Gemütliches Beisammensein ...

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    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 06.05.2006, 17:36

    Gemütliches Beisammensein ...
    Wir waren heute auf einer Veranstaltung des Pferdevereins und ich habe dort für den Verein Bilder für das Internet gemacht.
    Ich traf einige Bekannte wieder - allerdings auch wesentlich weniger, als ich vermutet hätte und dann viel mir auf, dass es irgendwie völlig anders war/ist als ich das von früher kenne. Früher kam man in Gruppen, es gab einen festen Kern von Mitgliedern und Teilnehmern, die immer dabei waren. Es wurde dann noch lange zusammengesessen, oder man traf sich später wieder, wenn die Tiere versorgt waren.

    Heute war irgendwie alles sehr unpersönlich. Gespräche waren gar nicht wirklich möglich, ich hatte den Eindruck jeder war irgendwo mit seinen Gedanken, nur nicht bei sich selbst. Es war noch weniger als Smalltalk, die Sätze kamen mir sehr gezwungen vor und förmlich herausgepresst. Es waren kaum Leute da, nur die, die eben wirklich mußten, weil sie Aufgaben zu erledigen hatten. Am Schluß war niemand mehr vom Verein da, alles hatte sich irgendwie verkrümmelt ...

    Mir kam es irgendwie so vor, als ob man was abzieht, durchzieht, weil man das halt so macht, aber niemand war wirklich mit dem Herzen dabei. Wie eine Pflichtkür sozusagen. Das machen wir eben so und wir bringen es so schnell wie möglich hinter uns.

    Mir fällt das schon längere Zeit auf - nicht nur speziell im Verein. Auch in der Schule ist es mir schon aufgefallen, dass die Menschen nicht mehr wirklich gesellig sind, sondern so ihre Termine abreißen und dann ruckzuck verschwinden und sich empfehlen. Ein geplanter regelmäßiger Stammtisch, den wir machen wollten ist wegen absolut geringer Beteiligung wieder an acta gelegt worden, dabei hätte ich das gar nicht so schlecht gefunden, wenn die Eltern sich ein bissi untereinander austauschen würden.

    Aber zum psychologischen Dienst, da rennen sie alle :roll - dafür war jetzt beim letzten Elternabend auch Hängen im Schacht. Es war nicht mal die Hälfte der Eltern da. Ich sehe da einen Zusammenhang.

    Was ist nur los, haben die Menschen das feiern verlernt ? Das gemütliche Beisammensein - das Gespräch - den Austausch ?



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Lonny - 08.05.2006, 22:53

    Re: Gemütliches Beisammensein ...
    Mara hat folgendes geschrieben:
    Was ist nur los, haben die Menschen das feiern verlernt ? Das gemütliche Beisammensein - das Gespräch - den Austausch ?

    also ich merke nix davon in meinem Umfeld, da wird fleissig gefeiert und die Stammtische sind gut besucht und es werden Verabredungen getroffen, zum Beispiel zum geselligen Picknick usw.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 09.05.2006, 07:37


    Ich hatte befürchtet, dass es so sein würde *lol ...

    So leben wir in Millionen verschiedenen Welten, gell ;) .



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 10.05.2006, 10:11


    Doch, ich merke das auch. die menschen sind nicht mehr so gesellig wie vor jahren. an mir merke ich das auch. die lebenswege sind häufig so unterschiedlich. z.b. habe ich keine lust an abenden teilzunehmen, bei denen ausschließlich päärchen - meist verheiratet oder 100 jahre zusammen - teilnehmen. sog. kochabende. die haben wir immer veranstaltet. das nervt mich regelrecht. alle sind immer so aufgesetzt und fröhlich und ich denk mir: was passiert da wohl, wenn die zu hause sind? ich bin richtig mißtrqauisch geworden. und schule, naja, das haben wir ja zum glück bald hinter uns - sagen wir mal noch 5 jahre - das intersse läßt bei den eltern nach, sobald die kinder aus der grundschule raus sind. wie alt ist dein kind? oft ist es so, dass die mütter - vor allem die - in den ersten grundschulklassen unglaublich aktiv sind, weil sie meinen, sie könnten ihre kinder "schützen". dann, wenn die routine kommt, läßt das nach oder sie gehören zu den unverwüstlichen. die gibt es auch.
    mit vereinen kenne ich mich nicht aus. habe noch nie einen gejoint.
    vielleicht ist es an der zeit, eine neue geselligkeit zu "erfinden"?


