"Körperlich"

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    Re: "Körperlich"

    Compuexe - 08.09.2008, 18:24

    "Körperlich"
    Er räusperte sich, zögerte lange, bevor er etwas sagte.
    "Ich ... ich habe gestern mit einer Frau geschlafen!"
    "Mit deiner Frau?", kam die prompte Frage.
    "Nein."
    "Wer war sie?"
    "Sie ist ... meine Sekretärin."
    "Was ist mit deiner Frau?"
    Ein erstaunter Blick zur Seite. "Was soll denn mit ihr sein?"
    "Liebst Du sie nicht mehr?"
    Wieder dauerte es lange, bis er antwortete.
    "Natürlich liebe ich sie, aber ..."
    "Aber ...?"
    "Wir sind seit fünfzehn Jahren verheiratet."
    "Und?"
    "Na, da kann so was schon mal passieren."
    "War es das erste Mal?"
    Wieder dieses Zögern.
    "Nein. Wir ... wir haben seit einem Jahr ein Verhältnis."
    "Wie alt?"
    "Was?"
    "Wie alt ist dein Verhältnis?"
    "Dreiundzwanzig."
    "Du hast seit einem Jahr ein Verhältnis mit deiner dreiundzwanzigjährigen Sekretärin? Bist du denn wahnsinnig geworden auf deine alten Tage? Du könntest Ihr Vater sein, fast schon ihr Großvater."
    "Also ... ich bin doch erst achtundvierzig!" Echte Empörung schwang jetzt in seiner Stimme mit.
    "Ich weiß. Und wie, denkst du, soll das nun weiter gehen?"
    "Keine Ahnung, darum wollte ich doch mit jemandem reden."
    "Du hättest schon früher darüber reden können."
    "Ja, ich weiß" Er knetete seine Finger. "Es waren einfach Skrupel, die ich hatte. ist das so schwer zu verstehen?"
    "Wirst Du sie heiraten?"
    "Heiraten? Eine Dreiundzwanzigjährige? Bin ich verrückt?" Ein vorwurfsvoller Blick. "Im Übrigen bin ich verheiratet. Glücklich verheiratet, wie ich betonen möchte." Der letzte Satz klang zornig.
    "Ach so. Und darum betrügst du deine Frau seit einem Jahr?"
    "Es ist doch nur ... körperlich, irgendwie."
    "So so, hmmm, körperlich." Ein kurzes Schweigen. "Was genau erwartest du jetzt eigentlich von mir?"
    "Nur einen Rat."
    "Okay, das kannst du haben. Geh zu deiner Frau, erzähl ihr davon und verlass deine Sekretärin."
    "Das kann ich nicht!"
    "Du wolltest meinen Rat."
    "Ja, aber doch nicht so einen", erklärte er empört.
    "Ich verstehe. Du willst einen Rat, der dir die Verantwortung abnimmt. Einen, der dir besser in den Kram passt, ja?"
    "Ach Scheiße - Verzeihung. Ich weiß doch selbst nicht genau, was ich eigentlich will."
    "Liebst du sie denn?"
    "Wen?"
    "Na, wen wohl, deine Sekretärin natürlich."
    Er schüttelte vehement den Kopf. "Ich sagte doch schon, es ist rein körperlich. Sie spricht mich als Mann einfach an."
    "Du willst mir aber nicht erzählen, dass du ebenfalls ihrem Idealbild entsprichst?"
    "Wie soll ich das denn bitte jetzt verstehen?"
    "Ganz einfach. Was findet eine wohl attraktive junge Frau von dreiundzwanzig Jahren an einem achtundvierzigjährigen, verheirateten Mann mit leichtem Bauchansatz und beginnender Halbglatze?
    Er zuckte die Schultern.
    "Was weiß ich. Vielleicht schätzt sie ja meine Erfahrung?"
    "Ja, vielleicht."
    "Das klingt nicht gerade überzeugt."
    "Muss ich dich denn überzeugen? Bist du das nicht bereits?"
    Ein Räuspern-
    "Eigentlich nicht. Ich weiß ja selbst nicht, was genau sie an mir findet."
    "Vielleicht hast du ja andere Vorzüge, die sie interessieren?"
    "Sie ist nicht so eine? Simone ist keine Frau, die sich einen Mann nur wegen seines Geldes angelt."
    "Ach nein?"
    "Nein!", kam zögernd.
    "Also ist es doch der agile, weltgewandte Mann, der sie anmacht?"
    Ein tiefer Seufzer folgte. "Vielleicht will ich ja genau das glauben?"
    "Bist du denn agil und weltgewandt?"
    "Nicht wirklich."
    Die daraufhin folgende Pause war ihm peinlich.
    "Da ist noch was", sagte er leise.
    "Dachte ich es mir doch. Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass sie schwanger ist, oder?"
    Wieder entstand eine Pause.
    "Na?"
    Er nickte.
    "Ja", kam es dann aus ihm heraus, "sie ist schwanger. Im dritten Monat, wie sie sagt."
    "Das ist ja wundervoll, herzlichen Glückwunsch!"
    "Spott und Häme ist sicher das Letzte, das ich erwartet hatte."
    "Stimmt, du wolltest keine Häme, sondern einen Rat. Verzeih mir, ich vergaß."
    Er erhob sich. "Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe."
    "SETZ DICH!" Die Stimme wurde laut, klang wie ein Befehl.
    Er setzte sich wieder.
    "Deine Frau wird sich von dir scheiden lassen, wenn sie davon erfährt."
    "Das ist ja das Problem. Ich kann mir als Geschäftsmann eine solche Scheidung einfach nicht leisten." Er beugte sich nach vorne und nahm sein Gesicht in beide Hände. "Es wäre mein Ruin."
    Sein Gegenüber nickte mehrfach mit dem Kopf.
    "Das hättest du dir vorher überlegen sollen."
    "Wie konnte ich das denn ahnen? Es hätte eine kurze Affäre werden sollen, ein Intermezzo, nicht mehr."
    "Hat sie Bedingungen gestellt?"
    "Bedingungen? Wer ...?"
    "Na wer wohl, deine Simone."
    Wieder knetete er nervös seine Finger und sah dabei zu Boden.
    "Sie ... sie will, dass ich mich scheiden lassen und sie heirate."
    "Erstaunlich klare Vorstellungen für eine Dreiundzwanzigjährige, die nicht so eine ist.
    Aber du glaubst ja in deiner Naivität immer noch, dass sie nicht berechnend ist, ja?"
    Er legte seine Hände auf seine Knie.
    "Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, was ich glauben soll. Ich mag sie ja, irgendwie. Sie sagt auch immer wieder, wie sehr sie mich liebt. Ich kann mich einfach nicht entscheiden."
    Der Andere nickt ungesehen.
    "Das ist eine ganz verzwickte Situation. Du solltest die Finger von ihr lassen, deiner Frau die Wahrheit sagen erzählen und darauf hoffen dass sie dir irgendwann verzeiht und dir nicht die Eier abschneidet."
    Ein Kopfschütteln war die Antwort.
    "Merkwürdiger Rat eines Priesters. Ich hatte mit Verständnis und Hilfe gerechnet. War das wirklich schon alles, was ich zu erwarten hatte?"
    Verblüfft hörte er, wie sein Gegenüber aus dem Beichtstuhl stürmte, als auch schon seine Tür des kleinen, hölzernen Verschlags geöffnet wurde.
    Der Mann in der schwarzen Kutte packte ihn an den Jackenaufschlägen und zerrte ihn in die noch leere Kirche.
    "Jetzt hör mal gut zu, mein Lieber. Das war nicht der Rat deines Beichtvaters, sondern der deines großen Bruders. Und wenn dir, kleiner Bruder dieser Rat nicht passt, dann geh mit deinem Problem zu unserer Mutter, vielleicht kann die dir helfen."
    Damit stieß er seinen Bruder von sich, drehte sich um und ging gemessenen Schrittes zum Ausgang. Dort drehte er sich nochmal um und rief: "Sei doch bitte so nett und such dir in Zukunft einen anderen Beichtvater, ja? Und ... grüß meine liebe Schwägerin von mir."



