Das geringere Übel ?

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    Re: Das geringere Übel ?

    Jo - 17.07.2007, 09:14

    Das geringere Übel ?
    Gestern habe ich mich irgendwie über meine eigenen Worte geärgert.
    Weil ich in einem anderen Forum ein Beispiel zum Thema Verantwortung gebracht habe....das einerseits so stimmt für mich, andererseits Ärger in mir ausgelöst hat, weil es dennoch nicht meinem Gerechtigkeitsempfinden entspricht.

    Das (konstruierte) Beispiel handelt von einem Mann, der einen Schaden nicht zugibt (und auch nicht wieder gut machen kann....) , weil aufgrund der aktuellen Situation die finanzielle Grundsicherheit der Kinder auf dem Spiel stünde.

    In dieser oder einer ähnlichen Situation würde ich mich nicht trauen zu sagen: steh dazu...auch wenn du dann deinen Job verlierst und schwierig einen neuen bekommst, wegen der vielen Schulden.


    Was mich glaube ich so ärgert an solchen Situationen ist die....dass Kinder mit rein gezogen werden/würden.

    Bei einer Einzelperson würde ich das wohl etwas anders sehen. Aber auch da könnte ich zumindest verstehen, wenn jemand sich entziehen versucht....in so einer Situation.
    Weil die Konsequenz eines kleineren Missgeschicks sehr hoch wären, aufgrund der aktuellen Situation.

    So steht dann also mein Gerechtigkeitsempfinden Kopf....und irgendwie passt mir das gar nicht.

    :-D Jo



    Re: Das geringere Übel ?

    Reinfriede - 17.07.2007, 11:59


    Liebe Jo!

    Ich finde, das ganze Leben besteht aus ständigen Entscheidungen, manchmal gibt es eben nur zwischen zwei Übeln zu wählen - und das muss dann jeder mit sich selbst ausmachen.

    Bei Deinem Beispiel gings ja im Prinzip nur darum, dass man für sich selbst immer gute Gründe hat, so und nicht anders zu handeln - und nicht darum, andere zu beurteilen. Das wurde nämlich dann gemacht.

    Und das sind zwei Paar Schuhe... :shock:

    Liebe Grüße
    Reinfriede



    Re: Das geringere Übel ?

    Jo - 17.07.2007, 12:40


    Zitat: Bei Deinem Beispiel gings ja im Prinzip nur darum, dass man für sich selbst immer gute Gründe hat, so und nicht anders zu handeln - und nicht darum, andere zu beurteilen. Das wurde nämlich dann gemacht.

    Und das sind zwei Paar Schuhe...



    oh, dank dir bin ich jetzt schon auf der Spur dessen, was mich wohl so geärgert hat.

    Manches ist nicht richtig und aus anderen Schuhen heraus betrachtet dennoch wieder.....oder ich sag mal zumindest verständlich.

    Meine Kinder sind auch so erzogen...Richtung Schadenswiedergutmachung.
    Mein Sohn hat in sehr jungen Jahren *g* (so alt ist er jetzt auch noch nicht...) mal mit einem Freund Luft aus den Rädern im Keller gelassen.
    Dabei haben sie unabsichtlich auch einen Schlauch ruiniert.

    Da gabs keinen langen Vortrag....sondern er ging sich zu den Nachbarn entschuldigen, hat wieder Luft rein gepumpt und einen Schlauch neu montieren "dürfen".

    Er meint, das sei momentan schlimmer gewesen als Geschimpfe von mir....eben zu den Nachbarn gehen.

    Finde ich aber auch viel wirkungsvoller. :-D

    In dem Beispiel von dem Mann aber, würde Ehrlichkeit hart bestraft werden. Es hätte Konsequenzen, die in keiner Relation zum aktuell verursachten Schaden stehen.
    Und das ist es wohl auch ! , was mir dabei nicht gefällt.

    Klar....irgendwie hat er sich in eine ungünstige Situation hinein manövriert, .....weil ohne die wär das Aktuelle ja kein großes Problem.
    Aber auch das wird seine Gründe haben....

