Hamburg vor unsicherer Zukunft

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    Re: Hamburg vor unsicherer Zukunft

    Sammy - 16.05.2006, 08:50

    Hamburg vor unsicherer Zukunft
    Hamburg vor unsicherer Zukunft

    Als Dritter zittert der HSV um die Champions League und seine Leistungsträger

    Hamburg - Die Enttäuschung hatte viele Gesichter. Einige Profis des Hamburger SV kauerten nach dem 1:2 (0:1) gegen Werder Bremen und dem dadurch verpaßten direkten Einzug in die Champions League fassungslos auf dem Rasen, andere brachten ihre Wut offen zum Ausdruck. Kapitän Daniel van Buyten ließ seine rechte Faust auf eine Werbebande krachen, Mittelfeldspieler David Jarolim feuerte seine Schienbeinschoner durch den Kabinengang und Trainer Thomas Doll schimpfte auf Schiedsrichter Markus Merk ein, weil die Fernsehbilder belegten, daß dieser in einigen Situationen daneben gelegen hatte.

    Auch Bernd Hoffmann war unmittelbar nach dem Abpfiff von seinem Tribünenplatz hinunter geeilt. Doch der Vorstandsvorsitzende bemühte sich, die Emotionen unter Kontrolle zu halten - wenngleich er nicht lange drum herum redete, als er gefragt wurde, welche Auswirkungen die Niederlage gegen den Nordrivalen auf die Planung für die kommende Saison habe: "Das bedeutet, daß uns in den nächsten drei Monaten die Planungssicherheit fehlt und wir uns dementsprechend etwas konservativer aufstellen müssen."

    Als Zweiter hätten die Hamburger mit einer garantierten Einnahme in Höhe von zehn Millionen Euro fest planen können. Nun muß der HSV in der Qualifikation (8. und 22. August) antreten und um die Teilnahme an der Champions League zittern. Dies erschwert die Ausgangslage für Dietmar Beiersdorfer in den Verhandlungen mit potentiellen Zugängen. "Wir haben Vorgespräche geführt und uns verschiedene Optionen aufgebaut. Ich denke, wir sind auch als Dritter gut im Rennen", sagte der Sportdirektor.

    Klubchef Hoffmann vertraut auf seinen Vorstandskollegen und kündigte an, daß man den Kader qualitativ weiter aufpolieren werde: "Der HSV wird Fußball-Deutschland mit attraktiven Zugängen erfreuen." Schließlich habe man in den vergangenen beiden Jahren mit van Buyten, Khalid Boulahrouz, Rafael van der Vaart oder Thimothee Atouba absolute Topspieler verpflichten können, obwohl der Verein zu diesem Zeitpunkt gar nicht im internationalen Geschäft vertreten war. "Wir haben auch in Europa wieder einen guten Ruf und sind zu einer interessanten Adresse geworden", betonte der Vorsitzende.

    Beiersdorfer kündigte an, daß er sich in den nächsten Tagen mit Trainer Doll zusammensetzen und Personalentscheidungen treffen werde. Dann wird diskutiert, ob Ailton, dessen Leihvertrag ausläuft, für 1,75 Millionen Euro von Besiktas Istanbul verpflichtet, und ob Sergej Barbarez ein neues Angebot unterbreitet wird. Dem Bosnier liegen Anfragen von Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt vor.

    Offen ist, ob Kapitän Daniel van Buyten in Hamburg bleiben wird. Meister Bayern München zeigt Interesse am belgischen Abwehrchef. "Wir werden am Montag versuchen, die hohen Herren in Hamburg zu kontaktieren und irgendwann ein Gespräch zu führen", sagte Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Van Buyten will sich "erst mit dem HSV zusammensetzen, weil ich wissen will, wie die Planungen für die nächste Saison aussehen". Vorher möchte er zu seiner persönlichen Zukunft nichts sagen.

    http://www.welt.de



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