    Re: "Körperlich"

    Anonymous - 09.09.2008, 09:08


    Auch hier wieder nur eine leere Fläche, compu

    LGvZC



    Re: "Körperlich"

    Eva - 09.09.2008, 09:17


    ????? :D



    Re: "Körperlich"

    maggi - 09.09.2008, 10:01


    Mädels, habt Geduld.
    Diese Seite ist im Moment nicht erreichbar, hat vermutlich Serverprobleme. Am frühen Morgen ging sie.
    Probiert's einfach wieder.



    Re: "Körperlich"

    Laura - 18.10.2008, 00:29


    Und dieses?



    Re: "Körperlich"

    Compuexe - 18.10.2008, 00:53


    Das auch.
    Das Problem bei Bookrix ist, dass man sieht, dass man eine neue Bewertung bekommen hat. Bei drei oder vier Büchern ruft man die einfach auf und sieht nach. Je mehr Bücher man aber dort stehen hat, desto schwerer wird das, weil die nicht chronologisch gelistet werden.
    Die Kommentare können also praktisch immer beim letzten oder vorletzten Buch auftauchen. das war mir zu umständlicvh, also hab ich die, die am wenigsten ankamen, wieder gelöscht.
    Ich kenn jemand, die 63 Bücher dort stehen hat. Die ist praktisch den ganzen Tag nur am suchen.



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