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Re: Sommersturm - Sommer ist vorbei... schade
Bastian - 19.09.2004, 21:00Sommersturm - Sommer ist vorbei... schade
Haltet euch fest! Ein deutscher Film, der wirklich gut ist! Das soll es auch noch geben!!! Könnt ihr euch das vorstellen? Und das sag ich nicht nur, weil ich dem Marlon Kittel hinterher sabbere, sondern weil ich die meisten deutschen Kinofilme kenne und sie für eher schlecht halte. Um nicht zu sagen - ihhh!
Doch reden wir lieber über "Sommersturm". Unser Sommer war zwar heiß, aber viel zu kurz. Der Film holt einem das tolle Gefühl dieses warmen Sommers zurück. Und noch besser: er entfacht es neu.
Nicht unschuldig an diesem Effekt ist die Geschichte, die einem das Herz zum weinen bringen kann.
Fangen wir gleich mit der Geschiche an, denn sie ist - im Gegensatz zu einigen anderen deutschen Film - hoch interessant.
Tobi und Achim sind beste Freunde. Sie trainieren gemeinsam im Ruderverein am Starnberger See und kennen sich seit Kindheitstagen. Ebenfalls im Club sind ihre Freundinnen: Anke und Sandra. Während die Beziehung von Sandra und Achim sich ihrem ersten Mal nähert, brodelt es bei Anke und Tobi heftig. Denn er ist in letzter Zeit sehr abweisend gegenüber Anke und sie kann das nicht verstehen. Der Zuschauer bekommt den Grund schneller heraus_ Tobi und Achim müssen das Bootshaus putzen, weil sie zu spät zum Training angetreten sind. Im Bootshaus fällt den beiden aber mehr ein, als zu putzen. Die Jungs kommen sich recht nahe und würgen am Ende gemeinsam ihren Jürgen. Es wird nicht das erste Mal gewesen sein, dass Tobi sich in diesem Moment Achim nah verbunden fühlte. Doch noch sagt er ihm nichts. Am Abend des Vereinsjubiläums bekiffen sie sich und Tobi fast sich Mut, Achim seine Zuneigung zu gestehen. Doch statt die Wahrheit auszusprechen, predigt er ihm vor, er habe mit Anke sein erstes Mal erlebt.
Die Situation eskaliert nicht gleich, sondern ein Ausflug ins Camp verschafft Tobi etwas Zeit. Gemeinsam mit der Männer- und Frauenmannschaft reist der Verein zu einem Cup, wo andere Teams aus Diusburg, Sachsen und Berlin antreten sollen. Die Berliner Frauenmannschaft hat abgesagt. Aber Ersatz konnte beschafft werden: Team "Queerschlag" - und dort ist Name auch Programm. Ein Team aus lauter Tucken, Schwuppen, Hausfrauen und Divas. Ganz klar, dass das unsere Bubis aus Bayern nervös macht.
Im Camp geht für Tobi ein Wunsch in Erfüllung: er darf mit Achim in einem Zelt schlafen. Georg wird in der Zwischenzeit von Malte, der Obertucke aus Berlin, angemacht und landet fast in der Klapse. Und der Trainer kann die Welt nicht mehr verstehen.
Im Camp werden auch einige Konflikte gestrikt, die alle für sich auf irgendeine Art und Weise das Herz berühren. Tobi hat Achim erzählt, er hätte mit Anke sein erstes Mal erlebt. Doch als Achim es Sandra erzählt, will es Anke nicht glauben, dass Tobi so ein Unsinn erzählt. Bei Sit-ups stellt sie ihn zur rede. Tobi erklärt ihr, dass er nun mal ein Proll ist und es hinausplatzen musste. Anke bleibt nichts anderes übrig, als dies zu glauben.
Achim und Sandra kommenden auf ihrem Weg zum ersten Mal immer näher an ihr Ziel. Doch ganz will es nie klappen.
Tobi hält unter dem ganzen Stress seine Gefühle für seinen besten Freund nicht mehr aus und schaut sich bei den "Queerschlägern" um. Niemand außer Leo merkt, dass Tobi heimlich in ihrem Camp war.
Eigentlich wollte man im Camp trainieren, doch wegen der pubertären Chaosstimmung geht das alles ein wenig verloren. Die gesamte Ordnung verlieren auch die Gefühle und Tobi kann sie nicht mehr im Zaum halten. So passiert es, dass er Sandra sagt, sie solle endlich mit Achim schlafen und Anke schickt er erst noch mehr auf Distanz, um sie dann wieder etwas näher kommen zu lassen.