    lg
    paula



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 11.05.2006, 20:40


    "Eine neue Geselligkeit?" ...


    Was hast du dabei im Kopf ?


    Ich habe das Gefühl, dass sich die Menschen im Moment alle mit irgendwelchen schwerwiegenden Problemen rumschlagen - sei es, dass sie krank sind, sei es Arbeitslosigkeit oder psychische Probleme ...

    ... das drückt die Stimmung und vermießt den Leuten die Lust auf Feiern, dabei wäre es andersherum genau richtig, mE.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 15.05.2006, 10:26


    Irgendwie merke ich an mir selber, dass es schwierig ist menschen kennenzulernen. immer wieder stelle ich fest, dass keine stellung bezogen wird - das also ein wischi-waschi entstanden ist, dass mich anödet. es ist auch wahr, dass durch finanzielle not, durch krankheit und "nicht perfekt" sein die gesellschaft "schrumpft", dass die offenheit fehlt und der zusammenhalt. ich würde mich von niemandem "trennen" weil er oder sie arbeitslos oder krank ist. das geht gar nicht. die herzlosigkeit schreitet voran. auch die gedankenlosigkeit. das klima hat sich total verschlechtert. mich nerven schon so blöde sprüche wie: mit dir kann ja was nicht stimmen wenn du in deinem alter noch nicht verheiratet bist." dieser spruch wurde mir letzte woche entgegengeschmettert. na gut, dann stimmt was mit mir nicht, für mich stimmt alles nicht, was oberflächlich ist. und dazu gehört dieses spießige anspruchsdenken. es kommt mir vor, als hätte ich nur noch mit wahrnehmungsgestörten zu tun, die andere nur nach dem gesellschaftlichen status "bewerten". eine gute freundin von mir, eine unternehmerin, hat mich letztens nochmal gelehrt, wo der haase langläuft: es wird untereinander, also innerhalb des kontostandes, eine clique aufgebaut. alles andere muß weg. ich falle nur durchs raster, weil ich die künstlerin bin, die narrenfreiheit besitzt und deshalb überall gern willkommen ist. sozusagen der bunt hofnarr. mich behandelt man sowieso anders, mich würde man nie fragen: und, was machen die geschäfte?" nein, das läuft viel subtiler ab: "wie ist dein marktwert?" da schüttelt es mich. da ich aber überleben muß, werfe ich mich - nur meinen job vor augen - ins gesellschaftliche "nichts". so ist das. manchmal wie prostitution - nur der körpereinsatz fehlt.


    lg
    paula



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 15.05.2006, 10:49


    Aber irgendwie kann´s ja nicht sein, dass es nur solche Leute gibt, geht mir da durch den Kopf.
    Ich siebe gerade mal so alles aus, bzw. sogesehen trenne ich mich gerade komplett von allem und jedem. Wenn man nichts gehenläßt, kann auch nichts neues kommen.
    Wenn man immer so tut, als sei man glücklich und zufrieden kann sich nichts ändern.

    Andererseits war es in der Vergangenheit schon so, dass ich mit der Situation und den Leuten zufrieden war - doch jetzt hab ich mich verändert, meine Werte haben sich völlig verändert und damit will ich auch ein anderes Umfeld haben.

