinem Zwang alles zu ergründen da man ihm Erklärungen (wenn auch noch so abwegig) vorgibt die er nicht anzweifeln brauch (teilweise nichtmal anzweifeln darf). Die Religionen spielen mit dem Bedürfnis des Menschen nach Sicherheit und gaukeln ihm durch Phantastische Gebilde vor sich in einer kontrollierten Situation zu befinden. Dieses Gefühl der Sicherheit verleitet den Menschen dann dazu den Vorgaben der Religionsgemeinschaft zu folgen und je überzeugter er ist ... nicht mehr nachzufragen ob es doch anders ist.

    oOo
    Tippfehler bitte melden, ich bin da pingelig ... die werden korrigiert :P



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    pendragon - 16.05.2006, 17:21


    meld...tippfehler^^ suchen musste selber hehe.

    ich selber bin buddhist und werde mir das nochmal genauer durchlesen...muss aber gleich wieder weg.

    nein nicht zen buddhist.

    nishiren daishonin ist unser gründer...präsident ikeda wurde schon für den friedensnobelpreis vorgeschlagen. erst vor kurzem haben wir uns von der priesterkaste getrennt da keiner dem anderen etwas als wahrheit verkaufen können soll.

    es wird keiner zu spenden aufgefordert...sind keine sekte. nach 33 jahren ungläubigkeit war ich selber überrascht. aber ich denke ich habe eine religion gefunden die zu meinem weltbild passt.
    miteinander und füreinander ohne einfluss irgenwelcher hohen priester die uns was erzählen wollen was richtig oder falsch ist.

    werde bald noch mehr dazu schreiben...zuwenig zeit grade. will hier niemand werben nur etwas über einen buddhistischen zweig erzählen der zwar unbekannt zu sein scheint aber weltweit etwa 15 millionen mitglieder hat und auf dem lotus sutra basiert.

    mehr in kürze!



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    Angel_of_sin - 22.05.2006, 12:19

    Respekt
    Ein sehr guter Post wie ich finde. Bin selber Heide und interessiere mich eher für den Glauben in unserem Land/Gebiet bevor die Römer und die Kirche kamen.

    Aber das zeigt mal wieder, dass der "Glauben" zur Massenkontrolle genutzt wird (meine Visionen in Verbindung mit den orwellschen Gesetzen die bei uns grad "in Mode" sind möcht ich euch hier ersparen(kennt die Kommentare bei ssn).



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    Querdenker - 22.05.2006, 18:45


    Wenn ich an Gott glauben will brauch ich dazu keine dämliche Religion welche mir vorschreibt was ich zu tun und zu lassen habe um meinen Gott gnädig zu stimmen. Total idiotisch sowas. Das die Leute noch nicht aufgewacht waren als die Kirche Ablassbriefe verkaufte hatte zeigt nur wie gross der Einfluss der Kirche ist.

    Religionen dienen nur dazu die Leute geistig zu versklaven und gefügig zu machen. Unsere Steinzeitvorfahren haben auch überlebt ohne das sie irgendwelchen Göttern Tempel gebaut haben.



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    pendragon - 22.05.2006, 20:37


    naja selbst die steinzeitmenschen hatte auf ihre weise götter. aber regeln die diese religionen aufweisen wurden von menschen gemacht. naja und wer kinder auf einen kreuzzug schickt...
    aber egal...ich denke jeder sollte sich seinen glauben aussuchen und solange es niemand schadet kann er ja danach leben wenn es ihm kraft gibt.
    lange habe ich menschen mit glauben beneidet...selbst wenn mal etwas daneben ging haten sie eine quelle die ihnen kraft gab.

    achja...die hölle ist eine erfindung der kirche...im grunde gibt es nur ein fegefeuer, durch die der sünder gereinigt wird von seinen üblen taten. somit ade teufel...er bekäme ja nie ne seele ab^^

    ich finde der fokus sollte darauf liegen deinen nächsten zu achten und zu lieben und sich gegenseitig zu helfen. schon damit wäre alles gesagt.

    kenne bisher auch keine religion die nicht kriege geführt hat im namen ihres gottes. ausser buddhismus...aber es gibt so unendlich verschiedene arten davon und selbst mich verwirrt es immer wieder.
    solange mir aber kein priester oder ähnliches sagen wird wo es lang geht, ist das in ordnung...keiner sollte über einem stehen und sagen man denkt falsch. eine beratung sollte stattfinden...aber nie mehr. schließlich soll der mensch nachdenken und selber zu einem schluss kommen und nicht blah blah so ist es und damit basta.



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    Angel_of_sin - 22.06.2006, 12:53

    wie heisst es im elften Evangelium
    Hebe einen Stein und du wirst mich finden.
    Breche einen Stab und ich werde da sein (oder so ähnlich :) )

    Wenn das aber umgesetzt werden würde, wozu die Institution Kirche ? ? ?

    Glaube ist überall, nicht nur in der Kirche. Glaube ist in jedem von uns.
    Glaube ist das was jeder einzelne denkt und nicht was uns vom Papst oder der Bibel vorgeschrieben wird.