    Klar kann das dem Geschädigten egal sein. Wie kommt er/sie dazu ?

    *grübel*

    Wahrscheinlich ärgert mich auch der momentan (in mir) fehlende Lösungsansatz, der allen Beteiligten annähernd gerecht wird.

    Rein die Gesetzgebung allein reicht mir da nicht.

    Weil sonst könnte mir ja dieses Beispiel egal sein. :-D

    Kommt ja öfter vor....jede Sichtweise ist nachvollziehbar und wird als subjektiv irgendwie berechtigt gesehen..nur, was dann tun damit ?

    Schadenswiedergutmachung auf andere Art würde mir da als Beispiel besser gefallen (wenn Geld eben nicht da...).
    Rasen mähen, helfen eine Mauer aufbauen,...was auch immer.
    Eine lebbare Chance mit Würde eben, statt mögliche Katastrophe.

    Darauf ist unsere Gesetzgebung allerdings noch nicht so recht auf gebaut.(ja, bei Jugendlichen.....aussergerichtlicher Tatausgleich und so...)

    :-D Jo



    Re: Das geringere Übel ?

    greenbuddha - 17.07.2007, 13:36


    ... was ich an deinem Beispiel wohl nicht ganz verstehe: genau für Missgeschicke, die sonst größere Probleme bereiten, gibt es doch gerade bei Autos eine Versicherung; wenn dem Mr. Beispiel schon die 5-10%, die er im nächsten Jahr hochgestuft würde, das Genick brechen, sollte er sich ernsthaft überlegen, ob er sich ein Auto leisten kann.



    Re: Das geringere Übel ?

    Jo - 17.07.2007, 13:55


    greenbuddha hat folgendes geschrieben: ... was ich an deinem Beispiel wohl nicht ganz verstehe: genau für Missgeschicke, die sonst größere Probleme bereiten, gibt es doch gerade bei Autos eine Versicherung; wenn dem Mr. Beispiel schon die 5-10%, die er im nächsten Jahr hochgestuft würde, das Genick brechen, sollte er sich ernsthaft überlegen, ob er sich ein Auto leisten kann.

    hm...vielleicht übernehme ich grade bei so einem Beispiel die Angst/Befürchtungen eines Menschen zu sehr.

    ich kann verstehen, dass sie momentan zu raschen Entscheidungen führt, die vielleicht anders ausfallen würden, wenn mehr Zeit zum Nachdenken und Überprüfen der Situation wäre.

    Meistens ist es nämlich dann nicht ganz so schlimm wie befürchtet und es finden sich sehr wohl Lösungen.

    So lange mir da allerdings keine Alternativen einfallen...trau ich mich nicht ....das derzeitige Handeln in Frage zu stellen in Form von Ablehnung (zumindest nicht bei einem Parkschaden)... oder gar zu beurteilen (da liegt Spirit schon richtig...)

    Also, ich kann schon fragen....wie schlimm wärs denn wirklich, was genau würde passieren, überprüft so weit das geht.....

    Mich hats wohl geärgert, da momentan selber keine klare Linie in mir zu spüren. Irgendwas war mir da faul dran :-D ...es erschien mir nicht fair (einfach zu sagen: du bist angefahren, nun trag die Konsequenzen)...auch dem Mann gegenüber.
    Und den Kindern gegenüber sowieso.

    :-D Jo

    Also...so einfach ist das mit dem Thema Verantwortung nicht für mich....wie ich bemerke *lol*



    Re: Das geringere Übel ?

    Reinfriede - 17.07.2007, 18:27


    Die Konsequenzen trägt er sowieso - egal, wie sie für ihn aussehen mögen.

    Das kann von Schuldgefühlen bis finanziellem Ausgleich an anderer Stelle alles sein. Wenn eine Erfahrung gemacht werden soll, dann wird sie auch gemacht, wurscht, auf welchem Weg. Ausweichen kann man nur scheinbar. :lol:

    Liebe Grüße
    Reinfriede



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