    Der Punkt ist: Wenn man das wirklich will, dann muss man erst einmal eine zeitlang auch wirklich konsequent "nein" zu dem Alten sagen, damit das Neue sozusagen auch "weiß", dass man es ernst meint, bzw. es gibt einfach eine Zeit des Übergangs sozusagen, da begegnet einem noch so ein wischi-waschi - bis man eben oft genug "Nein" gesagt hat und den Fuß noch rübergezogen hat, der noch im Alten stand.

    Take it easy, könnte man also sagen. Wenn du dich aber weiterhin - aus welchen Gründen auch immer - prostituierst, dann wird es wohl so bleiben, oder ? Kannst du dir nichts anderes vorstellen, als diese Art von Umgang mit Dir und auch mit deiner Kunst ? Ich glaube Künstler haben oft ein Problem damit, dass sie meinen sich in den "höheren" Kreisen bewegen zu müssen, weil da das Kapital ist. Aber ist das wirklich so und wo sind all die spirituellen Menschen zu finden - in diesen Kreisen ? Das wage ich zu bezweifeln. Gibt es keine tiefdenkenden und -fühlenden Menschen, die Geld haben ? Schließt sich das gegenseitig aus ?

    Umdenken.

    Wie stellst du dir denn nun diese neue Geselligkeit genau vor ? Was würdest du dir da wünschen ?



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 15.05.2006, 11:17


    Als künstler, der bilder verkaufen möchte, sollte man kontakt zu leuten mit geld haben, denn sonst verkaufste nichts. so ist das leider. sich dann in diesen kreisen aufzuhalten, ist jedem selbst überlassen. ich habe es auch schon abgelehnt ein bild an eine bestimmte person zu verkaufen, weil der einfach sein klo (oder bad) wegen der farbe, die den klodeckel "matshte" zu verkaufen. oder leute, die einfach nur wiederlich waren und mit dem bild auch noch eine nacht mit der künstlerin erwerben wollten. nein. ich puckel nicht vor den anderen, mir ist nur leider bewußt, dass ich geschäftsmäßig auch weiter in diese gesellschagt gehen muß. das ist meine form der prostitution. andere müssen sich vor ihren männern prostituieren - ich tue es lieber für meine kunst. und ich sehe dort ausschließlich damen, die sich von ihren gatten bezahlen lassen, insofern bin ich harmlos.

    sich von jedem trennen ist ein mutiger schritt, kann ich aber nachvollziehen. das ist befreiend. neue leute kennen zu lernen ist langwierig, weil man sich oft täuscht und das ist entttäuschend. generell zweifle ich momentan an der echtheit von personen. auch wenn es heißt: ich muß dir einen ganz tollen mann vorstellen." dann weiß ich, den werde ich nicht toll finden, höchstens auf den ersten blick. tiefgründigkeit zu finden halte ich für fast unmöglich. meinen besten freund kenne ich aus der schulzeit. mit dem kann ich mich wirklich über mein innerstes unterhalten.

    es gibt auch noch einen, sehr wohlhabenden mann, den ich kenne, der nicht oberlfächlich ist, der sich aber seinen "reichtum" von der pieke auf erarbeitet hat. der ist total menschlich, freundlich, umsichtig. man siehts ihm auch nicht an. aber, alle das neureiche "pack", nein danke. ich bin da gebrandmarkt.

    wie wirst du es anstellen, dir "neue menschen" zu suchen?


    p.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 15.05.2006, 11:58


    Warum beantwortest du eigentlich meine Frage nicht, die ich jetzt zum 3. Mal stelle ?
    Irgendwie kommt das so rüber, als wolltest du nur rummosern ...


    Das finde ich total langweilig !
    Smalltalk - bäh ... kein Wunder, dass du immer nur die gleichen Leute kennenlernst ;) ...

    Du kommst ja selbst nicht sonderlich tief runter, wenn ich das hier so richtig sehe ?



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 16.05.2006, 08:28


    ich habe deine frage beantwortet. du must genau lesen.

    schaltest du immer gleich so schnell um und wirst regelrecht beleidigend? was ist das hier, eine one-women-show?

    tief runterkommen? möchte ich nicht, meinst du in die tiefe gehen?

    ich könnte mir im gegenzug vorstellen, dass wenn du live so schnell umschaltest, deine freunde es relativ schwer haben. wenn dir so ausgesprochen schnell langweilig ist, solltest du dir en ausfüllenderes hobby suchen.


