Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

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    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 10:34

    Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen
    Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen und
    zeitgeschichtliche Quelle.


    Wo ein politischer Appell in Plakatgestalt angeschlagen wird, da verüben
    die Auftraggeber gewissermassen einen " Anschlag " auf das Denken des
    Vorübergehenden. Sein Entscheiden und Verhalten soll, unter Ausschaltung
    mehr oder minder gründlicher Reflexion, in Sekundenschnelle beeinflussst
    werden. Wir haben es mit einem Sonderfall der Propaganda zu tun.

    Propaganda im allgemeinen Sinne, keineswegs ein Neuzeitphänomen, ist an
    die Voraussetzungen gebunden, dass Meinungen, Entscheidungen und
    politisches Verhalten grösserer Volksteile eine erhebiche Rolle spielen.

    Das Plakat aber geht von spezifischen Lebensbedingungen des
    industriell-technischen Zeitalters aus und mach sich neben der
    psychisch-politischen Mobiltiät des modernen Menschen auch
    seine erhöhte physische Beweglichkeit und Unrast zunutze.

    Der politische " Anschlag " ist wie der kommerzielle genau
    zugeschnitten auf einen alltäglichen Sututationstypus. Nicht
    der nachdenkende, zuhörende oder diskutierende, also der aktiv
    und vorsätzlich politischen Problemen zugewandte Mensch ist
    sein Ziel, sonder der unterwegs befindliche, zur Arbeit, zum
    Einkauf oder Termin eilende oder heimkehrende Mensch,
    welcher eilig, abgelenkt und isoliert ist.

    Es kommt darauf an, ihn, der sich voraussichtlich mit der
    beabsichtigten Aussage nicht freiwillig beschäftigen wird,
    mit grossformatigen und optimal platzierten Aufrufen im
    " Flug " zu errreichen, sein Aufmerksamkeit optisch zu
    erzwingen. Die kurze Aufmerksamkeitsspanne des Menschen
    gilt des maximal zu nutzen und die " Botschaft " schnellstens
    ein zuprägen. Volles Verstehen und tieferes Verarbeiten sind
    dabei nicht wesentlich.

    Die Notwendigkeit, einen möglichst komprimierten Appell
    anzustreben, hat mit den Plakaten in diesem Sinne, objektiv
    gesehen, " Meisterwerke " der angewandten
    " Massenpsychologie " hervorgebracht.

    Wahlplakate stellen zudem eine zentrale zeitgeschichtliche
    Quelle dar. Sie sind ein verlässliches und verdichtetes Spiegelbild
    der politischen Ereignisse, berichten vom Informationsbedürfnis
    ihrer Zeit und repräsentieren wichtige Stationen in der Geschichte
    eines Landes.

    Wahlplakete erinnern an die Höhen und Tiefen der Parteien im
    Wandel der Zeit, an die bedeutendsten Persönlichkeiten sowie
    die wichtigsten politischen und programmatischen Inhalte der
    Parteien. Ausserdem sind Wahlplakate äisserst aufschlussreich
    über die politische Kultur eines Landes. Um sie als historische
    Quelle nutzen zu können, sind viele Hintergrundinformationen
    über Wahlkämpfe, das Medium Wahlplakat, seine Bedeutung im
    modernen Medienmix und die Funktionen des Wahlplakats im
    Wandel der Zeit erforderlich.

    Wahlplakate erfüllen verschiedene Aufgaben. Sie bewerben
    das Ereignis einer Wahl, kündigen das Nahen von Wahlen
    an (Aktivierungsmedium), bewerben eine Partei, eine Person,
    ein Thema, zeigen " wofür " eine Partei steht, dienen als
    Motivationshilfe für Parteimitarbeiter und Funktionäre, sollen
    politische Mitbewerber oder Gegner einschüchtern und
    demotivieren (Integrations und Identifikationsfunktion) und
    die Wähler in ihrem Handeln beeinflussen.

    Wahlplakate zeichen sich durch Bildreichtum aus, weisen sehr
    knappe Slogans und Text auf. Es werden wenig Informationen
    vermittelt, aber Meinungsbildung bzw. –verstärkung, der
    Imageaufbau und Emotionstransfer wird im öffentlichen Raum
    als Meinungs- und Kontaktmultiplikator eingesetzt. Ein effizientes
    Mittel der politischen Positionierung, Beeinflussung sowie ein
    Instrument zur Realitätskonstruktion. Bilder, egal ob im TV oder
    auf Plakaten, transportieren glaubwürdiger als Worte Emotionen.
    Plakate werden damit zu einem geeigneten " Imageträger ".