Im ganzen Wirrwarr der Gefühle ändert sich nichts an der Situation, dass Tobi in Achim verliebt ist. Als die beiden gemeinsam schwimmen gehen und sich dann in die Sonne legen, fasst Tobi sämtlichen Mut und will Achim küssen. Der packt es nicht, damit umzugehen und ergreift die Flucht vom Steg. Just in diesem Moment kommen die Berliner angeschwebt und wundern sich über den Flüchtling. Auch sie haben vor, sich die Sonne auf den Körper scheinen zu lassen und machen es sich auf dem Steg gemütlich. Tobi will gehen, weil er eh schon zu spät zum Training ist, aber Leo überredet ihn, noch zu bleiben. Gesagt, getan. Und Tobi lernt die Gruppe besser kennen. Während er schläft, verdürckt sich der Rest und nur Leo bleibt zurück. Er cremt Tobi den Rücken, da der Sonnenbrand schon mehr als rot ist. Es dürfte jedem klar sein, dass sie sich nicht lange betteln lassen und aus den zärtlichen Küssen vom Anfang wird ein Heavy Petting und am Ende erlebt Tobi sein erstes Mal mit einem Jungen. (Hier gleich mal eine eigene Anmerkung: die schlechteste Pornoszene, die ich je gesehen habe... ). Völlig überfordert - aber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen rennt Tobi davon und wird von Anke im Gebüsch überrascht. Sie hat alles für ihr gemeinsames erstes Mal vorbereitet. Doch Tobi kneift und lässt sie allein.
Diese Vorfälle lassen die Stimmung Camp platzen und keiner weiß eigentlich mehr, was abgeht. Die Trainer versuchen mit einem Grillerchen wieder etwas "Normalität" hineinzubringen. Doch Malte versaut alles. Der schwule Macho konnt es nicht lassen und musste dem scheuen Georg einen Kuss aufdrücken. Der hat es absolut nich gepackt und ist blind in den Wald gerannt. Wär ja alles recht romantisch, aber ein Gewitter taucht auf und der Grillabend ist geplatzt und alle suchen Georg. Nach einer dramatischen Suchaktion findet Tobi ihn am Ende und eine Schlägerei bricht unter Blitz und Donner aus. Endlich merkt jemand, dass nun auch Sandra und Achim verschwunden sind. Die beiden haben sie für ein Schäferstündchen in die Zweisamkeit verzogen und Tobi dreht am Rad, weil er genau weiß, dass es nun keine Hoffnung mehr gibt. Nachdem auch Achim und Sandra wieder aufgetaucht sind wird das Camp abgebrochen und man bricht in die geschlossene Ferienlager ein, wo man Schutz sucht. Tobi muss akzeptieren, dass Achim mit Sandra zusammen ist. Anke muss akzeptieren, dass Tobi schwul ist. Nur Leo kann punkten: er bekommt Tobi. *neidischauftobibin*
Happy End darf natürlich nicht fehlen. Am nächsten Morgen bekommt Anke einen Kuss von Tobi auf die Wange. Alle kommen damit klar, dass Tobi schwul ist und die Queerschläger gewinnen den Cup - noch dazu mit Georg. Nur die Sachsenmadl sind etwas deprimiert... sollte man Mitleid heucheln?
Die Geschichte des Films mag nach meinen Ausführungen heftig lang klingen, aber keine Sorge: Langeweile kommt nicht auf. Aufgrund der ständig änderten Situationen und Einstellungen behält man den roten Faden im Auge ohne das es zu verschleiert wird.
Ein Aufgebot an jungen deutschen Stars wird geboten, was zu früheren Zeiten Anatomie oder meinetwegen auch Harte Jungs bieten konnten: Robert Stadlober, Kostja Ullmann *cute*, Alicja, Bachleda-Curus, Tristano Casanoca, Miriam Morgenstern, Marlon Kittel *sabbersabber*, Hanno Koffler, Jürgen Tonkel und viele viele mehr. Wenn sie einigen jetzt noch unbekannt erscheinen mag, sie haben in einigen Filmen schon mitgespielt und spätestens in einigen Monaten wird man ihre Namen noch größer schreiben.
Fazit: Sehenswert
(ich mach grad ma schluss, weil meine Finger wehtun... wird noch fertig gestellt, dieser beitrag)
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