    Paula



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 16.05.2006, 13:35


    Also ich hab mich ja nicht über mein Umfeld beschwert, oder doch ? :eek



    Dir geht es also nur darum über andere zu schimpfen, aber selbst willst keine ehrlichen Worte ?


    Ok. :)



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Anonymous - 16.05.2006, 23:17


    Ohne das hier (den Thread) genau gelesen zu haben - und mich im Vorhinein schon entschuldigend (was bei Mara vielleicht notwendig sein dürfte) - darf ich eventuell sagen:

    dass Mara ein springendes Naturell haben könnte -
    mit dem nur einige umgehen können;

    nämlich vielleicht die, die ähnlich sind (oder ganz anders sind).


    Sie (Mara) selbst sieht das vielleicht nicht aus sich selbst heraus -
    sondern eher so als wollte sie sich dabei zuschauen - - - und sie sieht:
    Jemanden der spontan ist.

    Aber es könnte sein, dass wir alle nur auf eine bestimmte Art gelernt haben uns zu sehen ................. und das hat vielleicht nichts (im besten Fall wenig) damit zu tun, wie wir auf andere wirken, und wie wir von ihnen empfunden werden.


    So sucht vielleicht Mara ein Pendant, dort, wo es nicht gefunden werden kann.
    (Trotzdem wird sich wer finden.)







    ((Aber ob das dann ein gefundenes (gutes) Fressen werden kann?







    Auch das könnte sein.))



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 17.05.2006, 09:08


    Mara hat folgendes geschrieben: Also ich hab mich ja nicht über mein Umfeld beschwert, oder doch ? :eek



    Dir geht es also nur darum über andere zu schimpfen, aber selbst willst keine ehrlichen Worte ?


    Ok. :)


    Auf deine weise hast du gesagt, dass du dich von deinem umfeld trennst. ich habe das bereits hinter mir. weiß ich ob du ehrlich bist? nein, ich kenne dich gar nicht.

    du drückst dich sehr unwirsch aus.

    lg

    p.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 17.05.2006, 15:48


    P. hat folgendes geschrieben: Mara hat folgendes geschrieben: Also ich hab mich ja nicht über mein Umfeld beschwert, oder doch ? :eek



    Dir geht es also nur darum über andere zu schimpfen, aber selbst willst keine ehrlichen Worte ?


    Ok. :)


    Auf deine weise hast du gesagt, dass du dich von deinem umfeld trennst. ich habe das bereits hinter mir. weiß ich ob du ehrlich bist? nein, ich kenne dich gar nicht.

    du drückst dich sehr unwirsch aus.

    lg

    p.

    Nein. War ich aber nicht. Wenn du meine Worte jetzt völlig emotionslos liest, ist es einfach eine Frage, eine Meinung.

    Ich denke mal, es ist einfach ein Unterschied, ob man für sich erkennt, dass sich etwas überholt hat, wie zb. das Umfeld, Freunde, Bekannte oder auch ein Job und dann daraus die Konsequenz zieht oder ob man unzufrieden ist und trotzdem in der Situation verharrt.

    Aber du hast den Schritt ja schon mit deinem Partner vollzogen. Du weißt, was ich meine.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 18.05.2006, 09:11


    trennungen muß man im leben des öfteren vollziehen. frage ist, sind wir wirklich in der lage das ausmaß solcher trennungen zu erfassen. z.b. würde mir die trennung von einem guten freund viel schwerer fallen, als die trennung von einem partner, mit dem ich mich auseinander dividiert habe. einen guten freund kenne ich möglicherweise schon jahrzehnte, einen partner ein paar jahre. von sogenannten(!) freunden habe ich mich auch schon getrennt, von wirklichen freunden noch nicht. manchmal reicht eine pause.

