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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: toni Forum: www.haslinger-weine.at Forenbeschreibung: Forum für Weininteressenten, Weinliebhaber, Winzer und deren Familien aus dem Unterforum: Wein, Reben und Philosophie Antworten: 1 Forum gestartet am: Donnerstag 08.07.2004 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: DAC Letzte Antwort: vor 19 Jahren, 9 Monaten, 5 Tagen, 19 Stunden, 22 Minuten
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Re: DAC
toni - 24.07.2004, 17:56DAC
Für Alle, denen nicht ganz klar ist was DAC bedeutet, ist der folgende Link zur Erklärung: DAC - Weinviertel
Da sich seit einiger Zeit auch das Weinkommitee Kamptal über einen DAC Wein für unsere Region Gedanken macht, möchte ich dieses Thema auch in meinem Forum aufgreifen.
Die Bezeichung DAC sollte ja für den Kunden den Vorteil haben, jederzeit einen Wein (auch ohne ihn vorher zu verkosten) kaufen zu können, da Weine mit diesem Prädikat von gleicher Qualität und Geschmacksbild sein sollten :!: . Wohlgemerkt "sollten", denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Weinviertler Grüner Veltliner DAC aus Retz genauso schmecken kann wie von der Brünner Straße (Wolkersdorf, Poysdorf, Falkenstein, etc.). Allein die Bodenverhältnisse dürften ein einheitliches Geschmacksbild unmöglich machen, von den verschiedenen Klonen der Reben noch ganz zu schweigen. Und das ist genau das Problem, das wir auch hier im Kamptal haben. Erstes Problem ist schon einmal die Sortenauswahl. Meiner Meinung nach stehen hier bei uns drei Rebsorten zur Verfügung, die man, aufgrund des Anbaus in fast jedem Betrieb, als DAC vermarkten könnte. Das sind die Sorten Grüner Veltliner (no-na), Rheinriesling und Zweigelt. Wobei ich die Sorte Zweigelt von vorne her ausschließe, da von den "alteingesessenen" Winzern ein Rotwein als Kamptaler DAC nicht vorstellbar ist. Man tut dies, finde ich, zu unrecht, da sich gerade am Rotweinsektor Einiges getan hat und sich die Kamptaler Roten jederzeit in Ihrer Art am Markt durchsetzen können, weil sie auch ohne 14 %vol Alkohol extraktreich, fruchtig und vollmundig sein können.
Blieben dann noch die Sorten Grüner Veltliner und Riesling, wobei beim G.V. sich genau das Problem der vielen verschiedenen Klonen und Bodenverhältnissen wiederspiegelt wie im Weinviertel, vielleicht noch schlimmer. Im Kamptal findet man den Veltliner vom klassisch pfeffrigen, bis zum modernen duftigen (Sämlingnote), der fast an einen Sauvignon blanc erinnert. Es wurde schon vorgeschlagen, bzw. werden auch schon verschiede Klone miteinander verglichen, welcher denn der typische Kamptaler wäre. Diesen müßte man dann nurmehr vermehren, die alten Weingärten "rasieren" und alles neu auspflanzen :shock: .
Nun bleibt nurmehr die Sorte Rheinriesling, die in Ihrer besten Qualität, vom Konsumenten her, eigentlich in der Wachau vermutet wird. Doch gerade im herunteren Kamptal, rund um Langenlois, Grafenegg, usw., sind die Rieslinge, wenn nicht besser, so zumindest von gleicher Qualität, wie in der Wachau und auch hier spielen Boden und Lage eine große Rolle.
Fazit: Für mich ist die Einführung eines DAC-Weines, ob nun im Weinviertel oder Kamptal oder auch anderem Weinbaugebiet zwar ein toller Marketinggag, aber sonst schon nichts. Ein Kunde wird sich - meiner Meinung nach - nie nur an einem Ettikett oder Aufkleber über den Geschmack des Weines informieren können. Dies widerspricht schon unserer weinbaulichen und kellerwirtschaftlichen Tradition. Einheitsweine, die alle gleich schmecken, kann man in jedem Supermarkt kaufen, doch die raffinesse, den besonderen Ausbau, die betrieblich Note eines Weines, die Spannung und das Erlebniss eines neuen Jahrgangs gehen dabei verloren.
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