Erinnerung an Anti-Shell-Proteste

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    Re: Erinnerung an Anti-Shell-Proteste

    Jaxx - 20.06.2005, 19:25

    Erinnerung an Anti-Shell-Proteste
    Was von Brent Spar geblieben ist

    Von Regina König, ARD-Hörfunkstudio Stockholm

    Prominente Künstler, Politiker aller Parteien und die Kirche in Deutschland verurteilten Shell als Umweltsünder. Ein Aufschrei des Entsetzens ging durch die tankende Bevölkerung, nachdem die britische Regierung die Versenkung der 15.000 Tonnen schweren Öl-Lagerplattform im Atlantik genehmigt hatte. Greenpeace-Aktivisten erklommen die Plattform mit Seilen und Winden. Von der Jungen Union über den Deutschen Fischereiverband bis zu dem Kirchentagspräsident riefen unzählige Personen und Organisationen zum Shell-Boykott auf.

    Mehrfach wurde die ausgediente Zwischenlager-Plattform besetzt, Behörden erließen Dienstanweisungen, nicht mehr bei Shell zu tanken, in Hamburg wurde ein Brandanschlag auf eine Shell-Tankstelle verübt. Am 20. Juni 1995 gab der Konzern, der dabei war, auch sein Image zu versenken, dem riesigen Proteststurm in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden nach.
    Plattform zur Hafenanlage umfunktioniert

    "Wir werden uns ändern" hieß die Anzeigenkampagne, mit der das angekratzte Image wieder aufpoliert werden sollte. Und die Plattform - die wurde im norwegischen Erfjord geparkt und schließlich zerlegt. Hafenmitarbeiter Eivard Norgaard las in der Zeitung, dass Shell die Plattform unbedingt entsorgen musste - möglichst umweltverträglich und sinnvoll: "Heute ist eine großer Teil der Brent Spar ein Kai-Fundament in Mekjarvik, zehn Kilometer nördlich von Stavanger, der Rest wurde verschrottet. Die Teile der gereinigten Außenhülle sind die Basis für eine Kaianlage von 140 Metern Länge und mit 20 Metern Wassertiefe."

    Rund 64 Millionen Euro kostete die Verlegung und brauchte 350.000 Arbeitsstunden. So wurden ein paar Arbeitsplätze geschaffen und die Plattform erweist sich als äußerst nützlich: "Es ist wirklich sehr praktisch, einen so großen Kai zu haben, an dem sehr große Schiffe anlegen können", sagt Norgaard. "Stavanger liegt strategisch sehr günstig, wir haben hier viel Nordsee-Verkehr, Versorgungsschiffe und enorme Kran-Fahrzeuge. Wir demontieren auch andere ausgediente Plattformen. Es gibt nicht viele Häfen in Norwegen, in denen so große Schiffe anlegen können - dank des Brent-Spar-Kai können wir das."

    Pragmatische Einstellung in Norwegen

    Verschiedene Studien halten die Versenkung ausgedienter Ölplattformen nach wie vor für die bestmögliche und umweltfreundlichste Entsorgungsmethode. In Norwegen sah man die Protestbewegung in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden mit Erstaunen, sagt Norgaard: "Wir Norweger haben das ganz entspannt gesehen. Es gab natürlich eine intensive Medienberichterstattung. Aber wir sind eine bedeutende Öl-Nation und haben zu solchen Dingen ein pragmatischeres Verhältnis. Brent Spar war ja mit 140 Metern Höhe und 30 Meter Durchmesser sehr klein und wog gerade mal 15.000 Tonnen. Die größte Ölplattform der Welt wiegt eine Million Tonnen und ist fast 500 Meter hoch! So gesehen war die Brent Spar ein kleine Sache."

    Im Juli 1998 beschlossen die Umweltminister der Nordost-Atlantik-Anrainerstaaten eine generelles Versenkungsverbot für Stahlplattformen. 52 Tage Protest hatten einen Präzedenzfall verhindert, denn die Brent Spar war die erste von Hunderten Plattformen, die nach Ablauf der Betriebszeit entsorgt werden mussten.


    (Quelle: tagesschau.de)



    Meine Herren, ist das Ereignis schon 10 Jahre her? Man, man, auf einmal war alles böse was bei Shell tankte. Zeigte mir aber auch, dass das Volk stark sein kann (wenn es denn will).



    Re: Erinnerung an Anti-Shell-Proteste

    acquire - 13.07.2005, 00:24


    Davon wusste ich bisher gar nicht. Aber klasse, dass es so einen Aufschrei gab und das die Ergebnisse so positiv ausgefallen sind. Danke an alle die damals mitgewirkt haben! :up:



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