    umfeld, job können überholt sein. freunde würde ich nicht zwingend da rein nehmen, freunde verändern sich durch lebensumstände, genau wie wir. in situationen verharren bringt nichts, machen aber dennoch die meisten menschen, weil die bequemlichkeit nicht durchbrochen werden kann. veränderung kann auch behutsam, schritt für schritt vollzogen werden. jeder so wie er oder sie mag.

    p.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 18.05.2006, 10:45


    Also ich weiß nicht, Paula. Irgendwie gibt das aber doch keinen Sinn. Du schreibst:

    Zitat: z.b. würde mir die trennung von einem guten freund viel schwerer fallen, als die trennung von einem partner, mit dem ich mich auseinander dividiert habe

    Das hört sich so an, als ob man sich von einem "guten" Freund mal eben trennt, weil man das voll cool findet ? :denk - ich trenne mich grundsätzlich von allem und versuche immer mein Augenmerk darauf zu richten, nichts "mit Gewalt" festzuhalten, was gehen will. Was wiederkommt - gut. Was wegbleibt, auch gut.

    Also im Grunde ist mir wichtiger, dass ich immer ich selbst bleiben kann und das betrifft eben alles um mich rum - außer mein Kind. Das ist klar. Wobei ich den schon das ein oder andere Mal am liebsten gegen einen Hund tauschen würde, aber das ist wohl normal :D ...

    Solange eben etwas "gut" ist - egal ob Freund, Feind, Job oder eben auch "nur" der Partner :lol - trennt man sich in der Regel nicht davon, oder ? Ein Partner kommt bei dir irgendwie so rüber wie ein notwendiges Übel, oder mein ich das bloß ? Ich meine, niemand zwingt einen, einen Partner zu haben, oder ???

    Sicher ist es eine grundsätzliche Entscheidung und ich habe mich dafür entschieden, mich von allem zu verabschieden, was eben nicht "gut" ist - was heißt, da kann ich nicht mit dem Herzen dabei sein, nicht dahinterstehen, es macht mich nicht zufrieden, nicht glücklich überwiegend. Klar schmeiße ich nicht jede Beziehung oder jeden Job, weil es mal Unstimmigkeiten gibt, aber wenn ich keine Lösung mehr sehe, oder aber diese Unannehmlichkeit gefühlsmäßig überwiegt, dann gehe ich rigoros - und scheiße dann auch auf die Konsequenzen.

    Ich habe so auch meinen Job gehenlassen, obwohl mir das Materiell gesehen einen Haufen Ängste eingebracht hat, aber das Gefühl jetzt ist tatsächlich für mich lebbarer, als jeden Tag einen Job zu machen, der mich ankotzt und absolut nicht mehr befriedigt.

    Aber es ist mein "Way Of Life". Das ist klar nicht jedermanns Sache, doch dann - und das meinte ich auf Dich gezogen, bin ich der Ansicht, sollte man es auch für sich annehmen können, dass man eben Kompromisse machen muß/will/kann und nicht rumjammern und andere ver-urteilen. Du hast die Wahl. Immer ...

    Niemand außer dir selbst zwingt dich, dich zu prostituieren, damit du vermeintlich deine Kunst an den Man(n) bringen kannst. Eine Alternative wäre ein kleiner Nebenjob oder ein Halbtagsjob und die Kunst so verkaufen, wie es sich ergibt, sozusagen als Zubrot. Oder eben eine Dozententätigkeit, wie sie dir ja angeboten worden ist und ab und zu eine Vernissage - wo auch immer - um im Rennen zu bleiben. Wenn du finanziell abgesichert bist, kannst du deine Bilder da verkaufen, wo es dir paßt.

