Vorsicht...noch mehr "kritisches" ;-)

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    Re: Vorsicht...noch mehr "kritisches" ;-)

    Black Dog - 07.05.2006, 16:28

    Vorsicht...noch mehr "kritisches" ;-)
    Jetzt folgt ein Sammelsurium...fast jeder wird bedient...fast jeder bekommt sein Fett weg ;-)

    Saga
    Marathon
    (Steamhammer/SPV)
    Saga, Asia und Journey waren für mich immer Bands, die durch sagenhaft kitschige Comic-Cover aufgefallen sind und die mein Freund Udo rauf und runter gedudelt hat. Ermattet durch seine Penetranz ist es ihm irgendwann gelungen, mich für Journey zu erwärmen, mir für Saga Respekt abzuringen und Asia verdränge ich bis heute. Insofern hat "Marathon" für mich eher etwas drolliges, weil es mich ziemlich wundert, dass es eine Band schafft, über Jahre dermaßen an ihrem Sound festzuhalten.

    Der Titelsong oder das schmissige "You Know I Know" sind definitiv gut gemacht, werden aber von dem Fluch überschattet, dass sie weder retro noch aktuell sind. Musik wie diese hängt für mich irgendwo im Niemandsland der Nostalgie und hat 2003 nicht mehr die Kraft, mich zu begeistern. Wer Saga mag und mit sowas kein Problem hat, bekommt allerdings, was er von der Band erhofft.


    Saga
    House of Cards
    (Steamhammer/SPV CD 085-72162) [2-2001]
    Diese Stakkato-Läufe auf der Gitarre - knarrzig und ölig zugleich, flächige Synthie-Untermalung, monumentale Hardrock-Riffs, dramatische Songs und hysterischer Gesang: unverkennbar Saga. Im 22. Jahr spielen die Kanadier (wieder) in Originalbesetzung - und im Originalsound, 80er-Jahre pur! Hochmelodisch, wuchtig und tänzelnd in einem, rocken die aktuellen Saga, und das anachronistische Gewand ihrer Musik ist das einzige, was man an "House of Cards" kritisieren könnte. Aber warum? Modisch war das Quintett noch nie, eher solide - warum sollte es 2001 damit anfangen?

    Saga machen das, was sie am besten können. Und was ihnen hörbar Spaß macht. Das Feuer brennt noch, mag es auch lange nicht so spektakulär aus den Boxen lodern wie zu "Head or tales"-Zeiten, als "The Flyer" und "Wind him up" durch die Hitparaden schossen. Zumindest vor 20 Jahren hätte allerdings auch mancher "House of Cards"-Song gute Chancen gehabt, die Top 40 von innen zu sehen. Keine Frage: 2001 klingen Saga gnadenlos unzeitgemäß, aber nimmt man die Kompromisslosigkeit, mit der sie ihren Stil pflegen (inklusive der schamlos glatten Produktion), zum Maßstab, ist es wiederum bewundernswert, dass sich auf dem Album kein einziger wirklich peinlicher Moment findet. Der steht dafür im beiliegenden Label-Info, wo der Saga-Ursprung im Art-Rock gesucht wird. Andere Art-Rocker werden sich daran sicher noch gut erinnern, etwa Toto, Loverboy und die alten Van Halen... Nein, hätte es das Wort "Mainstream-Rock" nicht längst gegeben, es hätte schon damals eigens für Saga erfunden werden müssen!


    Led Zeppelin
    Early Days/The Best Of Led Zeppelin Volume One
    (Atlantic/EastWest)
    Nicht nur, dass wir hier eine erste Ladung ihrer besten Hits präsentiert bekommen, nein, auf der CD befindet sich zudem das Originalvideo zu "Communication Breakdown" - in schwarzweiß wohlgemerkt. Kult!
    Entschuldigung für dieses abgedroschene und vor allem in der Metal-Presse oft verwertete Wort, aber was soll ich sagen: Auch ich bin schließlich mit dieser Band groß geworden. Man mag das kaum glauben und mir nicht abnehmen, doch es ist wahr. Ich gebe es zu und schäme mich keineswegs dafür. Früher machten Jimmy Page und Robert Plant noch gute Musik und keiner von ihnen musste sich auf eine solch gewagte Zusammenarbeit wie mit dem Über-Pop-Rapper Puff Daddy einlassen, um nicht in absolute Vergessenheit zu geraten. Nein, damals, Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger, waren Led Zeppelin noch fit und voll auf der Höhe - geistig wie körperlich. Es gibt unzählige Künstler, die sich von Led Zeppelin beeinflussen ließen - gewollt oder ungewollt. Das Quartett hat nachweislich seine Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen und das über Jahrzehnte.

