Jan und das Wildpferd

fontana bis Vethake
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    Re: Jan und das Wildpferd

    Jaxx - 14.02.2005, 18:42

    Jan und das Wildpferd


    Autor: Heinrich Maria Denneborg
    Musik: Arno Bergmann
    Toningenieur: Ludwig Bender
    Regie: Kurt Vethake
    Produktion: Kurt Vethake
    Jahr: 1974

    Mitwirkende:
    Erzähler - Knut Reschke
    Jan - Georg Wondrak
    Vater - Karl Heinrich
    Natz - Eberhard Krug
    Tante Marie - Margarethe Schön
    Magd - Regine Mahler
    Förster - Klaus Jespen
    Dina - Kathrin Rietenbach
    Inspektor - Peter Schiff
    Rossschlächter - Hans Schwarz
    Richter - Heint Rabe

    Besprechung:
    Der 9-jährige Bauernsohn Jan erlebt so manches Abenteuer auf dem Hof seiner Eltern. Natz, der Knecht, erzählt Jan gerne mal Geschichten, wenn es etwas langweilig wird – auch wenn sie nicht immer zu 100 Prozent stimmen.
    Eines Tages gehen Natz und Jan auf den Rummel. Dort sieht Jan ein Wildpferd, welches ein Karussell ziehen muss. Mit dem Spaß ist es jedenfalls vorbei. Jan will nach Hause und dort angekommen geht er ins Bett. Am nächsten Morgen beschließt Jan, ein Wildpferd zu haben. Er will es hegen und pflegen und nicht so quälen, wie die Leute auf der Kirmes. Jan hat Glück: Im Winter kommen die Wildpferde aus den anliegenden Wäldern und versammeln sich im Gehege des Försters. Jeden Tag kommt Jan und schaut nach den Pferden. Sein Augenmerk richtet sich auf ein junges Pferd welches lahmt und von der Herde ausgestoßen wird. Schnell wird ein Name für das Wildpferd gefunden: Balthasar. Fortan schlägt Jans Herz nur noch für das junge Wildpferd doch der Tag der Entscheidung rückt immer näher. Die Wildpferde sollen auf einer Auktion versteigert werden doch Balthasar wird auf dem Anhänger des Pferdeschlachters verladen! Was wird mit Balthasar geschehen? Können Natz und sein (Phantasie-)Freund „Knipperdolling“ das junge Pferd retten?


    Ein Blick auf das Cover hat mir eigentlich schon genügt und ich war mir dessen sicher, dass sich das Hörspiel in der Reihe meiner Lieblings-Hörspiele ansiedeln wird. Nun, ich habe mich nicht geirrt. Heinrich Maria Denneborg schrieb die Geschichte in den 50er Jahren und Kurt Vethake adaptierte sie 1974. Vetheke ist es hier erneut gelungen eine Geschichte zu vertonen, von welchen ich nie genug bekommen kann. Es sind die Geschichten, die eine gewisse Jungfreulichkeit besitzen. Es sind die Geschichten, in denen der Schnee noch weiss ist und die Kinder noch toben und 1000 Abenteuer erleben. Es sind gerade die Geschichten, die Vetheke sich aussuchte, die heute einen großen Wunsch in uns lostreten und uns in der behüteten Jugend wiederfinden lassen.

    Die Sprecher sind wunderbar. Hinter der nunmehr alten Technik gaben sie einen zum Besten und ihre Stimmen lassen wunderbare Bilder im Kopfe entstehen. Jan, gesprochen von Georg Wondrak, nimmt man den kleinen Buben ohne Zweifel ab. Sein Wissensdurst und seine Abenteuerlust sind nicht zu zügeln und der Knecht Natz, gesprochen von Eberhard Krug, hat so seine leichte Mühe, Jan Rede und Antwort zu stehen. Kurzum: Vethakes Händchen für die richtige Sprecherbesetzung war wieder einmal gegeben.

    Die Musik und die Geräusche sind „Vethake-like“: Sparsam und dennoch absolut ausreichend. „Jan und das Wildpferd“ lebt von der Geschichte und nicht vom Sound.




    Fazit:
    Meine Meinung zu diesem Hörspiel ist sicherlich alles andere als objektiv. Ich bin befangen und bin es gerne. Kurt Vethake Produktionen haben diesen Zauber der Jugend in sich. Zurückblickend erkennt man sich selbst wieder und es kommen die Fragen nach der Zeit. Wie schnell sie doch vergeht und wie toll sie doch war. „Jan und das Wildpferd“ ist aus heutiger Sicht sicherlich nostalgisch aber dennoch spiegelt sich der eine oder andere kritische Gesellschaftspunkt wider, der heute nach wie vor besteht und zum Teil sehr aktuell ist. Einzig und allein die spielenden Kinder und ihre blühende Phantasie ist der Punkt, der das Hörspiel alt erscheinen lässt, denn solche wichtigen Erscheinungen kann ich nur noch verschwommen in der heutigen Zeit wahrnehmen.


    Interessantes:

    Das Buch, welches H.M. Denneborg geschrieben hat, fängt wie folgt an:



    "Es ist nicht wahr, daß man in Westfalen nur von Korn, Schinken und Pumpernickel lebt. Aber es ist wahr, daß es in Westfalen heute noch wilde Pferde, richtige Wildpferde, gibt. Und wer das nicht blauben will, der frage den Herzog von Croy. Ihm gehört nämlich das Reich der Wildpferde im Münsterland, im nordwestlichen Zipfel von Westfalen. Merfelder Bruch heißt das weite Revier und ist von Dülmen aus in kurzer Zeit zu erreichen..."



    Das es sich bei "Jan und das Wildpferd" um einen Roman handelt, weiß man natürlich nicht so recht, ob dieser Absatz stimmt oder nicht, zumindest ich (als Nordlich) nicht. Ich habe also ein wenig recherchiert und siehe da, alles stimmt.



    Absolut lobenswert finde ich die Tatsache, dass das Buch "Jan und das Wildpferd" zur münsterländischen Grundschullektüre gehört! Eine schönere Stunde der eigenen Geschichte kann es doch gar nicht geben, oder?


    (Jan und das Wildpferd als Buch, 1957)

    Es stimmt auch, dass es alljährlich den Wildpferdefang - mit anschließender Versteigerung - gibt. Es wird ein einjähriger Hengst per Hand (!) und ohne Hilfsmittel aus der Herde gefangen. Dieses Ereignis findet am letzten Samstag im Mai statt. Natürlich auch in diesem Jahr (28.05.2005)

    Die Wildpferdebahn im Merfelder Bruch ist heute ein Naturschutzgebiet mit der Herde (ca. 350 Tiere) als Naturdenkmal.




    Re: Jan und das Wildpferd

    Jaxx - 16.05.2005, 16:14


    Als Ergänzung erreichte mich noch folgende Mail von Wolfgang Bursch:



    Der WDR hat im Jahr 1966 einen Kinderfilm (6O') nach dem Roman
    von Heinrich Maria Denneborg gedreht. Er wurde in der ARD am
    26.3.67 erstausgestrahlt.
    Regie hatte Benton Claus Lombard, Kamera: Bruno Stephan,
    Musik: Hans Posegga, Darsteller: Wolfgang Peau, Kurt Rackelmann,
    Julia S. Lindig u.a.



    Danke für den Hinweis :gut:



    Jaxx



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