    Wenn DU das nicht willst, dann steh doch einfach dazu und schon ist es keine Prostitution mehr, sondern dein freier Wille und eine Entscheidung, die du völlig frei für dich allein getroffen hast. Das mag sich haarspalterisch anhören, ist es aber nicht. Die Energie und das Feeling sind völlig anders.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 18.05.2006, 11:47


    nein, das ist überhaupt nicht cool. für mich gäbe es fast gar keinen grund sich von einem meiner echten freunde zu trennen. da habe ich mich warscheinlich falsch ausgedrückt.
    beziehungspartner sind kein übel. wie siehst du deine beziehungsfähigkeit? wie trennst du dich von partnern oder hältst du durch?

    und noch ein nein: ich mache schon so lange kunst, das ist mein leben. das mache ich auch nicht als "nebenjob" oder sonst irgendwas. in jedem job muß man sich prostituieren, denn ich verkaufe auch was, wenn ich mich bei kaisers an die kasse setze, meine lebenszeit geht dabei drauf. ich profitiere ganz stark von meinem beruf. er füllt mich aus ich liebe die malerei und von daher nehme ich verkaufsgespräche in kauf. hinzu kommt, dass ich mich vom vater staat nicht abhängig machen würde und dass ich mir einen geregelten job im zusammenleben mit meiner tochter nicht vorstellen könnte.

    lg
    paula



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 18.05.2006, 12:00


    woher weist du denn, das die energie und das feeling anders ist? machst du das in deinem job genauso? da bin ich ein bißchen irritiert, denn habe ich beschrieben, dass ich zu mir und dem, das ich mache, nicht stehe?

    p.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 21.05.2006, 17:56


    P. hat folgendes geschrieben: nein, das ist überhaupt nicht cool. für mich gäbe es fast gar keinen grund sich von einem meiner echten freunde zu trennen. da habe ich mich warscheinlich falsch ausgedrückt.
    beziehungspartner sind kein übel. wie siehst du deine beziehungsfähigkeit? wie trennst du dich von partnern oder hältst du durch?

    Keine Ahnung, ich hab noch nie darüber nachgedacht. Für mich steht an erster Stelle immer unsere Spiritualität und die Folgen, die sich daraus ergeben. Somit trete ich in Beziehung und trete wieder heraus, wenn es Sinn macht´, oder man könnte sagen: sinnlos wird. ;) - Jede Beziehung - egal zu wem - ist für mich immer auch eine Lernaufgabe, eine Bereicherung meiner Selbst. Erst wenn ich das Gefühl habe, dass mir eine Verbindung in keiner Form mehr etwas zu geben hat, gehe ich. Und in diese Aussage läßt sich alles fassen: ich gehe zudem nie so ganz - ein Teil von mir bleibt für immer. Meine Türen schließen sich nie - für niemanden. Egal was er getan oder gesagt hat.

    Ich bin aber ebenso bedingungslos da, wie ich mich auch bedingungslos trenne :D ... widerspricht sich das jetzt ???

    Zitat: und noch ein nein: ich mache schon so lange kunst, das ist mein leben. das mache ich auch nicht als "nebenjob" oder sonst irgendwas. in jedem job muß man sich prostituieren, denn ich verkaufe auch was, wenn ich mich bei kaisers an die kasse setze, meine lebenszeit geht dabei drauf. ich profitiere ganz stark von meinem beruf. er füllt mich aus ich liebe die malerei und von daher nehme ich verkaufsgespräche in kauf. hinzu kommt, dass ich mich vom vater staat nicht abhängig machen würde und dass ich mir einen geregelten job im zusammenleben mit meiner tochter nicht vorstellen könnte.

    lg
    paula

    Meiner Meinung nach ist es allein meine Entscheidung, ob ich mich prostituiert fühle oder nicht. Ich entscheide wie ich einen Job erledige und wie ich mit dem was mir ist umgehe. Also auch mit meiner Kunst, zb. ... für mich wäre das dann, wenn ich mir das so vorstelle, eine Frage der Wertigkeit. Ich - jetzt mal ganz für mich persönlich gesehen - würde dann lieber wieder irgendwo in Anstellung gehen, als zb. meine Bilder so zu vermarkten, dass ich mich "prostituiert" fühlen müßte.