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    pendragon - 22.06.2006, 13:55


    warum es die kirche gibt?....hmm...außer das sie unmengen an geld hortet, geheimnisse hütet usw.

    ich glaube die menschen wollen über menschen "herrschen", auch wenn es um glaubensdinge geht. sie brauchen jemand der ihnen sagt was falsch oder richtig ist, jemand woran sie sich orientieren können...das ist einfacher für sie.

    aber genau das ist falsch...sie verlernen selber zu denken. selber zu entscheiden und zu urteilen.
    die hexenverbrennungen sind ja ein guter beleg dafür, genauso die kreuzzüge.
    jemand "oben" sagt dies oder das ist richtig oder verkehrt und alle handeln danach...selber nachdenken lieber nicht.

    nicht das ich die kirche schlecht fnde...aber ich mag es nicht wie sie ihren gläubigen das gedankengut aufzwingt.



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    tr0p1kk - 22.06.2006, 22:54


    Ich denke gäbe es dir Kirche nicht, würden wir von vielem verschont gewesen. Die ändern ihre Meinung wie es ihnen grade passt, bzw. wie man gerade am meißten Kapital herrausschlagen kan. Die halten sich am allerwenigsten an deren eigenen Predigten. Und letztlich gehts doch nur um Geld oder Macht.



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    Bossi - 07.11.2006, 21:13


    Auch wenns seit dem letzten Post schon etwas her ist, möchte ich was dazusagen:

    Deine Anfangsanalyse war sehr gut!
    Die beiden großen Buchreilgionen (und das Judentum als Ursprung beider) sind beide halt recht ähnlich.
    Der Buddhismus, bin da aber nicht ganz sicher, hat als Ziel auch eine höhere Ebene, das Nirvana - ähnelt also in der Hinsicht den anderen beiden.
    Alle drei haben gemeinsam, dass man selber was für sein Seelenheil tun kann.
    Hinduismus, als nächst größere Bewegung, hingegen arbeitet auf einer anderen Schiene: Du bist so geboren - du wirst so sterben - Pech gehabt, vielleicht mehr Glück beim nächsten Mal... Okay, etwas sarkastisch ;)
    Aber der Unterschied ist klar: Man wird als Hindu geboren und wenn man keiner ist - Pech gehabt, viel Glück beim nächsten Mal.

    Worauf ich dabei hinaus will:
    Jede Religion ist nur ein Erklärungsversuch, was mit einem passiert nach dem Tod.
    Ich denke, seit der Mensch sich selber bewußt wurde, versucht er sich selber einzureden, dass da etwas sein muss, wenn der Großrechner oben entgültig abstürzt.
    (btw: auch einige Tiere sind sich selber bewußt, zB. kehren Elefanten zurück an die Plätze, wo ihre Toten liegen und aus ihrem Benehmen kann man den Rückschluss ziehen, dass sie sich des Ortes bewußt sind - fragt mich jetzt aber nicht, wo ich das her hab - ist lange her, kam in der Glotze)
    In dem Bild von Naturgeistern (die einfach die unberechenbare Natur erklären sollten) schoben sich so zunächst die Ahnen ein als Übernatürliche Wesen, die große Kraft haben müssen. Da mit schwang immer das Gefühl des Trostes im Angesicht des eigenen Todes ebenfalls zu einen solchen Wesen aufzusteigen.
    Das nach dem Tod einfach nix ist, damit kann sich kaum ein Mensch abfinden, obwohl es keinerlei Indiz für eine wie auch immer geartete weitere Existenz gibt.
    Das sich aus diesem einfachen Ahnenkult schließlich alle Religionen entwickelt haben, muss ich, glaub ich, nicht weiter ausführen. ;)

    Was ich zusammengefaßt sagen will:
    Religion ist mehr als das Opiums des Volkes - sie ist auch Trost über ein zumeist schlechtes Leben.
    Gerade letztes ist durch unsere säkulare Gesellschaft recht gut bewiesen, wenn man es zB. mit den Problemeb in Südamerika, Afrika oder Asien vergleicht.

    Das jede Religion auch zu Herrschaftszwecken benutzt wurde (und da fällt auch der Buddhismus drunter, siehe altes Tibet), steht außer Frage.
    Auch das besonders das Christrentum und der Islam gerne als Vorwand für den eigenen Machthunger benutzt wurde.

    (in Sachen Konfuzianismus kenne ich mich nicht so aus - ich weiß nur, dass er in China auch zur Stabilisierung des Herrschaftsanspruches genutzt wurde)



    Re: Codexreligionen oder Die Macht der heiligen Bücher

    pendragon - 09.11.2006, 13:40


    wobei man beachten sollte das buddhismus weit mehr zweige hat als die, die die meisten kennen.

    ich selber gehöre einem zweig an, den bestimmt fast niemand kennt, auch ich selbst nicht, als ich in berührung damit kam.
    glaube spendet trost und gibt kraft...ich war jahrzente lang ungläubig und hab menschen mit glauben zum teil beneidet.

    ob an der religion was wahres dran ist ist die frage, aber solange sie kraft gibt, trost spendet und nicht missbraucht wird, denke ich sie leistet etwas gutes und das kann nicht so verkehrt sein.

    aber wie wir alle wissen hat sie auch eine sehr zerstörerische kraft wenn es um fanatismus geht. religion ist ein zweischneidiges schwert. wohleingesetzt mag sie wunder zu vollbringen, in den falschen händen wird sie zu einer mächtigen waffe.



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