    "Good Times, Bad Times", "Dazed And Confused", "Communication Breakdown", "Whole Lotta Love", "Immigrant Song", "Rock And Roll" und "Stairway To Heaven" sind Klassiker und werden es wahrscheinlich bzw. hoffentlich für alle Ewigkeiten bleiben.


    Die Zeitmaschine streikte
    Wiedervereint: Jimmy Page und Robert Plant
    Prag, Sportovni Hala, 25.02.1998
    Alles hat ein Ende. Led Zeppelin haben sich bisher geweigert, nach dem Tod ihres Schlagzeugers John Bonham 1980 wieder aufzutreten. Wie ist also die kleine Tour durch Osteuropa zu verstehen, die Sänger Robert Plant und Gitarrist Jimmy Page unternahmen? "Die Gitarre und die Stimme von Led Zeppelin" kündigte das Ticket zum Konzert in der Prager Sportovni Hala an: 16 000 Konzertbesucher kamen und sahen zwei exzellente Musiker, die immer noch voller Spielfreude stecken, aber die Zeitmaschine in die Siebziger nicht aktivieren können.
    Page und Plant wählten vor allem die schnelleren Songs aus ihrem riesigen Repertoire - "Ramble on" oder "Whole lotta love" beispielsweise - und prügelten diese in bester Hardrock-Manier ins Publikum. Plant fegte wie eh und je in blauem Hemd und Lederhose über die Bühne, ließ seine blonde Mähne flattern. Jimmy Page dagegen, lässig mit schwarzem T-Shirt und Jeans bekleidet, wirkte wie der nette Familienvater von nebenan, der zu besonderen Gelegenheiten zur Gitarre greift und zeigt, was er noch so alles kann. Der Gitarrist spielte seine Rhythmus- wie auch die Leadgitarre zu jeder Zeit souverän, und auch der legendäre Geigenbogen, eingesetzt beim Solo zu "Whole lotta love" fehlte nicht...

    Robert Plant hatte dagegen durchaus mit seiner Stimme zu kämpfen, schwer zu singende Balladen wie "Baby I'm gonna leave you" wurden eher von der Band getragen als vom Sänger. Darüber ließe sich wohl hinwegsehen, schwerer wog, daß vom ehemals breiten, epischen Rock, der "Led Zeppelin" bekannt machte, wenig zu hören war. Das Konzert rockte, das Publikum feierte den Auftritt frenetisch - aber die Magie fehlte.

    Zu hören gab es auch zahlreiche neue Songs. Natürlich ist ein Vergleich zu den alten Songs, die seit langen Jahren zum Standardrepertoire jedes Rockmusikers gehören, nicht fair. Dennoch war aus ihnen auch eine gewisse Unentschlossenheit zu hören. Psychedelic, Rock'n'Roll und ethnische Einflüsse sind vorhanden - die Karten sind gemischt, und es darf mit Spannung erwartet werden, welches Spiel Jimmy Page und Robert Plant in Zukunft damit aufziehen werden.