    Verringert man mit so einem Gefühl nicht auch gleichzeitig den Wert, den man sich selbst und dem was in einem ist, gibt. Niemand macht solche Bilder wie ich - denn sie entstehen aus mir selbst. Nur ich sehe, was ich sehe.

    Bei der Malerei ist das mE noch wesentlich intensiver. Du malst tatsächlich dein Innerstes auf die Leinwand, verausgabst dich also, veräußerst dich. Wenn du dabei das Gefühl hast, dich zu prostituieren, dann schließt das doch gleichzeitig auf dich selbst, oder nicht ?

    Der Preis wäre mir zu hoch. Eindeutig. Dieses Gefühl zieht sich dann wohlmöglich durch mehrere Lebensbereiche und vergiftet dich so. Dieses Vergiftetsein zeigt sich dann auch in deinen Worten, die du wählst, wenn du die Gesellschaft und deine Beziehungen beschreibst. Es ist deine Wahl, ich sage nur, was ich sehe ...



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    Maraiah - 21.05.2006, 18:00


    P. hat folgendes geschrieben: woher weist du denn, das die energie und das feeling anders ist? machst du das in deinem job genauso?

    Ja. So habe ich das immer gehalten, in jedem Job. Aber ich kenne auch das Anklammern an Sicherheiten und ich kenne die Energie. Es ist eine schwächende und nur vermeintlich "gut". Kraft ist da, wo wir zu uns selbst stehen und wenn das Gefühl nicht mehr stimmt, konsequent was daran ändern.


    Zitat: da bin ich ein bißchen irritiert, denn habe ich beschrieben, dass ich zu mir und dem, das ich mache, nicht stehe?

    p.

    Nun ja. Das ist natürlich Auslegungssache. Ich verstehe unter "dazu stehen" eine andere Wortwahl. Ich fühle mich bei Dingen, die ich tue und zu denen ich stehe, niemals "prostituiert" - wenn du noch "verkauft" gesagt hättest; Prostitution ist noch eine Stufe härter, finde ich und drückt für mich eine Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit aus. Ein "keine andere Wahl" haben und das leugne ich: Wir haben immer eine Wahl und wenn es nur ist, dass zu wählen, was ist.

    Das würde bedeuten, es "gern" zu tun, dahinter zu stehen, "ja" sagen zu können.



    Re: Gemütliches Beisammensein ...

    P. - 29.05.2006, 10:57


    da bin ich wieder. prostitution ist für mich alles das, was man verkauft, und was ein stück vom selbst ist. dazu gehört auch das hergeben von lebenszeit - also z.b. der tägliche gang ins büro - ganz furchtbar. lebenszeit verkaufen für ein nicht fassbares produkt. wir verwalten uns kaputt.... das nur nebenbei. und wie du sagtest: ich verkaufe ein stück von mir, wenn ich ein bild hergebe. das gleiche mache ich mit fotos - die gehören auch zu meinem täglich brot - wenn ich fotos verkaufe, gebe ich auch ein stück von mir. meine sichtweise, meine gedanken, meine idee! meine ideen hergeben ist viel, viel "schlimmer" als die zeit, die ich da rein investiere.

    für mich ist der begriff prostitution nicht so stark belegt. ich finde, er drückt ganz viel aus und zwar emotional. denn wir frauen, kochen immer ein wenig, wenn wir unsere vorstellungskraft in diesen begriff legen.

    im gegenzug freue ich mich sehr, wenn ich eine meiner "ideen" sei es gemälde oder foto - in einem anderen haus sehe, dort stellt es sich dann wieder ganz anders dar und ist ein teil von mir außerhalb meiner gewohnten welt. interssant das zu betrachten. das gefällt mir übrigens immer sehr gut, zu sehen, was die menschen, die dann mit "meinem" bild leben, dazu fühlen. eine wunderbare erfahrung - trotz prostitution.


    lg
    p.



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