    Das Wahlplakat mit seiner langen Geschichte und angesichts
    einer zunehmenden Medienvielfalt ist auch heute noch ein
    wesentliches Wahlkampfmittel, auf das keine Partei im Wahlkampf
    verzichten kann – bedeutet der Verzicht auf Wahlplakate doch
    auch ein Nichtvorhandensein, eine fehlende Präsenz im Stadtbild
    bzw. die Überlassung des öffentlichen Raumes an die politischen Mitbewerber.




    http://www.bpb.de/themen/5XQKO6,0,0,Historische_Plakate.html




    http://www.demokratiezentrum.org/bildstrategien-zusatz/das-wahlplakat-als-zeitgeschichtliche-quelle.html



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 10:40




    http://politischesplakat.blogsport.de/



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 10:56




    http://www.plakatkontor.de/510252961f10f9601/510252965c0df1251/index.html



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 11:04

    Geschichte des Plakates
    Zitat: Plakat (lateinisch-niederländisch)

    Anschlag an Mauern, Hauswänden, Anschlagtafeln, Litfaßsäulen u.a. zur behördlichen, politischen, kulturellen oder wirtschaftlichen Information einer möglichst großen Öffentlichkeit; in Form und Gestaltung auffällig, von weitem erkennbar und in der Aussage rasch erfassbar.
    Geschichte

    Seit Mitte des 15. Jh.s entstand das später auch illustrierte Plakat aus Anzeigen, Flugblättern und Handzetteln. In der Zeit vom 16. bis zum 18. Jh. gab es hauptsächlich das Schaustellerplakat. Erst im 19. Jh. erfolgte Produktwerbung durch das Bildplakat. Die Lithografie ermöglichte großformatige Plakate in hoher Auflage. Einen ersten Höhepunkt hatte die Plakatkunst im letzten Jahrzehnt des 19. Jh.s in Frankreich. J. Chéret gilt als Schöpfer des modernen, pointierten Bildplakats, ebenso T.A. Steinlen und H. de Toulouse-Lautrec; zu Beginn des 20. Jh.s kamen Jugendstilkünstler wie E. Grosset, A. Mucha, in Großbritannien D. Hardy, A.V. Beardsley, in München Th.Th. Heine, in Berlin P. Scheurich hinzu. Ein expressiver Ausschnitt und die dem japanischen Farbholzschnitt entlehnte Betonung von Linie und Fläche kennzeichneten jetzt das Bildplakat. Der Pariser Künstler L. Capiello entwickelte diese Reduzierung des Sujets auf wenige Bildelemente weiter. Im Ersten Weltkrieg und danach beeinflusste der Expressionismus die Plakatkunst stark, so durch M. Pechstein, César Klein, W. Jaeckel. K. Kollwitz schuf spezifische sozialpolitische Formen des Bildplakats. Kubismus (in Frankreich insbesondere durch Cassandre) und Konstruktivismus entwickelten einen klaren Aufbau mit strenger geometrischer Form- und Schriftgestaltung; hier war in Deutschland das Bauhaus wegweisend (L. Moholy-Nagy, O. Schlemmer, H. Bayer). J. Heartfield führte die Fotomontage in die politische Plakatkunst ein. Auch J. Tschichold zählte zu den ersten Künstlern des Fotoplakats (Filmplakat für den Phoebus-Palast, München). In der UdSSR entstanden nach der Oktoberrevolution zwischen 1917 und 1922 didaktisch-politische Plakate (W. Majakowski u.a.). Durch den europäischen Faschismus wurde die künstlerische Entwicklung des Plakats durch monumentale, suggestive Plakatformen unterbrochen. Nach 1945 knüpfte die Plakatkunst zunächst an die konstruktivistische Phase der 20er Jahre an (insbesondere in der Schweiz); in Polen und in der Tschechoslowakei entwickelten sich kulturelle Plakate. Das Filmplakat hatte eine spezifische Entwicklung. In den 60er Jahren wirkten amerikanische Pop- und Hippie-Poster auf die europäische Plakatkunst, wobei das Poster primär dekorativen Charakter hatte und seine Funktion als Werbeplakat zurücktrat. Weitere Plakatformen bildeten sich heraus, so das Plakat für bestimmte Verhaltensweisen (z.B. im Straßenverkehr oder im gesellschaftlichen Umgang) u.a.

    Link zum Quelltext:

    http://www.wissen-digital.de/Plakat



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 11:09

    Plakate im Bundesarchiv


    http://www.bild.bundesarchiv.de/collections/2265753/_1287652094/?



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 11:15

    Plakatarchiv Austria


    http://www.bildarchivaustria.at/Pages/Praesentation.aspx?p_iAusstellungID=13016993&p_iCollectionID=-1

    Plakatarchiv Austria, der Plakatdatenbank von Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek

    http://plakatarchivaustria.onb.ac.at/



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 11:47




    Geschichte des Schweizer Plakats

    http://www.nb.admin.ch/themen/01417/index.html?lang=de



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 11:55




    Bilddatenbank
    Grafische Sammlung
    Plakat Sammlung

    http://gallery.albertina.at/eMuseum/code/emuseum.asp?style=Browse&currentrecord=1&page=collections&profile=objectsde&newvalues=1&newpage=collections#posters



    Re: Das politische Plakat als Transportmedium von Emotionen

    ABAS - 21.10.2010, 12:04




    Online Katalog und PDF Downloads von politischen Plakaten
    der Ausstellung des DEUTSCHEN HISTORISCHEN MUSEUMS:

    http://www.dhm.de/ausstellungen/grundrechte/katalog/



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