A320 rutscht in Tanklager
Nur knapp zehn Monate nach dem Absturz eines Passagierflugzeuges im Amazonas-Dschungel hat sich am Dienstag im Brasilien wohl das schwerste Flugzeugunglück in der Geschichte des Landes ereignet. Bei der Landung auf dem Congonhas-Flughafen von Sao Paulo rutschte ein Airbus A320 der brasilianischen Fluggesellschaft TAM mit 176 Insassen über die nasse Rollbahn hinaus auf eine viel befahrene Straße und krachte dann in eine Tankstelle und eine Fracht-Abfertigungshalle. Die Maschine und das Gebäude gingen sofort in Flammen auf. Rund 200 Menschen kamen nach ersten Angaben dabei ums Leben.
Rettungskräfte erklärten, es sei unmöglich, dass irgendjemand im Flugzeug mit dem Leben davon gekommen sei. Zunächst konnten nur 45 Leichen aus dem Wrack geborgen werden. Auch am Boden kamen offenbar mehrere Menschen ums Leben. Aus dem Flugzeug und dem Gebäude schlugen haushohe Flammen, die auch auf benachbarte Häuser übergriffen. Feuerwehrleute versuchten fieberhaft, die Brände unter Kontrolle zu bringen. Dutzende Krankenwagen eilten zum Unglücksort.
Das Flugzeug kam nach Angaben der Fluggesellschaft mit 170 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern aus Porto Alegre im Süden des Landes nach Sao Paulo. Auf dem dortigen Flughafen spielten sich tumultartige Szenen ab, weil die Gesellschaft TAM zunächst die Herausgabe der Passagierliste verweigerte.
Bekanntes Problem
Der Flughafen im Zentrum der größten Stadt Lateinamerikas ist für seine problematischen Rollbahnen bekannt. Eine ist erst kürzlich erneuert worden. Anfang dieses Jahres hatten die Behörden versucht, den Flughafen wegen der kurzen Landebahnen für Großraumflugzeuge zu sperren.
Im September des vergangenen Jahres stürzte eine Boeing 737 der brasilianischen Gesellschaft Gol Linhas Aereas Inteligentes in den Amazonas-Urwald, nachdem sie mit einem kleinen Geschäftsreise-Flugzeug kollidiert war. Dabei kamen 154 Menschen ums Leben.
Quelle: http://www.n-tv.de/828202.html