    Ewig junger Rock 'n' Roll
    Kiss in der Münchner Olympiahalle
    19. März 1999
    Nein, die Zeit zurückdrehen kann auch ein Mann wie Paul Stanley nicht. Der Gitarrist von Kiss, einer der größten Rockbands aller Zeiten, lacht und tanzt dennoch. Er steht auf einer Minibühne am anderen Ende der Münchner Olympiahalle, singt und bearbeitet seine Gitarre. Der kleine Fleck Bühne, der vielleicht die Grundfläche einer Telefonzelle hat, wird eingeschlossen von etwa 12 000 Rockfans, die Stanley zujubeln. So und nicht anders sieht Rock `n' Roll aus - Musiker und Publikum in hautengem Kontakt, bereit, sich gegenseitig etwas zu geben. Auf der einen Seite diejenigen, für die die Musik von Kiss Lebensgefühl und jahrelanger Begleiter ist. Auf der anderen Seite vier Musiker, die nach 80 Millionen verkaufter Platten bestimmt nicht Finanznot zu einer Tour und dem ersten Studioalbum nach 20 Jahren getrieben hat. Sondern eher die Liebe zu ihren Fans.
    Ein fantastisches Konzert, trotz einiger musikalischer Mängel. Auch wenn der Sound streckenweise eher dem dröhnenden Brei übungsraumverzerrter Rockkaskaden und der Gesang den Gehversuchen eines hoffnungsvollen Amateursängers glich, wenn kaum Groove hinter den Riffs steckte. Diese Nachlässigkeiten - egal, ob gewollt oder ungewollt - kompensierte Kiss mit einer professionellen Show.

    Feuerwerk, Feuerspucken, Kunstblut, fliegende Gitarren und ein in der Luft schwebende Bassist, ein Schlagzeugsolo in zehn Meter Höhe, Videosequenzen in modernster 3D-Technik und vieles mehr hatten sich die Kiss-Musiker einfallen lassen, um ihren Fans etwas zu bieten. Ganz zu schweigen von den bizarren Kostümen und Masken. Der Griff in die Trickkiste gelang außerordentlich gut, die Highlights - dazu zählte auch der beschriebene "Ausflug" von Paul Stanley sowie der Hit "I was made for loving you baby" - waren gut über die zweistündige Show verteilt. Wer technisch brillanten und virtuosen Rock 'n' Roll liebt, war am falschen Platz. Richtig war, wer fühlen wollte, was das Lebensgefühl dieser lauten Musik heute und damals im positiven Sinne bedeuten kann. Kiss ist Kult.

    Elvis Presley
    The Country Side Of Elvis
    (RCA/BMG)
    Der Titel lässt vermuten, dass hier Elvis' Faible für Country gefrönt wird. Das trifft leider nur zum Teil zu. Denn das ein oder andere genrefremde Liedchen hat sich auf diese Doppel-CD verloren, obwohl es (laut Titel) nun wirklich nicht hierher gehört. Davon abgesehen vereint diese Zusammenstellung Elvis' Lieblings-Countrylieder, die der spätere Meister des Rock'n'Roll gern und oft (nach)sang - ob sie nun von anderen für ihn oder für andere geschrieben wurden.

    Wer glaubt, Elvis' Repertoire höre bei Gospel, Balladen und Rock'n'Roll auf, der hat sich geirrt. Selbst der (nicht ganz zu Unrecht) mit vielen Klischees behaftete Country, hatte es dem Ikon angetan. Gott sei Dank, möchte man sagen. Die 48 Songs aus den Jahren 1954 bis 1976 (die ersten Stücke, die er je in der Öffentlichkeit sang inklusive) sind meist von solcher Schönheit und Eleganz, man möchte sie nicht mehr missen.

    Natürlich wurden die Songs digital nachgebessert, wodurch sie aber nichts von ihrem historischen Charme verloren haben. Neben "Blue Moon Of Kentucky" (Bill Monroe), "How Do You Think I Feel" (Wayne Walker & Webb Pierce), der Liebeserklärung "There's Always Me" (Don Robertson), "I'm Movin' On" (Hank Snow), "Funny How Time Slips Away" (Willie Nelson) auf der ersten und "Little Cabin Home On The Hill" (Bill Monroe & Lester Flatt), der Ballade "There Goes My Everything" (Dallas Frazier), dem traurigen Stück "I'm So Lonesome I Could Cry" (Hank Williams) und "You Asked Me To" (Waylon Jennings) von der zweiten CD, kann ich jedem nur das alles überragende Meisterstück "Make The World Go Away" (Hank Cochran) empfehlen.



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